Aktuelle Themen Sexismus-Debatte

schorsch
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RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Tina1 vom 16.11.2017, 10:57:47

Es gibt Kinder, die alles - auch das Schlechte - ihrer Erzieher nachahmen.

Und es gibt Kinder, die gute Beobachter sind und sich sagen: "Nein, das mache ich niiiie nach!"

Ich gehör(t)e zur 2. Kategorie.....

pschroed
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RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Tina1 vom 16.11.2017, 10:57:47
Lieber Philippe,

so sehe ich das auch - Kinder werden, besonders in ihren ersten Lebensjahren, durch das Vorbild ihrer  Eltern geprägt. Sie verinnerlichen deren Verhalten, die Sprache u.a., ohne zu reflektieren. Benehmen sich die Paare untereinander abwertend oder kommt es gar zu sexueller Gewalt, wird das Auswirkungen auf ihr eigenes Rollenverhalten im Erwachsenenalter haben.

Mane, das sehe ich anders u. dass aus eigener Erfahrung. Wenn Kinder psychische Gewalt gegen sich erleben, wenn sie sexuelle Gewalt gegen die Mutter erleben, dann ist das für die Kinder grausam, es ekelt sie an, sie hassen die Eltern oder den Vater. Sie ertragen es nicht, dass die Mutter schreit oder wein
blau geschrieben von Tina1
Liebe Tina, 
Schon mit 10 Jahren kehrte meine Wenigkeit meinem Elternhaus den Rücken, es war wie du beschreibst untragbar, was Gottseidank beileibe trotz allem Ausnahmen waren oder sind.
Meine Meinung basiert auf eine mehr oder weniger normale Eltern-Kind Beziehung wo die brutalen Exzesse nicht vorhanden bzw. nicht dementsprechend ausgeprägt waren.
Alles in allem "Mein Respekt daß du die schlimme Zeit überstanden hast".
Phil. emoji_thumbsup
.
 
pschroed
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RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von pschroed
als Antwort auf schorsch vom 16.11.2017, 11:23:04
Es gibt Kinder, die alles - auch das Schlechte - ihrer Erzieher nachahmen.
Und es gibt Kinder, die gute Beobachter sind und sich sagen: "Nein, das mache ich niiiie nach!"
Ich gehör(t)e zur 2. Kategorie.....
Lieber Schorsch.
Es stimmt in den jungen Jahren passierte man verschiedene Weichenstellung wo entschieden wurde entweder Negativ oder Positiv.
Phil.

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mane
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RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von mane
als Antwort auf olga64 vom 15.11.2017, 15:42:10
.....Und dann nochmals meine Eingangfrage: wem und was hat das dann alles geholfen, so lange Frauen nicht bereit sind, sich hier selbst zu helfen. Der erste SChritte könnte ja sein, sich aus Abhängigkeiten zu befreien und das Leben nicht in die Hände irgendwelcher Männer zu legen, egal, welche schönen Dinge die auch versprechen und nie halten werden. Olga

 
Hallo Olga,

das Problem ist vielschichtig und eine einfache Lösung gibt es nicht. Wie wir hier im Thread schon mehrfach geschrieben haben, haben sexuelle Übergriffe viel mit Macht und Gleichberechtigung zu tun. Das geht nicht von heute auf morgen, das ist auch daran zu erkennen, dass sogar um das bisher Erreichte, immer wieder gerungen werden muss. Wir dürfen hier nicht verallgemeinert von „den Frauen“ reden, denn die Wünsche von Frauen sind individuell. Sehen manche ihre Erfüllung in „Heim und Herd“, möchten andere ohne Kinder Karriere machen und wieder andere beides verwirklichen. Da jede Lebensform ihre Berechtigung hat, wird es eine völlige Gleichstellung der Geschlechter wahrscheinlich nicht geben.

Die meisten Probleme sind, meiner Meinung nach, nur zu lösen, wenn Frauen und Männer sie miteinander angehen und nicht gegeneinander. Anstatt sich zu empören, verharmlosen viele Sexismus/sexuelle Belästigung  – die Täter können nur deshalb so ungestraft agieren, weil sie von einer schweigenden Mehrheit gedeckt werden. Sprechen Frauen das Thema  offen an, fühlen sich einige Männer  in der Defensive, was oft zu einer Verbrüderung mit den Geschlechtsgenossen führt – was fast schon reflexhaft geschieht. Wirkungsvoll wäre, wenn auch Männer Männern Grenzen setzen würden, bevor eine Frau zum Aufschrei ansetzt. Bei den Frauen sind es die wenigsten (aus den bereits genannten Gründen), die sich gegen Belästigungen einsetzen, obwohl sie sich unwohl fühlen.

