Aktuelle Themen Kinder im Restaurant
Ja, mich wundert es auch, dass wir Deutschen überwiegend nicht so warmherzig und tolerant gegenüber Kinder und überhaupt anderen Menschen ( auch Ausländer) sind. Sind das eher alle Nordeuropäer nicht? Ich war noch nicht in Skandinavien, aber dort werden die Alten nicht so schnell ins Altenheim gebracht, sondern zu hause gepflegt, wenn auch mit pflegenden Hilfskräften, obwohl das jetzt nicht das Thema ist.
Hallo Carole,
da hast du natürlich Recht, es scheint einen Bedarf für solche Restaurants zu geben – auch im Seniorentreff finden Beiträge, die sich gegen laute Kinder, besonders in Nobelrestaurants aussprechen, großen Herzchenanklang.
Ich frage mich, warum das gerade in Deutschland so häufig zu hören ist und in vielen anderen Ländern, besonders in südlichen Gefilden, Kinder ganz anders gesehen werden. Wir haben mit unseren Kindern, als sie noch klein waren, häufig in Italien und Spanien Urlaub gemacht. Der Umgang mit Kindern ist dort ein ganz anderer als bei uns – viel lockerer. Debatten wie sie hier stattfinden kann ich mir dort nicht vorstellen. Die Kleinen werden nicht als störend empfunden, auch nicht spät abends im Restaurant. Im Gegenteil, die meisten haben Spaß mit ihnen.
Mane
Aber auf der anderen Seite weiß ich nicht ob es so erstrebenswert wäre, wenn alle Menschen die gleichen Eigenschaften hätten? Wir haben dafür eben andere positive Merkmale
Gruß
Klaro
Das Restaurant, um das es sich hier hauptsächlich dreht, ist wirklich wie ein kleines Museum.
Liebevoll zusammengesammelte Dinge, auch teuer erkaufte Dinge, stehen in den Regalen.
Dass der Besitzer die Nase voll hat von Kindern, die zwischen all diesem herumtoben, kann ich
gut nachvollziehen.
Er hat sein Restaurant speziell *alt* eingerichtet, holt sogar seine Gäste, sofern sie es wollen,
mit einem englischen Oldtimer vom Zentrum ab, ein nostalgisch angezogener Fahrer bringt
die Leute ins Lokal....
ich glaube, das sollte man bei aller Diskussion bedenken.
Wenn also Eltern einen *Spielplatz mit Essen* suchen, sollten sie eben woanders buchen.
Hallo Edita,
auch die Lautstärke der Kinder ist oft Anlass, besonders für Ältere, Kinder als unerzogen zu empfinden. Für manche Menschen ist sie ein Grund, sich gegen Kindergärten, Spielplätze usw. in ihrer Nähe zu wehren.
Ich schrieb über einen viel entspannteren Umgang mit Kindern in anderen Ländern. Zu der Zeit, als über die sog. "Nordend-Mütter-Maffia" (auch hier im Forum) gelästert wurde, wurden über 11 000 Europäer in 10 Ländern über die Kinderfreundlichkeit in ihrem Land befragt. Das Ergebnis der Untersuchung (durch die BAT-Stiftung für Zukunftsfragen) ergab, dass Deutschland abgeschlagen den letzten Platz belegte.
„Mehr Krippenplätze und Ganztagsschulen, Einführung eines Betreuungsgelds oder gesplittetes Elterngeld – dies alles hilft zweifellos vielen Familien. Doch solche Maßnahmen sagen nichts über die Kinderfreundlichkeit im Alltag unserer Gesellschaft aus. Diese würde mit einer Infrastruktur beginnen, die nicht nur auf Erwachsene ausgerichtet ist, sondern stärker auf die Bedürfnisse von Familien und Kindern eingeht sowie einer Arbeitswelt, die die Vereinbarung von Beruf und Familie zulässt. Kinderfreundlichkeit im Alltag umfasst aber auch Kleinigkeiten, von der Wurstscheibe beim Metzger bis zum Nachbarn, der sich nicht gleich beschwert, wenn es nebenan einmal lauter zugeht“. Quelle
Gefordert sind demnach Politik und Wirtschaft, da diese die Rahmenbedingungen festlegen. Ebenso ist aber auch jeder einzelne Bürger gefordert, mehr Toleranz und Respekt aufzubringen. Allen sollte dabei stets bewusst sein: Kinderlärm ist tatsächlich unsere Zukunftsmusik.
