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Aktuelle Themen Ist das Volk eine "Schafsherde"?

olga64
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Re: [off topic]
geschrieben von olga64
als Antwort auf dutchweepee vom 18.10.2011, 16:45:59
Die heutigen Kids haben es in Berlin etwas einfacher - es gibt die sog. Hostels, sehr schlicht, sehr billig. Für Erwachsene no-go. Und warum sollte sich nicht etwas ändern? Alles ist im Fluss - und die Nostalgie für den Einzelnen kann der sich ja erhalten, aber es soll nicht heissen: ...haben wir immer so gemacht - ist doch langweilig. Olga
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
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Re: Ist das Volk eine "Schafsherde"?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hafel vom 18.10.2011, 16:45:52
Ich wollte nicht explizit dich allein rügen. Es wundert mich nur, dass ein doch interessantes Thema da landet, wo es gelandet ist - bei diesen Erinnerungen der Oldies.
Mitglied_5ccaf87
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Re: Ist das Volk eine "Schafsherde"?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eko vom 17.10.2011, 18:47:03
Wenn ich solche Sätze lese, wird mir immer heiß und kalt zugleich. Und da könnte ich militant werden, wenn man die Generation meiner Väter und Großväter in dieser (leider muss ich es so bezeichnen) unqualifizierten Art und Weise glaubt, runtermachen zu können.
geschrieben von eko
Ich enthalte mich der Stimme
Die damalige Generation war gezeichnet von einem verlorenen Krieg, von Hunger und für
[...]
Widerstand längst zu spät. Zu sehr schon hatten sich willfährige Elemente eingenistet und jeglichen Widerstand im Keime erstickt.

Du bringst hier ebissl was durcheinander. Als die GIs 1945 die Weimarer Bevölkerung im Zentrum der Stadt zusammen trieb und auf den Ettersberg vor ihrer Haustüre führte, haben 99% von ihnen noch immer behauptet, das sie nicht gewusst haben, was man dort die vielen Jahre getan hat. Vor wen hatten sie zu diesem Zeitpunkt mehr Angst, vor den Amis, vor den Wehrwolf-Leuten in den Wäldern der Umgebung oder dachten sie sogar, das sie jetzt auch dran sind?
Haltet mich fest... bitte! Du reitest auf der selben Welle.

Passend dazu Pastor Martin Niemöller:
Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschafter.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.
Besser kann man das Denken der Menschen in der Zeit des Tausendjährigen Reiches nicht charakterisieren.

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EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
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Re: Ist das Volk eine "Schafsherde"?
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.10.2011, 17:04:43
Ganz toll HW aber wie und wo und mit welchen konsequenzen hast Du denn in der DDR diktatur deine stimme erhoben.
Aber Du hast anscheinend nicht protestiert, denn Du warst warscheinlich dafür.
Es ist immer leicht über andere zu urteilen, wenn man selbst unbehelligt in der warmen stube sitzt.
Eko hat die anfänge der Diktatur aus der weimarer zeit heraus ja versucht zu klären.
Später war es dann lebensgefährlich offen und verdeckt dagegen zu sein.
Das ist heute glücklicherweise anders und ungefährlich.
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Ist das Volk eine "Schafsherde"?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 18.10.2011, 17:12:29
@gram
lifong2007
lifong2007
Mitglied

Re: Ist das Volk eine "Schafsherde"?
geschrieben von lifong2007
als Antwort auf dutchweepee vom 18.10.2011, 17:56:38
Ja, dutchweepee, Du hast Recht, darauf hinzuweisen.
Der schon lange verstorbene Schauspieler Bernhard Minetti, Vater des in der DDR sehr bekannten Schauspielers Peter Minetti, hat zu diesem Thema einmal in meinem Beisein den Satz gesprochen: Wir waren alle keine Helden.
Und ich denke, dabei sollten wir es dann auch belassen und uns nicht laufend gegenseitig beschuldigen. lifong2007

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senhora
senhora
Mitglied

Re: Ist das Volk eine "Schafsherde"?
geschrieben von senhora
Vielleicht ist es tatsächlich so, wie Gustave Le Bon, der als Begründer der Massenpsychologie gilt, meinte:
[i]"Die von einer Generation gesammelten Erfahrungen sind im Allgemeinen für die folgende nutzlos, darum hat es keinen Zweck, geschichtliche Beweise als Ereignisse anzuführen."[/indent]
oder hier:
[i]"In einem kleinen Vorrat an Redewendungen und Gemeinplätzen, die wir in der Jugend erlernten, besitzen wir alles Nötige, um ohne die ermüdende Notwendigkeit, denken zu müssen, durchs Leben zu gehen."[/indent]
(Aus seinem Buch: Psychologie der Massen)
Ich jedenfalls widerspreche nicht.