Sexismus entsteht oft, weil Männer unbewusst Angst haben, ihre Aufstiegschancen mit Frauen teilen zu müssen. Und er ist ein Werkzeug, mit dem sie ihre Macht sichern können – weil sie ihr Gegenüber auf diese Weise einschüchtern können.
Dann gibt es möglicherweise ein tiefverwurzeltes Verhalten, welches Sie ansprachen und was ich als sexistische Äußerung empfand:
 
Olga:
„Ich denke, wenn ein alter Mann eine junge Frau taxiert, kommt es schon darauf an, wieviel Geld der hat. Ist es viel, werden - wie seit Jahrtausenden - die taxierten Damen milder gestimmt werden.“
Es gibt z.B. Untersuchungen, dass Frauen unbewusst und entgegen ihren öffentlichen Prinzipien immer noch nach Beziehungen zu Männern streben, die sie bei Macht und Einkommen über sich selbst ansiedeln.
Ist das so, dass der Partner einer deutschen Frau in der Regel vom Status her über der Frau stehen sollte? Und wenn ja, warum wollen manche (viele?) Frauen das?
Mane
 
werderanerin
werderanerin
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RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf pschroed vom 16.11.2017, 12:01:24

Bestimmte Weichenstellungen im Leben und vor allem in ganz jungen Jahren sind entscheidend für die Entwicklung, kann man manchmal den Teufelskreis unterbrechen und lernt ein anderes Umfeld kennen, kann es auch gelingen, sich neu zu orientieren und auch gefühlsmäßig anders zu handeln. 
Wenn man es gelernt hat, zu lieben, wird man diese Gefühle immer auch weitergeben können.

Kristine

pschroed
pschroed
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RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von pschroed
als Antwort auf werderanerin vom 16.11.2017, 12:17:27
Bestimmte Weichenstellungen im Leben und vor allem in ganz jungen Jahren sind entscheidend für die Entwicklung, kann man manchmal den Teufelskreis unterbrechen und lernt ein anderes Umfeld kennen, kann es auch gelingen, sich neu zu orientieren und auch gefühlsmäßig anders zu handeln. 
Wenn man es gelernt hat, zu lieben, wird man diese Gefühle immer auch weitergeben können.

Kristine
Liebe Kristine.
Wenn die intelligenten Emotionen die negativen überwinden. emoji_yum
Phil.

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RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf werderanerin vom 16.11.2017, 12:17:27

Gelesen:  ... bei der Vergewaltigung sind es die Männer welche die Täter sind.

Eine Frau, die einen fremden Mann, im Einverständnis ihres Ehemannes zum
Sexualverkehr lockt, ist um keinen "Deut" besser.

Und:  Bei der "Unterschiebung" eines Kindes an einen Mann, der nicht der Vater ist -
sind Frauen (Mütter) die Täterinnen.

Besser wäre es, kein Geschlecht rechnet dem anderen etwas auf oder
beide tun das. Letzteres ist wohl nicht die feine englische Art. 
 

mane
mane
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RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von mane
als Antwort auf Tina1 vom 16.11.2017, 10:57:47

Mane an Philippe:
so sehe ich das auch - Kinder werden, besonders in ihren ersten Lebensjahren, durch das Vorbild ihrer  Eltern geprägt. Sie verinnerlichen deren Verhalten, die Sprache u.a., ohne zu reflektieren. (Absatz nachträglich vorgenommen)

Benehmen sich die Paare untereinander abwertend oder kommt es gar zu sexueller Gewalt, wird das Auswirkungen auf ihr eigenes Rollenverhalten im Erwachsenenalter haben.

Tina1
Mane, das sehe ich anders u. dass aus eigener Erfahrung. Wenn Kinder psychische Gewalt gegen sich erleben, wenn sie sexuelle Gewalt gegen die Mutter erleben, dann ist das für die Kinder grausam, es ekelt sie an, sie hassen die Eltern oder den Vater. Sie ertragen es nicht, dass die Mutter schreit oder weint.

