Aktuelle Themen Niedrig-Rente

bongoline
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Re: Niedrig-Rente
geschrieben von bongoline
Heute war meine Nacht relativ zerfranst und so bin ich beim vormorgendlichen Zappen im FS auf ZDF zu der Sendung "Zum Leben zu wenig" gekommen.

Ehepaar, beide Rentner, der Mann muss ins Pflegeheim, die Frau jammert natürlich über das wenige Geld, das ihr noch bleibt. Sie hat 2000 Euro Erspartes, damit sie ihrem Mann ein "schönes" Begräbnis bezahlen kann (bei uns kostet ein normalschönes Begräbnis um die 4-5000 Euro) und dann auf einmal fällt ihr ein, es war immer ihr Traum, eine Schiffsreise zu machen. Ab ins Reisebüro und dort holt sie sich ein Angebot zugeschneidert auf ihre 2000 Euro. Ja und dann erkundigt sie sich, wieviel Zuschüsse sie denn beim Ableben ihres Mannes für das Begräbnis bekommt.

Eine Frau, kleine Rente aber Überziehungskredit auf der Bank hat sich immer wieder Garderobe aus dem Überziehsungsbetrag gekauft und kommt dann erstaunt drauf, es gibt nix mehr seitens der Bank und es sind 3000 Euro Schulden. Dann versteht sie nicht, dass die Bank abweisend darauf reagiert, dass sie fordert, die Kreditzinsen zu senken. Ja und jetzt sollte sie 80 Euro monatlich abzahlen (bemerkt sei, dass die Frau die Haare färbt, die Nägel lackiert, Schmuck an mehreren Fingern trägt und eine schicke modische Steppjacke trägt). Dann geht sie mit etwas Schmuck zum Juwelier, bekommt dort 520 Euro für den Goldwert und meint, also das reißt sie jetzt auch nicht mehr raus.

dritter Fall Mann in Frühpension, inzwischen etwas über 70, kommt vorne und hinten nicht zusammen, will arbeiten und bekommt die Zeitungszustellung übergeben. Da kommt er drauf, dass die Wirbelsäule nicht mitmacht, also Job hingeschmissen. Dann mietet er auf einem Flohmarkt für 18 Euro einen Tisch an um seine Bilder, die er als Nachtwächter während des Jobs vor der Rente gemalt hat zu verkaufen. Erlös 10 Euro für ein Bild. Gejammer über ein Defizit von 8 Euro auf die Tischmiete und Tränen, man wisse nicht, wie es weitergehen soll. Essen in einer Klosterküche und dann noch Lebensmitteln dazu geschenkt bekommen.

ich habe mehrmals den Kopf schütteln müssen bei diesen "Schicksals"berichten und mich daran erinnert, als ich von meiner Grossmutter nach ihrem Tod sehr viele wunderschöne Sachen zu verschenken hatte und mich bei der Pfarrei nach armen Menschen erkundigte, zur Antwort bekam:

die, die betteln sind nicht arm und die, die wirklich arm sind, sind zu stolz um darüber zu reden und um zu betteln.

bongoline



lupus
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Re: Niedrig-Rente
geschrieben von lupus
als Antwort auf hugo vom 28.05.2012, 21:08:46
Hallo Bruno,
du enttäuschst mich sehr.
Nur weil es in dein Bild passt, verwendest du die Begriffe wie es für deine Agitation günstig ist. Und das wider besseres Wissen.
Ich habe schon fast den Verdacht, dass du der Erfinder der Bezeichnung „Antifaschistischer Schutzwall“ für die Mauer bist, so locker und gezielt irreführend wie du mit Begriffen umgehst.
lupus
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Re: Niedrig-Rente
geschrieben von lupus
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 29.05.2012, 09:58:47
Hallo "ein_laecheln_fuer_dich"
Sag mal, was soll diese Bemerkung in Bezug auf Rente?
"
. nun gut, ich will es nicht wissen und es geht mich auch nichts an, doch zur Wende durften offiziell nur 4.000 Mark der DDR 1:1 getauscht werden, der Rest so glaube ich 1:2. "

