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Aktuelle Themen Mauerfall vor 30 Jahren: Erinnerungswoche in Berlin beginnt

Angeli44
Angeli44
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RE: Mauerfall vor 30 Jahren: Erinnerungswoche in Berlin beginnt
geschrieben von Angeli44
als Antwort auf wandersmann vom 17.11.2019, 16:19:36

An Wandersmann_1


Ich denke mal, du hast jetzt hier genug Platz eingenommen mit deinen Worthülsen und Wortgespinsten, die du von dir gibst!  Und Verdrehungen von Sachverhalten. Jedenfalls mich musst du nicht mehr anschreiben. Ich werde schlicht nicht mehr antworten.
 
Angeli44

 

ana
ana
Mitglied

RE: Mauerfall vor 30 Jahren: Erinnerungswoche in Berlin beginnt
geschrieben von ana
als Antwort auf wandersmann vom 17.11.2019, 01:27:37

kurz vor Mitternacht noch eine Antwort von mir.

Ja, ich habe Dich als Links-Gläubigen eingestuft.
Habe von Dir hier im Forum noch nie etwas gelesen und daher diese Einstufung.

Du wirst von Usern-innen dem rechtsradikalen AFD-Spektrum zugeordnet und warum?
Findet diese Partei Deine schritliche Unterstützung,ja?
Der Wahlstimmenzuwachs war ja bei den Landtagswahlen enorm!
Fakt ist aber,keiner will mit dieser Partei eine Koalition eingehen.

Meine Wahlstimme und ich gehe immer zu Wahl,keine dieser beiden Parteien!
Für mich sind diese Parteien nicht wählbar und das hat Gründe.

Du wirst mir wahrscheinlich nicht mitteilen,welcher dieser beiden Parteien Du Deine Wahlstimme gibst,
musst Du auch nicht,es gibt ein Wahlgeheimnis und das kann jeder Bürger in Anspruch nehmen.

Einen Guten Morgen und guten Tag.

 

olga64
olga64
Mitglied

RE: Mauerfall vor 30 Jahren: Erinnerungswoche in Berlin beginnt
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.11.2019, 14:31:35
Ich schließe mich deinem Dank an. Und ich frage mich nicht erst seit heute, was für eine Funktion Wandersmann in der DDR hatte.
Marina, es ist wie so oft in 'Sachen WAndersmann: er provoziert und alle springen über das Stöckchen und er selbst sitzt vermutlich wieder mal vor seinem Computer und lacht sich ins Fäustchen oder anders wohin.
WAs mir hier auffällt, wenn frühere DDR-Bewohner sich gegenseitig versichern, sie hätten mehr Ahnung gehabt, dort länger gelebt oder was auch immer:
Ich denke, wie auch wir Bundesbürger haben auch diese DDR-Bürger  das gesamte Ausmass dieses Unrechtsstaates erst sukzessive nach der Wende erfahren. Vorher dürften die "Oberen" alles schön unter Verschluss gehalten haben; auch diejenigen Positionen, die damals dachten, höher angesiedelt zu sein.
Für mich sind Schilderungen von Menschen immer hoch dramatisch, die nach der Wende durch Sichtung ihrer Stasi-Unterlagen erfahren haben, wer sie alles an diese unmenschliche Organisation verpfiffen hatte und woher ihre Probleme resultierten in ihrem Leben in der DDR, sei es nun privat oder beruflich.
Nicht umsonst hat die Stasi bis zum Schluss noch versucht, diese Dokumente zu vernichten als die Bürger dieses Gebäude schon stürmten.
Eine der brutalsten Geschichten, von den ich hörte, ist auch die des Herrn Jahn, heute Stasis-Akten-Verwalter: der war recht aufmüpfig und deshalb steckten sie ihn gefesselt in einen Zug Richtung Bayern. Versperrten das Abteil und erst nach der Grenze fanden ihn bayerische Zöllner im Zug und befreiten ihn.
Oder INes Geipel - eine frühere Sportlerin, der man bei einer Blinddarmoperation den gesamten Bauch mit Inhalt so zerstörte, dass siie lebenslang gesundheitliche Probleme hat.
Und da gibt es ja sehr viele solcher Beispiele und vermutlich noch viel mehr, von denen wir nie erfahren werden, weil die Menschen damit abschliessen müssen, wenn sie noch ein einigermassen gutes Restleben führen wollen.
ABer ob sich diejenigen, die damals in höheren staatlichen Positionen waren und heute immer noch "in ihren Kreisen" nostalgisch von diesem Land sprechen, auch mal gewissenstechnisch Gedanken darüber machen, woran sie selbst beteiligt waren? Ich denke nicht ,weil eine der herausragenden, deutschen Eigenschaften es ist, zu vedrängen und SChuld auf andere zu schieben und sie nie bei sich selbs zu suchen. Olga

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Edita
Edita
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RE: Mauerfall vor 30 Jahren: Erinnerungswoche in Berlin beginnt
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 18.11.2019, 16:51:47