Senhora
Karl
Karl
Administrator

Re: Ist das Volk eine "Schafsherde"?
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.10.2011, 02:29:04
@ mart1,

in Deinem Zitat von Koestler
"Der Egoismus der Gruppe wird vom Altruismus ihrer Mitglieder gespeist, und die Brutalität der Gruppe lebt von der Hingabe ihrer Mitglieder"(Arthur Koestler "Die Armut der Psychologie" 1965).
geschrieben von Koestler
ist der Altruismus allein auf die Gruppe bezogen. In dieser Gruppe wird für die Gruppenmitglieder alles getan und deshalb sind diese willens, jeden Außenstehenden nieder zu machen. Dieses psychologische Muster ist immer wieder zu beobachten, auch in der heutigen Zeit. Mir fiel dies z. B. heute morgen bei der Zeitungslektüre auf, als ich die Worte von Netanjahu anlässlich der Begrüßung des Soldaten Schalit las. Nach seiner Aussage werden in Palästina Mörder begrüßt, während auf seiner Seite jedes einzelne Leben zähle. Das ist genau diese Denke, die im Nahen Osten auf beiden Seiten immer wieder den Konflikt anheizt. Karl
hugo
hugo
Mitglied

Re: Ist das Volk eine "Schafsherde"?
geschrieben von hugo
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 18.10.2011, 17:12:29
Ganz toll HW aber wie und wo und mit welchen konsequenzen hast Du denn in der DDR diktatur deine stimme erhoben.
Aber Du hast anscheinend nicht protestiert, denn Du warst warscheinlich dafür.
Es ist immer leicht über andere zu urteilen, wenn man selbst unbehelligt in der warmen stube sitzt.
geschrieben von gram


hm gram,,was sollen solche dummdreisten Behauptungen, Vermutungen, Unterstellungen,,?

Als das tausendjährige am Ende war und denen die das noch nicht wussten bzw wahrhaben wollten (siehe in HWs Beitrag, speziell Niemöllers Äußerung) die Augen geöffnet werden mussten, begann etwas völlig Neues, weitab von den irrsinnigen Verbrechen der Nazis.

Wer hatte damals schon etwas anderes denken, fühlen und haben wollen als die Abkehr vom Faschismus und sich deshalb entschied, seine Kraft mehr oder weniger begeistert einzubringen in das Neue ?

(nun müßte ich eigentlich einfügen: "Aber Du hast anscheinend nicht mitgeholfen, denn Du warst wahrscheinlich dagegen")

Ich hab vollstes Verständnis für Jene, die dabei sein wollten, die da mitmachen wollten, sich am Wiederaufbau mit aller Kraft beteiligen wollten.
(hast Du denn damals schon deine Stimme erhoben?)


Das bei vielen, denen so nach und nach bewusst wurde, das auch dieses Neue noch nicht das gelbe vom Ei sein wird, das es Haken und Ösen und Schwierigkeiten geben wird,,(wen wunderts bei dieser einseitigen Gemengelage, dort die reichen Amis und hier die bankrotten Sowjets als Führungsspieler,,) die anfängliche Begeisterung abebbte,,,kann ich z.T. verstehen aber,,

Du -und einige andere- erheben jetzt so erhaben, überheblich, arrogant, besserwisserisch, meckernd über Jene die Stimme, die damals anpackten sich den A aufrissen, aus fast Nichts ein Land wieder aufbauten, trotz und gegen gewaltige innere und äußere Widerstände das Leben für ca 17 Millionen Menschen erträglich gestalteten.

Einzig und allein hat die ökonomische Komponente der damaligen Zeit, auch durch den Eisernen Vorhang, die Differenzen zwischen Ost und West verstärkt, welche die politischen Probleme und damit auch die kritikwürdigen Auswüchse aller Osteuropäischer Staaten hervorbrachte.

um mit gram zu sprechen: "Es ist immer leicht über andere zu urteilen, wenn man selbst unbehelligt in der warmen stube sitzt."

Ich denke das wir seit dem Ende des 2. Weltkrieges überwiegend in der warmen Stube saßen, (in Ost wie West),,und anstatt gemeinsam das trennende Eis zu tauen, als es ende der achtziger gut möglich wurde,,,ließen wir Schafe, richtiger Esel, uns darauf zum Tanze locken und brachen wie nicht anders zu erwarten, genau an der Sollbruchstelle ein und wundern uns nun das es allmählich immer feuchter und kälter wird,,


hugo
Mitglied_81b4260
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Mitglied

Re: Ist das Volk eine "Schafsherde"?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 19.10.2011, 09:18:09
Zu deinem letzten Absatz, hugo, "...ließen wir Schafe, richtiger Esel, uns darauf zum Tanze locken.."fällt mir folgendes ein:

Beim Abtransport von Carrara-Marmor wurden früher Ochsengespanne verwendet, denen lt. dortigem Museum ein Esel (oder ein Maultier?)vorauslief, weil dann die Ochsen williger waren.

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