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Aktuelle Themen Sind die Lebensmittel bei uns zu billig?

schorsch
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Re: Sind die Lebensmittel bei uns zu billig?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Silvan vom 23.05.2015, 15:56:53
Meldung in den Schweizer Medien: Auf den Parkplätzen von Aldi und Lidl Deutschland lauern Taschendiebe auf Schweizer und beklauen sie.

Gerüchteweise wurden die Taschendiebe von Schweizer Ladenbesitzern dafür angestellt.


Gibt es dazu einen Bericht mit Link?


Leider hat mir Tante Google keine Resultate geliefert. Aber vor etwa 1 Woche kamen diesbezügliche Nachrichten in den Schweizer Medien. Ein Geschädigter kündigte sogar an, er werde nächste Woche frei nehmen und auf dem Parkplatz, wo er bestohlen wurde, Aufsicht üben.
ehemaligesMitglied41
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Re: Sind die Lebensmittel bei uns zu billig?
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf Felide1 vom 24.05.2015, 06:46:41
Die Preise in Deutschland sind allgemein niedriger (z.B.: Aldi- bei uns Hofer, da ist ein Preisunterschied von bis zu 30% feststellbar) als bei uns und die Löhne höher.


Lohnvergleich Deutschland Schweiz
Verbraucherindex für DeutschlandInflationsrate Schweiz
Lebenshaltungskosten Schweiz:
Lebenshaltungskosten Deutschland Netto

Liebe Felide,
Ich weiß nicht, welchem Land ich dich zuordnen darf, deshalb beziehe ich mich auf die Schweiz, weil du sie erwähnt hast.

Es stimmt, dass in der Schweiz viele Erzeugnisse des täglichen Bedarfs im Vergleich zu Deutschland wesentlich teurer sind.

Den Vergleich kann man aber nicht nur auf die Kosten des täglichen Bedarfs beziehen, sondern muss es in der Gesamtheit sehen.

In den aufgeführten Links wird verdeutlicht, wie sich die Gesamtkosten und damit die Belastungen entwickelt haben.

Wenn davon ausgegangen wird, dass im direkten Vergleich das Durchschnittseinkommen in Deutschland bei 3.539 (Familie) Netto (siehe Tabelle Lebenshaltungskosten Deutschland) beträgt, verbleibt ein monatlicher Rest

von 939 € gleich 975,50 CHF.

In der Schweiz verbleibt nach Abzug aller Ausgaben ein Rest (siehe Tabelle Lebenshaltungskosten Schweiz)
von 1.263 CHF gleich 1.215,75 €.

Dies sind rund 29 % mehr.

Nun sind Statistiken Statistik, doch irgendwie muss man es ja vergleichen.

Ich bin sehr viel in der Schweiz und bin noch nie auf die Idee gekommen zu feilschen.

Ich weiß nicht, woher du das nimmst.

Beziehend auf meinen vorherigen Beitrag bin ich der Auffassung, dass unsere Lebensmittel angemessen zu den sonstigen Ausgaben sind.

Eine Erhöhung der Lebensmittelpreise würde zur Folge haben, dass viele Haushalte sich nicht mehr ernähren können.

Die weiteren Folgen wären Einsparungen an anderen Konsumgütern, Freizeit usw.

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen dies hat, kann sich jeder ausrechnen.

Entweder die Löhne steigen äquivalent oder die sonstigen Ausgaben sinken.

Sonst geht die Rechnung nicht auf.

ein_lächeln_

Edita
Edita
Mitglied

Re: Sind die Lebensmittel bei uns zu billig?
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 24.05.2015, 02:16:46

Wir fordern artgerechte Tierhaltung, bauen Brücken für Frösche, verwöhnen die Haustiere mit allerhand Leckereien und sind nicht in der Lage dafür zu sorgen, dass das private Handwerk gefördert wird. Es sind doch nicht die Preise, die Handwerker aussterben lassen, es sind die Abgaben insgesamt.
ein_lächeln_
geschrieben von ein_laecheln_fuer_dich


Und die Gesetze, die die Handwerker, z. B. auch die Metzger auferlegt bekommen haben, bei den Metzgern sind es die EU-Verordnungen betreffs der Schlachthäuser, die eindeutig darauf abziehlen, die industrielle Großschlachtung zu bevorzugen!

