Aktuelle Themen Kinder im Restaurant
Grundsätzlich habe ich nichts gegen Kinder in Restaurants. Sie können auch nicht immer ruhig sitzen bleiben, also laufen sie schon mal herum. Was mich stört, sind Knirpse am Buffet, die mit bloßen Händen in den Auslagen rumknatschen und die Eltern interessiert das nicht. Da vergeht mir der Appetit.Da hatten wir mal in Südfrankreich ein gutes Beispiel: Das Dessertbuffet war auf einem Zweiräderkarren üppig aufgebaut. Einige wohlgenährte Kinder (deutsch sprechend) luden sich die Suppenteller voll, gingen an ihre Tische, versuchten da was und schmissen dort etwas auf den Boden. Dann liessen sie über 3/4 auf den Tellern - und nahmen in Windeseile neue Suppenteller, mit denen sie zum Karren rannten.....
Mane, es wäre doch gut, wenn man auch den Schilderungen derjenigen glauben könnte, die negative Erfahrungen mit sehr lebendigen (und schlecht erzogenen)Kindern in Restaurants oder Hotels machen mussten.
Oder ist es so, dass einen das Verhalten eigener oder verwandter Kinder nicht stört, sondern nur das der anderen, fremden Kinder?
Ich sitze gerne mit meinem Partner oder Freunden zusammen in einem gutgeführten Restaurant, wo wir uns dann auch bei Diskussionen oder Lachen ein wenig einschränken, um nicht zu laut zu sein und andere an den anderen Tischen zu stören. Rücksichtnahme ist doch ein nicht zu verachtender Begriff, den man den lieben Kleinen schon ganz früh beibringen sollte,damit sie ihn zeitlebens anwenden können. Olga
Hallo Olga,
ich schrieb nicht nur von eigenen und verwandten Kindern, sondern bezog auch fremde Kinder mit ein. Alle stören mich nur in ganz seltenen Fällen. Mir ist jedoch bewusst, dass das nicht jeder so sieht und gehe auch nicht davon aus, dass die hier gemachten Erfahrungen und die Schilderungen darüber falsch sind, evtl. sind sie etwas übertrieben und einseitig dargestellt.
Auch dass Kindern Grenzen gesetzt werden und diese Regeln auch befolgt werden müssen, halte ich, wie ich bereits geschrieben habe, für richtig. Ebenso, dass ihnen frühzeitig beigebracht wird, auf andere Menschen Rücksicht zu nehmen, ist selbstverständlich. Was ich nicht mag, ist, dass Menschen (hier sind es Kinder) ausgegrenzt werden. Sie sind, wie auch alte Menschen, behinderte Menschen u.a. Teil unserer Gesellschaft und bereichern diese. Sehen wir diese Menschen immer wieder als Störenfriede, werden sie sich meist auch so verhalten (selbst erfüllende Prophezeiung). Kinder haben feine Antennen dafür, was die Erwachsenen von ihnen halten.
Gestern traf ich meine, sich regelmäßig treffende sechsköpfige Frauengruppe und ich sprach das Thema an. Alle äußerten sich in meinem Sinn und keine konnte akzeptieren, dass Kinder unter 14 Jahren der Zutritt in einem Restaurant ab 17 Uhr verwehrt wird. Sie würden, wie ich bereits selbst geschrieben habe, solch ein Restaurant auch ohne Kinder meiden. Ich frage mich, warum das hier so viele User anders sehen?
Gruß Mane
Zumeist sind es ja die Extremfälle, die einem im Gedächtnis bleiben. Habe mich auch schon öfter hier über einige Vorfälle geärgert oder mich gefragt, ob die Elterm da überhaupt keine Regeln aufgestellt hatten. Die reine Lautstärke ist es ja meistens nicht, sondern schon ganz konkretes Benehmen. Frage mich allerdings auch häufig, ob ich mich an meine eigene Jugend da so schlecht erinnern kann oder ob das immer schon so war. Regelungen die eine allgemeine Uhrzeit betreffen, hin zu einem Alter von 14 hinauf, lehne ich dafür aber aus ganzem Herzen ab, erscheint mir ja eher familienfeindlich und verallgemeinernd.
Gestern waren wir einkaufen. Schon als wir in den Laden traten, erwartete uns das Gebrüll eines etwa 3-jährigen Buben. Er hatte es auf ein Spielzeug abgesehen, ohne das er nicht aus dem Laden gehen wollte. Seine Mutter tat so, als ob sie das Geschrei nicht hören würde. Ich denke, dass sie das recht machte so.
Mit der Zeit regte ich mich über dieses Geschrei auf. Aber dann überkam mich plötzlich eine Erinnerung: Ich - damals etwa 2 1/2 Jahre alt - mit meinem Bruder - damals etwa 5 Jahre alt. Er machte sich ein Vergnügen daraus, mich umzurennen und dann lachend und triumphierend davonzurennen. Ich hinter ihm her, um ihm den Kopf zu zerkratzen. Aber natürlich holte ich ihn nicht ein.
Plötzlich rief der Apotheker, der nebenan seine Apotheke betrieb, wir sollten mal zu ihm kommen. Er reichte uns ein langstieliges Schäufelchen, einen ebensolchen Rechen und einen kleinen Kessel. "So, jetzt schreit nicht mehr, sondern spielt!", sagte er ruhig und ging zurück in den Laden.
Als mir gestern diese Szene vor das "geistige Auge" kam, musste ich plötzlich schmunzeln - und das Geschrei des Kleinen im Laden wurde zur Musik!