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Aktuelle Themen Operation Zucker. Jagdgesellschaft

youngster
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Re: Operation Zucker. Jagdgesellschaft
geschrieben von youngster
als Antwort auf mane vom 21.01.2016, 19:58:14
Liebe mane,

es ist nicht zu glauben, dass so was bei uns abläuft. Mir geht es wie dir ich wusste darüber bisher auch nichts vor allem nicht, dass es da organisierte Banden gibt die sich zu solchen Gesellschaftsspielchen treffen und deren Mitglieder in unserer Gesellschaft über alle Gesellschaftsschichten hinweg wohl anzutreffen sind. Da diese Cirkel im Verborgenen und abgeschottet agieren ist wohl auch so wenig bisher öffentlich darüber bekannt und die Polizei und Staatsanwaltschaft tut sich schwer so was aufzudecken und zu verfolgen.

Einfach schlimm was es alles auf der Welt so gibt von dem wir keine Ahnung haben. Ich werde jetzt aber wacher durch die Gegend laufen.

Da wir aber jetzt Faschingszeit haben ist es auch wieder blöd wenn wir z.B. geschminkte Kinder sehen, denn es kann ganz harmlos sein.

Gruß youngster
mane
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Re: Operation Zucker. Jagdgesellschaft
geschrieben von mane
als Antwort auf youngster vom 22.01.2016, 10:09:06
Hallo youngster,

ich frage mich, warum wird das Thema des sadistischen Missbrauchs an Kindern so wenig thematisiert? Ist es immer noch ein Tabu, über das kaum berichtet und gesprochen werden darf?
Den Opfern wird nicht geglaubt, falls sie überhaupt in der Lage sind, darüber zu berichten. Es ist nicht so, wie auch ich lange annahm, dass die Täter am Rande der Gesellschaft leben, sondern sie leben mitten unter uns.
Gruß Mane

"Die Kinder werden manipuliert, wahrhaft programmiert. Der Missbrauch ist für sie normal, sie können gar nicht mehr wahrnehmen, was sie da tun. Jegliche Fluchtgedanken werden ihnen ausgetrieben, indem man ihnen sagt, dass sie ja eh selbst schuld wären." Sie müssten oft zusehen, wie andere Mädchen und Jungen gequält oder sogar ermordet werden. So lernen sie, dass auch die anderen leiden müssen, wenn sie einen Fehler machen. "Die Täter jagen die Kinder durch Wälder, auch das ist im Film keine fiktionale Szene", sagt Jung. "Die Kinder werden Opfer ritueller Gewalt und das hat nichts mit Pädophilie oder Satanismus zu tun. Sie sind Opfer von Menschen, die Macht ausüben wollen, die zynisch sind, andere klein halten wollen und die sich durch das Zerstören dieser Kinderseelen besser fühlen. Solche Taten werden von Männern begangen, die hochrangige Positionen in unserer Gesellschaft besetzen und die sich mit dem Geschehenen gegenseitig manipulieren und erpressen.""Die Kinder werden manipuliert, wahrhaft programmiert. Der Missbrauch ist für sie normal, sie können gar nicht mehr wahrnehmen, was sie da tun. Jegliche Fluchtgedanken werden ihnen ausgetrieben, indem man ihnen sagt, dass sie ja eh selbst schuld wären." Sie müssten oft zusehen, wie andere Mädchen und Jungen gequält oder sogar ermordet werden. So lernen sie, dass auch die anderen leiden müssen, wenn sie einen Fehler machen. "Die Täter jagen die Kinder durch Wälder, auch das ist im Film keine fiktionale Szene", sagt Jung. "Die Kinder werden Opfer ritueller Gewalt und das hat nichts mit Pädophilie oder Satanismus zu tun. Sie sind Opfer von Menschen, die Macht ausüben wollen, die zynisch sind, andere klein halten wollen und die sich durch das Zerstören dieser Kinderseelen besser fühlen. Solche Taten werden von Männern begangen, die hochrangige Positionen in unserer Gesellschaft besetzen und die sich mit dem Geschehenen gegenseitig manipulieren und erpressen."
geschrieben von Ina Jung, Autorin des Films

Die Realität ist schlimmer als jeder Film
Tina1
Tina1
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Re: Operation Zucker. Jagdgesellschaft
geschrieben von Tina1
als Antwort auf mane vom 21.01.2016, 19:58:14

Wer macht so etwas? Die Menschen, die ich kenne? Ich kann es mir nicht vorstellen. Es ist ungeheuerlich.
geschrieben von mane

Mane, es ist nicht nur ungeheuerlich, sondern grausam was den Kindern angetan wird und sie dem schutzlos ausgeliefert sind. Ich habe dieses Video nicht gesehen, werde es mir heute
ab 20 Uhr anschauen, die Sendung von Maischberger habe ich mir
im Internet angesehen.