Neulich habe ich einen Bericht über einen selbstständigen Elektrowarenhändler gesehen, der auch gleichzeitig Elektromeister war, der hat die deutsche Niederlassung eines Weltkonzerns mehrmals kritisiert, sie mögen doch anstatt eines 20 Cent teuren Teiles ein 30 Cent teures Teil verbauen, dann würden die Geräte nicht gleich nach Ablauf der Garantie den Geist aufgeben, was passierte - man entzog ihm die Lizenz!

Und so geht es fort.........in allen Sparten und Gewerken, man hat uns in Deutschland die Rolle des weltweiten Versuchskaninchens in Sachen " wie weit kann man in einem kultivierten und zivilisierten Land die Ausbeutung trotzdem vorantreiben ", aufgedrängt!

Edita

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Sylvie46
Sylvie46
Mitglied

Re: Sind die Lebensmittel bei uns zu billig?
geschrieben von Sylvie46
als Antwort auf Gritt vom 23.05.2015, 19:39:56
Danke Gritt !!!
Ich kann Dir nur zustimmen + noch meine andere Beobachtung - Dutzende Grenzgänger kaufen in meinem Wohnort "Schweizer Müllbeutel + Etiketten" - sooo entsorgen sie 2 x die Woche für Fr. 4.90 ihren Abfall ersichtlich am Nummernschild KN !!!
Ich bin in der Feacebook-Gruppe Konstanz + lese mindestens 1 x pro Woche die Kommentare über "Einkaufstouristen mit den grünen Ausfuhrscheinen" die "Verboten werden sollten" !!!
Jeder kann sein Leben individuell "einrichten" !!!
Mich stört das aber "A L L E" über einen Kamm geschoren werden, denn es gibt Schwaben, Berliner, Hamburger usw. Ich meine Nachbarn, denn die meisten sind "angenehme" Zeitgenossen !!!
Herzlichen Gruss
Felide1
Felide1
Mitglied

Re: Sind die Lebensmittel bei uns zu billig?
geschrieben von Felide1
@ Edita,

In Haßloch werden Konsumgüter von ca. 3000 Haushalten (ca. 20.000 Menschen) getestet.
Die Hälfte der Bevölkerung bekommt Werbung und die andere Hälfte nicht, so kommt die
Konsumentenforschung zum Resultat was auf dem Markt gekauft wird. 20.000 Menschen entscheiden was auf den Markt kommt und der Rest von 80,000.000 kauft halt was da ist.
Ob da immer die Qualität entscheidend ist, ist fraglich.
Ich habe die Einstellung lieber weniger, dafür aber gute Qualität.

Bei uns werden z. B.: beim Eurospar- Supermarkt Obst (Obst mit kleinen Fehlern) in einen Einkaufwagen nach der Kassa gelegt, wo sich jeder bedienen kann, vorrangig wühlen sich da die Gäste durch.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/der-deutsche-testmarkt-das-hassloch-experiment-1.907694

@ ein lächeln,

wenn Du nicht feilscht bist eine Ausnahme.
Edita
Edita
Mitglied

Re: Sind die Lebensmittel bei uns zu billig?
geschrieben von Edita
als Antwort auf Felide1 vom 24.05.2015, 10:48:52
@ Edita,
In Haßloch werden Konsumgüter von ca. 3000 Haushalten (ca. 20.000 Menschen) getestet.
Die Hälfte der Bevölkerung bekommt Werbung und die andere Hälfte nicht, so kommt die
Konsumentenforschung zum Resultat was auf dem Markt gekauft wird. 20.000 Menschen entscheiden was auf den Markt kommt und der Rest von 80,000.000 kauft halt was da ist.
Ob da immer die Qualität entscheidend ist, ist fraglich.


