Aktuelle Themen Sexismus-Debatte

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Tina1 vom 14.11.2017, 12:01:18

Ich denke, in der heutigen Zeit sind die meisten Frauen emanzipiert, vorallem die Frauen die in der Öffentlichkeit stehen, wie auf dem roten Teppich. Ich frage mich daher, warum sind sie nicht in der Lage sich gegen sexuelle Anmache, Sexismus zu wehren? Das kann mit einer kräftigen Ohrfeige u einem lauten "NEIN" passieren u. das möglichst in der Öffentlichkeit.

Mein Fazit: Es gibt bei Frauen, wie bei den Männern immer solche die respektlos sind. Bei Vergewaltigungen sieht es anders aus, da sind es die Männer die Straftaten begehen.
Tina


 
Liebe Tina.
Eine Vergewaltigung ist ein Verbrechen, keine Frage.
Stimmt, eine Frau dle laut schreit und den Grapscher wirklich hörbar bloßstellt ist die beste Medezin.
Phil.
 
werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf pschroed vom 14.11.2017, 12:58:52

Bei dieser Debatte geht es ja nicht nur um die "erwachsenen" Frauen/Männer, die sexuell belästigt wurden oder werden, wenn man emanzipiert ist, finde ich richtige und energische Worte..., ich finde, es geht derweile eben auch darum, den jungen Menschen zu zeigen, lasst euch nichts gefallen, wehrt euch oder vertraut euch Jemandem an... !

Das ist für mein Dafürhalten ein Fazit, was man aus dieser jetzigen Debatte ziehen muss, junge Menschen sind nunmal in bestimmten Situationen einfach überfordert, wissen nicht, ob oder wie sie sich wehren sollen..., denken noch, das gehört wie selbstverständlich dazu...deswegen ist ja die derzeitige Debatte darüber so wichtig !

Kristine

olga64
olga64
Mitglied

RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 14.11.2017, 15:37:12
ich finde, es geht derweile eben auch darum, den jungen Menschen zu zeigen, lasst euch nichts gefallen, wehrt euch oder vertraut euch Jemandem an... !

Das ist für mein Dafürhalten ein Fazit, was man aus dieser jetzigen Debatte ziehen muss, junge Menschen sind nunmal in bestimmten Situationen einfach überfordert, wissen nicht, ob oder wie sie sich wehren sollen..., denken noch, das gehört wie selbstverständlich dazu...deswegen ist ja die derzeitige Debatte darüber so wichtig !

Kristine

geschrieben von werderanerin

Die jetzige Debatte wäre sehr wichtig, wenn sich dadurch etwas ändern würde und nicht eine neue Debatte zum gleichen Thema in einigen Jahren wieder auftauchte und "frau" feststellt, dass sich doch nichts änderte.
Übergriffigkeiten von Männern in diesem Bereich sind Machtausübung. Es nützt nur oberflächlich etwas, wenn jetzt reihenweise sog. wichtige Männer ihre sog. wichtigen Jobs verlieren. Die wachsen ja nach und das Machtgefüge ändert sich dadurch nicht, weil auch die Frauen nicht zügig und konsequent daran arbeiten.
An uns Frauen in unserem Alter stelle ich  aber schon die Frage, insbesondere wenn ichsolche Beiträge wie oben lese: habt Ihr Eure Töchter anders erzogen, selbstbewusster und was noch viel wichtiger ist, habt Ihr den Töchtern ein emanzipiertes Leben vorgeführt?
Und habt Ihr Eure Söhne so erzogen, dass die nicht auf den Gedanken kämen, ihre Macht über Frauen in irgendeiner Form auszuspielen? Wurde diesen Söhnen dies von den dazugehörigen Vätern auch so vorgelebt?
WEnn nicht, besteht nämlich die Gefahr, dass Eure Töchter und Söhne wiederum die Kinder in falschem Sinne erziehen. Es sind nicht immer nur die anderen SChuld, die "man" dann gerne "man" nennt, weil "man" sich dann selbst davon ausnimmt. Olga


Anzeige

Edita
Edita
Mitglied

RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 14.11.2017, 16:18:36
ich finde, es geht derweile eben auch darum, den jungen Menschen zu zeigen, lasst euch nichts gefallen, wehrt euch oder vertraut euch Jemandem an... !
 