Das Thema Gewalt und Kindesmissbrauch ist unerträglich und belastet mich schon jahrelang. Schon vor Jahren gab es Reportagen und Recherchen in den Medien, wo man Bilder und Videos von dieser Gewalt und Kindesmissbrauch gesehen hat. Ich habe diese Bilder, diese kurzen Szenen in den Videos, nie aus meinem Kopf bekommen, so brutal waren sie. Ich habe gezittert und mich gefragt, wo ist der Staat, die Justiz, die Beauftragten der Geheimdienste, die diesen Kindern helfen u. das weltweit. Wut u. Ohnmacht hat sich in mir breit gemacht, weil man so hilflos ist.

In der Reportage wurde auch gezeigt, wie Männer das Internet nutzen um sich an Kindern ran zu machen, um sie dann irgendwann zu treffen mit dem Ziel sie sexuell zu missbrauchen. Sie haben sich in den Plattformen als Jungs ausgegeben. Die Journalisten haben dann in der Wohnung auf diesen Mann gewartet u. ihn zur Rede gestellt. Ihm ist natürlich nicht viel passiert, es gab zwar Worte die eindeutig waren, aber es nicht zur Tat gekommen. Unabhängig davon, dass es in Familien passiert, was schon unerträglich ist, trägt das Internet zum großen Maße noch dazu bei, das der Kindesmissbrauch von Einzeltätern und organisierten kriminellen Gruppen, verstärkt wird, weil man leicht an die Kinder rankommen kann. Die Kinder werden im Netz als Ware angeboten u. dort macht man die Übergaben aus.

Ich habe vor Jahren selber erlebt, wie auf einer Plattform, die es heute nicht mehr gibt, ein Mann seine Tochter( 9Jahre) anbot, indem er zu den Fotos, dementsprechende Texte verfasste u. auch Antworten bekam u. das konnte jeder lesen. Aber es ist reiner Zufall, wenn man auf so ein Profil stößt. Ich habe gedacht ich lese nicht richtig, am liebsten hätte ich diesen Mann brutal angeschrieben und es gemeldet,
aber dann ich habe ich nachgedacht, was besser wäre. Ich habe dann Kontakt zu einer Userin gesucht, wo ich wusste, dass sie in einem Blog über Kindesmissbrauch geschrieben hat u. aufforderte, dass jeder Aufmerksam sein soll, auch in Community's. Wir haben dann telefoniert u überlegt was wir am besten tun könnten um dem Mädchen zu helfen. Wir wussten, dass es nichts bringt das Profil dem Betreiber zu melden, denn das hätte nur gebracht, dass die Person gelöscht, gesperrt worden wäre. In unseren Augen sollte der Täter dingfest gemacht werden, also musste die Polizei ins Spiel kommen. Die Polizei brauch aber Beweise und auch den richtigen Namen des Täters, also musste das Profil erstmal noch da bleiben. Diese Bekannte hatte dann auch die richtige Anlaufstelle der Polizei gefunden, es gemeldet und dass Profil war dann paar Tage päter gelöscht. Mehr konnten wir nicht tun u. haben nun gehofft, dass der Täter in Gewahrsam kommt. Das alles habe ich schon mal in einem Thread geschrieben.

Es ist also wichtig, dass jeder einzelne von uns, alle Menschen, die Augen aufmachen sollten, um Sachen zu entdecken die passieren. Ob es im Umfeld ist, ob es im Internet ist usw. Ich denke auch, jede Kindergärtnerin, jeder Lehrer sollte sehr aufmerksam sein, denn ich denke die Kinder, die sowas unerträglich, schlimmes erleben, sich auch verändern werden. Sie sind bestimmt plötzlich ruhiger, traurig u. die Noten werden auch abfallen. Die Ärzte müssen auch wachsam sein. Das alles können Zeichen sein, auf die reagiert werden muss.

Ich habe das Gefühl das bei der Bekämpfung in Bezug Kindesmissbrauch und vorallem dieser neuen Strukturen von Kinderhändlerringen im Internet, nicht viel passiert. Nur wenige dieser kriminellen Ringe von Kinderpornografi, Kindesmissbrauch weltweit, wurden bis jetzt zerschlagen u. nur wenige Täter verhaftet.

