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Aktuelle Themen Horribile dictu, horribile visu*

pheedor
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Horribile dictu, horribile visu*
geschrieben von pheedor




Da kommen Verbrechen auf uns zu, die wir bisher so nicht kannten. Doch kannten wir sie, nur wurden sie so schnell wie heute nicht verbreitet. Sie gibt es, so lange es Menschen gibt. Hingewiesen wird gerne auf die einströmenden Flüchtlinge. Es sollten aber nicht die Folgen, sondern die Ursachen beachtet werden. Die Bedingungen, unter denen die geflüchteten Menschen leben müssen, respektiert werden. Hunger, Dürren, hygienische Zustände, Kriege, Ausbeutung, woran der wohlhabende Teil der Welt zumindest Mitschuld trägt, sind ursächlich der Antrieb zur Flucht – auch in die Kriminalität. Unter den Umständen, unter denen mancher Afrikaner zu leben gezwungen ist, würde ein Europäer wahrscheinlich den Freitod bevorzugen. So darf der Geflüchtete trotzdem in seiner Zuflucht keine verbrecherischen Taten ausführen, obgleich Verbrechen an ihm begangen wurden. Er soll sich in der neuen Gesellschaft einfügen, brav sein. Wie kann er das, wenn er von Kindheit an Verzicht und Gewalt erlebt hat, sein Überleben Kampf war und bleibt? Sein Dasein nicht nur von körperlicher sondern auch von psychischer Gewalt geprägt ist? Er praktisch vom Wohlstandsverlangen der Imperialisten verdorben worden ist? Diese Fragen sollten gestellt werden, bevor Urteile gegen Aufbegehrende, mit welchen Mitteln sie auch immer vorgehen, so verwerflich sie auch sind, gefällt werden. Ein Freispruch ist das nicht, denn Mord bleibt Mord, auch derjenige im kausalen Zusammenhang wird nicht akzeptabel, er zwingt aber zum Nachdenken darüber um diese Mißstände endgültig zu beseitigen.

So ließe sich formulieren, wenn damit im Fall von Frankfurt nicht heraufbeschworen würde, auf der Seite der Täter zu stehen, zudem auf der Seite der Opfer besser und richtig zu stehen wäre, weil einem Kind sein Leben geraubt wurde, und die Hinterbliebenen ein Leben lang mit dem Verlust leben müssen. Da kommt trotz allem Abstand Wut und Zorn auf! Das hilft aber nicht, die Verbrechen, sowohl die von Profitgier, als auch die aus reiner Mordlust begangenen abzuschaffen, da hilft auch kein Gott, kein Gebet, kein Aufruf, keine Demonstration, da hilft nur Vernunft – die allerdings muß erst einmal neu erfunden werden...

*Vergil
(gekürzt aus Im Eins)
 
Karl
Karl
Administrator

RE: Horribile dictu, horribile visu*
geschrieben von Karl
als Antwort auf pheedor vom 03.08.2019, 05:34:14

@pheedor


... um zu verstehen: meinst Du den römischen Dichter Vergil, der von 70–19 v. Chr. lebte und welche Passage im ersten Absatz ist von ihm?


Zur Sache: Der Frankfurter Fall muss nichts mit Migration und Lebensumständen zu tun haben, es könnte Schizophrenie gewesen sein. Der Täter lebte in der Schweiz in geordneten Verhältnissen und war seit Kurzem in psychiatrischer Behandlung. Wir sollten die Untersuchungen abwarten. 

Unabhängig davon, ist es grundsätzlich richtig, dass wir Verhältnisse für Flüchtlinge schaffen müssen, die menschenwürdig sind, dann gibt es weniger neue Traumata. 

Karl

Karl
Karl
Administrator

RE: Horribile dictu, horribile visu*
geschrieben von Karl
als Antwort auf Karl vom 03.08.2019, 06:15:42

@pheedor

Übrigens, willkommen zurück im ST!

