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Aktuelle Themen IOC in München "abgewatscht"

olga64
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Re: IOC in München "abgewatscht"
geschrieben von olga64
als Antwort auf pitt vom 13.11.2013, 16:32:05
es wird nur nie so kommen, da auch die olympischen Spiele ein Feld für die Sponsoren sind (geht sicher auch nicht anders, weil viel Geld benötigt wird).
DAs alles kann man ja auch ein wenig soziologisch betrachten. Auch das Nein aus meinem schönen Bayern hängt sicher damit zusammen, dass unsere saturierte GEsellschaft allmählich sehr alt wird, keine Änderungen mehr möchte, keine Baustellen, keinen Lärm und Dreck.
Vergessen haben alle, die nun in ihren fertiggestellten Wohnungen und Häusern sitzen, dass auch dort mal Bagger anfuhren.
Aber das Nein gibt es ja auch zu Kita-Neubau, in Innenstädten zu Kneipen, die draussen Tische haben und dies oft von Leuten, die dorthin gezogen sind, dann aber gegen die Gastronomen prozessieren. Es ist schon so: der Traum vieler Leute wäre ein Einfamilienhaus am Waldrand mit kompletter Natur, davor ein Elektrobus, der viertelstündlich fährt und Theater usw. leicht erreichbar macht. Aber alles ohne Lärm und Dreck. Klingt verdächtig nach dem hübschen Wolkenkuckusheim. Olga
luchs35
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Re: IOC in München "abgewatscht"
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 13.11.2013, 17:14:51
Klar doch, Olga, die bequemen, saturierten Alten mal wieder! Dazu besser kein Kommentar, aber den Hinweis, mal diesen Link über die bisherigen Erfahrungen mit diesen Spielen anzusehen!
Die abstimmenden Menschen jedenfalls zeigten sich doch so klug, nicht auf Lockangebote des Geld- und Natur fressenden IOC reinzufallen.

Luchs
olga64
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Re: IOC in München "abgewatscht"
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 14.11.2013, 13:14:30
In Garmisch herrscht schon Katerstimmung. Dieser hübsche Ort (bin dort geboren) besteht mittlerweile aus vielen Baustellen und unrenovierten Sportstätten usw. Es ist einfach kein Geld da und man erhoffte sich von Olympia so manche Finanzspritze, um dies zu ändern und sich wieder fit für den Fremdenverkehr zu machen. So wie es jetzt ist, kommen dorthin in die Jahre gekommene jahrelange Stammgäste, mit denen man aber aus vernünftigen Gründen keine Zukunftsperspektiven aufbauen kann. Olga

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luchs35
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Re: IOC in München "abgewatscht"
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 14.11.2013, 15:33:11
Dass Garmisch ein sehr hübscher Ort ist, weiß ich, Olga, und ich verstehe auch, dass sich manche ein bisschen "Aufmöbeln" der Infrastruktur und diversen Baulichkeiten von den Olympischen Winterspielen erhofften.

Aber wie war das mit der Ski-WM 2011 in Garmisch? Was blieb da "hängen"? Ja, ich weiß, die beiden Großereignisse kann man nicht ganz vergleichen. Oder doch? Vielleicht ist damals schon zuviel Geld den (Kandahar-)Hang runtergeflossen, das man anderswo besser "verbraten" hätte. Ich vermute, dass es doch so manche/n gab, dessen Ablehnung für die O.Sp. 2022 auf diesem Resultat von 2011 (und 1978!) basierte.
Zumindest fusste in der Schweiz aus diesen Erfahrungen in Graubünden/Unterengadin auch die Ablehnung für die Bewerbung.
Sommerspiele greifen weniger in die Natur ein wie Winterspiele, wo Waldrodungen und andere Eingriffe die Natur schädigen. Auch die Natur gehört zur Zukunft für unsere Nachkommen.


Luchs
qilin
qilin
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Re: IOC in München "abgewatscht"
geschrieben von qilin
als Antwort auf luchs35 vom 14.11.2013, 16:48:15
Ich habe hier eine - halbwegs - vergleichbare Gegenüberstellung, die Olympiade von Innsbruck 1964.
Das IOC war damals scheint's recht bescheiden - man verlangte nur S 20.000 für die Übertragungsrechte.
Die Aufwendungen für die Olympiade beliefen sich auf S 107.840.000, die Einnahmen auf S 83.730.000 -
eine wie ich fand recht annehmbare Bilanz - schließlich blieben ja die Anlagen und eine Anzahl von
Bauten in Innsbruck stehen - das 'Olympische Dorf' für Wohnungen und einige große Einzelgebäude.
Bei näherer Durchsicht stellte sich aber heraus, dass deren Baukosten nicht unter 'Aufwendungen' liefen,
also zusätzlich bezahlt worden waren - d.h. die Olympiade war ein Nettoverlust von S 24.000.000...

