Aktuelle Themen Inflationsdruck - Müsst Ihr sparen und verzichten, oder seid Ihr von dem allen (noch) unberührt?

Wir leben hier so weit ab, dass Theater, Oper usw. für uns nicht mehr infrage kommen. Um zur nächsten Theaterstätte zu kommen, müssten wir nach Regensburg (fast 100 km), Passau (ca. 130 km) oder Nürnberg (ca. 150 km). Diese Art Kultur ist für uns unerreichbar geworden.

Da es hier aber eine wirklich rege Szene in Sachen Malerei, Glaskunst, Plastik usw. gibt, gehen wir oft in Ausstellungen und das werden wir sicherlich auch weiterhin tun. Und ca. einmal im Jahr fahren wir nach Regensburg, um wichtige Ausstellungen in den zwei, drei großen Museen der Stadt zu besuchen. Und auch das werden wir beibehalten.

Aber das hat alles eher weniger mit Inflation/Sparen/Verzicht zu tun, sondern das ist ortsbedingt.

DW

 

Ich habe eigentlich schon immer gut auf das Geld geachtet, das hat man wohl irgendwie drin oder nicht.
Da wir zu zweit leben, ist eine große Einschränkung nicht notwendig, dennoch achte ich sehr darauf, was ich kaufe und eben auch vergleiche. Vor allem regionale Produkte sind wichtig. Habe das Geld noch nie zum Fenster raus geschmissen, da ändert sich auch zukünftig nichts.

Ganz wichtig bleiben unsere Enkel...die bekommen nach wie vor ihre Geburtstags,-Weihnachtsgeschenke. Das alles hat sich sogar wesentlich erleichtert, da wir nur noch Geld oder auch Gutscheine geben. 

Wir reisen nach wie vor und das solange, wie es geht und uns Spaß macht. Da ich überwiegend Ferienwohnungen buche, kann man auch da gut sparen, ohne zu verzichten. Für uns ist das in der Nebensaison eh die bessere Alternative, weil man unabhängiger ist und größere Wohnbereiche hat. 

Friseurbesuch ist weiterhin ein Muss, das gönne ich mir solange ich das für wichtig empfinde. Kosmetik u.ä. mache ich allein und das schon ewig. Meinem Partner schneide ich auch schon ewig die Haare selbst. Da gibt es ja die tollen Haarschneidesets.

Im Haushalt selbst haben wir derweile dann doch so einiges anders gestaltet oder ganz weg gelassen und somit versuchen wir schon auch, zu sparen, wo es halt geht.

Wir haben uns erst in letzter Zeit einen Mähroboter und für unsere Räder entspr. Antriebe gegönnt. Alles Projekte, die wir schon lange planen und schieben...aber nunmehr endlich umgesetzt haben... aber das hatte vor allem etwas mit den demolierten Bandscheiben meines Partners zu tun. Das sind Erleichterungen, die einfach wichtig und notwendig waren.

Am Auto sparen wir nicht, weil wir es hier in der Gegend brauchen, vor allem aber wenn wir in den Urlaub fahren. Räder hinten drauf und los gehst. Wir sind einfach viel flexibler, was für uns sehr wichtig ist und bleibt. Dafür fliegen wir fast garnicht mehr. 

Unsere Lebensqualität hat sich kaum verändert.., was für mich auch wieder heißt, dass kleinere Einschränkungen und eine andere, bewusstere Denkweise schon auch dabei geholfen haben,  etwas für unsere Umwelt zu tun.

Kleinvieh macht eben auch Mist!


Kristine


 

Für mich ändert sich nichts, ich musste schon immer sparsam leben, weil ich nie viel verdient und meinen Sohn ab dem 5. Lebensjahr allein großgezogen habe.
Aber dadurch, dass ich mal etwas geerbt habe, konnte ich mir eine Wohnung kaufen und komme deshalb mit meiner kleinen Rente ganz gut zurecht. Allerdings kommen immer wieder hohe Renovierungskosten auf mich zu, weil ich in einem Haus der 50er Jahre wohne. Vor ca. drei Jahren musste das Dach neu gedeckt werden, den Kredit dafür zahle ich immer noch ab.
Jetzt brauchen wir eine neue Gasheizung (noch in diesem Jahr wegen der bekannten Probleme), wie ich die mitfinanzieren soll, weiß ich noch nicht, vielleicht wieder mit einem kleinen Kredit, der andere läuft bald aus.

