Aktuelle Themen jeder Bundesbürger wirft pro Jahr 82 Kilo Lebensmittel weg.

Ich halte mich bei solchen Themen lieber an Fakten als an emotionale Ausbrüche, die bekanntermassen nicht zielführend sind. Die Armutsrate in Deutschland beträgt 14%; darin sind interimistisch auch Studenten und junge Menschen enthalten, die wenig Geld haben, dies aber aufgrund der regen Nachfrage bei Hochqualifizierten sicher bald ändern können.
Die Tafeln werden - soweit mir bekannt ist - von den Resten der Lebensmittel-Händler, der Restaurants usw. bedient. Damit werfen dann diese weniger Lebensmittel weg und es kommt wieder den Armen zugute. Was ist daran schlecht? So stimmt wenigstens der Kreislauf einigermassen.
Suppenküchen werden meist von den Kirchen und Klöstern und aus Spenden finanziert. Olga

Ich habe Frau Aigner gestern geschrieben, dass sie mit den Supermärkten mal darüber reden möge, dass auch kleinere Portionen verkauft werden. Nett (früher Plus) tut das mit einigen Produkten "Für den kleinen Kauf". Was soll ich als Single z.B. mit 400 oder auch nur 200 Gramm Schnittkäse?

Ingo, warum so schwerfällig. Käse kannst Du auch scheibenweise kaufen.

In unserem Haushalt landet so gut wie Nichts in den Müll, was noch in irgendeiner Form zu verwerten übrig bleibt. Im Gegenteil, mir macht es geradezu Spaß, mit Resten zu experimentieren und dabei im Ergebnis auch noch Lob, weil’s super schmeckt, dafür einzuheimsen.

Bevor ich meinen Mann kennen lernte, der die schmale Küche (sogar in Bayern) vor 1946 ausreichend zu spüren bekam, neigte ich auch dazu, abgelaufene Ware ruckzuck zu entsorgen.
Ich habe seine Geschichten verstanden und bin mittlerweile nicht mehr so pingelig. Sogar die Aufschreie um Rinderseuche und EHEC – um hier nur zwei Beispiele zu nennen – konnten mich kaum tangieren...
Und da ich ohnehin unsere Waren zu 70% von Perfetto bzw. Karstadt beziehe, ist die Garantie, nur einwandfreie Lebensmittel nach Hause zu tragen, ohnehin – fast – immer gegeben. Großeinkäufe, unter denen sich die Einkaufswagen fast biegen, müssen eh nicht mehr sein, und kleine Schwätzchen mit bekannten Verkäuferinnen beim Obsthändler oder Bäcker zu halten sind mir tausendmal wichtiger, als Billigware beim Discounter zu kaufen. Es sei denn...

Ich habe spaßeshalber über gut 3 Monate den Versuch gestartet, mit 150 Euro p.Mo. - nur Nahrungsmittel – über die Runden zu kommen. Und was sage ich Euch: Ich habe jeden Tag ausreichend und lecker zubereitete – sogar Garnelen von Costa!!! – Gerichte auf dem Tisch gehabt. Ich will damit sagen, dass auch die Ärmsten mit ein wenig Fantasie beim Einkauf und anschließend hinterm Herd nahrhaft und ausreichend versorgt sein können. Es müssen ja nicht immer Bergarbeiter Portionen sein...

Heide

Ich brauche als emanzipierte Verbraucherin hierfür keine Ministerin. Ich denke auch nicht, dass Grosspackungen per se billiger sind - bestimmt nicht, wenn die Reste weggeworfen werden.
Da wir keine Planwirtschaft haben, kann auch eine Ministerin der Industrie keine Vorschriften machen. Diese produzieren und verkaufen das, was vom Verbraucher nachgefragt und gewünscht wird. Auch hier liegt es an uns, Änderungen herbeizuführen.
Fast alle Supermärkte haben Käseabteilungen -da kann Käse in Scheiben gekauft werden, also nicht abgepackt.
Ich kaufe sowohl bei Discountern ein als auch Lebensmittel im Hofladen eines Bauernhofes und Fleisch beim Metzger und Brot beim Bäcker. Überall kann ich die Menge erhalten, die ich brauche, bzw. einfrieren kann, um sie später zu verbrauchen. Das ist doch alles nicht so schwierig, wie es jetzt wieder beweint wird. Olga

Was verstehst Du unter Blligstware,hast Du Dir
Gedanken gemacht,wo und wie die hergestellt werden
orchidee

Orchidee: " Was verstehst Du unter Blligstware,hast Du Dir Gedanken gemacht, wo und wie die hergestellt werden „

Das ist ein weites Diskussionsfeld und fast ein eigenes Thema.

