Aktuelle Themen Mauerfall vor 30 Jahren: Erinnerungswoche in Berlin beginnt
An Wandersmann_1
In deinem obigen Kommentar packst du m.E. ziemlich viel aufeinander, was besser getrennt angeschaut werden sollte:
1) Von meiner Enkeltochter, 1991 in Berlin geboren und aufgewachsen, in einer Gesamtschule in Berlin-Schöneberg zur Schule gegangen und mit 18 Jahren Abitur gemacht, weiß ich, dass dort multikulturelle Klassen für die Kinder Alltag sind und von ihnen überhaupt nicht infrage gestellt werden. – Dass es in manchen Schulen aber viele Schwierigkeiten aufgrund der Multikulturalität gibt und Lehrer oft an ihre Grenzen stoßen, ist ja auch bekannt – und wird ja auch öffentlich diskutiert. Dabei können Lehrer/innen auch in Schwierigkeiten geraten, und es wird ihnen manchmal von der Schulbehörde untersagt, über diese Probleme öffentlich zu sprechen. Sie tun es aber doch und nehmen die Schwierigkeiten in Kauf.
2) Meine Enkelin hatte eher Schwierigkeiten mit so manchen Lehrern als mit ihren Mitschüler/innen. Es gibt an vielen Schulen pädagogische Kräfte oder Erzieherinnen, die vermitteln sollen. – Ich kann mich noch erinnern, wie meine Enkeltochter eine solche Erzieherin, die ihr wegen ihres Verhaltens Vorwürfe machte, zutiefst verachtete.
3) Peer Groups spielen bei Heranwachsenden oft eine größere Rolle als etwa die Eltern zu Hause. Was also in den Peer Groups gesagt wird, gilt erst einmal als Wichtigstes. Danach kommt das Elternhaus. – Das sollten die Eltern wissen, so können sie sich besser auf ihre Kinder einstellen und doch noch versuchen, Einfluss auf sie ausüben, was ja in bestimmten Zeiten der Entwicklung der Kinder, etwa der Pubertät, besonders wichtig ist.
4) In einer multikulturellen, offenen und sich tolerant verstehenden Gesellschaft kann tatsächlich nicht mehr so viel über „die Anderen“ hergezogen werden, wie das früher doch der Fall war. Da gilt tatsächlich „Political Correctness“! Aber die wird natürlich auch hinterfragt. Es kommt jedoch darauf an, wer es tut und wie und wo es getan wird. Es gibt dann öffentliche Diskurse, zumeist ausgetragen in den Talk Shows (die ich persönlich nicht mag!). – Tatsächlich konnte nicht jede/r zu jeder Zeit alles öffentlich sagen. Das hat sich jedoch mit der Einrichtung der Sozialen Netzwerke im Internet geändert. Nun schwätzt jede/r drauf los, wie es ihm und ihr gerade passt, und es werden leider auch viele Hassbotschaften abgesondert. – Dagegen müssen natürlich die Gesellschaft und die Politik vorgehen.
5) Wofür du in deinem Kommentar Michael Beckmann und Gustl Mollath anführst, ist mir nicht so klar. Deshalb lasse ich es dabei bewenden. Was mir in deinem Kommentar aber komplett fehlt, ist die gedankliche Auseinandersetzung mit den politisch Verfolgten in der ehemaligen DDR. Darum geht es ja in dem Artikel der FAZ, den ich zum Lesen empfohlen habe.
Freundliche Grüße,
Angeli44
Dieses Umdenken ist die Krux des ganzen Dramas, das z.T. bis heute andauert.
Sie haben diesen Staat nicht verlassen und leben noch dort.
Das Umdenken ist ihnen nicht leicht gefallen,es waren zwei ganz unterschiedliche Welten,das sollte wir wissen?!
Ich mußte nie "umdenken", das stell ich mir tragisch vor, wenn praktisch auf einen Schlag das ganze System, in dem man sich einigermaßen eingerichtet hatte, für Jahrzehnte bzw. für immer, wegbricht.