Ich frage mich, warum wird da nicht mehr getan? Wahrscheinlich stecken zu viele Menschen mit hohen Positionen, in allen Berufsgruppen mit drin, wie man ja auch in der Sendung von Frau Maischberger hörte. Man kann nur hoffen u. sich wünschen, dass in der Richtung endlich mal mehr passiert und die vielen Kinder, die in den Händen solcher Banden sind u. das weltweit, endlich befreit werden.
Tina

Ich erinnere an den Fall Fall Marc Dutroux.

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mane
mane
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Re: Operation Zucker. Jagdgesellschaft
geschrieben von mane
als Antwort auf Tina1 vom 22.01.2016, 15:03:35
Hallo Tina,

welches Licht wirft dieses Thema auf die "überlegenen" westlichem Werte, mit denen wir uns in diesen Tagen so gerne brüsten?
Es geht auch um die allgemeine ignorante Haltung der öffentlichen Wahrnehmung. In der Maischberger-Sendung kam dies zur Sprache. Jemand in einem Anzug scheint uns weniger suspekt als jemand, der etwas verwahrlost aussieht. Wer z.B. in den Augen einer Dorfgemeinschaft, immer vorbildlich in die Kirche geht, ist weniger verdächtig.

Du schreibst von Deiner Wut und Deiner Ohnmacht, das kann ich gut verstehen. Was den Kindern passiert, ist kaum auszuhalten, es wird oft bagatellisiert oder verdrängt - weil niemand die Wahrheit glauben will/kann. Es war gut, dass Du Dich für das Mädchen eingesetzt hast, dessen Vater seine Tochter im Internet anbot. Es ist wichtig sich einzumischen, was manchmal Mut und Überwindung kostet.

In dem Film wird der Journalist, der über Kinderhandel recherchiert, bei seiner Arbeit behindert und beschimpft. Er und die Kommissarin treffen bei ihren Ermittlungen auf eine Mauer des Schweigens.
Die Produzentin Gabriela Sperl sagte, dass seit dem Vorgängerfilm in Sachen Kinderschutz politisch nichts passiert sei. Bei den Gesprächen mit Betroffenen habe sie die Erfahrung gemacht, wie schwierig die Aufklärung von Missbrauchsfällen ist. Wenn man betroffene Kinder befragt, schweigen sie meist und wenn sie, trotz ihrer Ängste, bereit sind auszusagen, werden sie bedroht oder sind mit den Anwälten der Täter konfrontiert. Deshalb kommt oft nichts dabei heraus.

Folgende Vorschläge, die während der Sendung gemacht wurden, fand ich hilfreich:
- Die Abschaffung der Verjährungsfrist für Täter.
- Eine Anzeigepflicht bei Missbrauchsfällen, dazu
- Entbindung der Ärzte, Anwälte und Therapeuten von der Schweigepflicht. In anderen Ländern gibt es das längst. In Deutschland verlassen sich viele Täter immer noch darauf, dass ihnen nichts passiert.
Mane
pippa
pippa
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Re: Operation Zucker. Jagdgesellschaft
geschrieben von pippa
als Antwort auf mane vom 23.01.2016, 14:07:17
Deine Vorschläge sind gut, Mane, ich bezweifle jedoch, dass sie jemals durchgesetzt werden.

Die Behinderungen gehen schon im Kindergarten los. (Oder gingen, vielleicht hat sich inzwischen dort ja doch was verändert.)

Wenn die BetreuerInnen an den kleinen Körpern etwas Verdächtiges finden, etwa Brandwunden, die stark an ausgedrückte Zigaretten erinnern, oder blaue Flecken usw, dann sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dies zu melden.

Ist es aber nicht. Seitens der Verwaltungen solcher Einrichtungen wird in solchen Fällen gemauert.
Man will auf keinen Fall einen Gebührenzahler verlieren.
Pippa
mane
mane
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Re: Operation Zucker. Jagdgesellschaft
geschrieben von mane
als Antwort auf pippa vom 23.01.2016, 15:07:44
Hallo Pippa,

ich kann es mir nicht vorstellen, dass Erzieherinnen Blessuren am Körper der Kinder einfach übergehen und nicht nachforschen, woher diese stammen. Hast Du diese Erfahrung gemacht?

Das Traurige ist, dass die Kinder, um die es in dem Film geht, einfach aus dem gesellschaftlichen Leben verschwinden. Kein Lehrer und auch keine Kindergärtnerin bekommt sie zu Gesicht, um eventuell Anzeige zu erstatten. Diese Kinder sind hilflos und allein.

