Aktuelle Themen Kinder im Restaurant

Ausgehend von einem anderen Thread, in dem sich ein OT entwickelte -  u.a. über eine „Nordend-Müttermaffia“ in Frankfurt - und sich eine Kaffeehauschefin aus Berlin in einem zur Verdeutlichung eingestellten  Artikel (Glosse?), über Macchiato-Mütter ausließ, möchte ich hier das Thema fortführen und erweitern. Und zwar auf Männer, die ja nicht unbeteiligt daran sind, wie sich ihre Kinder entwickeln.
Wie in folgenden Video zu sehen, ist das Thema nicht neu:

Ich mag Orte wo Kinder sind und bin der Meinung, dass diese auch in der Öffentlichkeit sicht- und hörbar sein dürfen. Dem sind natürlich Grenzen gesetzt und es ist wichtig, diese den Kindern zu vermitteln. Wo diese Grenzen aber liegen, ist auch abhängig von Erfahrungen, die man selbst mit Kindern hat - ob eigene Kinder im Haus waren und jetzt Enkel da sind, die von den Großeltern manchmal gehütet werden.

Auch sollte bedacht werden, dass die heutigen Eltern größtenteils von „uns“, also den jetzigen „Alten“ erzogen wurden. Es ist also weniger eine Frage der unerzogenen Kinder, sondern der unerzogenen Eltern. Was haben wir bloß falsch gemacht?

Wie seht Ihr das?
Möchtet Ihr, wie hier beschrieben, lieber Restaurants besuchen, wo Kinder ab 17 Uhr keinen Zutritt mehr haben oder schätzt Ihr sogar kinderfreie Zonen?
Erwachsenenfreundliche Zone

Gruß Mane
 

Habe genug Erfahrungen mit dem Heranwachsen meines Sohnes und meiner heutigen Enkel und habe in den ganzen Jahren viel erleben dürfen. Natürlich gibt es auch hier keine Pauschalisierung, weil Kinder nunmal unterschiedlich aufwachsen und Jeder für sich ein Unikat ist.

Eines jedoch ist Grundlage für jede Entwicklung nämlich Erziehung ! Diese kann man nun natürlich jeweils unterschiedlich handhaben.

Für mich war immer wichtig, den Kindern bestimmte Handlungsweisen kindgerecht zu erklären, sie also miteinzubeziehen. Sie sollen/müssen alle ihre eigenen Erfahrungen machen, dies ist sehr wichtig, sie benötigen aber Regeln und Grenzen, in denen sie sich durchaus bewegen können, damit sie wissen, nicht alles darf/kann man !
Das Vorleben durch die Eltern/Großeltern ist ein ganz entscheidener Teil..., sie nehmen so manches an, sehen das Leben der Eltern als selbstverständlich und leben es dann selbst auch, klar, sie kennen es ja nicht anderes !

Auch die Erziehung zur Achtung anderer Menschen, Höflichkeit ist mir immer ganz wichtig gewesen. Damit bin ich die ganzen Jahre immer gut "gefahren" und wenn ich heute meine Enkel so ansehe, kann ich auch für mich ein großes Stück stolz sein. 

Wenn ich heute manchmal Familien in Restaurants oder auch beim Arzt sehe und erlebe, wie ihre Kids einfach mal so alles machen dürfen..., laut schreiend über die Tische springen, beim Essen aufstehen..., fällt mir nur ein..., da hätte mal Jemand so richtig auf den Tisch hauen sollen, damit sie wissen, wie sie sich in der Öffentlichkeit zu benehmen haben aber da die Eltern wahrscheinlich selbst so (ver)zogen wurden, muss man sich wirklich garnicht wundern. 

"Kinderfreie Zonen "empfinde ich als diskriminierend...gut erzogene Kids können sich überall sehen lassen und im Übrigen,  davon gibt es genug !

Kristine

Auch sollte bedacht werden, dass die heutigen Eltern größtenteils von „uns“, also den jetzigen „Alten“ erzogen wurden. Es ist also weniger eine Frage der unerzogenen Kinder, sondern der unerzogenen Eltern. Was haben wir bloß falsch gemacht?

Wie seht Ihr das?
Möchtet Ihr, wie hier beschrieben, lieber Restaurants besuchen, wo Kinder ab 17 Uhr keinen Zutritt mehr haben oder schätzt Ihr sogar kinderfreie Zonen?
Erwachsenenfreundliche Zone

Gruß Mane
 

Hallo Mane,

ich möchte jetzt nur auf diesen zitierten Abschnitt eingehen.

