Aktuelle Themen Soviel Du brauchst...

Entgegen weit verbreiteter Annahmen ist die Weissagung der Cree zumindest nicht in dieser Form indianischen Ursprungs. Sie wurde oft mit einem ähnlichen Satz aus der Rede verwechselt, die Häuptling Seattle vom Stamme der Suquamish 1854 vor Isaac Ingalls Stevens, dem Gouverneur des Washington-Territoriums, hielt. Der amerikanische Journalist Henry A. Smith, Ohrenzeuge der Rede, gab den Satz 1887 (also 33 Jahre später) in der Zeitung „Seattle Sunday“ aus seiner Erinnerung wie folgt wieder:
„Und wenn der letzte rote Mann von der Erde verschwunden und die Erinnerung des weißen Mannes an ihn zur Legende geworden ist, dann werden diese Gestade übervoll sein von den unsichtbaren Toten meines Stammes, ...dann wimmeln sie von den wiederkehrenden Scharen, die einst dieses Land bevölkerten und es immer noch lieben.“
Der amerikanische Literaturhistoriker und Filmregisseur Ted Perry veränderte den optimistischen Sinn dieser Sätze, als er 1972 eine Version verbreitete, die seine ökologische Botschaft unterstützen sollte: „Wenn der letzte rote Mann mit seiner Wildnis verschwunden und die Erinnerung an ihn nur der Schatten einer Wolke ist, die sich über die Prärie bewegt, werden diese Küsten und Wälder dann noch da sein? Wird vom Geist meines Volkes etwas übrig bleiben?“
Der erste Teil des Satzes mit den Bäumen, Flüssen und Fischen kommt auch in einer Version der „Legende von den Regenbogenkriegern“ vor, die die amerikanischen Geographen William Willoya und Vinson Brown 1962 erstmals als Prophezeiung der Hopi veröffentlichten. Eine von Lelanie Stone überlieferte Version der Legende soll von einer alten Cree-Frau stammen. Auch dieses möglicherweise indianische Original endet ähnlich wie die Prophezeiung des Häuptlings Seattle nicht mit der Mahnung an die Gier der Menschen, sondern mit dem Erscheinen einer Armee von Regenbogenkriegern (Rainbow Warriors).

Hier kannst Du Dich informieren.

Du fühlst Dich in diesem Gedanken geborgen? Und wie sieht es mit dem täglichen und allgemeinen Konsum aus?

Wikipedia - Weissagung der Cree

Meli

Aber du siehst, "Soviel Du brauchst...." hat mich fasziniert und zum Nachdenken gebracht.

…mich eben auch. Vielleicht vor allem, weil der Gedanke sowohl eine lebenswichtige als auch eine glückswichtige Frage an mich selbst stellt, und sich gleichzeitig als sinnvolles Motto für alle verstehen lässt und so zum Ruf nach Gerechtigkeit und Solidarität wird.

Meli hat geschrieben:

So lange es den Reichen darum geht, noch mehr haben zu wollen, kämpfen ganze Völker ums Überleben.

Das trifft leider zu, fürchte ich, und stelle gleichsam fest, dass unser komplettes Wirtschaftssystem auf Wachstum und dem System des »noch mehr haben Wollens« basiert – und mitnichten auf dem System »soviel du brauchst«.

Ich weiß zwar nicht, wie sich das im Großen ändern lässt, aber eine solche, wenn auch plakative kleine Anregung löst zumindest bei mir etwas aus.

dvd

david: "...und stelle gleichsam fest, dass unser komplettes Wirtschaftssystem auf Wachstum und dem System des »noch mehr haben Wollens« basiert – und mitnichten auf dem System »soviel du brauchst«.

[potztausend! Was für ein dummer Allgeimeinplatz! Ruhtest Du bislang im Koma?]

"Ich weiß zwar nicht, wie sich das im Großen ändern lässt, aber eine solche, wenn auch plakative kleine Anregung löst zumindest bei mir etwas aus."

[WAAAAAS? ...löst das bei Dir aus?]

Fängst Du bitte bitte endlich an darüber nachzudenken, wer die großen Ausbeuter und Betrüger sind? Wie sie mit den Organisatoren des Kirchentages küngeln und verbunden sind? Warum die Kirche von den Steuergeldern der Masse lebt und nicht von den "Almosen" der Reichen - wie es die Kirchen so gern predigen, bis ihre Gläubigen es (von Leuten wie Dir besoffengequatscht) glauben?

[Kumbaya?]

p.s.: Die CHRISTLICH-D-U-MERKEL zum Thema Wachstum:




...war die nicht auch auf dem Kirchentag?

Als Beispiel für den Mißbrauch des Slogans, wenn "Wasser statt Wein" möchte ich den britischen Arbeitsminister D.Smith anbieten. Er stellte fest, dass er mit 53 Pfund in der Woche vollkommen ausreichend leben kann.

