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Aktuelle Themen Kinderarmut in Deutschland

gerry
gerry
Mitglied

Kinderarmut in Deutschland
geschrieben von gerry

Vieles habe ich über Kinderarmut in Deutschland gehört und gelesen. Stets war die Politik, die Regierung schuld.
Doch ist es wirklich so, daß die Politik dafür verantwortlich ist, wenn einige Kinder verdreckt, hungernd und in zerschlissenen Sachen herumlaufen müssen?

Natürlich ist jedes Kind, das in Deutschland hungern muß, eines zuviel. Deutschland ist in der glücklichen Lage, für die Bürger Sozialleistungen zu erbringen, so daß bei vernünftiger Handhabung niemand hungern muß. Sogar Urlaub ist für Kinder von Leistungsempfängern möglich, wenn die Eltern es nur wollen.
M.E. liegt es eher daran, daß Leute unverantwortlich Kinder zeugen, ohne sich Gedanken zu machen, diese Kinder später mal "groß zu kriegen". Wenn ich lese, daß 14- ja sogar 11-jährige im Alkohol "ertrinken", daß Jugendliche nachts um 2- 3 Uhr von der Disko auf dem Nachhauseweg in einen Unfall oder eine Schlägerei verwickelt oder überfallen werden, fehlt mir jedes Verständnis.
Liegt es da nicht eher an den "Erziehungsberechtigten", die sich schämen müßten, so genannt zu werden?
Erziehung ist doch heute bei Vielen ein Fremdwort.
Wird ein Kind erzogen, indem es im Kinderzimmer eingesperrt wird, weil man keine Lust hat, gemeinsam etwas zu unternehmen? Weil Fernsehen und Alkohol wichtiger sind?
Wenn hierzulande Kinder hungern müssen, so liegt es m. E. nach am Desinteresse der Eltern zu ihren Kindern. Und das hat mit der Politik wenig zu tun.
Gerry
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Kinderarmut in Deutschland
geschrieben von schorsch
als Antwort auf gerry vom 24.08.2007, 10:23:02
Und oft sind es Familien, deren Väter und Mütter arbeitslos sind, also jede Menge Zeit hätten, sich um die Erziehung ihrer Kinder zu bemühen. Aber viele dieser Eltern stehen unter dauerndem Alkoholrausch und realisieren - oder wollen es nicht mehr - gar nicht, wo sich ihre Kinder herumtreiben.

Hier hört meiner Meinung nach die Selbstbestimmung auf und die Allgemeinheit = der Staat müsste diese Eltern zwangserziehen, damit sie überhaupt zu wissen bekommen, was Erziehung ist.

Ich bin zwar absoluter Feind davon, Kinder den Eltern weg zu nehmen. Wenn es aber offensichtlich im Interesse dieser Kinder ist, dass sie aus einem sie gefährdenden Umfeld flüchten können, dann bin ich für Fremdplatzierung.

Ich stamme übrigens selber aus einer Familie, wo Vater und Mutter mit der Erziehung überfordert waren. Wir 7 Kinder haben uns gegenseitig selber erzogen - und keines ist auf die Schiefe Bahn geraten.....
--
schorsch
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Kinderarmut in Deutschland
geschrieben von eleonore
als Antwort auf schorsch vom 24.08.2007, 10:31:10
wow, hier lassen ja prächtige pauschal urteile grüßen.

wem soll man beschuldigen, wenn man wegrationalisiert wird, und den arbeitsplatz verliert????

was bitte heisst es hier, *unverantwortlich kinder zeugen*?
grade in solchen fällen, wo die kinder in geregelte verhältnisse zu welt kommen, und irgendwann von ein tag auf den anderen alles wegbricht?was dann????

wenn ich sowas lese, *bei vernünftige handhabung niemand hungern muss*, werde ich wütend.

oder......*Und oft sind es Familien, deren Väter und Mütter arbeitslos sind, also jede Menge Zeit hätten, sich um die Erziehung ihrer Kinder zu bemühen. Aber viele dieser Eltern stehen unter dauerndem Alkoholrausch und realisieren - oder wollen es nicht mehr - gar nicht, wo sich ihre Kinder herumtreiben.*

hast du mal nachgedacht, wie das ist, wenn jemand absage nach absage kassiert???
es sind nicht alle arbeitslosen hemmungslose alkoholiker.
viele gehen jobs nach, um über die runden kommen, udn da kommen leider die kinder zu kurz, manchmal.

wenn man hier die herren so liest, bedarf ein kind zu bekommen, einen alkoholtest, polizeiliche führungs zeugnis,einkommens nachweis für die kommende 20 jahre mindestens.

kinderarmut ist ein riesen problem, wird gerne totgeschwiegen, aber stammtisch parolen werden es nicht lösen.