fragt lupus

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olga64
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Re: Niedrig-Rente
geschrieben von olga64
als Antwort auf bongoline vom 29.05.2012, 13:39:53
Diese Sendung lief schon vor einigen Wochen zu früherer Zeit im Fernsehen - ich sah sie ebenfalls kopfschüttelnd und werde den Verdacht nicht los, dass hier - gegen Honorar - Leute gesucht werden, die dann "abgewandelt" ihr Schicksal schildern; wenn es "normal" wäre, würde es keinen sehr interessieren.
In einer anderen, ähnlichen Sendung sah ich eine Rentnerin mit kleiner Rente (wird aufgestockt plus Wohngeldzuschuss), die nebenbei Flaschen einsammelte und dieses Pfandgeld dazu benützte, um ihren Enkeln Geschenke zu machen. Der Interviewer fragte sie, ob denn keines ihrer drei Kinder sie monatlich ein wenig unterstützen könne (das Pfandgeld bringt in besten Zeiten ca 100.-- Euro) und was die dazu sagen, wenn die Mutter/Oma Abfalleimer durchsucht. Sie meinte, den Kindern sei dies recht - so bliebe sie selbstständig. Was sind das nur für herzlose Familien. Olga
Re: Niedrig-Rente
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 29.05.2012, 09:03:34
"-fast alles war irgendwie voraussehbar
-für fast Alles war gesorgt
-immer ging eine Wendung im Leben irgendwie gut aus
-nie gabs echte -also materiell oder gar finanzielle- Sorgen "
geschrieben von hugo


Ein wahres Paradies auf Erden!
Und jetzt - "Pein, Trübsal, Horror" !
Du natürlich ausgenommen, denn du bist ja die Ausnahme!

Das hast du aber fein gemacht - Hugo !
Dafür gibt es ein Photo vor der DDR-Fahne.
hugo
hugo
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Re: Niedrig-Rente
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 29.05.2012, 09:58:47
hallo einlächelnfürdich,,,gefällt mir, Dein Beitrag,,

aber warum die Frage nach dem Umtausch von 4000 Ostmark zur Wendezeit,,?

ich hatte zur DDR-Zeit (und das werden viele Wessis nicht wissen und vermuten) nie das Gefühl das es meinen Mitmenschen an Geld mangelte...

Es gab zwar rundum einige ständige aber auch saisonbedingte oder importabhängige (ich wills mal dem lupus zuliebe ins Deutsche übersetzen und auf DDR-übliche Begriffe verzichten)"Warenengpässe" aber an Ostgeld hats den meisten Ossis wohl eher selten gemangelt.

Viele waren so blöd äh optimistisch wie die hugos anfänglich auch und haben erst angespart dann bestellt und,,,dann gewartet, lange gewartet bis zur Auslieferung,,

zum Sparen wurden wir schon als Kinder angehalten, sammelten Teepflanzen für den Drogisten, arbeiteten beim Bauern (Rüben verziehen Kühe hüten Kartoffeln sammeln usw.) klebten Groschenmarken ins Sparkassenklebeheft und sparten später regelmäßige Kleinbeträge für "große Anschaffungen" *g*

naja und Kredite aufnehmen, Schulden machen, Gerichtsvollzieher kontaktieren usw. waren eh die Ausnahme im ostdeutschen Alltagsgeschehen.

und alle die es begriffen hatten wie es läuft (auch die Oma und die Tante bestellten eine Waschmaschine einen Skoda, Niva, Wartburg oder Trabant usw,,) die ahnten auch das die Versprechungen vom späteren Umtausch 1 zu 1 über diese 4000 Ostmark hinaus eine der üblichen Enten der Kohl Regierungszeit waren,,,,und griffen zur Selbsthilfe,,,,die Oma die Tante die Kinder und/oder Enkel,,alle tauschten -so vorhanden- je 4000 Mark,,,

ok Einige fielen auch auf die Lockangebote herein und kauften schnell noch sauteure Hochpreisartikel, andere nutzten die Wendezeitsonderangebote an Westhightechwaren welche unter dem Motto liefen: "heute kaufen nach dem 1. Juli 1990, mit Westgeld bezahlen"

nee,,,so richtig knapp waren die Aluchips eigentlich nie, und reichlich war auch das Westgeld nicht, so man die übliche Ostbiographie durchlebte (also ohne reiche Westtanten oder Verwandte im Auslandsdienst oder zur See usw )

also diese 4000 DM Startguthaben hatten praktisch die meisten Erwachsenen. In Summe wurden 460 Tonnen Geldscheine im Wert von 27,5 Milliarden D-Mark auf ca 16 Millionen Ossis verteilt,,also noch nicht mal 2000 DM im Schnitt.

