Aktuelle Themen Sexismus und Werbung
Allein, dass sich so viele mit diesem Thema, basierend auf Interna in einem anderen Land, befassen und sich darüber auslassen (grossenteils ohne jeglichen Humor) ist typisch Deutsch. Ich kann mir nicht vorstellen,dass sich z.B. Engländer, Italiener, Franzosen usw. auch nur ein wenig in eine solche Diskussion einlassen würden. Gegebenenfalls ein leichtes Lächeln, aber nicht wieder die grosse, gesellschaftliche Diskussion der " sexistischen Frauendiskriminierung". Die findet nämlich nur statt, wenn Frauen sie sich gefallen lassen, was ja gerade deutschen Frauen seit Generationen gut bekannt ist und zwar solchen, die Emanze schon immer als Schimpfwort verstanden haben ,das sie gleichberechtigten Frauen entgegenschleudern.
In jedem Fall hat die Marketingabteilung, die für diese Werbung verantwortlich zeichnet ihre Hausaufgaben gemacht: dieser Spot findet Aufmerksamkeit und um mehr ging es hier ja nicht. Olga
In jedem Fall hat die Marketingabteilung, die für diese Werbung verantwortlich zeichnet ihre Hausaufgaben gemacht: dieser Spot findet Aufmerksamkeit und um mehr ging es hier ja nicht. Olga
Liebe mane, da hast du recht, denn Sexismus hat nicht zwingend was mit Sex zu tun, wohl aber mit dem Geschlecht. Es gibt ja die beiden Bedeutungen von "sex" im Englischen. Dein Beispiel aus China ist sexistisch, weil es die Frau(en) herabsetzt, auch wenn das hier nicht direkt über mehr nackte Haut nach dem Konzept von "Sex sells" passiert. Das Schwiegermutter-Klischee ist wohl hier zunächst zweitrangig, es ist aber ein Zusatz, durch den die Frauen nochmalig, auf einem zweiten Weg diskriminiert werden.
Andere Länder, andere Sitten.
Wiewäre das bei uns? Wie würde die BRautmutter den Schwiegersohn in spe prüfen? Olga
Also liebe Olga - eine häufig angewandte Prüfung war immer, und soll heutzutage auch "bei braven Töchtern" noch so stattfinden, sind drei Fragen, "können Sie eine Familie ernähren - was und wo arbeiten Sie - was arbeiten oder haben gearbeitet, - ihre Eltern"!
Von Hose öffnen war eigentlich nie die Rede!
Abba who knows?
Edita
Hallo Edita,
ich denke, das war den Eltern früherer Generationen wichtig: Das "Kind" soll gut versorgt sein. Heute ist das zweitrangig für die Eltern - die jungen Frauen können sich selbst versorgen. Auch um das letzte Detail deines Beitrages kümmern sie sich heutzutage selber, da braucht es keine Brautmutter zu.
Mane
Allein, dass sich so viele mit diesem Thema, basierend auf Interna in einem anderen Land, befassen und sich darüber auslassen (grossenteils ohne jeglichen Humor) ist typisch Deutsch. Ich kann mir nicht vorstellen,dass sich z.B. Engländer, Italiener, Franzosen usw. auch nur ein wenig in eine solche Diskussion einlassen würden. Gegebenenfalls ein leichtes Lächeln, aber nicht wieder die grosse, gesellschaftliche Diskussion der " sexistischen Frauendiskriminierung". Die findet nämlich nur statt, wenn Frauen sie sich gefallen lassen, was ja gerade deutschen Frauen seit Generationen gut bekannt ist und zwar solchen, die Emanze schon immer als Schimpfwort verstanden haben ,das sie gleichberechtigten Frauen entgegenschleudern.
In jedem Fall hat die Marketingabteilung, die für diese Werbung verantwortlich zeichnet ihre Hausaufgaben gemacht: dieser Spot findet Aufmerksamkeit und um mehr ging es hier ja nicht. Olga
Hallo Olga,
dann befassen wir uns doch mal mit dem Thema in Deutschland. Halten Sie diese, im Video dargestellte Werbung, auch für "humorvoll", nicht sexistisch und für "gleichberechtigte Frauen" nicht der Rede wert?
Mane
Interessant war doch die Meinung des Mannes beim Strasseninterview. Er sagte sinngemäß, daß er die Werbung kurz registriert, aber gleich wieder vergessen habe und das Produkt auch. Dem schließe ich mich an, weil ich derart beworbene Produkte nicht kaufe.
Sexistische Werbung beleidigt Frauen und Männer, die Frauen als passives Sexobjekt und die Männer als aktiv rein sexgesteuert.
--
adam
Sexistische Werbung beleidigt Frauen und Männer, die Frauen als passives Sexobjekt und die Männer als aktiv rein sexgesteuert.