Zitat Olga64:
" Ich denke, wie auch wir Bundesbürger haben auch diese DDR-Bürger  das gesamte Ausmass dieses Unrechtsstaates erst sukzessive nach der Wende erfahren. Vorher dürften die "Oberen" alles schön unter Verschluss gehalten haben; auch diejenigen Positionen, die damals dachten, höher angesiedelt zu sein. "

Wenn sie denn wollten und wollen, liebe Olga - bei manchen Leuten habe ich echt den Verdacht, daß sie es gar nicht wissen wollen, aber es wäre sooooo wichtig, auch für sie selber .......
Wandersmann hat mich mit seinen unsäglichen Sprüchen aber glatt dazu gebracht, mich noch ein wenig intensiver mit der Jugend-Opposition zu beschäftigen, und so bin ich auch auf die Belter-Gruppe und die Namen ROLAND JAHN  und JOHANNA KALEX gestoßen, allein beim Lesen über diese Leute bekommt man wirklich beklemmende Gefühle, und fängt an unsere Freiheit neu zu schätzen!

Edita
 
Angeli44
Angeli44
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RE: Mauerfall vor 30 Jahren: Erinnerungswoche in Berlin beginnt
geschrieben von Angeli44
als Antwort auf olga64 vom 18.11.2019, 16:51:47

An Olga

Was mich in den von dir beschriebenen Zusammenhängen beschäftigt ist, ob es nicht doch zwischen ehemaligen Stasi-Leuten und ihren Opfern Annäherungen geben könnte? Ein Einsehen auf der einen Seite, falsch gehandelt zu haben und ein Verzeihen auf der anderen Seite? Das wäre doch sehr befreiend. Für beide Seiten.
Aber selbst, wenn es eine Illusion wäre, dass Stasi-Leute ein Einsehen in ihr furchtbares Handeln bekommen können: Es wäre doch gut, wenn die Opfer verzeihen könnten. Am meisten für sie selbst. Es ist ein großer  Unterschied, ob ich aufgrund meiner furchtbaren Geschichte gezwungen bin, ständig weiter Rachegedanken und auch Angst zu haben, oder ob ich verzeihen konnte - und damit möglicherweise frei werde für ganz andere, schöne, neue Lebensperspektiven.
Aus eigener beruflicher Erfahrung (ich denke hier an die 80-er Jahre, als ich im Flüchtlingsbereich arbeitete)  weiß ich um die immense Wichtigkeit der therapeutsichen Arbeit mit verfolgten und gefolterten Menschen.
Ich nehme aber fast an - ohne heute noch einen großen Überblick zu haben - dass es viel zu wenig passende Theraieangebote für die Opfer gibt. - Alleine aber sollten die Opfer nicht bleiben! In unserer Gesellschaft sollte viele ein Wissen davon haben und sollten sich solidarisch an ihre Seite stellen. Das würde so manchem ehemals Verfolgten und Gefolterten bestimmt gut gut.

Angeli44

 

olga64
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RE: Mauerfall vor 30 Jahren: Erinnerungswoche in Berlin beginnt
geschrieben von olga64
als Antwort auf Angeli44 vom 18.11.2019, 18:26:02

Es ist eine äussers individuelle Betrachtungsweise, was Täter bereuen können, bzw. was Opfer verzeihen können.
Faktum ist aber nun mal, dass mittlerweile 30 Jahre vorbei sind (bei manchen, denen die Flucht aus der DDR früher gelang, sind es noch mehr).
Da dürften therapeutische Massnahmen vermutlich nur noch bedingt helfen und vor allem müssen sie von den Patienten gewünscht, initiiert und auch durchgehalten werden.
Aus eigener Erfahrung nach Therapien in früheren Jahren (aus völlig anderen GRünden) weiss ich jedoch, dass es irgendwann besser ist, solche Dinge vergraben zu lassen und sie nicht immer wieder hervorzuholen, neu zu betrachten und dann nochmals alles zu durchleben, was längst vorbei sein sollte.
Das versperrt auch den Blick in eine Zukunft, die doch in vielen Fällen wichtiger ist als eine Vergangenheit, die selten völlig aufgearbeitet und nie zu korrigieren ist. Olga


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wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Mauerfall vor 30 Jahren: Erinnerungswoche in Berlin beginnt
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Edita vom 18.11.2019, 18:10:12

Wandersmann hat mich mit seinen unsäglichen Sprüchen aber glatt dazu gebracht, mich noch ein wenig intensiver mit der Jugend-Opposition zu beschäftigen, und so bin ich auch auf die Belter-Gruppe und die Namen ROLAND JAHN  und JOHANNA KALEX gestoßen, allein beim Lesen über diese Leute bekommt man wirklich beklemmende Gefühle, und fängt an unsere Freiheit neu zu schätzen!