Karl


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pheedor
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RE: Horribile dictu, horribile visu*
geschrieben von pheedor
als Antwort auf Karl vom 03.08.2019, 06:15:42

hallo Karl, bin mal wieder hier

nur als Titel habe ich das Zitat von Vergil gewählt. Was die Integration anbelangt - die ist wohl mißlungen. Der Täter scheint mir nicht so wichtig, mehr die Tat

RE: Horribile dictu, horribile visu*
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pheedor vom 03.08.2019, 06:42:08

@pheedor
Ich kann nichts misslungenes entdecken. Hab es schon verstanden.

pheedor
pheedor
Mitglied

RE: Horribile dictu, horribile visu*
geschrieben von pheedor
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.08.2019, 07:10:38

na sagen wir lieber - es ist nicht so recht gelungen, habe es selbst hier in Steele erlelbt, war vielleicht eine Ausnahme...


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Karl
Karl
Administrator

RE: Horribile dictu, horribile visu*
geschrieben von Karl
als Antwort auf pheedor vom 03.08.2019, 07:18:08

@pheedor,

pauschal ist es nicht möglich zu sagen, Integration sei misslungen oder gelungen. Hier gelingt sie, dort nicht. Es hängt immer von beiden Partnern ab, von der lokalen, aufnehmenden Nachbarschaft und den zu Integrierenden. 

Vergil bezieht sich mit seinem "Horrible dictu, horrible visu" auf den Untergang Trojas. Davon sind wir GsD m. E. weit entfernt. 

Karl

pheedor
pheedor
Mitglied

RE: Horribile dictu, horribile visu*
geschrieben von pheedor
als Antwort auf Karl vom 03.08.2019, 07:32:08

habe es auch berichtigt, was die Integration anbelangt. Das Zitat habe ich auch nur des Wortlautes halber gewählt. Was den Täter betrifft, dieser Artikel ist aus dem Inhalt meiner Erzählung Im Eins

pheedor
pheedor
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RE: Horribile dictu, horribile visu*
geschrieben von pheedor
als Antwort auf pheedor vom 03.08.2019, 08:02:48
habe es auch berichtigt, was die Integration anbelangt. Das Zitat habe ich auch nur des Wortlautes halber gewählt. Was den Täter betrifft, dieser Artikel ist aus dem Inhalt meiner Erzählung Im Eins
geschrieben von pheedor 
das kam nicht ganz durch...
Pat
Pat
Mitglied

RE: Horribile dictu, horribile visu*
geschrieben von Pat
als Antwort auf Karl vom 03.08.2019, 07:32:08
@pheedor,

pauschal ist es nicht möglich zu sagen, Integration sei misslungen oder gelungen. Hier gelingt sie, dort nicht. Es hängt immer von beiden Partnern ab, von der lokalen, aufnehmenden Nachbarschaft und den zu Integrierenden. 

Vergil bezieht sich mit seinem "Horrible dictu, horrible visu" auf den Untergang Trojas. Davon sind wir GsD m. E. weit entfernt. 

Karl
geschrieben von karl
Nur ganz kurz zum Thema Integration, in der Schweiz galt er sogar als Vorbild gelungener Integration.  Was der Auslöser für diese schreckliche Tat bei ihm war, darüber wissen wir bisher doch überhaupt nichts.

Pat

Verdächtiger galt als gut integriert

Eine Broschüre des Schweizerischen Arbeiterhilfswerks (SAH) von 2017 zeigt Habte A. als Vorbild der Integration. Er ist auf mehreren Bildern zu sehen.

Er sei zufrieden mit seiner Situation in der Schweiz, freue sich über Hilfe und Schulbildung, wird er in der Broschüre zitiert, die dem hr vorliegt. Für die Zukunft wünsche er sich, dass seine Kinder ein "leichteres Leben haben als ich". Sein damaliger Job-Coach sagt über ihn, er sei "zurückhaltend und ein wenig schüchtern", habe gute Leistungen und Professionalität gezeigt. Auch sein damaliger Chef lobt Habte A. in der Broschüre.
Quelle: hessenschau

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