Aktuelle Themen Perverse Praktiken?
@ olga64,
mir geht es doch nicht um die Technik. Dass diese Technik des Einfrierens von Eizellen in speziellen familiären Situationen sinnvoll sein kann, bezweifle ich nicht - und ich habe weder ethische noch biologisch-medizinische Bedenken.
Es geht mir einzig und alleine darum, dass ich erschrecke, wenn ich solch ein Angebot an Frauen von Firmen lese, deren primäres Interesse eindeutig die Maximierung des eigenen Gewinns ist.
Ich weiß, dass Apple und Facebook sehr teure Programme für Kinderkrippen und ähnliches aufgelegt haben. Die Motivation ist ja die Gleiche, die Mütter möglichst in der Firma zu halten und zu verhindern, dass Kinder dazu führen, die Mütter wegzulocken.
Noch lukrativer und effektiver ist es da sicherlich, das Kinderkriegen zu verhindern und sei es durch das Verschieben auf eine ungewisse Zukunft.
Ich akzeptiere, dass das die wenigsten hier erschreckt. Etwas provokativ formuliert, es macht mir deutlich, wohin die gesellschaftliche Entwicklung gehen wird. Ich sagte es schon, der 9 monatige Brutkasten und die anschließende staatliche bzw. religös oder firmenintern organisierte Ganztagserziehung der Kinder in Leistungsgruppen lockt. Dann steht die Arbeitskraft der Elternorganismen den Firmen 100%ig zur Verfügung.
Karl
mir geht es doch nicht um die Technik. Dass diese Technik des Einfrierens von Eizellen in speziellen familiären Situationen sinnvoll sein kann, bezweifle ich nicht - und ich habe weder ethische noch biologisch-medizinische Bedenken.
Es geht mir einzig und alleine darum, dass ich erschrecke, wenn ich solch ein Angebot an Frauen von Firmen lese, deren primäres Interesse eindeutig die Maximierung des eigenen Gewinns ist.
Ich weiß, dass Apple und Facebook sehr teure Programme für Kinderkrippen und ähnliches aufgelegt haben. Die Motivation ist ja die Gleiche, die Mütter möglichst in der Firma zu halten und zu verhindern, dass Kinder dazu führen, die Mütter wegzulocken.
Noch lukrativer und effektiver ist es da sicherlich, das Kinderkriegen zu verhindern und sei es durch das Verschieben auf eine ungewisse Zukunft.
Ich akzeptiere, dass das die wenigsten hier erschreckt. Etwas provokativ formuliert, es macht mir deutlich, wohin die gesellschaftliche Entwicklung gehen wird. Ich sagte es schon, der 9 monatige Brutkasten und die anschließende staatliche bzw. religös oder firmenintern organisierte Ganztagserziehung der Kinder in Leistungsgruppen lockt. Dann steht die Arbeitskraft der Elternorganismen den Firmen 100%ig zur Verfügung.
Karl
..............
Ich weiß, dass Apple und Facebook sehr teure Programme für Kinderkrippen und ähnliches aufgelegt haben. Die Motivation ist ja die Gleiche, die Mütter möglichst in der Firma zu halten und zu verhindern, dass Kinder dazu führen, die Mütter wegzulocken.
.....................
Karl
nun, Karl, Deine erste Skepsis in Bezug auf die Technik des Einfrierens von Eizellen kann ich noch nachvollziehen.
Allerdings nicht, über das Bereitstellen von Programmen für Kindergrippen und ähnliches.
Das ehrt in meinen Augen sogar diese Arbeitgeber.
Schön wäre es, wenn noch viele andere Unternehmen, Arbeitgeber diesem Beispiel folgen würden!
Ein großer Teil der Frauen geht nicht nur wieder arbeiten, weil sie Geld dazu verdienen wollen / müssen, sondern auch weil sie gerne wieder in ihrem erlernten Beruf arbeiten möchten!
Weil sie auch gerne in diesem Beruf gearbeitet haben!
So war es jedenfalls bei mir.
Sicher war auch auch finanziell begründet. Allerdings auch so wollte ich wieder in meinem Beruf arbeiten nach 5 Jahre Pause.
Ich hatte Glück und fand in meinem Beruf ein Betätigungsfeld in dem ich Kind und Beruf vereinbaren könnte ohne daß das Kind darunter Nachteile hatte, aber es war nicht wirklich dort wo ich gerne weiter tätig gewesen wäre.
Ich mußte Abstriche machen weil es keine vernünftige bezahlbare Betreuung gab.
Auch wenn ich zu tun hatte, Hausfrau und Mutter füllte mich nicht aus.
Wenn ich jetzt zurück denke, war eine Entscheidung richtig!
So habe ich eine eigene Rente und bin nicht auf die kleine Witwenpension meines Mannes angewiesen (er starb zu jung, das fehlten viele Dienstjahre, deshalb viel diese Rente nicht sehr hoch aus).
Die Zeiten wo junge Mädchen überwiegend "nur" darauf vorbereitet werden später eine gute Hausfrau und Mutter zu sein, sind zum Glück lange vorbei!