Ich glaube nicht, dass wir unsere Kinder nicht gut erzogen haben, wenn wiederum deren Kinder als "unerzogen" auffallen. Erziehung ist - mMn - eine Generationenfrage, der Zeitgeist entwickelt sich weiter und anders als früher. Wir haben unsere Kinder nicht so erzogen, wie meine Mutter und Schwiegermutter das noch gemacht haben. Es herrschte in den 70ger Jahren eine ganz andere Vor- und Einstellung zur Erziehung von Kindern. Heute - nach dem Jahre 2000 - ist es nochmals anders und die damalige Erziehung "ein alter Hut". Trotzdem erziehen auch heute Eltern unterschiedlich, das hängt auch von dem eigenen Selbstvertrauen (Helicopter-Eltern) usw. ab.

Zur Frage des Restaurantbesuchs: Für mich dürfen gerne auch Kinder am Abend im Restaurant Zutritt haben, solange sie sich "gemäßigt" aufführen, d.h. nicht die Nachbartische als "Kurvenrallye" missbrauchen oder so laut sind, dass man sein eigenes Wort nicht mehr versteht.

Gruß

Klaro

Ich habe grundsätzlich nichts gegen Kinder in einem Restaurant, aber für mich ist es ein Unterschied, wo ich essen gehe. Ein Ausflugsrestaurant ist für mich nicht mit einem R. der gehobenen Preisklasse vergleichbar. Wenn ich "nobel" esssen gehe, dann erwarte ich für mein Geld nicht nur gutes Essen, sondern auch die entsprechende Umgebung. Laute Kinder im o.g. Ausflugsrestaurant oder beim Italiener an der Ecke sind mir egal. Bei der erwähnten gehobenen Preisklasse sehe ich das anders. Wie so oft ist es wohl angebracht, ein wenig zu differenzieren.

Ob die Großelterngeneration wirklich etwas falsch gemacht hat wenn die Enkel randalieren wage ich zu bezweifeln. Kindererziehung bedeutet nicht zwangsläufig, daß sie später als Erwachsene sich immer noch so verhalten, wie es ihnen beigebracht wurde. Wie Klaro schon schrieb ändern sich Wertvorstellungen und in mancher Hinsicht finde ich es bedauerlich, daß manches verloren gegangen ist. Andererseits bin ich sehr froh, daß ich von den grauenvollen Wertvorstellungen der uns voran gegangenen Kriegsgenerationen das Meiste ablegen konnte. 

det

Als die Menschen noch palavernd ums Feuer sassen, war es normal, dass die Kinder ringsum spielten und lärmten. Es war sogar erwünscht. Denn wenn es still wurde ringsum, war meistens Gefahr im Anzug.

Heute sitzen wir nicht mehr ums offene Feuer herum, wenn wir gemütlich auswärts essen wollen. Und wir erwarten (zu recht), dass in einem Restaurant mit "gehobenem Niveau" die Ruhe im (hohen) Preis des Menüs inbegriffen ist.

Die Kinder sind wohl die letzten, denen man Vorwürfe machen kann, aber den Eltern - und von den Eltern so renitenter Kinder finde ich es schon anmassend, mit den Kindern in einem edlen Speiselokal aufzuschlagen, in dem die Gäste stilvoll und in Ruhe speisen möchten und dafür auch bereit sind, sehr viel Geld zu bezahlen. Wenn dann vom lauten Nachbartisch die lieben Kleinen mit dem Löffel zB nasse , zusammengeknetete Brotkugeln zu anderen Tischen schnippsen und ohne Tischmanieren alles in sich hineinstopfen - die Eltern das auch noch amüsant finden - dann finde ich das sehr lästig und begrüsse es durchaus, wenn es Hotels und Restaurants gibt, die obendrein auch noch gediegen und sehr teuer eingerichtet sind, wenn Kinder unter 16 nicht erwünscht sind - und - als Mutter und Grossmutter in einer Großfamilie habe ich dafür absolutes Verständnis und gehe mit meinen Enkeln lieber in einen kinderfreundlichen Biergarten oder zu McDonalds, da dürfen sie Kind sein auch mal toben

Hallo Kristine,

deinem Beitrag entnehme ich, dass du findest, dass du als Großmutter mit dazu beigetragen hast, dass deine Enkel dich heute mit Stolz erfüllen. Deinen Kindern hast du u.a. vermittelt, dass die Achtung anderer Menschen , Höflichkeit und die Einhaltung von Regeln und Grenzen wichtig sind und ich nehme an, dass sie dies auch an ihre Kinder (deine Enkel) weiter gegeben haben.
Ich bin der Meinung, auch wenn die Erziehungsmethoden sich über Generationen verändern, gewisse Erziehungsziele bleiben und weitergegeben werden. Es sind die, auch für mich, ganz normalen Umgangsformen, die ich auch meinen Kindern vermittelt und die ich auch bei meinen Enkeln beobachten kann.

