Aktuelle Themen Schweres Erdbeben in Nepal
Ingo - Sie scheinen hier nicht richtig informiert zu sein. Schon wenige Stunden nach dem Erdbeben sandten Indien und China (liegen ja auch geografisch günstig) ihre Hubschrauber,die auch umgehend zum Einsatz kamen.
Das gesamte Problem in Nepal war und ist ja, dass die dortige Regierung - obwohl mit Erdbeben in dieser Region immer gerechnet werden muss - völlig kopflos und ohne Konzept nicht agierte. Das macht es den Helfern vor Ort auch so schwer, hier wirklich was zu tun. Dies ändert sich jetzt, weil die Organisationen freie Hand haben und untereinander koordinieren. Olga
Das gesamte Problem in Nepal war und ist ja, dass die dortige Regierung - obwohl mit Erdbeben in dieser Region immer gerechnet werden muss - völlig kopflos und ohne Konzept nicht agierte. Das macht es den Helfern vor Ort auch so schwer, hier wirklich was zu tun. Dies ändert sich jetzt, weil die Organisationen freie Hand haben und untereinander koordinieren. Olga
Re: Zweiklassen-Rettung
Was ich in meinem Beitrag "Zweiklassenrettung" am 28.4. um 11.54 Uhr zur Sprache gebracht habe und z.T. auf heftigen Widerspruch oder Missfallen gestoßen ist, hat sich jetzt, wo alle Sensationskommentierer wieder von dannen gezogen sind, voll bestätigt:
"Drei Touristen, die in dem völlig zerstörten Tal gestrandet waren, hatten mit ihrem Satellitentelefon einen Rettungshubschrauber angefordert, der sie in Sicherheit fliegen sollte. Doch aufgebrachte Einheimische hängten sich an die Kufen und verhinderten den Start. Der Protest führte schließlich dazu, dass statt der Touristen verletzte Dörfler ausgeflogen wurden, darunter ein Kleinkind mit zwei gebrochenen Beinen, wie Überlebende berichten.
"Wir sagten zu den Ausländern: Ihr seid gesund. Bleibt ein oder zwei Tage länger hier und lasst unsere Verletzten zuerst raus", erzählte Lhakpa Jangpa, ein aus dem Tal evakuierter Bäcker, der Nachrichtenagentur Reuters.
Laut Jangpa sind viele Verletzte im Tal gestorben, weil sie nicht rechtzeitig gerettet werden konnten. Es seien immer wieder "starke Worte" zwischen Nepalesen und Ausländern gefallen."
Das macht mich wieder so zornig wie beim Schreiben des erwähnten Beitrags.
Kampf um die Hubschrauber
"Drei Touristen, die in dem völlig zerstörten Tal gestrandet waren, hatten mit ihrem Satellitentelefon einen Rettungshubschrauber angefordert, der sie in Sicherheit fliegen sollte. Doch aufgebrachte Einheimische hängten sich an die Kufen und verhinderten den Start. Der Protest führte schließlich dazu, dass statt der Touristen verletzte Dörfler ausgeflogen wurden, darunter ein Kleinkind mit zwei gebrochenen Beinen, wie Überlebende berichten.
"Wir sagten zu den Ausländern: Ihr seid gesund. Bleibt ein oder zwei Tage länger hier und lasst unsere Verletzten zuerst raus", erzählte Lhakpa Jangpa, ein aus dem Tal evakuierter Bäcker, der Nachrichtenagentur Reuters.
Laut Jangpa sind viele Verletzte im Tal gestorben, weil sie nicht rechtzeitig gerettet werden konnten. Es seien immer wieder "starke Worte" zwischen Nepalesen und Ausländern gefallen."
Das macht mich wieder so zornig wie beim Schreiben des erwähnten Beitrags.
Kampf um die Hubschrauber
Die Kernaussagen Deines Beitrages, silhouette:
-Menschen, die in höchster Not waren und es sich finanziell leisten können, haben einen Hubschraube für sich bestellt. Dagegen ist nichts zu sagen! Frage: Was hättest Du an deren Stelle getan????
-Unter welchem psychologischen Druck auch immer haben genau diese Menschen sich dazu bringen lassen, nicht sofort zu fliegen, sondern zu warten. Ist dagegen etwas zu sagen?
-Ich glaube, dass diese Touristen sich jetzt besser fühlen, als wenn sie zuerst abgeflogen wären.
Silhouette: Es ist verdammt einfach, den ersten Stein zu werfen; aber es wird Dir sehr schwer fallen, zu sagen, ob Du an Stelle der Touristen sofort und zuerst einen Hubschrauber für die Dorfbewohner bestellt hättest und dafür selbst zurückgetreten wärst. Wie war das doch gleich noch mit dem Spruch: "Jeder ist sich selbst der Nächste"?
Unabhängig davon: Heute gab's ja ein neues schweres Beben, und ich habe bisher zwar gehört, dass massenhaft Hilfslieferungen nach Nepal geschickt werden; aber von russischer Hilfe habe ich immer noch nichts gehört. Ihr wisst, dass das für mich ein Dorn im Auge ist; speziell, nachdem Putin vor drei Tagen einen Aufmarsch u.a. mit Hubschraubern veranstaltet hat, die in Nepal dringen benötigt würden.
-Menschen, die in höchster Not waren und es sich finanziell leisten können, haben einen Hubschraube für sich bestellt. Dagegen ist nichts zu sagen! Frage: Was hättest Du an deren Stelle getan????