Auch wollen viele junge Frauen sich nicht entscheiden müssen, entweder Mutter und Hausfrau oder Beruf.
Sie wollen Beides!
Dazu gehören gute Alternativen wie das Kind betreut werden kann, damit es für alle nicht nur Stress wird!
..................
Die Zeiten und somit das Familienbild haben sich geändert.
Die klassische Großfamilie wie früher wird immer weniger.
Die Familien leben auch oft nicht mehr dicht beieinander.
Auch das Bild der Großeltern ist im Wandel.
Die Großeltern werden und sind aktiver und wollen nun auch ihr eigenes Leben leben und nicht immer für Kinder und Enkel abrufbereit sein.
Diese Veränderung muß nicht immer negativ sein.
Monja.
Was mir an diesem Beitrag gefällt und auffällt - du sprichst von Beruf und nicht von Karriere. Kann es sein dass die meisten Frauen zurück in den Beruf wollten und auch Geld verdienen möchten??
Ab welchem Status und welcher Einkommenshöhe sprechen wir von Karriere?
Chr
Ab welchem Status und welcher Einkommenshöhe sprechen wir von Karriere?
Chr
Wenn es nicht nach dem (versteckten) Slogan gemacht wird "Du lässt uns deine Eier einfrieren; wir liefern dir dafür in 10 Jahren einen Kinderhort-Platz", dann ist dagegen nichts einzuwenden.
Natürlich werden die Firmen, die Kindergartenplätze schaffen oder social freezing finanzieren, dies nicht aus altruistischen Beweggründen machen - sie sind ja auch ihren Anlegern gegenüber verpflichtet, einen return of invest durchzuführen (übrigens auch deutsche Grosskonzerne).
Mich erinnert diese negative Diskussion zu dem Projekt sehr an die Anfangsjahre der Pille, die ich ja als junge Frau hautnah miterlebte. Was wurde da alles in schwärzesten Zahlen uns erzählt und zwar von den damaligen Alten: die Frau wäre jederzeit verfügbar (?), schlimme Krankheiten u.v.m. All das schreckte uns nicht ab - wir sahen als gut ausgebildete, junge Frauen in der Pille unsere eigene Chance, nicht mehr von Kindern "überfallen" zu werden, sondern diese selbst einzuplanen, bzw. darauf zu verzichten.
DAs einzige was eingetreten ist, ist der Rückgang an Geburten. Hier sind aber massgebliche Gründe, dass die Frauen nach wie vor allein gelassen werden, auf ihren Beruf verzichten sollen u.v.m. Dazu sind seit Jahrzehnten viele nicht mehr bereit - wer will es ihnen auch verdenken?
Das social freezing der US-Firmen wird mehrheitlich von den Alten in Deutschland verurteilt, obwohl diese doch gar nicht betroffen sind. Die jungen Leute bei uns begrüssen es - und das ist ja das Wichtigste; es ist ja die Zukunft dieser Menschen, die auch ohne unsere "Warnungen", auf die sie sowieso nicht hören (taten wir ja auch nicht) ihren Weg gehen werden.
Einfach tolerant und aufgeschlossen gegenüber Neuerungen sein,damit haben sich Alte zu allen Zeiten immer schwer getan. Liegt wohl in der Natur der Sache. Olga
Mich erinnert diese negative Diskussion zu dem Projekt sehr an die Anfangsjahre der Pille, die ich ja als junge Frau hautnah miterlebte. Was wurde da alles in schwärzesten Zahlen uns erzählt und zwar von den damaligen Alten: die Frau wäre jederzeit verfügbar (?), schlimme Krankheiten u.v.m. All das schreckte uns nicht ab - wir sahen als gut ausgebildete, junge Frauen in der Pille unsere eigene Chance, nicht mehr von Kindern "überfallen" zu werden, sondern diese selbst einzuplanen, bzw. darauf zu verzichten.
DAs einzige was eingetreten ist, ist der Rückgang an Geburten. Hier sind aber massgebliche Gründe, dass die Frauen nach wie vor allein gelassen werden, auf ihren Beruf verzichten sollen u.v.m. Dazu sind seit Jahrzehnten viele nicht mehr bereit - wer will es ihnen auch verdenken?
Das social freezing der US-Firmen wird mehrheitlich von den Alten in Deutschland verurteilt, obwohl diese doch gar nicht betroffen sind. Die jungen Leute bei uns begrüssen es - und das ist ja das Wichtigste; es ist ja die Zukunft dieser Menschen, die auch ohne unsere "Warnungen", auf die sie sowieso nicht hören (taten wir ja auch nicht) ihren Weg gehen werden.
Einfach tolerant und aufgeschlossen gegenüber Neuerungen sein,damit haben sich Alte zu allen Zeiten immer schwer getan. Liegt wohl in der Natur der Sache. Olga
Einfach tolerant und aufgeschlossen gegenüber Neuerungen sein,damit haben sich Alte zu allen Zeiten immer schwer getan. Liegt wohl in der Natur der Sache.Ich bin Neuem aufgeschlossen gegenüber, aber aufgeschlossen bedeutet ja keinesfalls unkritisch alles gutzuheißen.
