Aktuelle Themen Sexismus und Werbung

xenia
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Re: Sexismus und Werbung
geschrieben von xenia
als Antwort auf mane vom 21.07.2017, 13:25:10
Das ist weder eine witzige Werbung noch ein derber Spaß.
Das ist m.M.n. schon menschenverachtend, wenn man Menschen
mit Autos vergleicht. Menschen sind keine Maschinen.

xenia
werderanerin
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Re: Sexismus und Werbung
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf mane vom 21.07.2017, 18:37:25
Da hat sich wohl selbst hier in Deutschland viel verändert, ja zum Glück gelockert..., sicher gibt es noch regionale Unterschiede aber insgesamt entscheidet doch das "Brautpaar" ganz allein für sich, was es möchte oder eben auch nicht.

"Brautmutter/Vater" haben doch nichts mehr zu sagen und das ist auch gut so..., allerhöchstens halten sie den Geldbeutel parat...

Kristine
mane
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Re: Sexismus und Werbung
geschrieben von mane
als Antwort auf Roxanna vom 23.07.2017, 12:45:24
Das sehe ich auch so, liebe Mane. In der Werbung wird versucht, und das wahrscheinlich mit Erfolg, Menschen zu manipulieren. Nicht umsonst arbeiten dort Psychologen mit.

LG
Roxanna

Mit Informationen über das Produkt hat Werbung selten noch etwas zu tun. Wer provoziert, hebt sich vom Wettbewerber ab, denken viele Firmen. Der Smoothie-Hersteller True Fruits aus Bonn sorgt mit zweideutigen, schlüpfrigen Werbesprüchen für viel Aufmerksamkeit, was ganz im Sinne der Kampagne ist.
True Fruits
Ich denke, nicht immer wird eine solche Werbung zu mehr Verkaufszahlen führen, oder?
Liebe Grüße,
Mane

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Federstrich
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Re: Sexismus und Werbung
geschrieben von Federstrich
als Antwort auf mane vom 23.07.2017, 16:49:32
Ich denke, nicht immer wird eine solche Werbung zu mehr Verkaufszahlen führen, oder?
geschrieben von mane

Meine kurze Antwort: man ist sich nicht einig, wie so oft. Die einen sagen ja und meinen, dass Erotik seit ca. 100 Jahren verkaufsfördernd sei. Die anderen sagen nein. So bezweifeln jüngste Studien, dass es wirklich zu höheren Verkaufszahlen führt. John Wirtz hat in einer sehr aktuellen Metastudie nachgewiesen, dass ein Sättigungseffekt eingetreten sei, was nicht zu erhöhten Verkaufszahlen führe (ähnlich wie zuvor bereits eine Metastudie von 2015).
Quelle
Ob die Werbeindustrie und vor allem die Auftraggeber aus der Wirtschaft das aber zur Kenntnis nehmen, wird man sehen. Insofern bestätigt das, was der zitierte reifere Mann in deinem Video meinte: solche Werbung werde von älteren Männern schnell vergessen. Ob das repräsentativ ist? Dagegen spricht hingegen die nachgewiesene Auflagensteigerung des Magazins Maxim mit dem entsprechenden Cover.
Was in dem von dir eingestellten Video fehlt, ist die Auswirkung von erotischer Werbung auf das noch nicht voll entwickelte Gehirn von jungen Männern. Wie sich zeigt, gibt es hier andere Ergebnisse, wie am Beispiel der Axe-Werbeerfolgs zu sehen.
mane
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Re: Sexismus und Werbung
geschrieben von mane
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.07.2017, 13:10:51
Auf der Homepage von Terre des Femmes (Schweiz) gibt es eine Seite: 'Sexistische Werbung schadet'. Dort geht es auch darum, wie Werbung unbewusst Einfluss auf uns nehmen kann. Ein Argument ist dort unter anderen, dass das Selbstbild von Mädchen negativ beeinflusst wird. Ich selbst selten bewusst sexistische Werbung beachtet und mir daher auch noch kaum Gedanken darüber gemacht. Das Beispiel aus China fand ich auch zuerst geschmacklos, jedoch kann ich nicht beurteilen, welche Mentalität in China eventuell angesprochen werden soll. Welche bei uns angesprochen wird, ist mir mehr bewusst und daher bin ich froh, Mane, dass du das Thema hier eingebracht hast. Ich beginne, mehr darauf zu achten mir meine Gedanken zu machen und werde darüber auch mit meinen Töchtern sprechen, wenn ich zurück in der Schweiz bin. Barbara


Hallo Barbara,

danke für die informative und empfehlenswerte Seite, die das Thema sehr gut beleuchtet.