Es wäre also durchaus denkbar, dass in Garmisch nach der erfolgten Olympiade noch mehr Katerstimmung
herrschen würde als jetzt nach der Absage...

() qilin
luchs35
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Re: IOC in München "abgewatscht"
geschrieben von luchs35
als Antwort auf qilin vom 14.11.2013, 17:41:27
Danke, Qilin, für die Aufstellung aus früheren Zeiten, das sieht ja zu den heutigen Summen geradezu "zahm" aus.

Dass Garmisch-Partenkirchen einen noch grösseren Katzenjammer mit seinem "Nein" vermieden hat, ist zu vermuten. Es hatte ja auch vor der Abstimmung schon mächtig Ärger gegeben, weil die Bauern ihre Almen nicht rausrücken wollten, obwohl sie entschädigt werden sollten. Begründung: Dieses Stück Natur ist dann für alle Zeit zerstört. Sie drangen darauf, dass die öffentliche Entscheidung abgewartet werden muss. Dann allerdings hätte eine Zwangsenteignung gedroht, falls sie nicht freiwillig...etc.

Luchs

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lysander
lysander
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Re: IOC in München "abgewatscht"
geschrieben von lysander
als Antwort auf olga64 vom 13.11.2013, 16:06:45
" in München die Beteiligung sehr gering war, was wieder auf mangelndes Interesse schliessen lässt. "

Wenn man es vorher schon weiss, denn man konnte es sehr schön heraus lesen und auch hören, daß man ohne die restlichen 90% die Abstimmung gewinnen wird, reichen doch die 10° die abgestimmt haben.
Nicht umsonst wurden die Aktionen der Befürworter hektisch, fast schon panisch.
Fast alles wurde gleich geschaltet. Besonders die 3. Programme von Radio und TV.

Andere "echte" Wahlen kommen oft auch mit Wahlbeteilungen von unter 50% aus und werden dann ja auch als demokratisch bezeichnet.
Wer nicht zu Wahlen oder Abstimmungen hingeht ist halt dann zumeist der schweigende wiederkauende Verlierer.

MfG Josef
schorsch
schorsch
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Re: IOC in München "abgewatscht"
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 11.11.2013, 16:46:15
Ich denke, dass Putin sich mit Sotschi ein Denkmal setzen möchte. Es wird wohl eines werden. Aber es könnte sein, dass er dann mit herunter gelassenen Hosen auf dem Sockel stehen wird!
luchs35
luchs35
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Re: IOC in München "abgewatscht"
geschrieben von luchs35
als Antwort auf schorsch vom 24.11.2013, 16:22:58
Heute habe ich eine Reportage über die Bauarbeiten in Sotschi gesehen. Es gilt für Russland das gleiche wie über die Zustände in Qatar. Wanderarbeiter aus den ärmsten Ländern leben in unzumutbaren Unterkünften, schuften bis zu 15 Stunden täglich bei minimaler Verpflegung, bekommen ihre Pässe abgenommen, damit sie nicht abhauen können. Tun sie es trotzdem, dann hat der Arbeitgeber wenigstens den Lohn eingespart, der meist sowieso erst nach Wochen oder Monaten ausbezahlt wird, damit die Leute eher bleiben.

Bei Kenntnis dieser "Versklavung" vergeht einem wirklich die Lust, die olypischen Winterspiele auch nur aus der Ferne anzusehen. Unwillkürlich werden dann diese Bilder wieder im Kopf erscheinen.

Die Verrohung der Menschen nimmt einen rapiden Verlauf, und irgendwo stecken wir alle mittendrin- und sei es nur durch schweigende Duldung solcher Zustände, die im Prinzip ja zu unserem Vergnügen durch die Spiele dienen.

Zumindest wäre dann ein Putin mit heruntergelassenen Hosen auf einem Sockel ein kleiner,heiterer Trost!

Luchs
miriam
miriam
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Re: IOC in München "abgewatscht"
geschrieben von miriam
als Antwort auf luchs35 vom 24.11.2013, 19:14:25
Gerade gelesen:

Zitat.

Bundespräsident Joachim Gauck wird die Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi nicht besuchen. "Der Bundespräsident fährt nicht zu den Olympischen Winterspielen", sagte seine Sprecherin. Es sei aber kein Boykott, sagte sie dem ZDF. Gaucks Sprecherin verwies darauf, dass auch frühere Bundespräsidenten auf den Besuch von Winterspielen verzichtet hätten...

Zitat Ende.

Warum wird hier nicht die Wahrheit gesagt? Es wurde inzwischen bekannt, unter welchen Bedingungen in Sotschi gearbeitet wird. Also wird mit einem Boykott der Winterspiele darauf reagiert - leider aber ohne den wahren Grund für das Wegbleiben des Bundespräsidenten zu nennen. Schade!

Am 4.12. erschien folgender Artikel von Stefan Gagstetter in 3Sat - Kulturzeit, über den Dokumentarfilm "Home for Games":


Miriam

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