Mane
......... schreiend und plärrend können sie Massen in Geschäftshäuser ans Laufen bringen, ich sag´s Vati wenn er nach Hause kommt , gerne wird dieses Verhalten, mit der freien Entfaltung des Kindes entschuldigt.
Sahen wir in den 70ziger Kinder welche sich so aufführten, sagte ich zu meinen, stellt euch mal vor ich würde mich jetzt hier auf dem Bodem werfen und so herumtollen und schreien, nach ihrem herzlich lachenden Ausbruch, glaubte ich sie hätten es verstanden Phil.
geschrieben von pschroed
Hallo Phillipe,
in den 70er und 80er Jahren sind auch meine Kinder aufgewachsen. Trotzphasen können sehr anstrengend sein, das habe ich auch erfahren dürfen. In diesen Momenten hilft eigentlich gar nichts – nur abwarten, bis der Anfall vorbei ist und versuchen in der Zwischenzeit die Nerven zu bewahren. Egal, was die verärgerten, genervten Leute rundherum von sich geben. Dein Tipp, wie man sich da verhalten könne, hört sich lustig an. Der wäre aber eher etwas, wenn sie sich wieder beruhigt haben.
Ich habe kürzlich eine gestresste Mutter mit ihrem schreienden Kind erlebt. Sie, ihr Kind an Lautstärke noch übertönend: „Wenn du jetzt nicht aufhörst, zu schreien, dann…….“ Da konnte ich mir den Spruch nicht verkneifen: „Und wer haut Ihnen den Popo voll, wenn Sie so schreien?
Das war nicht nett, ich weiß – aber die Mutter war so perplex, dass sie und auch ihr Kind plötzlich still waren.
Gruß Mane
Hallo Edita,Das weiß ich doch auch, aber was hat das mit Restaurants zu tun, von denen die Betreiber sich nicht mehr anders zu helfen wissen, als Kinder aus ihren Räumen bewußt fernzuhalten? Ich war auch mal Zeuge eines solch unerzogenen Blachs, daß aus einem sauberen gemütlichen Speiselokal eine "Achterbahn" gemacht hat!
auch die Lautstärke der Kinder ist oft Anlass, besonders für Ältere, Kinder als unerzogen zu empfinden. Für manche Menschen ist sie ein Grund, sich gegen Kindergärten, Spielplätze usw. in ihrer Nähe zu wehren.
Ich schrieb über einen viel entspannteren Umgang mit Kindern in anderen Ländern. Zu der Zeit, als über die sog. "Nordend-Mütter-Maffia" (auch hier im Forum) gelästert wurde, wurden über 11 000 Europäer in 10 Ländern über die Kinderfreundlichkeit in ihrem Land befragt. Das Ergebnis der Untersuchung (durch die BAT-Stiftung für Zukunftsfragen) ergab, dass Deutschland abgeschlagen den letzten Platz belegte.„Mehr Krippenplätze und Ganztagsschulen, Einführung eines Betreuungsgelds oder gesplittetes Elterngeld – dies alles hilft zweifellos vielen Familien. Doch solche Maßnahmen sagen nichts über die Kinderfreundlichkeit im Alltag unserer Gesellschaft aus. Diese würde mit einer Infrastruktur beginnen, die nicht nur auf Erwachsene ausgerichtet ist, sondern stärker auf die Bedürfnisse von Familien und Kindern eingeht sowie einer Arbeitswelt, die die Vereinbarung von Beruf und Familie zulässt. Kinderfreundlichkeit im Alltag umfasst aber auch Kleinigkeiten, von der Wurstscheibe beim Metzger bis zum Nachbarn, der sich nicht gleich beschwert, wenn es nebenan einmal lauter zugeht“. Quelle
Gefordert sind demnach Politik und Wirtschaft, da diese die Rahmenbedingungen festlegen. Ebenso ist aber auch jeder einzelne Bürger gefordert, mehr Toleranz und Respekt aufzubringen. Allen sollte dabei stets bewusst sein: Kinderlärm ist tatsächlich unsere Zukunftsmusik.