Edita
 
Was mich immer ein bißchen verwundert, ist die Darstellung der sich selbst so bezeichnenden DDR-Bürgerrechtler in den Medien. Bis auf wenige Ausnahmen waren diese Leute dem Otto-Normal doch völlig unbekannt. Stefan Heym ("5 Tage im Juni")ein Begriff, Rudolf Bahro ("Die Alternative"" ebenso, aber ansonsten gewannen die anderen nie so richtig Einfluss auf die Gesellschaft. Man war eben gerne unter sich, und das MfS immer mittendrin. Wie bei der Gründung der Ost-SPD, die damals noch SDP hieß. Stichwort Ibrahim Böhme. Oder Wolfgang Schnur im "Demokratischen Aufbruch".
Die ehem. DDR-Bürgerrechtler leben heute zweigeteilt. Die einen in der Vergangenheit, wie Jahn, Nooke, Klier, Poppe, andere wandten sich dem rechten Spektrum zu, wie Wollenberger, Barbe und weitere.
Erstere sitzen auf Versorgungsposten der Bundesrepublik, als Lohn für ihren Opportunismus, werden an Jahrestagen gern mit Klimperorden dekoriert. Wie weiland zu DDR-Zeiten die besonders guten Genossen.


 
Angeli44
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RE: Mauerfall vor 30 Jahren: Erinnerungswoche in Berlin beginnt
geschrieben von Angeli44
als Antwort auf olga64 vom 18.11.2019, 19:11:34

An Olga


Im Bereich Flucht, Vertreibung, Verfolgung, Folter habe ich als Psychologin einige Jahre intensiv gearbeitet und damals natürlich auch viel Wissen darüber  erworben.
 
Immer wieder schwierige Dinge willentlich hervorzuholen, halte ich auch nicht für gut. Die Situation wird aber für die Betroffenen oft eine andere sein: Da gibt es den „Trigger“ (Schlüssselreiz), und sie sind wieder in ihrer alten Situation, ohne es überhaupt gewollt zu haben! – Wenn du mal  den - sehr interessanten - Artikel des Ärzteblattes aus dem Jahr 2011, den ich hier in einem früheren Kommentar als Link bereits eingestellt hatte, liest:  Da geht es auch um die therapeutischen Angebote für ehemalige politische Gefangene der DDR. In einer Langzeitstudie wurde herausgefunden, dass sie ihre Verfolgungsgeschichten nicht los werden können! – Es wurde sogar nach neuen therapeutischen Ansätzen gesucht.
 
Hier der Link dazu:
 
https://www.aerzteblatt.de/archiv/117042/Politische-Gefangene-in-der-DDR-Rachegedanken-halten-Stoerungen-aufrecht
 
 
Ich halte das Vergebenkönnen (übrigens sich selbst ebenso wie anderen) für die wesentlichste Komponente im Leben von uns Menschen. Alles Weitere ergibt sich gewissermaßen fast daraus. – Hoffen wir, dass die Betroffenen ein Therapieangebot finden konnten oder können, durch das ihnen das Verzeihen/Vergeben irgendwann gelingen kann.     
 
Angeli44


 
 

  
 

olga64
olga64
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RE: Mauerfall vor 30 Jahren: Erinnerungswoche in Berlin beginnt
geschrieben von olga64
als Antwort auf Angeli44 vom 19.11.2019, 06:43:35

Auch ich halte es für überaus wichtig, vergeben zu können (da spreche ich auch aus eigener Erfahrung, was aber nichts mit der DDR zu tun hat). Nur so kann es gelingen, mit alten Dingen abzuschliessen und das Leben neu zu leben und zu gestalten. Das betrifft dann sowohl Kindheiterlebnisse aber auch Ehen, die kaputt gingen, Kinder, die sich von den Eltern abwenden, Freundschaften, die kaputtgehen usw.
Als ich meine Therapien abschloss, erhielt ich einen Vorschlag, den ich bis heute befolge: man muss sich für solche Erlebnisse und Schicksalsschläge eine Kammer in sich selbst einrichten. Irgendwann das Licht in dieser Kammer löschen und den Schlüssel umdrehen und wegwerfen.
Macht man dies nicht, holt einen das immer wieder ein und wird sogar als älterer Mensch verbitterter als man es sein müsste; wichtig ist auch, immer zu erkennen, dass man an den menschlichen Negativerfahrungen nie nur anderen die Schuld geben darf - "man" ist immer beteiligt daran.
Sonst besteht auch die grosse Gefahr, sich in einer Opferrolle einzurichten und diese für alles zu benützen, was im eigenen Leben unbequem ist. Olga

madameoma
madameoma
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RE: Mauerfall vor 30 Jahren: Erinnerungswoche in Berlin beginnt
geschrieben von madameoma
als Antwort auf olga64 vom 19.11.2019, 18:22:02

Ich habe letztens mit meiner Enkelin darüber geredet und sie kann sich überhaupt nicht vorstellen, wie das früher war...für sie sind offene Grenzen das Normalste der Welt - denkt mal zurück an die Zeit vor dem Mauerfall: Hättet ihr da jemals gedacht, dass es so einfach wäre, sich in Europa im Jahr 2019 so einfach zu bewegen? Mittlerweile kann man ja arbeiten, wo man will...für mich noch immer etwas Unvorstellbares. :-)


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