Ich habe mir gestern Abend den Film angeschaut und war froh, als er zu Ende war. Die Hoffnungslosigkeit der Kinder, die Kaltblütigkeit der Vergewaltiger und die Ohnmacht der Polizei, den Tätern das Handwerk zu legen, ist schwer mitanzusehen. Auch wenn man keine konkreten Szenen sieht, ahnt man, was mit den Kindern passiert.

Der Film will wachrütteln und das Thema aus dem Tabu herausholen. Ein Thema in die Köpfe der Menschen bringen, das manche womöglich lieber unter den Tisch kehren würden - nach dem Motto: "Bei uns doch nicht!"
Mane

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youngster
youngster
Mitglied

Re: Operation Zucker. Jagdgesellschaft
geschrieben von youngster
als Antwort auf mane vom 24.01.2016, 17:35:09
Genau das war der Zweck der beiden Filme und der Diskussion danach. Die Frage ist nur wie bemwrkt man so was, selbst wenn man mit wachen Augen durch die Gegend läuft? Die Kinder sind ja gar nicht auf der Bildfläche. Gut in der Schule müssten sie durch ihr Verhalten eigentlich auffallen sobald sie schulpflichtig sind.

Es ist ein schwieriges Thema und ein schlimmes dazu.
pippa
pippa
Mitglied

Re: Operation Zucker. Jagdgesellschaft
geschrieben von pippa
als Antwort auf mane vom 24.01.2016, 17:35:09
ich kann es mir nicht vorstellen, dass Erzieherinnen Blessuren am Körper der Kinder einfach übergehen und nicht nachforschen, woher diese stammen. Hast Du diese Erfahrung gemacht?
geschrieben von mane

Ich nicht, aber meine Tochter.

Wir haben viele Abende über solche Fälle diskutiert und sie war echt verzweifelt darüber, wie seitens der Leitung und dem Träger alles herunter gespielt wurde.

Es ist schon ein paar Jahre her, aber angesichts des Films und der anschließenden Diskussion habe ich so meine Zweifel, ob sich Grundlegendes geändert hat.

Außerdem werde ich das Gefühl nicht los, dass niemand mit diesem schrecklichen Thema behelligt werden will.
Pippa
bukamary
bukamary
Mitglied

Re: Operation Zucker. Jagdgesellschaft
geschrieben von bukamary
als Antwort auf mane vom 24.01.2016, 17:35:09
ich kann es mir nicht vorstellen, dass Erzieherinnen Blessuren am Körper der Kinder einfach übergehen und nicht nachforschen, woher diese stammen. Hast Du diese Erfahrung gemacht?
geschrieben von Mane


Mane, das geschieht laufend. Und noch schlimmer.: Sie nehmen die Blessuren und Auffälligkeiten wahr , sprechen die Eltern auch noch an und geben sich dann ganz schnell mit deren Erklärung zufrieden.
Du schreibst in einem vorhergehenden Beitrag, dass im Laufe der Sendung die folgenden Hinweise gemacht wurden:
- Die Abschaffung der Verjährungsfrist für Täter.
- Eine Anzeigepflicht bei Missbrauchsfällen, dazu
- Entbindung der Ärzte, Anwälte und Therapeuten von der Schweigepflicht. In anderen Ländern gibt es das längst. In Deutschland verlassen sich viele Täter immer noch darauf, dass ihnen nichts passiert.
geschrieben von Mane

Und warum glaubst Du, hat sich bei uns noch gar nichts oder auf jeden Fall nicht viel verändert? Sicherlich hat es etwas damit zu tun, welchen Stellenwert Kinder bei uns haben. Aber hat es nicht vielleicht auch etwas mit der von Dir genannten ignoranten Haltung zu tun und in der Konsequenz eine stillschweigende Toleranz dieses Verhaltens?
Wird ein Vorfall bekannt, empört man sich kurz, lamentiert, dass sich dringend etwas verändern muss um anschließend wieder in eine Lethargie zu verfallen bis zum nächsten Ereignis.
Der Umgang mit diesem Thema ist für mich eine der Indikatoren, wie Menschen, und hier im besonderen Kinder, zur Ware werden, ihres Wertes und ihrer Identität beraubt.

bukamary
pippa
pippa
Mitglied

Re: Operation Zucker. Jagdgesellschaft
geschrieben von pippa
als Antwort auf bukamary vom 25.01.2016, 03:36:24
Leider sehe ich das ganz genauso.
Pippa

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