hugo


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olga64
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Re: Niedrig-Rente
geschrieben von olga64
als Antwort auf hugo vom 29.05.2012, 16:46:32



ich hatte zur DDR-Zeit (und das werden viele Wessis nicht wissen und vermuten) nie das Gefühl das es meinen Mitmenschen an Geld mangelte...

naja und Kredite aufnehmen, Schulden machen, Gerichtsvollzieher kontaktieren usw. waren eh die Ausnahme im ostdeutschen Alltagsgeschehen.

hugo


Das war auch uns WEssis bekannt ,dass die Ossis von ihrem Blechgeld (pardon) genügend hatten , sich aber nichts davon kaufen konnte. Mangels Angebot und mangels Interesse der Märkte, die sich ausserhalb der DDR befanden.
Na ja - und Schulden machen, Erfahrungen mit GErichtsvollzieher usw. - das lernten dann viele Ossis recht bald kennen. Es mussten ja viele Videorekorder angeschafft werden zu Reisen nach Tunesien usw. Und unsere Banken sorgten schon dafür, dass die Überschuldung eintrat. Olga
Mitglied_81b4260
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Re: Niedrig-Rente
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 29.05.2012, 15:40:26
lach
In einer anderen, ähnlichen Sendung sah ich eine Rentnerin mit kleiner Rente (wird aufgestockt plus Wohngeldzuschuss), die nebenbei Flaschen einsammelte und dieses Pfandgeld dazu benützte, um ihren Enkeln Geschenke zu machen..
geschrieben von olga


Lach, habe erst vor wenigen Tagen, einen Sixpack leerer Bierflaschen aufgelesen - meine Tochter hat sie zurückgegeben.

Das war meine gute Tat an diesem Tag.
lupus
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Re: Niedrig-Rente
geschrieben von lupus
als Antwort auf hugo vom 29.05.2012, 16:46:32
Ja Hugo, die Darstellung ist sehr sachgerecht.
Wir waren sparsame Leute. Die Mutter meines Schwagers, eine Kleinstrentnerin,hatte als sie starb noch Gespartes, weil sie eben u.a. Eintöpfe kochte und diese 4 Tage lang verzehrte.
Übrigens, hast du bemerkt wie die große DDR-Kennerin Olga mit der Desinteresse der ausländischen Märkte daneben liegt. Gerade weil diese Interesse hatten, gab es viele Dinge kaum.

Unter uns, du brauchst mir nichts zu übersetzen, ich packs schon so.

lupus
ehemaligesMitglied41
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Re: Niedrig-Rente
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf hugo vom 29.05.2012, 16:46:32
„und als die Wende kam arbeitete ich zufällig im richtigen Betrieb, in einem gefragten Job, hatte das rechte Alter, wurde demnach nicht über Nacht gekündigt, hatte Glück mit allen Geldanlagen ( schließlich war Pol. Ök. Kap. ein gängiges Studienbegleitfach *g*)konnte demnach verlustlos etwas an-sparen und fürs Alter vorsorgen usw, usf,,“
geschrieben von hugo



..ich habe das mit dem Geldumtausch deshalb angebracht, weil du o.g. ausgeführt hast.
Das ist in aller Regel die Ausnahme, da so riesige Spareinlagen in der DDR nicht üblich waren (was mit regulärer Arbeit erworben wurde). Es gab genügend Berufsgruppen, die nach Feierabend ihr Erspartes aufgebessert haben, was ja dann entsprechend getauscht wurde.

Entschuldigung, wenn das nicht so genau rübergekommen ist.

..ein..

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