Allerdings habe ich bei meinen Enkeln ein recht "dickes Fell", mehr als manche, die, wie erwähnt, lärmende Kinder nicht gewohnt sind. Bei denen z.B. alles ordentlich an seinem Platz liegt und auch dort zu bleiben hat. Auch wenn sie während des Essens aufstehen, regt mich das nicht auf. Mich amüsiert es eher, wenn sich Kinder in der Öffentlichkeit wie Kinder und nicht wie kleine Erwachsene benehmen. Dazu gehört natürlich nicht, dass sie laut schreiend über die Tische springen.
Mane

Hallo Klaro,

mir geht es darum, dass es in der Regel die Eltern sind, die die Verantwortung dafür tragen, wie kleine Kinder sich in Restaurants verhalten. Die Großeltern tragen dazu bei, wie im vorigen Beitrag erwähnt. Ganz ernst zu nehmen waren meine Worte nicht, siehe:

Für mich dürfen Kinder abends und sogar in Nobelrestaurants (allerdings selten, da mich dahin nichts zieht - zu teuer, die Portionen zu klein), dabei sein, auch wenn sie sich manchmal nicht „gemäßigt“ aufführen. Meine Kinder habe ich fast überall mit hingenommen und diese halten es mit den Enkeln ebenso. Wenn wir mit der Familie, z.B. zuletzt anlässlich des 89. Geburtstags  meiner Schwiegermutter, ein Restaurant besuchen, sind wir eine lustige Gesellschaft, wo auch mal laut gelacht wird oder zwischen den Kleinen kleinere Streitereien stattfinden. Diese halten sich jedoch in Grenzen. Meiner Meinung nach, sollten Kinder nicht aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden, nur auf die Gefahr hin, sie könnten jemanden stören. Mir begegnen so gut wie nie Kinder, die sich derart daneben benehmen, dass ich mich gestört fühle.

Wenn wir mit den Enkeln unterwegs sind, habe ich immer etwas zu deren Unterhaltung dabei und beschäftige mich auch gerne mit ihnen. Pixibücher, kleine Malblöcke mit Stiften u.a… Dann klappt das schon mit den Nachbartischen.

Gruß Mane
 

Ich esse gerne dort, wo auch Kinder mit ihren Eltern essen.
Gerne will ich es ergänzen: ....dort wo gut erzogene Kinder mit ihren Eltern essen, die immer auch ein Auge auf die Kinder haben.

Neulich war ich Sonntags beim 'gehobenen  Italiener. Zwei Tische weiter saßen drei Kinder, 2 Mädchen ein Bub, mit Papa und Mama.
Diese Kinder beim Essen zu sehen, war helle Freude für mich und ich mußte immer wieder hinschauen.
Nicht nur, weil diese ganze Familie ausgesprochen optisch auch ein Genuß war, sondern wie sich diese Kinder bei Tisch benahmen. Sie waren ca von 6 - 10J alt, aßen mit Messer und Gabel ohne Geschrei und Wichtigtuerei, auch nach dem Essen blieben sie ruhig und warteten gelassen auf das Dessert.
Besser ging es nicht, so lob ich mir Kinder im Restaurant.

Die Eltern haben ihre Erziehungsarbeit zu Hause praktiziert, die mußten nicht ständig eingreifen.
Die Kinder wirkten keineswegs gedrillt oder duckmäuserisch, im Gegenteil, sie waren von einem Selbstverständnis, daß ich nur staunen konnte.

Ich konnte nicht anders als im Vorübergehen  der Mutter zuzuraunen 'Glückwünsch zu ihren wunderbaren Kindern.'

So kanns auch gehen.

Caya


 

Mit einem äusserst lebhaften, bewegungsfreudigen Kind hätte ich keine Lust, in ein "gediegenes" Restaurant zu gehen.

Seinetwegen nicht - und meinetwegen nicht - von der Erziehung mal abgesehen.
LG Val