Eine Online-Petition, die bereits 400.000 Menschen unterschrieben haben, fordert den Minister auf, seinen Worten Taten folgen zu lassen.

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Ja, es ist möglich, damit zu leben (ich habe da Erfahrung), aber es sollte die Genügsamkeit und das Vergnügnen, das ICH daran finde, mir nicht als Vorgabe und als ausreichender Rahmen von Weintrinkern vorgegeben bzw. vorgeschrieben werden.

LG mart

Jedem das Seine...

....doch mir ein bisschen mehr!

Dutch, bist du mit der Nummer noch frei? :-D

Du wirst es nicht schaffen, mich in eine politische oder religiöse Ecke zu stellen, mit der ich nichts zu tun habe.

Wenn Du ein wenig mehr Energie fürs Nachlesen und etwas weniger fürs Rumpöbeln aufgebracht hättest, wäre vielleicht ein Schuh draus geworden. Hätte ich Dir zugetraut. So aber eher nicht. Sorry.

dvd

Nein david ...ich achte durchaus Deine Meinung und möchte Dich auch nicht in irgendwelche Schablonen packen.

Ich finde nur (ganz persönlich), dass Dein Ton zu "priesterhaft" und salbungsvoll klingt, um knallharte soziale Themen zu diskutieren. Die Schuldigen an Ausbeutung und sozialem Fehlverhalten küngeln mit den Kirchen an einem Tisch. Es ist unglaubliche, verlogene, unheilige, widerliche und tausendfach wiederholte Tatsache, dass die Kirchen mit Kapital-, Aktien- und Waffengeschäften ihren Reichtum vergrößern. Passt ein Papst, Priester, Pastor oder Kamel durch ein Nadelöhr?

Es geht soweit, dass die ca. 1 Million Angestellten bei kirchlichen Organisationen und Unternehmen (die von deutschen Steuerzahlern wie mir bezahlt werden) gegen soziale Ungerechtigkeiten protestieren müssen, um vielleicht irgendwann ihren Lebensunterhalt ohne Hartz IV bestreiten zu können. Deshalb ist das Motto "Soviel Du brauchst" ganz einfach verlogene Schei....

Dort muss aufgeräumt werden!

Sorry für meinen ›priesterhaften‹ Ton. Ich arbeite dran.

Es geht soweit, dass die ca. 1 Million Angestellten bei kirchlichen Organisationen und Unternehmen (die von deutschen Steuerzahlern wie mir bezahlt werden) gegen soziale Ungerechtigkeiten protestieren müssen, um vielleicht irgendwann ihren Lebensunterhalt ohne Hartz IV bestreiten zu können. Deshalb ist das Motto "Soviel Du brauchst" ganz einfach verlogene Schei....

Dort muss aufgeräumt werden!

Bin ich ganz Deiner Meinung!

Aber auch dann ist es doch nur als Kirchentags-Motto ›Schei…‹, bewirkt aber doch gleichzeitig, dass Leute wie Du, ich und andere nachdenklich werden, sich über solche Zustände, wie Du sie beschreibst, aufregen und zu dem Schluss kommen: »Dort muss aufgeräumt werden!«. Dann hat doch alles geklappt...

Möglicherweise war das Motto für den Kirchentag ein Eigentor, aber deshalb ist es für sich genommen noch lange nicht schlecht - zumindest rethorisch. In der großen Umsetzung, das habe ich ja schon salbungsvoll zum Besten gegeben, sind noch wenig Lösungen in Sicht - aber ein solcher Slogan fängt nicht an der Spitze der Pyramide an, sondern ganz unten, das macht ihn so genial…

dvd

Dein Klimmzug diesem Motto doch noch etwas Positives oder gar "genial"es abzugewinnen, erinnert mich an eine Leuchtreklame, die in den 80er Jahren auf einem Hochhaus am Pirnaischen Platz dekorativ und groß in Dresden angebracht wurde:

DER SOZIALISMUS SIEGT

Mal davon abgesehen, dass weder in New York, Peking, Amsterdam oder London eine Reklame á la

DER KAPITALISMUS BLEIBT ÜBRIG

angebracht wurde, war es sehr witzig, wie die Sachsen ganz natürlich diesen Quatsch aussprachen:

DER SOZIALISMUS SIECHT

:)

Schade, ich wollte noch was korrigieren. Egal, das Drei-Worte-Thema ist offenbar 'einfach zu komplex', als dass man nicht ständig aneinander vorbeireden würde. Ich bin jetzt auf einer Threadseite vom CDU-Mann zum Werbeträger für den Sozialismus geworden, das ist selbst für mich mehr als ich brauche.