Es muß für viele ähnlich gewesen sein, beim "Übergang" auf den Nationalsozialismus, beim Zusammenbruch des Kaiserrreichs in Deutschland.
Im Westen, im sogenannten gab es "nur" eine Angliederung von 17 Millionen Deutschen, mit allen Ängsten, Befürchtungen etc. nach einer anfänglichen Begeisterung.
Begeistert waren damals beide "Seiten", aber aus völlig verschiedenen Gründen
Ja, dass mit Tesla war gewissermaßen ein "Knaller" aber wie ich heute in der Tageszeitung las, durchaus für die Verhandelnden nicht überraschend, weil man seit 2016 in Gesprächen ist. Auch andere Bundesländer waren im Focus, im übrigen auch u.a. Bayern aber aus den Gründen " Berlinnähe, Flugplatznähe, Ökostrom, ziemlich viel Platz, Wissenschafts,-und Forschungsstandort"..., hat Brandenburg den "Zuschlag" bekommen.
Nun muss man ja erstmal sehen, ob die Landesregierung mit einem Powerman, wie es ja wohl der Teslachef Elon Musk zu sein scheint, auch gut umgehen kann.
Wichtig wäre in dem Zusammenhang, dass hoffentlich die Bürokratie ihm hier keine Felsbrocken in den Weg legt, dann wäre er wohl ganz schnell woanders.
Für die Region um den neuen BER, wie z. B Grünheide (ein kleiner Ort) und einige Andere ebenfalls, wäre es wohl fast wie ein Sechser im Lotto und würde Brandenburg sehr gut tun.
Schauen wir mal, Olga...es wäre eine riesen Chance !
Kristine
Dir war nicht bekannt,dass die lilientreuen Genossen,ihre berufliche Tätikeit mit Absprache des Staates
erfolgte,das war Fakt.
Alle anderen Bürger hatten Schwierigkeiten,je nach Gesinnung.
Warum bezeichnest Du die Bürger aus den neuen Bundesländern,als Zoni?
Völlig richtig erkannt,das Umdenken ist z.T.noch heute vorhanden.
Natürlich war der Mauerfall und Wiedervereinigung mit sehr großen Schwierigkeiten für die diese Bürger
verbunden und die Erwartungen waren groß.
Trotz allem,war diese friedliche Revolution ein großes Glück für Deutschland.
Darüber kann man geteilter Meinung sein,ich bin glücklich darüber.
@ ana
Natürlich konnte nicht jeder seine Wunschberuf erlernen, ist doch gar keine Frage. Nicht immer waren die notwendigen Voraussetzungen vorhanden, manchmal aber eben auch nicht der Bedarf. In relevanten Bereichen wurde zielgerichtet ausgebildet. Ich kann mich bspw. nicht entsinnen, dass es einen Lehrermangel in der DDR gab, und schon gar nicht in dieser eklatanten Art und Weise, wie wir ihn heute vorfinden, der mit die Ursache dafür ist, dass das Bildungsniveau sehenden Auges verludert.
Dass Parteizugehörigkeit für bestimmte Berufe erwünscht war, ist ebenso unbestritten, und führte bei vielen zu Gewissenskonflikten. Ist aber heute auch nicht großartig anders, wenn's der Karriere dient, wird sich schon mal gern verbogen.
Was den "Zoni" betrifft - so nannten wir uns gerne selber, da schwang nämlich auch was arg provokanten mit. Westdeutsche waren für und übrigens keine "Wessis" sondern bis zur Wende "Bundis".
Eine weitläufige Bekannte von mir bewarb sich Ende der 70-er beim "Berliner Rundfunk" als Sprecherin. Da sie lispelte, wurde sie abgelehnt. Uns erzählte sie, man habe sie nicht genommen, weil sie nicht in der SED war ....