Jungen Mädchen wird durch die Werbung suggeriert, wie sie auszusehen haben, um Erfolg zu haben. Es wird durch geschönte extrem schlanke "Vorbilder" Druck auf sie ausgeübt, einem vermeindlichen Ideal zu entsprechen, welches sie kaum erreichen können.

Andere Beispiele zeigen, wie die bekannten Modefirmen Dolce und Gabbana versuchen, "Jeans" zu verkaufen. Indem z.B. eine angedeutete Vergewaltigung dargestellt wird:
Dolce und Gabbana

Oder, um für "Burger King" zu werben, wird ein Bild so arrangiert, dass sexuelle Assoziationen hervorgerufen werden. Der Text dazu ist besonders plump:
Burger King

Liebe Grüße,
Mane
mane
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Re: Sexismus und Werbung
geschrieben von mane
als Antwort auf xenia vom 23.07.2017, 13:12:53
Das ist weder eine witzige Werbung noch ein derber Spaß.
Das ist m.M.n. schon menschenverachtend, wenn man Menschen
mit Autos vergleicht. Menschen sind keine Maschinen.

xenia


Hallo xenia,

der Werbespot lässt sich unterschiedlich sehen und deuten. Wenn man sich im Netz umschaut, liest man viel Unverständnis darüber, dass viele ihn so Ernst nehmen. Vielleicht ist eine Umgehensweise, wie Clematis sie zeigt, auch nicht schlecht - sich einfach darüber lustig zu machen:
Also ich hätte spornstreichs der Schwiegermama ins Maul geschaut und die Hochzeitsprozedur abgebrochen mit der Begründung, dass diese vielen faulenden Stummel sicher vom Bräutigam geerbt wurden.
Clematis


Vieles, was ich mittlerweile im Internet gesehen habe, ist meiner Meinung nach, viel ernster zu nehmen.
Mane

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olga64
olga64
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RE: Sexismus und Werbung
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 22.07.2017, 15:56:53

Ich für meinen Teil meide Werbung fast grundsätzlich..., sollte es sich aus irgendeinem Grunde nicht vermeiden lassen, habe ich sie genauso schnell auch wieder vergessen. Kristine

mane
mane
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RE: Sexismus und Werbung
geschrieben von mane
als Antwort auf Federstrich vom 23.07.2017, 18:47:04

Ich denke, nicht immer wird eine solche Werbung zu mehr Verkaufszahlen führen, oder?
geschrieben von mane
Meine kurze Antwort: man ist sich nicht einig, wie so oft. Die einen sagen ja und meinen, dass Erotik seit ca. 100 Jahren verkaufsfördernd sei. Die anderen sagen nein. So bezweifeln jüngste Studien, dass es wirklich zu höheren Verkaufszahlen führt. John Wirtz hat in einer sehr aktuellen Metastudie nachgewiesen, dass ein Sättigungseffekt eingetreten sei, was nicht zu erhöhten Verkaufszahlen führe (ähnlich wie zuvor bereits eine Metastudie von 2015). Quelle Ob die Werbeindustrie und vor allem die Auftraggeber aus der Wirtschaft das aber zur Kenntnis nehmen, wird man sehen. Insofern bestätigt das, was der zitierte reifere Mann in deinem Video meinte: solche Werbung werde von älteren Männern schnell vergessen. Ob das repräsentativ ist? Dagegen spricht hingegen die nachgewiesene Auflagensteigerung des Magazins Maxim mit dem entsprechenden Cover. Was in dem von dir eingestellten Video fehlt, ist die Auswirkung von erotischer Werbung auf das noch nicht voll entwickelte Gehirn von jungen Männern. Wie sich zeigt, gibt es hier andere Ergebnisse, wie am Beispiel der Axe-Werbeerfolgs zu sehen.
Lieber Federstrich,

danke für den Link.
Die Teilnehmer der Studie wurden gefragt, ob sie sich für den Kauf eines der Produkte interessieren würden, nachdem sie eine sexuelle oder gewalttätige Anzeige gesehen hätten. Es scheint, je stärker darin Sex und Gewalt ausgeprägt sind, desto weniger erhöht es die Verkaufszahlen.

Und was ist, wenn die Werbung nicht rein optisch ist? Sobald Ton dazu kommt, ist die Wirkung wieder eine andere. Der lieblich gesäuselte Marken- oder Produktname bleibt haften. Ob öfter als bei nicht sexualisierter Werbung, müssen (haben bereits) Forscher herausfinden. Welches Unternehmen wird Millionenbeiträge verschwenden, wenn die Werbung keine Wirkung zeigt? Auch Düfte legen unbewusst Verknüpfungen an (vielleicht mit einem besonders schönen Ereignis) und können zu Verkäufen anregen, von denen man später nicht mehr weiß, warum sie geschen sind.