--
adam
Ich für meinen Teil meide Werbung fast grundsätzlich..., sollte es sich aus irgendeinem Grunde nicht vermeiden lassen, habe ich sie genauso schnell auch wieder vergessen.
Kristine
Kristine
Das Schwiegermutter-Klischee ist wohl hier zunächst zweitrangig, es ist aber ein Zusatz, durch den die Frauen nochmalig, auf einem zweiten Weg diskriminiert werden.
Lieber Federstrich,
der Spot war ausschließlich für den chinesischen Markt produziert worden und sagt meiner Meinung nach, je länger ich darüber nachdenke, einiges über das Land aus. Nach der chinesischen Tradition wurde (oder wird immer noch?), die Frau mit der Heirat Teil der Familie des Mannes, der sich diese auch zu fügen hat(te). Das Urteil der Eltern des Bräutigams war (ist?) bei der Partnerwahl oft ausschlaggebend.
Der Werbespot sollte die Rolle der Schwiegermutter in der chinesischen Gesellschaft ironisch darstellen. Doch der Witz kam nicht an, die Empörung ging von der Bevölkerung Chinas aus, die den Spot als sexistisch und diskriminierend emfand. Audi distanzierte sich und die Werbung wurde eingestellt.
Oft provozieren Werbefachleute ganz gezielt, um Aufmerksamkeit zu erlangen, was in der Regel (trotz mancherlei Proteste), die Verkaufszahlen steigert.
Mane
Lieber adam,
sexistische Werbung beleidigt Mann und Frau, da hast du recht. Auch wenn wir uns gerne attraktive Menschen anschauen, sollte diese nicht in herabwürdigender Art und Weise präsentiert werden. Neben Frauen werden auch Männer in der Werbung zu Objekten degradiert und reduziert - allerdings seltener.
Was das schnelle Vergessen von Werbung betrifft, was auch Kristine anspricht, habe ich meine Zweifel ob das stimmt. Wir denken nur, frei, unbeeinflusst und vernünftig zu entscheiden. In Wirklichkeit sind Gefühle, Bedürfnisse und unbewusste Vorgänge wesentlich an unseren Kaufentscheidungen beteiligt. Werbung wendet sich weniger an den Verstand als an Gefühle, Sehnsüchte und Hoffnungen. Nicht umsonst investieren Unternehmen Millionen in die Werbung. Da sind Strategen am Werk, die genau wissen, wie sie unsere Entscheidungen beeinflussen können.
Mane
sexistische Werbung beleidigt Mann und Frau, da hast du recht. Auch wenn wir uns gerne attraktive Menschen anschauen, sollte diese nicht in herabwürdigender Art und Weise präsentiert werden. Neben Frauen werden auch Männer in der Werbung zu Objekten degradiert und reduziert - allerdings seltener.
Was das schnelle Vergessen von Werbung betrifft, was auch Kristine anspricht, habe ich meine Zweifel ob das stimmt. Wir denken nur, frei, unbeeinflusst und vernünftig zu entscheiden. In Wirklichkeit sind Gefühle, Bedürfnisse und unbewusste Vorgänge wesentlich an unseren Kaufentscheidungen beteiligt. Werbung wendet sich weniger an den Verstand als an Gefühle, Sehnsüchte und Hoffnungen. Nicht umsonst investieren Unternehmen Millionen in die Werbung. Da sind Strategen am Werk, die genau wissen, wie sie unsere Entscheidungen beeinflussen können.
Mane
Das sehe ich auch so, liebe Mane. In der Werbung wird versucht, und das wahrscheinlich mit Erfolg, Menschen zu manipulieren. Nicht umsonst arbeiten dort Psychologen mit.
LG
Roxanna
LG
Roxanna
Re: Sexismus und Werbung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Auf der Homepage von Terre des Femmes (Schweiz) gibt es eine Seite: 'Sexistische Werbung schadet'. Dort geht es auch darum, wie Werbung unbewusst Einfluss auf uns nehmen kann. Ein Argument ist dort unter anderen, dass das Selbstbild von Mädchen negativ beeinflusst wird. Ich selbst selten bewusst sexistische Werbung beachtet und mir daher auch noch kaum Gedanken darüber gemacht. Das Beispiel aus China fand ich auch zuerst geschmacklos, jedoch kann ich nicht beurteilen, welche Mentalität in China eventuell angesprochen werden soll. Welche bei uns angesprochen wird, ist mir mehr bewusst und daher bin ich froh, Mane, dass du das Thema hier eingebracht hast. Ich beginne, mehr darauf zu achten mir meine Gedanken zu machen und werde darüber auch mit meinen Töchtern sprechen, wenn ich zurück in der Schweiz bin. Barbara