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Aktuelle Themen Mein Kontakt mit Flüchtlingen

Karl
Karl
Administrator

Re: Mein Kontakt mit Flüchtlingen
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.12.2015, 08:22:13
Liebe Bruny,

das Ausspielen von benachteiligten Einheimischen gegen Flüchtlinge darf natürlich nicht passieren. Ich hoffe sehr, dass dies auch nicht passiert. Den Kommunen z. B. stößt jetzt bitter auf, dass sie den sozialen Wohnungsbau vernachlässigt haben. Dieser wird jetzt vielerorts wieder belebt und das wird allen zugute kommen!

Lieber Schorsch,

also ich denke (oder hoffe), dass selbst in rechten Kreisen in Flüchtlingen nicht "Diebe und Mörder" gesehen werden. Du übertreibst mal wieder maximal. Aber Du hast völlig recht damit, dass das konkrete Kennenlernen Vorurteile beseitigt.

Karl
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Mein Kontakt mit Flüchtlingen
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Karl vom 15.12.2015, 08:32:28
Ich habe den Namen "Pegida" ausdrücklich nicht erwähnen wollen......
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Mein Kontakt mit Flüchtlingen
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.12.2015, 08:22:13
Wir sind gottlob noch in der glücklichen Lage, das Eine tun zu können, ohne das Andere zu lassen.....

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JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Mein Kontakt mit Flüchtlingen
geschrieben von JuergenS
Mein Kontakt mit Flüchtlingen ist gleich Null, schätze aber persönliches Engagement dazu sehr.
Direkte Gelegenheit dazu habe ich nicht, ich hätte auch nicht die Kraft, Hilfe zu leisten.
Hingegen sind Migranten und integrierte Menschen Alltag bei uns in der Stadt, 37% Migrationsanteil.
Es funktioniert, soweit ich das sehe, gut, seit Jahrzehnten.
Bayern war übrigens immer aufnehmendes Land, hat auch in seiner heutigen "Mischung" sicher eine gute Situation. Das zeigt sich nicht nur wirtschaftlich.

Morgen gibt es, wie fast jede Woche einmal Döner.
myrja
myrja
Mitglied

Re: Mein Kontakt mit Flüchtlingen
geschrieben von myrja
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.12.2015, 08:22:13
Hallo Bruny,

es ist wirklich nicht so, dass die Armen in Deutschland, ob Kind, alte Menschen oder auch Obdachlose, vergessen werden. Das ist ein Argument, das gerne von den Rechten benutzt wird, wobei genau diese sich in der Vergangenheit einen Dreck drum scherten, was die Armen betrifft.

Bitte verstehe mich jetzt auf keinen Fall falsch. Ich meine nicht damit. Du bist ein weltoffener Mensch, das weiß ich.

Mir stößt dieses Argument und die damit einhergehende Ausspielung gegeneinander nur immer wieder übelst in verschiedenen Foren auf, wo es um Hilfe für Flüchtlinge geht.

Würde hier jemand einen Thread zum Thema „arme Kinder, arme Rentner oder bemitleidenswerte Obdachlose“ einstellen, könnte man sicher sehr schnell feststellen, dass es sehr viele Menschen gibt, die sich um die Armen kümmern.

Hier geht es aber nun um Flüchtlinge.

Auch ich hatte mich um Flüchtlinge gekümmert, als ich noch in Deutschland lebte. Es war anstrengend, es war traurig, es war schön und oft auch richtig fröhlich. Noch heute habe ich regelmäßigen Kontakt zu einer Familie aus dem Kosovo, die vor einiger Zeit eine 1jährige Aufenthaltsgenehmigung erhalten hat. Was habe ich gezittert um diese Familie, da nur ca. 3 % überhaupt in Deutschland bleiben dürfen. Nun haben sie eine kleine Verschnaufpause und ich habe gute Freunde gefunden.

Ansonsten oblag es mir, benötigte Gegenstände zu suchen und zu finden. Ohne Auto bin ich tagtäglich durch ganz Bremen gefahren um Kinderwagen, Babykleidung, Wasserkocher, Staubsauger, etc. etc. etc. abzuholen und zum Containerdorf zu bringen. Wenn ich Zuhause war, blätterte ich im Internet durch Verschenkforen, setzte Gesuche ein und bedankte mich für Gespendetes. Daneben hatte ich einen kleinen Umsonst-Second-Laden aufgemacht, der durch die große Spendenbereitschaft der Bremer Menschen mit zum Teil hochwertiger Ware sehr gut ausgestattet war. An 2 Tagen in der Woche konnten die Flüchtlinge sich einkleiden, ohne dass für die Kleidung etwas bezahlt werden musste.

Auch kleine Ausflüge organisierte ich, damit die Flüchtlinge die Stadt kennenlernen können, in der sie nun lebten. Die Ausflüge endeten immer mit einer Einkehr in ein Café, wo dann noch lange geplaudert wurde, zum Teil mit Händen und Füßen.

Diese Arbeit vermisse ich hier sehr, denn sie hat mir Freude gebracht und mein Leben bereichert.