Zunächst kann gesagt werden, damit ein Produkt möglichst günstig sein kann, muss es in grosser Menge eingekauft werden (Mengenrabatte, bessere Abnahmeverträge), was somit entsprechende Verkaufszahlen erzwingt. Das erreichen die "Discounter" meist damit, dass man ähnliche Produkte und Sorten vermeidet. Während normale Supermärkte bis zu Tausende Artikel im Sortiment führen, so sind dies bei Discountern wie z. B. bei Aldi nur um die Hunderte. Dieser Vorteil bringt weitere Effekte mit sich; der Kunde muss sich nicht groß entscheiden, was wiederum allfällige Beratungsdienstleistungen erspart.

Ein weiterer Effekt, um die Einkaufspreise der Produkte weiter zu senken, wird möglichst auf Markenware verzichtet, sondern auf Handelsmarken (Eigenmarken) gesetzt. Dabei produzieren die Markenhersteller die gleichen Produkte für Discounter zu günstigeren Preisen unter einem anderen Namen, um auch von dem Billigwahn zu profitieren. Insgesamt geht sichtlich die Rechnung wohl auf. Dabei sind die Produkte selbst selten einheimischer Herkunft, sondern haben meist tausende Transportmeilen hinter sich, und werden dort hergestellt, verarbeitet und abgepackt, wo es jeweils am günstigsten ist, was in vielerlei Hinsicht unnachhaltig ist! (Lange Transportweg belasten auch die Umwelt).

Ein weiteres grosses Einsparpotential liegt am Personal. Die Filialen werden so knapp besetzt, dass ein ordentlicher Betrieb gerade noch so möglich ist. Anfallende Überstunden, welche oft durch die zu bewältigende Arbeit erzwungen wurden, werden oft nur zum Teil oder gar nicht ausbezahlt, wobei auch viel Geld gespart wird.
Um teure Stellen möglicht zu vermeiden, wird die ganze Hierarchie möglichst flach gehalten, so sind beispielsweise auch Betriebsräte, welche sich um das Wohl der Arbeitnehmer kümmern würden, nicht erwünscht und werden weitgehend verhindert.


Für Leute oder vor allem Familien mit eher knappem Budget sind diese Preisschlager wohl ein Segen, was ich nicht bestreiten will.

Aber !!!!! Am meisten lohnt es sich für die grossen Besitzer der Discounter, denn diese zählen zu den reichsten Leuten der Welt. Die beiden Aldi Gründer Karl und Theo Albrecht stehen auf der Liste der reichsten Menschen der Welt Es ist also ein sehr lukratives Geschäft mit diesem Billigwahn.

hafel

@heide und olga: Habt Ihr schonmal bemerkt, dass Käse an der Theke 2-5x so teuer ist, als im Regal? Wobei 2x sich nur auf die Super-Sonderangebote bezieht.

Ist Dir auch schon aufgefallen, bester Ingo, dass Käse aus der Packung nur seinem Namen alle Ehre gibt.

Ich gehe mal davon aus, dass Du auch nicht unbedingt am Hungertuch nagen musst und Dir gut und gerne ein paar Scheiben – und wenn’s auch nur der leckere Gouda ist – abschneiden lassen kannst. Wenn Du natürlich Appenzeller und anderen Käse dieser Preisklasse meinst, dann will ich nicht widersprochen haben. Aber alles Gute im Leben hat halt seinen Preis!

Heide

Ist Dir auch schon aufgefallen, bester Ingo, dass Käse aus der Packung nur seinem Namen alle Ehre gibt.

Aber alles Gute im Leben hat halt seinen Preis!

Heide

So ist es , ich kaufe mir nur noch Käse am Stück, der wird in Fettpapier eingewickelt und kommt ins Frischefach im Kühlschrank, dort hält er es ca. 10 Tage aus ( wenn ich ihn solange aushalte ) ! Er trocknet nicht aus und ich habe jeder Zeit auf frischen Käse Zugriff. Je nach Lust und Laune werden mehr oder weniger dicke Scheiben runter geschnitten, und zwischendurch ein kleiner Balken als Zwischenmahlzeit ! Zum Päckchenkäse kein Vergleich, weil billig ist der auch nicht! Und abends zum Viertele ein Hochgenuss!

Edita

Es geht nicht (nur) um mich, heide, sondern um das, was heute in den Nachrichten beschrieben wird. Und da ich im Sozialamt gearbeitet habe, habe ich halt eine weitergehende Sichtweise.