Mane:
Es wird immer wieder die Frage gestellt, warum Frauen, die sexuell belästigt, gedemütigt oder gar vergewaltigt wurden, erst viele Jahre später darüber berichten.Die Opfer sind oft traumatisiert, haben Angst nicht ernst genommen zu werden, suchen die Schuld bei sich und schämen sich. Je abhängiger eine Frau von ihrem Belästiger ist, desto schwerer fällt es ihr - das gilt vor allem für junge Frauen, die erst am Anfang ihrer Laufbahn stehen. Auch gibt es meist keine Zeugen. Die MeToo-Kampagne hat sie ermutigt, von ihren Erfahrungen zu erzählen.
Mane

Tina1
Mane, dem kann ich nicht zustimmen. Das was du beschreibst trifft nicht mehr auf die heutige Generation zu. Das war früher so,.ist also in meinen Augen veraltet.
Ich denke die Frauen sind schon lange viel selbstbewusster als früher, sie sind aufgeklärt,. Sie wissen, dass sie sich heut zutage, das nicht mehr gefallen lassen müssen, das Recht auf ihrer Seite steht, sie sich wehren können u die meisten tun das auch. Ich habe mit vielen jungen Frauen geabeitet u. habe sie in meiner Umgebung. Sie haben keine Angst mehr vor Chefs, sie lassen sich nichts mehr gefallen.

 

Liebe Tina,

mit deinen Aussagen stimme ich überein. Wahrscheinlich habe ich mich in meinem Beitrag nicht klar ausgedrückt. 
Mir ging es besonders bei dem ersten Absatz, um Babys und Kinder in den ersten Lebensjahren. Diese verstehen nicht, was da vor sich geht und sind meiner Meinung noch nicht in der Lage zu hassen, werden jedoch große Ängste ausstehen, wenn es zu massiven Gewalttaten kommt. Je älter die Kinder werden, umso mehr verstehen sie, was da vor sich geht.

Im zweiten Beitrag ging es mir hauptsächlich um Frauen, die nach 20 und mehr Jahren von den sexuellen Übergriffen berichten - geschehen zu einer Zeit, als Frauen nicht so taff waren wie es viele heutzutage sind.
Gruß Mane
olga64
olga64
Mitglied

RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 16.11.2017, 12:15:54
Es gibt z.B. Untersuchungen, dass Frauen unbewusst und entgegen ihren öffentlichen Prinzipien immer noch nach Beziehungen zu Männern streben, die sie bei Macht und Einkommen über sich selbst ansiedeln.
Ist das so, dass der Partner einer deutschen Frau in der Regel vom Status her über der Frau stehen sollte? Und wenn ja, warum wollen manche (viele?) Frauen das?
Mane
geschrieben von mane

Mane, bei DurchschnittsverdienerInnen ohne grosse berufliche Chancen oder Ambitionen, dürfte es auch nicht schwierig sein, sich seinen männlichen Partner ein wenig "über sich" zu erwählen. Da geht es ja nicht um die wirklichen High Potentials oder Top-Verdiener, die ihrerseits mittlerweile oft sehr viel höhere Massstäbe ansetzen als die hübsche Kleine an seiner Seite. Oft sind gerade solche Männer anders sozialisiert, hatten selbstbewusste (und wohlhabende) Mütter und suchen auch auf diesem Level ihre Frauen aus.
Dann gibt es aber die Eheverträge, die auch beide Seiten absichern, diese Verbindung nur unter finanziellen Aspekten des nicht so wohlhabenden PartnerIn zu sehen..
Mane, warum schreiben Sie nur vom Partner der "deutschen" Frau (es ist ja nicht nur ein deutsches Problem)? Wenn Frauen dies nach wie vor so wollen, ist ihnen vermutlich der Kampf um die Eigenständigkeit zu langwierig und zu hart, womit sie gar nicht so unrecht haben, wie ich aus eigener Erfahrung weiss. Dieser Kampf beinhaltet auch Zeiten des Verzichts, Zeiten, wieder von vorne anzufangen, Anfeindungen von Mann und auch Frau u.v.a.
Ist frau diesen Weg aber mal gegegangen und kann sich auf dieser Basis ihren Partner wirklich nach anderen Kriterien wählen, wird frau froh sein, dass sie es nie anders wollte oder machte. Olga
werderanerin
werderanerin
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RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf pschroed vom 16.11.2017, 12:27:18

Wenn das so "einfach" wäre..., bin ich in einem liebevollen Elternhaus aufgewachsen und habe viel Zuneigung und Liebe bekommen, werde ich auch immer dieses weitergeben, da es ja "in mir" ist..., habe ich aber in der Kindheit viel Leid, Ungerechtigkeit, Lieblosigkeit bekommen, musste vielleicht auch noch mit ansehen, wie Schläge verteilt wurden, gebe ich dieses "Muster" wohl weiter..., es sei denn, ich bekomme durch andere Menschen "die Kurve"...

Kristine


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