Myrja
olga64
olga64
Mitglied

Re: Mein Kontakt mit Flüchtlingen
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 15.12.2015, 08:32:28
das Ausspielen von benachteiligten Einheimischen gegen Flüchtlinge darf natürlich nicht passieren. Ich hoffe sehr, dass dies auch nicht passiert. Den Kommunen z. B. stößt jetzt bitter auf, dass sie den sozialen Wohnungsbau vernachlässigt haben. Dieser wird jetzt vielerorts wieder belebt und das wird allen zugute kommen!

Karl
geschrieben von karl


Das geschieht natürlich schon und immer häufiger und auch brutaler, tagtäglich. Wir erleben dies auch im Helferkreis, wo uns ein bestimmter Menschentypus dann anbrüllt, wenn wir so nett "zu denen" wären, würden immer noch mehr kommen. Parteien wie die AfD, teilweise auch die Linken haben dies auch in ihre Programme aufgenommen.
Auch die knappen Wohnungen sollte man differenziert betrachten. Die Wohnungsnot herrscht in Boom-Städten wie München, Hamburg, Köln - allmählich auch Berlin vor. Um neue Wohnungen zu bauen, braucht man auch Investoren, die dann wiederum nirgendwo gerne gesehen sind (gerade in Berlin ist dies ein häufiges Problem).
Und dann fehlt z.B. auch der Platz, worauf Häuser gebaut werden könnten. Wir leben ja in einem dichtbesiedelten Land. In München kommt noch hinzu, dass kein Haus höher als die Frauenkirche sein darf (ca 100 m hoch).
Andererseits gibt es viele freie Wohnungen in Deutschland - Hunderttausende im Osten von Deutschland, der langsam aber sicher verödet und die Wohnungen dort verfallen.
ABer wenn jeder in die Boom-Städte will, ist dies vermutlich für keinen eine Alternative. Dann bleibt das PRoblem aber bestehen und kann vielfach benutzt werden, um aufzuhetzen und auch Unwahrheiten unter das Volk zu bringen. Olga

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Re: Mein Kontakt mit Flüchtlingen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf myrja vom 15.12.2015, 14:07:13
Hallo Myrja, darum plädierte ich auch dass beiden geholfen wird. Denen die in Kriegsnot nach Deutschland kamen und jenen denen es in Deutschland schlecht geht. Ich kenne leider genügend alte Menschen, die nicht nur einsam sondern auch wirklich arm sind und sich schämen auf ein Amt zu gehen. Das soll, ja darf in Deutschland nicht sein.
Da ich selbst in Deutschland nicht mehr helfen kann helfe ich in Spanien bei jeder sich mir bietenden Gelegenheit, denn hier gibt es sie an jeder Ecke, diejenigen die nichts mehr haben sogar ihr Stolz ist im Laufe der Krisenjahre abhanden gekommen.
Du siehst bestimmt in Marokko auch bittere Armut und ich bin mir sicher, auch du wirst helfen wo du kannst. Hilfe bedeutet nicht immer unmittelbare finanzielle Zuwendung.

Aber was ich überhaupt nicht tolerieren kann ist Voreingenommenheit, egal ob sie anerzogen wurde oder im Laufe der Zeit selbst angeeignet. In dem Moment wo einem Voreingenommenheit begegnet, begegnet einem Ablehnung und das ist abzulehnen.

Ich würde gerne die Welt retten wenn ich nur könnte.
Bruny die dir in Marokko ein erfülltes Leben wünscht
olga64
olga64
Mitglied

Re: Mein Kontakt mit Flüchtlingen
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.12.2015, 17:44:51
In unserem Helferkreis für Flüchtlinge in München erlebe ich es oft, wie gut ältere und junge Helfer zusammenarbeiten - jeder nach seinen Fähigkeiten und seiner Kraft. Vor einigen Wochen gründete sich aus Jurastudenten ein Kreis, der Flüchtlingen juristisch hilft - sie werden von angestammten Juristen unterstützt. Das bringt sowohl den Flüchtlingen mit ihren Anträge eine Menge, aber auch den Studenten, die damit Praxissemester haben, die ihnen die raue Wirklichkeit aufzeigen.
Bei den älteren Helfern kenne ich mittlerweile viele, die z.B. Deutschunterricht geben, sich um die Flüchtlingskinder kümmern, in der Kleiderkammer arbeiten oder einfach nur den Menschen das System des Fahrtkartenautomaten erklären, mit zum Arzt gehen usw.
Jeder kann was machen und viele in meiner Altersgruppe sehen dies wie ich: es erweitert den Horizont, lenkt ab von eigenen, vermeintlichen Problemen und erzeugt einfach ein sehr gutes Gefühl.
Jammern hilft gar nichts - noch schlimmer ist nur jammern und nichts tun. Olga
Angelika71
Angelika71
Mitglied

Re: Mein Kontakt mit Flüchtlingen
geschrieben von Angelika71
als Antwort auf olga64 vom 15.12.2015, 17:59:15
Hallo, liebe Olga,
ganz genau die gleichen Angebote haben wir auch im Programm.
Tschüssi
Angelika
Re: Mein Kontakt mit Flüchtlingen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 15.12.2015, 17:59:15
Es hat ja auch keiner gejammert hier, oder haben Sie irgendjemand jammern hören????

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