An uns Frauen in unserem Alter stelle ich  aber schon die Frage, insbesondere wenn ichsolche Beiträge wie oben lese: habt Ihr Eure Töchter anders erzogen, selbstbewusster und was noch viel wichtiger ist, habt Ihr den Töchtern ein emanzipiertes Leben vorgeführt?
Und habt Ihr Eure Söhne so erzogen, dass die nicht auf den Gedanken kämen, ihre Macht über Frauen in irgendeiner Form auszuspielen? Wurde diesen Söhnen dies von den dazugehörigen Vätern auch so vorgelebt?
WEnn nicht, besteht nämlich die Gefahr, dass Eure Töchter und Söhne wiederum die Kinder in falschem Sinne erziehen. Es sind nicht immer nur die anderen SChuld, die "man" dann gerne "man" nennt, weil "man" sich dann selbst davon ausnimmt. Olga
Liebe Olga - gar nicht so verkehrt, sich diese Frage zu stellen, ich habe in letzter Zeit viel über sexuelle Gewalt und Sexismus gelesen, und dabei, das habe ich in diesem Thread auch schon angeführt, daß Männer von sexueller Gewalt genau so betroffen sind, wie Frauen, nur - das interessiert niemanden, hier nicht, in der Politik nicht, in den Medien nicht, die einzigen die es interssiert hat sind Wissenschaftler, - und die will niemand hören!
Eine große Anzahl der Männer die sexuelle Gewalt ausüben wurden in der Kindheit auch mißbraucht und vergewaltigt, und zwar auch von Frauen, auch von den eigenen Müttern!
Und das geschieht nicht nur Jungen und Söhnen sondern auch Mädchen und Töchtern, und natürlich ist es nachvollziehbar, daß genau diese Kinder als Erwachsene sich an dem Geschlecht, daß es mißbraucht hat, "rächen" werden, und zwar so lange bis sie Hilfe von außen bekommen!

Ich glaube daß man bei diesem Thema nicht weiterkommt, solange man die Opfer, egal ob männlich oder weiblich, nicht die gleiche Wertigkeit, die gleiche Aufmerksamkeit, den gleichen Schutz und die gleiche Hilfe zukommen läßt!

M
ädchen und Frauen als Täterinnen

Gewalt gegen Männer nicht auf dem Radar

When Men Are Raped

Edita
olga64
olga64
Mitglied

RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 14.11.2017, 17:41:58

Liebe Edita, sehr guter und sehr nötiger Beitrag.
Ich denke, warum FRauen hier als TäterInnen weniger auffallen, hängt zum einen damit zusammen, dass sie nach wie vor nicht so viel Macht besitzen, dass sie Männer scharenweise dominieren können.
Es hängt auch mit der Sozialisierung von Männern zusammen: passiert es einem, würde er sich in den meisten Fällen wohl eher sein '"wertvollstes" Stück abschneiden, als in grossem Umfange darüber zu berichten.
Und dann gibt es sicher auch hier die vorgerichtlichen Einigungen: auch hier können Abfindungen gezahlt werden, versehen mit der Klausel, darüber Stillschweigen zu behalten. Untereinander würden sie sowieso nicht darüber sprechen, weil die anderen Kerle vermutlich schallend darüber lachen oder wiederum blöde Witze machen.
Irgendwie kann ich mir auch nicht vorstellen, dass so eine "Sache" bei Männern (nicht kleinen Jungs) bleibende Schäden hinterlässt, vor allem dann nicht, wenn die Kohle wieder stimmt. Die sind doch pragmatischer und verdecken ihre Gefühle auf so vielen Bereichen. Psychologisch schlimmer wäre es für einen Mann sicher, wenn ein anderer Mann der Missetäter ist. Das wäre dann doch eine andere Welt. Olga

 

mane
mane
Mitglied

RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von mane
als Antwort auf pschroed vom 14.11.2017, 12:34:43
Liebe Mane

Ob Mann oder Frau, jeder ist das Produkt seiner Erfahrungen, wächst ein jugendlicher oder jugendliche in einer Familie auf wo der Mann der Chef, der Entscheider bzw. die Frau nur die Auszuführende ist so wird bei dem jungen Mädchen oder jungem Mann die Struktur für das spätere Verhalten unbewußt schon festgelegt.