Ich stelle fest, dass offenbar eine große Bereitschaft besteht, das Kinderkriegen der Karriere oder des Berufs wegen aufzuschieben. Die Zukunft wird zeigen, was daraus entstehen wird. Ich vermute, dass sich das komplette Outsourcing des Kinderkriegens und deren Aufzucht entwickeln wird. Nur optimistisch zu sein, kann auch Naivität bedeuten.
Karl
Wenn Menschen - auch Frauen - dankenswerterweise immer älter werden, verschieben sich auch die Zeiten, wo Kinder eingeplant, bzw. geboren werden sollen. ES ist doch für alle Beteiligten besser, wenn auch bei Frauen ein berufliches Fundament aufgebaut wurde und dann das Kinderprojekt in Angriff genommen wird. Und es ist auch besser, sich den geeigneten Partner dafür sorgfältig auszuwählen, der die Frau nicht allein lässt, sondern ebenso viel Verantwortung zeigt - auch in seiner Präsenz.
ES ist doch nicht unbedingt leichter, als Alleinerziehende die ERziehungsrolle plus Beruf auszuüben, wenn die Partnerschaft zu Ende geht (was ja bei vielen der Fall ist) und dann vor dem Abgrund zu stehen?
Dieser Prozess läuft seit vielen Jahren und wird nicht mehr aufzuhalten sein, was ich völlig richtig finde.
Es ist auch richtig, wenn sich Menschen, die es gar nicht mehr betrifft (z.B. Senioren) gedanklich damit auseinandersetzen - mehr ist ja nicht möglich. Bei einigen habe ich aber leider immer den Verdacht, sie befürchten, dass ihr eigenes Lebensmodell durch solche "Innovationen" in Frage gestellt wird - kann ja auch sein - aber was ist daran schlimm? Zu allen Zeiten haben junge Menschen anders reagiert als alte - wird doch auch? Und die alleinigen Entscheidungsträger sind die Frauen, weil diese Geburt und Kindererziehung am meisten tangieren, auch wenn heutige Erzeuger ein wenig anders sind als noch ihre Väter und Grossväter. Olga
ES ist doch nicht unbedingt leichter, als Alleinerziehende die ERziehungsrolle plus Beruf auszuüben, wenn die Partnerschaft zu Ende geht (was ja bei vielen der Fall ist) und dann vor dem Abgrund zu stehen?
Dieser Prozess läuft seit vielen Jahren und wird nicht mehr aufzuhalten sein, was ich völlig richtig finde.
Es ist auch richtig, wenn sich Menschen, die es gar nicht mehr betrifft (z.B. Senioren) gedanklich damit auseinandersetzen - mehr ist ja nicht möglich. Bei einigen habe ich aber leider immer den Verdacht, sie befürchten, dass ihr eigenes Lebensmodell durch solche "Innovationen" in Frage gestellt wird - kann ja auch sein - aber was ist daran schlimm? Zu allen Zeiten haben junge Menschen anders reagiert als alte - wird doch auch? Und die alleinigen Entscheidungsträger sind die Frauen, weil diese Geburt und Kindererziehung am meisten tangieren, auch wenn heutige Erzeuger ein wenig anders sind als noch ihre Väter und Grossväter. Olga
Re: Perverse Praktiken?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
@karl
das 'kinderkriegen' war bis vor vielen jahren oftmals
reine zufall-sache. nicht alles war geplant.
auch in den noch früheren zeiten sind viele zufällig
entstanden. oftmals wurde dann die gesamte familienplanung
durcheinander gebracht.
ob das nun gut war, bezweifle ich stark.
ich bin froh, daß die frauen heute ein mitspracherecht und
eine selbstbestimmung über ihren körper haben.
das 'kinderkriegen' war bis vor vielen jahren oftmals
reine zufall-sache. nicht alles war geplant.
auch in den noch früheren zeiten sind viele zufällig
entstanden. oftmals wurde dann die gesamte familienplanung
durcheinander gebracht.
ob das nun gut war, bezweifle ich stark.
ich bin froh, daß die frauen heute ein mitspracherecht und
eine selbstbestimmung über ihren körper haben.
das komplette Outsourcing des Kinderkriegens und deren Aufzucht entwickeln wird. Nur optimistisch zu sein, kann auch Naivität bedeuten.
Karl
Huuuhuu - Karl, das hört sich so schrecklich in diesem Zusammenhang an, " des Kinderkriegens und deren Aufzucht ", hört sich an wie bei kleinen Ferkeln, sind sie ja auch manchmal , aber trotzdem würde ich " Erziehung " vorziehen, da kommt man nicht auf Zucht und Rasse! Ist nicht böse gemeint!
Edita
Danke Olga für die sehr sachliche Antwort. Ich sehe Deine Argumente teilweise ein. Wie bereits oben erwähnt, halte ich meine Meinung nicht für das Maß aller Dinge. Die Zukunft wird erweisen, wie sich unsere Gesellschaft entwickelt. Das Tempo der Veränderungen nimmt zu.
Karl
Karl