Mane
Über eine sogenannte " Müttermafia " lästern?
Natürlich - kann man das auch - aber ich würde es eher als Empörung bezeichnen, denn diese Art von Müttern ist mir genau so ein Greuel, wie denen, die nur lästern!
Für Hundehalter wird öfter ein Hundeführerschein verlangt, solchen gleichgültigen und rücksichtslosen " Kinderhaltern " sollte man zu einem Kinderführerschein " verhelfen "!
Edita
......mane, bescheidene Frage, gilt das ausschließlich für "kinderlose Erwachsene", oder auch für
Ebenso ist aber auch jeder einzelne Bürger gefordert, mehr Toleranz und Respekt aufzubringen. Allen sollte dabei stets bewusst sein: Kinderlärm ist tatsächlich unsere Zukunftsmusik.
Erwachsene mit Kindern?
Mich würde auch interessieren, wie DU "Kindererziehung" definierst.
Was unbestritten sein sollte, Kinder brauchen Zeiten, Räume und Gelegenheiten um KIND sein zu dürfen.
sammy
Liebe Mane,So ist es, liebe Margit.
da musste ich doch Schmunzeln beim Lesen des Artikels über den bösen Freund Max.
Ihn kenne ich aus vielen Elterngesprächen in meiner Zeit als Lehrerin. Das eigene Kind ist der kleine liebe Engel mit dem Heiligenschein - und dann erscheint der böse teuflische Freund und verdirbt den Tugendprotz.
Wie herrlich scheinheilig manche Eltern doch argumentieren können.
Schon Goethe seinerzeit wusste:
"Ein jeder kehre vor seiner Tür und sauber ist jedes Stadtquartier."
Margit
"Satansbraten" sind immer die Kinder anderer Leute. Unsere sind reine Seelen, bis Max sie verdorben hat. Und Maxens Eltern?
Gruß ManeIn unserer Verzweiflung wandten wir uns an seine Eltern. Und wussten fortan, von wem der Satansbraten seine Unverschämtheit hatte. Behaupteten diese doch, UNSER Sohn sei der Unruhestifter, wir sollten ihn von IHREM Sohn fernhalten. Noch heute bleibt mir die Luft weg, wenn ich an dieses Treffen denke. Quelle
Gut dass ich als neutraler Schweizer nicht entscheiden müsste, wer denn hier die Wahrheit sagt(e).....Liebe Mane,So ist es, liebe Margit.
da musste ich doch Schmunzeln beim Lesen des Artikels über den bösen Freund Max.
Ihn kenne ich aus vielen Elterngesprächen in meiner Zeit als Lehrerin. Das eigene Kind ist der kleine liebe Engel mit dem Heiligenschein - und dann erscheint der böse teuflische Freund und verdirbt den Tugendprotz.
Wie herrlich scheinheilig manche Eltern doch argumentieren können.
Schon Goethe seinerzeit wusste:
"Ein jeder kehre vor seiner Tür und sauber ist jedes Stadtquartier."
Margit
"Satansbraten" sind immer die Kinder anderer Leute. Unsere sind reine Seelen, bis Max sie verdorben hat. Und Maxens Eltern?In unserer Verzweiflung wandten wir uns an seine Eltern. Und wussten fortan, von wem der Satansbraten seine Unverschämtheit hatte. Behaupteten diese doch, UNSER Sohn sei der Unruhestifter, wir sollten ihn von IHREM Sohn fernhalten. Noch heute bleibt mir die Luft weg, wenn ich an dieses Treffen denke. QuelleGruß Mane
Wunderbar, das gefällt mir. So einen Spruch hätte ich dir übrigens nie zugetraut bei deinem Harmoniebedürfnis.“ Da konnte ich mir den Spruch nicht verkneifen: „Und wer haut Ihnen den Popo voll, wenn Sie so schreien?