Je nachdem wie die Mutter sich gegen diesen Druck gewehrt hat meistens im stillem Kämmerlein , kann das  die vermeintliche Gebrauchsanweisung für die junge Frau sein. Die Würde welche eine Frau sich selbst gibt, vermittelt sie auch ihren Kinder, mit der Konsequenz daß der Ehemann auf sein negatives Verhalten hingewiesen wird.
Ausser man bringt es fertig die Reset Taste (alles auf Null)  zu setzen.

Der junge Mann hat es einfacher, er braucht nur als kleiner Macho aufzutreten, je weniger die Bildung der Ethik desto breiter die Schultern, meistens auch mehr sexistisch.  - die alten Männer Trump, Strauß Kahn machen es der breiten Gesellschaft vor.
 Phil.
geschrieben von pschroed
Lieber Philippe,

so sehe ich das auch - Kinder werden, besonders in ihren ersten Lebensjahren, durch das Vorbild ihrer  Eltern geprägt. Sie verinnerlichen deren Verhalten, die Sprache u.a., ohne zu reflektieren. Benehmen sich die Paare untereinander abwertend oder kommt es gar zu sexueller Gewalt, wird das Auswirkungen auf ihr eigenes Rollenverhalten im Erwachsenenalter haben.

Du sprichst das Verhalten von Donald Trump an, der trotz zahlreicher Vorwürfe zum US-Präsidenten gewählt wurde. Gegen Ende des Präsidentschaftswahlkampf wurde eine heimliche Aufzeichnung aus dem Jahr 2005 veröffentlicht, in der sich Donals Trump in vulgären Worten mit Übergriffen gegen Frauen brüstet. Danach meldeten sich mehrere Frauen zu Wort, die ihm sexuelle Belästigung vorwarfen.

Es wird immer wieder die Frage gestellt, warum Frauen, die sexuell belästigt, gedemütigt oder gar vergewaltigt wurden, erst viele Jahre später darüber berichten.Die Opfer sind oft traumatisiert, haben Angst nicht ernst genommen zu werden, suchen die Schuld bei sich und schämen sich. Je abhängiger eine Frau von ihrem Belästiger ist, desto schwerer fällt es ihr - das gilt vor allem für junge Frauen, die erst am Anfang ihrer Laufbahn stehen. Auch gibt es meist keine Zeugen. Die MeToo-Kampagne hat sie ermutigt, von ihren Erfahrungen zu erzählen.
Mane
.


 

Anzeige

olga64
olga64
Mitglied

RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 15.11.2017, 09:38:20
Gegen Ende des Präsidentschaftswahlkampf wurde eine heimliche Aufzeichnung aus dem Jahr 2005 veröffentlicht, in der sich Donals Trump in vulgären Worten mit Übergriffen gegen Frauen brüstet. Danach meldeten sich mehrere Frauen zu Wort, die ihm sexuelle Belästigung vorwarfen.

geschrieben von mane

Stimmt, Mane. ABer was und wem hat es geholfen? Dieser Tölpel wurde trotzdem gewählt und geniesst sicher auch diese Pussy-Veröffentlichung im Kreise seiner Gleichgesinnten höchstes Ansehen.
Er wird auch nicht deshalb abgesetzt werden, wenn jetzt so einige sog. wichtige Männer ihre Jobs verlieren, weil Frauen sie an den Pranger stellten.
Sobald in diese Sache wieder etwas mediale Ruhe eingekehrt ist, werden die Unternehmen von Weinstein und anderen sicher weitergeführt werden; man wird an die Spitze eine (unverdächtige) Frau setzen und im Hintergrund werden die alten Deppen als Schatten weiter agieren.
Und dann nochmals meine Eingangfrage: wem und was hat das dann alles geholfen, so lange Frauen nicht bereit sind, sich hier selbst zu helfen. Der erste SChritte könnte ja sein, sich aus Abhängigkeiten zu befreien und das Leben nicht in die Hände irgendwelcher Männer zu legen, egal, welche schönen Dinge die auch versprechen und nie halten werden. Olga

Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von Tina1
http://www.zeit.de/2013/07/sexismus-belaestigung-arbeitsplatz-mediation

Übergriffiges Verhalten am Arbeitsplatz kennen beide Geschlechter – der Mediator Willibald Walter über Missverständnisse und Macht.

DIE ZEIT: Herr Walter, wenn es in einem Unternehmen zu Sexismus-Vorwürfen kommt, werden Sie hinzugezogen, um zu vermitteln. In welchen Situationen werden Sie gerufen?
 
Willibald Walter: Das ist ganz unterschiedlich. Ein klassischer Fall ist der Vorgesetzte, der seiner Sekretärin auf den Busen blickt, Bemerkungen macht oder sie gar anfasst. Aber es gibt auch ganz andere Situationen: Manchmal fühlen sich Frauen diskriminiert, weil sie eine bestimmte Stelle nicht bekommen haben und der Meinung sind, das liege an ihrem Geschlecht. Ich hatte auch schon mit Männern zu tun, die sich in weiblich besetzten Arbeitsteams aufgrund ihres Mannseins gemobbt fühlten.

Wie verbreitet Sexismus gegen Männer ist, zeigen auch allgemein übliche Beleidigungen wie »Weichei« und »Schlappschwanz«.

ZEIT: Klischeehafte Witze sind allerdings trotzdem eher aus dem Mund von Männern zu hören
.
Walter: Das war früher so, ändert sich aber gerade rasant. Männerfeindliche Witze und Werbung sind seit einiger Zeit en vogue. Und: Es ist bei Weitem nicht so, dass sich alle Männer in der Rolle des derben Zotenreißers gefallen. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich auch viele Männer in männlich dominierten Kreisen, in denen solche Gespräche geführt werden, unwohl fühlen.

ZEIT: Gibt es auch Sexismus von Frauen gegenüber Männern?
 
Walter: Ja, aber es gibt bisher kaum ein Bewusstsein dafür. Nehmen wir die häufig vorkommenden Fälle aus dem Kindergarten, wo Eltern oder Erzieherinnen die Kompetenz ihrer wenigen männlichen Kollegen aus dem Geschlecht ableiten. Das klingt manchmal harmlos, etwa wenn gesagt wird: Geh doch du mit den Jungs Fußball spielen, du bist doch ein Mann. Wenn man umgekehrt sagen würde: Koch du doch mit den Mädchen, du bist eine Frau, dann gäbe es einen Aufschrei! Hinter beidem steckt aber das gleiche Argumentationsschema, der gleiche Sexismus.

ZEIT: Wie sieht es mit körperlichen Übergriffen aus?

Walter: Es gibt Studien, die zeigen, dass es auch Männer gibt, denen es unangenehm ist, wenn sie im Gespräch von Frauen berührt werden. Männer würden deswegen aber nicht sagen, dass sie belästigt wurden, weil im öffentlichen Bewusstsein sexuelle Belästigung nur umgekehrt stattfindet, also von Männern gegenüber Frauen. Übergriffiges Verhalten und Sexismus gibt es aber in der Arbeitswelt in beide Richtungen.

ZEIT: Trotzdem sind Frauen deutlich häufiger davon betroffen.

Walter: Natürlich ist Sexismus gegenüber Frauen ein ernsthaftes Problem, das will ich in keiner Weise relativieren. Aber oft sind auch Männer die Opfer eines Alltagssexismus, der bisher nicht als solcher wahrgenommen wird.

ZEIT: Wie sehen Sie den Umgang in Deutschland mit dem Thema im Vergleich zu anderen Ländern?