-Unter welchem psychologischen Druck auch immer haben genau diese Menschen sich dazu bringen lassen, nicht sofort zu fliegen, sondern zu warten. Ist dagegen etwas zu sagen?
-Ich glaube, dass diese Touristen sich jetzt besser fühlen, als wenn sie zuerst abgeflogen wären.
Silhouette: Es ist verdammt einfach, den ersten Stein zu werfen; aber es wird Dir sehr schwer fallen, zu sagen, ob Du an Stelle der Touristen sofort und zuerst einen Hubschrauber für die Dorfbewohner bestellt hättest und dafür selbst zurückgetreten wärst. Wie war das doch gleich noch mit dem Spruch: "Jeder ist sich selbst der Nächste"?
Unabhängig davon: Heute gab's ja ein neues schweres Beben, und ich habe bisher zwar gehört, dass massenhaft Hilfslieferungen nach Nepal geschickt werden; aber von russischer Hilfe habe ich immer noch nichts gehört. Ihr wisst, dass das für mich ein Dorn im Auge ist; speziell, nachdem Putin vor drei Tagen einen Aufmarsch u.a. mit Hubschraubern veranstaltet hat, die in Nepal dringen benötigt würden.
Ingo,
mein Beitrag bezog sich wohl gemerkt nicht auf verletzte Touristen, sondern auf unverletzte, die von Sherpas angefleht wurden, ein paar Tage vor Ort zu bleiben und zu warten, damit die verletzten Einheimischen weggeflogen werden können. Und das war auch der Tenor des genannten Berichts. Angesichts von Schwerverletzten ist es keine höchste Not, ein paar Tage lang ohne Komfort im Matsch und mit kaputten Zelten auszuharren.
Unter Bergsteigern, die diesen Namen verdienten, war es vor 30 Jahren selbstverständlich und mit keinerlei psychologischem Druck verbunden, sein Ego zurückzustellen und aus menschlichen Gründen diesen Bitten nachzukommen.
Ich jedenfalls hätte mit meiner altmodischen Erziehung in einer Notlage der anderen, bei eigener körperlicher Unversehrheit, keine Sekunde gebraucht, um zu wissen, wie ich mich entscheide.
Und genau darin unterscheidet sich der von mir bereits angeprangerte kommerzialisierte Pseudo-Bergtourismus.
Deine Russenschelte ist nicht ganz berechtigt. Ich habe auch von russischen und chinesischen Einsatzkräften inlusive Material gelesen, lange bevor der neue Zar seine Krösus-Paraden veranstaltet hat.
mein Beitrag bezog sich wohl gemerkt nicht auf verletzte Touristen, sondern auf unverletzte, die von Sherpas angefleht wurden, ein paar Tage vor Ort zu bleiben und zu warten, damit die verletzten Einheimischen weggeflogen werden können. Und das war auch der Tenor des genannten Berichts. Angesichts von Schwerverletzten ist es keine höchste Not, ein paar Tage lang ohne Komfort im Matsch und mit kaputten Zelten auszuharren.
Unter Bergsteigern, die diesen Namen verdienten, war es vor 30 Jahren selbstverständlich und mit keinerlei psychologischem Druck verbunden, sein Ego zurückzustellen und aus menschlichen Gründen diesen Bitten nachzukommen.
Ich jedenfalls hätte mit meiner altmodischen Erziehung in einer Notlage der anderen, bei eigener körperlicher Unversehrheit, keine Sekunde gebraucht, um zu wissen, wie ich mich entscheide.
Und genau darin unterscheidet sich der von mir bereits angeprangerte kommerzialisierte Pseudo-Bergtourismus.
Deine Russenschelte ist nicht ganz berechtigt. Ich habe auch von russischen und chinesischen Einsatzkräften inlusive Material gelesen, lange bevor der neue Zar seine Krösus-Paraden veranstaltet hat.
Ich habe hier schon mehrfach gefragt, ob jemand weiß, ob Russland in Nepal geholfen hat (Hubschruaber wärde da angesagt!!!). Bisher hat mir niemand geantwortet. Weiß Du noch, was/wo/wie die geholfen haben?
Nachtrag: Eben habe ich das hier bei Spiegel online gefunden:
Wie viele Hilfskräfte sind im Einsatz?
Es ist kaum möglich, eine genaue Zahl zu nennen. Laut nepalesischem Militär sind etwa 90 Prozent der Soldaten im Rettungseinsatz. Das wären mehr als 80.000 Mann. Unterstützung erhalten die einheimischen Militär- und Polizeikräfte von ausländischen Rettungs- und Ärzteteams aus gut einem Dutzend Ländern - darunter aus großen Nachbarländern wie Indien und China. Hilfe kommt aber auch vom kleinen Bhutan sowie aus Russland, Japan, Frankreich oder Deutschland.
Nachtrag: Eben habe ich das hier bei Spiegel online gefunden:
Wie viele Hilfskräfte sind im Einsatz?
Es ist kaum möglich, eine genaue Zahl zu nennen. Laut nepalesischem Militär sind etwa 90 Prozent der Soldaten im Rettungseinsatz. Das wären mehr als 80.000 Mann. Unterstützung erhalten die einheimischen Militär- und Polizeikräfte von ausländischen Rettungs- und Ärzteteams aus gut einem Dutzend Ländern - darunter aus großen Nachbarländern wie Indien und China. Hilfe kommt aber auch vom kleinen Bhutan sowie aus Russland, Japan, Frankreich oder Deutschland.