Aber an genau das, was du schreibst von anderen Ländern habe ich auch schon gedacht. Wer mal 'ne Zeitlang in Italien gelebt hat wie ich in jungen Jahren, der regt sich nicht mehr über lämende Kinder in Restaurants auf. Da wird man diesbezüglich abgehärtet, und da schreien und lärmen nicht nur die Kinder und werden überallhin mitgeschleppt bis in die Nacht hinein, bis sie manchmal auf dem Boden liegend selig schlummern, da schreien und lärmen die Erwachsenen ebenso.
Ist zwar nicht so ganz mein Ding wegen meiner angeborenen Geräuschempfindlichkeit, das gebe ich zu, finde ich aber viel sympathischer als die ständige Meckerei über Kinder hier in Deutschland.
Ich finde es gut, dass bei den Südländern Kinder überall dazugehören, sie sind für mich genauso vollwertige Menschen wie Erwachsene und sollten genauso respektiert werden. Was nicht heißt, dass man sich von ihnen terrorisieren lassen muss. Aber ein klein wenig mehr Toleranz ihren Bedürfnissen gegenüber wäre durchaus angebracht in unserem Land. Und von "Müttermafia" zu reden stört mich ganz gewaltig, das finde ich übrigens ziemlich frauenfeindlich. Ich erlebe die meisten Mütter auf Spielplätzen oder anderswo als ziemlich vernünftig und liebevoll ihren Kindern gegenüber. Komisch ist auch, dass mir diese hier geschilderten Satansbraten so selten begegnen. Sind da nicht einige Schilderungen etwas übertrieben?
Also ich mag Kinder im Allgemeinen (natürlich nicht alle), finde sogar, dass man oft von ihnen lernen kann, von ihrem Staunen und von ihrer Begeisterungsfähigkeit bei Neuem und vor allem von ihrer Vorurteilslosigkeit. Sie begegnen jedem neuen Menschen gleich, egal, ob schwarz, weiß, gelb, rot, Einheimischer oder Ausländer, Migrant oder Flüchtling, für Kinder sind sie alle gleichwertig. Davon können sich so einige Erwachsene eine Scheibe abschneiden.
Mich würde auch interessieren, wie DU "Kindererziehung" definierst.Ich kann nur für mich sprechen - schon mein Mann hat da andere Vorstellungen.
Was unbestritten sein sollte, Kinder brauchen Zeiten, Räume und Gelegenheiten um KIND sein zu dürfen.
sammy
Zu dem von dir Erwähnten (Zeiten, Räume und Gelegenheiten um Kind sein zu dürfen), war mir nach den ersten Jahren ihres Lebens wichtig, sie in ihrer Persönlichkeit zu unterstützen und sie nicht nach meinen Vorstellungen zu formen. Schauen, was sie können und sie nicht dafür zu kritisieren, was nicht so gut klappt. Sie in ihren Talenten zu bestärken halte ich für wichtig. Meine Kinder sind sehr unterschiedlich - mein Sohn arbeitet z.B. in einem sog. Frauenberuf und meine Tochter ist in ihrem Beruf eine unter vielen Männern.
Auch, dass sie Verantwortung für ihr Tun übernahmen und übernehmen, d.h., wenn sie was angestellt hatten, mussten sie, so gut wie sie es vermochten, selber wieder ausbügeln. Eigene Erfahrungen sollten sie sammeln und ich versuchte nicht, sie vor allem Unbill zu bewahren.
Tugenden wie Ordnungsliebe, Disziplin, Höflichkeit sind wichtig, waren aber nicht vorrangig - dann schon eher, dass sie Toleranzund Wertschätzung gegenüber anderen Menschen zeig(t)en, Zuverlässlichkeit und Wahrhaftigkeit sind mir wichtig und dass sie mit ihrem Leben zufrieden sind
Mane