Ernähren kann man sich durchaus ohne allzu hohe Kosten, Gemüse, Kartoffeln und Salat und Obst sind ja bezahlbar. Fleisch esse ich nicht mehr viel. So ab und zu leiste ich mir auch einen Restaurantbesuch, allerdings selten, das ist mir inzwischen viel zu teuer.
Friseur muss ich mir ca. alle 6 Wochen leisten, Pediküre, Maniküre, Podologie all das spare ich mir.
Ein Auto habe ich nicht, ich mache alles mit öff. Verkehrsmitteln, und die werden ja auch jetzt billiger.

Ziemlich viel gebe ich allerdings für Kulturelles aus. Bin eine eifrige Konzert-, Theater-, Kabarett- und Kinobesucherin, das geht ganz schön ins Geld. Aber da ich Mitglied bei der „Volksbühne“ bin, wo man alles preisgünstiger kriegt, kriege ich das hin. Klamotten kaufe ich mir dafür nur noch wenige, trage sowieso am liebsten Jeans.

Alles in allem bin ich zufrieden mit dem, was ich habe. Muss nicht hungern und frieren, leiste mir Kultur, bin gesund und kann immer noch jeden Tag meine langen Wald- oder Park- oder Rheinwanderungen machen. Und in meiner schönen Wohnung mit einem großen Balkon und Blick auf einen wunderbar blühenden Garten, der von anderen gepflegt wird, den ich aber genießen kann, fühle ich mich sauwohl. Nicht mehr reisen ist so gesehen auch kein Verzicht für mich. Manchmal für einige Tage eine schöne Städtereise mit Besichtigungen, aber keine großen Flugreisen mehr wie früher (z. B. nach z. B. La Gomera, meine Lieblingsinsel). Habe auf Fliegen sowieso keine Lust mehr.

Ich hoffe nur, das bleibt alles so. Wenn ich sehe, welche Bedrohungen gerade überall lauern, mache ich mir durchaus Sorgen. Vielleicht werden wir eines Tages alle sagen, dass ein Verzicht auf Überflüssiges wegen irgendwelcher Verteuerungen unsere geringsten Sorgen waren und wir gar nicht wussten, wie gut es uns ging.

Deshalb: Carpe diem! Nicht so viel klagen, sondern einfach genießen, was man hat!
 

Ich hab den Eindruck, dass weitere wirklich an der Kante lebende Mitglieder sich hier nicht äussern werden.

Ich gehöre auch zum MIttelfeld sozusagen, Einschränkungen wären ohne Murren hinnehmbar.

was mich immer noch umtreibt ist die Frage des direkten Bezugs der Inflations- und der Zinsfront zum Krieg in der Ukraine. Da dessen Ende nicht abzusehen ist, frag ich mich, ob schlechte Zeiten für uns alle nicht noch erst kommen können/werden/denkbar sind.

Ich hab den Eindruck, dass weitere wirklich an der Kante lebende Mitglieder sich hier nicht äussern werden.

 

Schlechtere Zeiten werden sicherlich kommen. Es ist zwischenzeitlich überall angekommen, dass Spanien, aber auch Italien und Frankreich austrocknen. Das dürfte große Auswirkungen auf Lebensmittelpreise haben. 

Das sehe ich auch so, der Inflationsdruck ist die eine Seite von der Medaille, die Austrocknung von Südeuropa die andere , ich frage mich nur wo die EU das ganze Geld herholen möchte um diese Krisen zu bewältigen « wenn überhaupt beherrschbar » Italien, Spanien, Südfrankreich werden es nicht alleine schaffen, wenn dann noch durch den Wassermangel und unerträgliche Hitze der Tourismus auch noch einbricht. Phil.

Tja Phil, das ist ein Teufelskreis. Andalusien und Katalonien sitzen fast auf dem Trockenen. Viel zu viel Wasser wird für die Landwirtschaft und den Tourismus entzogen, aber wenn man beides einschränkt fehlen die Haupteinnahmequellen und das würde Spanien zurückbefördern in die Zeit der Armut.
Trotzdem wird jeder Fleck unberührter Natur genutzt um weiter Häuser zu bauen, die sich kaum ein Spanier leisten kann. Seit ich in dieser Umweltschutzgruppe bin weiß ich erst wie machtlos man ist gegenüber der Agrarkönige und der mächtigen Bauunternehmer. 
Es ist traurig 😢.

Man kann nur mehr als hoffen dass einige Regentiefs in nächster Zeit Murcia und andere erreichen werden. Phil.