@ Angeli44
Michael Beckmann und Gustl Molath hatte ich deshalb angeführt, weil beide ein hartes Schicksal zu meistern hatten, dieses aber dennoch nicht symptomatisch für deren jeweilige Gesellschaft zu sehen ist.
@ ana
Natürlich konnte nicht jeder seine Wunschberuf erlernen, ist doch gar keine Frage. Nicht immer waren die notwendigen Voraussetzungen vorhanden, manchmal aber eben auch nicht der Bedarf. In relevanten Bereichen wurde zielgerichtet ausgebildet. Ich kann mich bspw. nicht entsinnen, dass es einen Lehrermangel in der DDR gab, und schon gar nicht in dieser eklatanten Art und Weise, wie wir ihn heute vorfinden, der mit die Ursache dafür ist, dass das Bildungsniveau sehenden Auges verludert.
Wandersmann - das hört sich ja putzig an, wenn man sich nicht an etwas " entsinnen " kann ..... dann gab es das auch nicht, aber ...... daß etwas öffentlich einfach nicht diskutiert sondern absichtlich tabuisiert wird, und Du Dich deswegen nicht "entsinnen" kannst, das würde Dir niemals in den Sinn kommen, gelle?
Könnte es sein, daß das Dein absolutes, uneingeschränktes und unzerstörbares Vertrauen in das totalitäre System DDR vielleicht doch, wenigstens ein Wenig, ins Wanken bringen könnte?
Lehrermangel gab es in der DDR bis durchgehend 1980, wohingegen es in der BRD bis dahin nichts großartig Auffälliges zu vermelden gab, es gab damals in der BRD eher einen Lehrerüberschuß ......
Aber ...... ich hab etwas sehr Informatives über die DDR - Lehrer gefunden, z. B. daß der Frauenanteil der Lehrer 1965 bei 54% lag und 1977 schon bei 70%, dann waren es 1989 sicher schon 75 oder 80%, oder ....... daß es einen permanenten Mangel an Staatsbürgerkunde-Lehrern gab, und warum .......sehr interessant zu lesen, auch wenn man nicht darüber diskutieren will .......
GERLIND SCHMIDT
Ende des Lehrermangels in der DDR: Implikationen für Lehrerausbildung und Lehrertätigkeit
Edita
@ edita
Du kritisierst mein "Entsinnen", und hast damit in gewisser Weise sogar recht, da ich dies auf den gefühlten,nicht vorhandenen Lehrermangel bezog. Ich hätte besser schreiben sollen, dass ich mich nicht entsinnen kann, in der DDR jemals eine derart hohe Ausfallrate an Unterrichtsstunden erlebt zu haben, wie wir sie heute leider feststellen müssen, und führte das auf eine gefühlte Sättung mit Pädagogen zurück. Jedenfalls war es ein äußerst seltenes Ereignis, wenn bei uns mal Unterricht ausfiel.
Der link übrigens ist interessant zu lesen. Danke für's Einstellen.
@ editaJa - ja ...... heute und damals ...... 30 Jahre gehen an nichts spurlos vorüber, ned amol an einer Ausfallrate ........, den Begriff kannte man 1980 auf diesem Gebiet in der BRD noch gar nicht! 😉
Du kritisierst mein "Entsinnen", und hast damit in gewisser Weise sogar recht, da ich dies auf den gefühlten,nicht vorhandenen Lehrermangel bezog. Ich hätte besser schreiben sollen, dass ich mich nicht entsinnen kann, in der DDR jemals eine derart hohe Ausfallrate an Unterrichtsstunden erlebt zu haben, wie wir sie heute leider feststellen müssen, und führte das auf eine gefühlte Sättung mit Pädagogen zurück. Jedenfalls war es ein äußerst seltenes Ereignis, wenn bei uns mal Unterricht ausfiel.
Der link übrigens ist interessant zu lesen. Danke für's Einstellen.
Mich würde auch brennend interessieren, in welchem Zustand sich eine " heutige DDR " und ihre Gesellschaft präsentieren könnte, wenn sie noch existieren würde ......
Edita