Die Auswirkung von erotischer Werbung auf Jugendliche oder gar Kinder, wird noch wieder eine andere sein, weil, wie du schreibst, deren Gehirne noch nicht ausgereift sind.

Gruß Mane

 

olga64
olga64
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RE: Sexismus und Werbung
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 25.07.2017, 12:46:10

Wie Menschen durch Werbung tagtäglich manipuliert werden, kann jeder feststellen, der mal ein wenig darüber nachdenkt:

Z.B. die unsäglichen Aussagen der Schuhverkäufer, dass Frauen anscheinend Hunderte von Paaren an Schuhen benötigen (von denen sie dann die wenigstens anziehen,weil sie darin gar nicht gehen können). Immer mehr hört man mit Staunen von Frauen, die stolz verkünden, sie hätten ein eigenes Zimmer für ihre Treter, worin dann sehr viele Platz finden, wohl hauptsächlich, um sie Gästen zeigen zu können.

Auch bei Nahrungsmitteln wird geworben mit der übertriebenen Aussage, sie seien "gesund". Auch wenn nur minimale Spuren an Vitaminen oder anderen "lebensverlängernden Komponenten" enthalten sind, empfinden die Verbraucher es als akzeptabel, wenn sie dafür mehr Geld ausgeben müssen (obwohl keinerlei wissenschaftliche Expertise/Sudie vorliegt, dass diese Mittelchen tatsächlich irgendwie helfen).
Mittlerweile kristallisiert sich sogar heraus, dass es gefährlich sein kann, verschiedene Produkte, die jeweils irgendwelche Vitamine enthalten, zu sich zu nehmen, weil damit die Vitaminzufuhr nicht mehr kontrollierbar ist und ein Zuviel an Vitaminen ebenfalls schädlich ist.

Ich lasse mich z.B. gerne für Bücher bewerben, d.h., ich schaue gerne auf die Bestsellerlisten, mag Dennis Scheck in der ARD sehr gerne und wenn mich dann ein Buchtitel interessiert, prüfe ich dies genauer und kaufe sogar das Buch.

DAmit möchte ich nur sagen,dass Werbung nicht immer nur die "erotische Seite " von Menschen trifft, sondern in allen Bereichen unseres Unterbewusstseins kräftig mitmischt, damit wir kaufen, kaufen, kaufen.... Olga

mane
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RE: Sexismus und Werbung
geschrieben von mane
als Antwort auf olga64 vom 26.07.2017, 16:28:24

So ist es wohl, Olga. Werbung begleitet uns überall und manipuliert uns mehr oder weniger. Mittlerweile sollen es mindestens 5000 Werbebotschaften sein, denen wir pro Tag ausgesetzt sind.
Mich nerven sie z.B., wenn sie das Fernsehprogramm unterbrechen. Darum schaue ich selten die privaten Sender und wenn mich doch einmal ein Beitrag interessiert, entziehe ich mich der Werbung, indem ich umschalte, auf die Toilette gehe usw.. Werbeprospekte, die im Briefkasten landen oder der Tageszeitung beiliegen, schmeiße ich ungelesen weg. In Magazinen, z.B. lese ich gerne den "Spiegel", fällt mir  Werbung kaum auf, obwohl sie dort oft vertreten ist. Ich weiß nicht, ob das anderen auch so geht. Wenn ja, lieferten diese Magazine für Werbetreibende ideale Voraussetzungen ihre Botschaften unter die Konsumenten zu bringen, da sie unterschwellig wirken können, da sie kaum bemerkt werden und weniger nerven. Ich habe in einem aktuellen "Spiegel" mal nachgezählt: es warenen 34 Werbebotschaften.

Um noch einmal auf sexistische Werbung zurückzukommen. Dazu gehört ja nicht nur die Vermarktung der mehr oder weniger nackten Körper, sondern es geht auch um Rollenbilder, die die Gesellschaft eigentlich überwinden will und zum großen Teil auch schon überwunden hat. Diese werden in der Werbung immer wieder als Lebensentwurf präsentiert: Z:B: der dominate Mann als Chef, die untergeordnete Frau als Sekretärin.oder Hausfrau.

Ein großer Teil dessen, was in der Werbung als typisch männlich, bzw. als typisch weiblich dargestellt wird, ist kulturell bedingt. Die Rollenbilder von Mann und Frau haben sich jedoch mit der Zeit sehr gewandelt. Die Werbeindustrie hat ein Interesse daran, die Geschlechterrollen/Steroetype aufrecht zu erhalten. Je mehr Produkte angeblich nur für Männer/Jungen und Frauen/Mädchen sind, desto mehr kann insgesammt verkauft werden.
Mane

 


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