Walter: Hierzulande ist die Sensibilisierung für das Thema bisher nicht so groß wie etwa in einigen Organisationen der USA, wo der Umgang mit Sexismus manchmal schon groteske Züge annimmt, die weit über ein gesundes Maß hinausgehen. Da gibt es Männer, die sich Sorgen machen, allein mit einer Kollegin im Aufzug zu fahren. Sie befürchten, wenn der Vorwurf der sexuellen Belästigung einmal im Raum steht, nahezu keine Chance mehr zu haben, sich dagegen zu wehren. Das ist keine gute Entwicklung. Wünschenswert ist, Wege zu finden, sexuelle Belästigung zu bekämpfen, ohne dabei die Errungenschaften des Rechtsstaats zu opfern.

ZEIT: Was müsste sich Ihrer Meinung nach verändern?

Walter: Es bräuchte jenseits der Skandalisierung und des Wunsches, recht haben zu wollen, mehr Offenheit und die Bereitschaft zum Perspektivenwechsel auf beiden Seiten. Männer und Frauen sollten nicht übereinander reden, sondern miteinander. Die Lösung liegt im Dialog. Außerdem sollte Sexismus öffentlich nicht immer nur in die eine Richtung gesehen werden, nach dem Motto: Schuldig sind die bösen Männer da oben. In unserer Gesellschaft gibt es Sexismus in alle Richtungen.

 

 

ingo
ingo
Mitglied

RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von ingo
als Antwort auf Femmefatale vom 03.11.2017, 10:10:11

Ich war im ganzen Leben nicht "sexistisch'", fühle mich derzeit aber wie unter "Generalverdacht" stehend, obwohl nur über einen Promillion-Anteil von Männern geredet wird; das alleerdings von morgens bis abends. Flüchtlinge sind da derzeit besser dran. In fast jeder Talkshow betont mindestens ein Teilnehmer, dass man die Flüchtlinge nicht unter "Generalverdacht" stellen dürfe. Wenn es um "Sexismus" geht, habe ich sowas noch nie gehört.
Meine Meinung zum Thema: Wer gegen Gesetze verstößt, soll verurteilt werden. Das ist abschreckend für potentielle Täter, und so soll es sein. Ansonsten finde ich die Hungerkatastrophe im Jemen weitaus wichtiger, als Herrn Weinstein & Co.

Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Sexismus-Debatte
geschrieben von Tina1
als Antwort auf mane vom 15.11.2017, 09:38:20
Lieber Philippe,

so sehe ich das auch - Kinder werden, besonders in ihren ersten Lebensjahren, durch das Vorbild ihrer  Eltern geprägt. Sie verinnerlichen deren Verhalten, die Sprache u.a., ohne zu reflektieren. Benehmen sich die Paare untereinander abwertend oder kommt es gar zu sexueller Gewalt, wird das Auswirkungen auf ihr eigenes Rollenverhalten im Erwachsenenalter haben.

Mane, das sehe ich anders u. dass aus eigener Erfahrung. Wenn Kinder psychische Gewalt gegen sich erleben, wenn sie sexuelle Gewalt gegen die Mutter erleben, dann ist das für die Kinder grausam, es ekelt sie an, sie hassen die Eltern oder den Vater. Sie ertragen es nicht, dass die Mutter schreit oder weint.

Ein Beispiel. Ich wurde viel geschlagen o. psychisch bestraft, indem man mit mir tagelang nicht gesprochen hat. Das alles hat  Schmerzen verursacht. Ich habe sie gehasst. Ich konnte ihnen nicht mehr vertrauen, ich fühlte mich in dem Moment nicht mehr geliebt. Wegen diesen Erlebnissen habe ich mir zeitig genug geschworen, dass ich das alles nicht meinen Kindern antun werde. Sie wurden nicht geschlagen u abgestraft, sondern ich habe immer mit ihnen gesprochen, diskutiert, wenn sie Fehler gemacht haben. Und ich bin gut damit gefahren.