--
eleonore

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bartnixe
bartnixe
Mitglied

Re: Kinderarmut in Deutschland
geschrieben von bartnixe
als Antwort auf gerry vom 24.08.2007, 10:23:02
hallo Gerry, du hast hier ein Thema angesprochen, das uns viel mehr beschäftigen sollte.Aber auf einem Punkt in Deinem Bericht möchte ich Dich aufmerksam machen. Ich glaube nicht, daß es an der unverantwortlichen Zeugung von Kindern liegt, daß wir "zunehmende Kinderarmut" verzeichnen können.Klagen wir doch seit Jahren über Geburtenrückgang in der BRD.

Daran kann es also nicht liegen. Ich glaube jedoch, daß wir immer mehr in eine Zweiklassen-Gesellschaft geraten. Was das heißt brauche ich sicher nicht erklären. Die Restultate daraus sind nach meinem Ermessen:

immer mehr Kinderarmut
immer mehr Straßenkinder
immer mehr Kinder, die ins Kinderzimmer abgeschoben werden- sofern überhaupt eines vorhanden ist
überforderte Eltern, die teilweise nie gelernt haben Verantwortung zu übernehmen
Arbeitslosigkeit von Eltern
Explodierende Kosten in jeder Hinsicht, die beide Eltern zwingen berufstätig zu sein


Ich glaube hier sollten wir nicht einfach wegsehen! Aber auch keine großen Parolen schwingen - sondern etwas tun! In sogenannten Drittländern ist es zum Teil selbstverständlich, daß gutsituierte Personen in Stiftungen - wie Organisatinen für Straßenkinder usw. sich einsetzen. Klage nicht an, sondern bewege etwas! Wir sammeln in Deutschland für alle mögliche Organisation, ohne zu bedenken, daß wir hier im Land inzwischen große Armut haben - die wir wenn möglich verstecken und nicht wahrhaben wollen!

Was die Alkoholprobleme in Deutschland angeht, ist das ein ganz anderes bedauerliches Thema, das aber für meine Begriffe nichts mit Armut zu tun hat! Hier ist das Konsumverhalten gefragt - solange ein Saft teurer als Alkohol ist, solange es Angebote gibt, bei denen Trinken bis zum Abwinken für 20 Euro die Nacht in Discos angeboten wird, solange wird sich an dem Alkoholkonsum nichts ändern.

Erziehungsfragen wieder ein anderes Thema, bei dem Du nie auf einen Nenner kommen wirst, hier gehen die Meinungen zu weit auseinander.

bartnixe
bartnixe
bartnixe
Mitglied

Re: Kinderarmut in Deutschland
geschrieben von bartnixe
als Antwort auf eleonore vom 24.08.2007, 11:28:52
Danke, Du hast mir aus der Seele gesprochen!
--
bartnixe
plautus
plautus
Mitglied

Re: Kinderarmut in Deutschland
geschrieben von plautus
als Antwort auf bartnixe vom 24.08.2007, 11:34:15
und einen urheber dieses elends übersieht man ganz beflissentlich, weil alle danach süchtig sind:
DIE GLOTZE; und all die übrigen schandmedien.
und wo das auto mehr zuwendung erfährt als die kinder, ist das ergebniss eben auch verwahrlosung.
--
plautus

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renno
renno
Mitglied

Re: Kinderarmut in Deutschland
geschrieben von renno
als Antwort auf schorsch vom 24.08.2007, 10:31:10
@ eleonore
@ bartnixe

ihr beide habt in meinem Sinne geantwortet

schönen Tag noch
renno
radler
radler
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Re: Kinderarmut in Deutschland
geschrieben von radler
als Antwort auf renno vom 24.08.2007, 13:48:03

--
radler
Ich finde es nicht richtig zu sagen ,daß es nur Kinder von Sozial schwachen leute sind.
Auch die sogenante Bessere schicht kümmern sich noch weniger um ihre Kinder.Die versuchen mit Taschengeld ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen.
Haupsache ihre Kinder sind beschäftigt,und sei es nur mit Geld usgeben.
bartnixe
bartnixe
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Re: Kinderarmut in Deutschland
geschrieben von bartnixe
als Antwort auf radler vom 24.08.2007, 14:40:57
Hallo Radler, glaube Du hast was falsch verstanden, im Thema ging es um Kinderarmut und nicht um Kinderverwahrlosung. Was das angeht stimme ich Dir zu - hier sind auch die Eltern von nicht sozial Schwachen gefragt.

Gruß
--
bartnixe
schorsch
schorsch
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Re: Kinderarmut in Deutschland
geschrieben von schorsch
als Antwort auf eleonore vom 24.08.2007, 11:28:52
Ich denke, du hast einem falschen User geantwortet. Denn alle deine Gegenargumente beziehen sich nicht auf Argumente von mir.
--
schorsch

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