Ja Felide - das stimmt mit Haßloch, gerade gestern wieder habe ich einen Bericht darüber gesehen, aber das wird dort nicht getestet um uns partout was aufzuzwingen, sondern die Haßlocher entscheiden über Geschmack, Farbe, Geruch, Konsistenz, Knackgeräusche, Werbelogo, und was weiß ich....... die zu testenden Produkte sind in den Läden nicht zu erkennen oder auszumachen, also wissen die Haßlocher nicht, was sie gerade testen, wenn sie es kaufen!
Nur einer Frau ist einmal aufgefallen, sie kauft in verschiedenen Supermärkten in verschiedenen Ortschaften ein, daß es einen bestimmten Müsliriegel nur im Supermarkt in Haßlch zu kaufen gab, er soll sehr gut geschmeckt haben, und wird wohl mittlerweile überall zu kaufen sein!

Edita

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DonRWetter
DonRWetter
Mitglied

Re: Sind die Lebensmittel bei uns zu billig?
geschrieben von DonRWetter
als Antwort auf Edita vom 24.05.2015, 11:04:57
"Zu billig" oder "zu teuer" gibt es nicht. Der Handel bzw. die Industrie liefert das, was der Kunde will. Und der will billig und läuft jedem Cent hinterher, egal welche Konsequenzen das für die an der Wertschöpfungskette beteiligten Menschen bzw. auch die Tiere bzw. die Natur bedeutet. Den Produzenten ist es erst recht egal.

Ich behaupte sogar, daß die meisten Menschen (zumindestens in Deutschland) überhaupt nicht wissen, welche Auswirkungen ihr Konsumverhalten hat.

So ungern ich auch staatliche Eingriffe und Gesetze fordere, glaube ich, daß die einzige Chance auf Veränderung eben dort, also der gesetzlichen Vorgabe und Kontrolle von gewissen Mindeststandards liegt.
Silvan
Silvan
Mitglied

Re: Sind die Lebensmittel bei uns zu billig?
geschrieben von Silvan
als Antwort auf Felide1 vom 24.05.2015, 06:46:41


Massentierhaltungen gehören, in dem Ausmaß wie sie jetzt bestehen, verboten.Die Gesetze sind da zu schlaff und auch wird nicht genau kontrolliert.

Fleisch muss nicht jeden Tag auf den Tisch kommen.



Richtig!
Drachenmutter
Drachenmutter
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Re: Sind die Lebensmittel bei uns zu billig?
geschrieben von Drachenmutter
Die deutschen Verbraucher wollen es möglichst billig.

Einer dieser Fernsehköche hat in einem Interview einmal gesagt, Deutschland bekäme an Obst und Gemüse nur die B-Ware, weil die A-Ware den Deutschen zu teuer sei und nicht gekauft würde. So bekommen wir hier also minderwertiges Obst und Gemüse, weil Essen in Deutschland möglichst nichts kosten darf.

Wer einmal A-Ware vom Direktverkauf ab Erzeugerhof gekostet hat, der gibt gerne mehr Geld dafür aus. Allein das Aussehen dieser Ware unterscheidet sich stark von dem, was es im Supermarkt gibt, vom Geschmack ganz zu schweigen. Die Möhren sind knackig und saftig süß, die Tomaten aromatisch, usw. Dafür lasse ich dieses Wischiwaschizeug vom Supermarkt gerne da, wo es angeboten wird.

LG,
woelfin
schorsch
schorsch
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Re: Sind die Lebensmittel bei uns zu billig?
geschrieben von schorsch
Würde man jeden Fleischesser, der gerade Lust auf ein Steak hat, zwingen, dieses am lebenden Objekt selber auszuschneiden, würde er wohl zum Vegetarier.....

....und ich bin froh, dass ich das auch nicht muss!

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