Wenn man als Kind erlebt, dass der Vater die Mutter vergewaltigt, was mit schreien u weinen der Mutter einhergeht, dann ist das für ein Kind unerträglich, schmerzhaft. Also die Kinder spüren sofort, dass das nicht rechtens sein kann. Sie fühlen sich hilflos, weil sie der Mutter nicht wirklich helfen können, denn dann bekommen sie sofort Schläge vom Vater. Durch diese Erlebnisse schließen die Jungen das für sich im späteren Leben aus. Sie wollen nicht der Vater sein, sie wollen keine Gewalt ausüben, weil sie das in schlimmer Erinnerung haben. Und das Mädchen will diese Gewalt nicht selber erleben, deshalb wird sie sich dagegen immer wehren wollen. Sie wird es nicht mehr wie ihre Mutter zulassen, weil sie inzwischen lernt, dass es kein Recht dafür gibt. Sie wird den Mann verlassen, im Gegensatz zur Mutter, weil heute die Frauen selbstständig leben können.


Es wird immer wieder die Frage gestellt, warum Frauen, die sexuell belästigt, gedemütigt oder gar vergewaltigt wurden, erst viele Jahre später darüber berichten.Die Opfer sind oft traumatisiert, haben Angst nicht ernst genommen zu werden, suchen die Schuld bei sich und schämen sich. Je abhängiger eine Frau von ihrem Belästiger ist, desto schwerer fällt es ihr - das gilt vor allem für junge Frauen, die erst am Anfang ihrer Laufbahn stehen. Auch gibt es meist keine Zeugen. Die MeToo-Kampagne hat sie ermutigt, von ihren Erfahrungen zu erzählen.
Mane

Mane, dem kann ich nicht zustimmen. Das was du beschreibst trifft nicht mehr auf die heutige Generation zu. Das war früher so,.ist also in meinen Augen veraltet.
Ich denke die Frauen sind schon lange viel selbstbewusster als früher, sie sind aufgeklärt,. Sie wissen, dass sie sich heut zutage, das nicht mehr gefallen lassen müssen, das Recht auf ihrer Seite steht, sie sich wehren können u die meisten tun das auch. Ich habe mit vielen jungen Frauen geabeitet u. habe sie in meiner Umgebung. Sie haben keine Angst mehr vor Chefs, sie lassen sich nichts mehr gefallen.

Wenn es um verbale sexuelle Ausschreitungen geht oder um Berührungen, dann werden die meisten  das mit einem klaren "Nein" beantworten, sie werden ihre roten Linien genau äußern. Ich bin überzeugt, dass die heutigen jungen Frauen genau wissen wie sie sich dagegen wehren können, im Alltag oder in der Berufswelt. Sie geben eine klare Ansage der Person, damit bekommt der Chef oder Kollege ein Problem. .

Sie sind keine verklemmten, naiven, ängstlichen Frauen mehr wie es früher war u sie wissen, dass man ihnen immer glauben wird. Zum Thema Vergewaltigung. Es gibt also immer 2 Parteien, die eine die sexuelle Handlungen vornimmt,  Vergewaltigungen ausüben u die andere die entscheiden, ob sie sich das gefallen lassen. Wenn sie schweigen, keine Anzeige machen, nur um den Job zu bekommen, dann hat man es akzeptiert. So sehe ich das. Der Job war indem Moment wichtiger, wie ihre Würde. Keine Frau muss heute eine Vergewaltigung von Chefs hinnehmen, sie hat alle Rechte sich zu wehren, das Recht ist immer auf ihrer Seite u sie kann sich von solchen Chefs u Firmen sofort trennen.
Ich kann daher nicht verstehen, warum sich die Frauen die im Rampenlicht stehen erst jetzt alle melden u nicht dann wann es passiert ist. Es ist merkwürdig. Könnte es auch sein, dass es auch Frauen darunter gibt die aus Solidarität zu den Frauen oder wegen alter Rechnungen auf den Zug aufspringen, es aber selber nicht erlebt haben? Keine Frau muss beweisen was sie vorwirft,  aber der Mann muss beweisen, dass es nicht stimmt.. Man sollte immer beide Seiten beurteilen, auch wenn die Männer mehr am Pranger stehen u das zu Recht. Meine Meinung, die niemand teilen muss.
Tina




.


 
 

Anzeige