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Swann
Swann
Mitglied

RE: Hier fühle ich mich zuhause
geschrieben von Swann
als Antwort auf SamuelVimes vom 04.06.2020, 08:02:34

Sam - man merkt mal wieder, dass Du kein echter
Düsseldorfer bist.
Du hast weder unsere Altstadt noch die Königsallee
erwähnt - und auch nicht unsere immer wieder schönen
Rhein/Moselfahrten mit der KD. 
Und, und, und - die Liste ist endlos.
 Auch 3D Schwarzlicht Minigolf sollte jeder mal gespielt haben.

https://www.glowingrooms.com/duesseldorf/


Swann

RE: Hier fühle ich mich zuhause
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Swann vom 04.06.2020, 13:30:09

Nicht zu vergessen die Gehry-Bauten im Hafen, die ich ganz toll finde: Gehry-Bauten
Ich habe auch zweimal jeweils für zwei Jahre im Ausland (Paris und Rom) gelebt und gearbeitetet, auch zwischendurch in München und Frankfurt.
Aber jetzt würde ich nie wieder woanders wohnen wollen als in Düsseldorf. Die Stadt hat Flair, ist nicht zu klein und nicht zu groß, hat einen wunderbaren großen Stadtwald, in dem ich fast jeden Tag meine langen Spaziergänge mache, hat den schönen Rhein und ist auch abgesehen von den Gehry-Bauten insgesamt architektonisch sehr interessant und sehr aufgeschlossen für futuristische Experimente wie jetzt wieder den Köbogen II.
Düsseldorf ist die ideale Stadt für mich, ich lebe sehr gern hier.
Ach ja, ich hab noch was vergessen: Ich liebe die Rheinländer. Im Allgemeinen haben sie Humor und sind ziemlich großzügig und meistens tolerant. Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit haben es schwer in Düsseldorf, allzu viele Probleme gibt es damit nicht hier. Außer vorwiegend in eurer Nähe, nämlich in Garath. 😉

P.S.Ihr Benrather müsstet eigentlich wissen, welches Foto ich als Userbild eingestellt habe. Erkennt ihr es?  Wo ist das?

olga64
olga64
Mitglied

RE: Hier fühle ich mich zuhause
geschrieben von olga64
als Antwort auf chris33 vom 04.06.2020, 12:38:25

Liebe Chris,

spannend diese Schilderung einer "Wanderin zwischen den Welten". Ein wenig erinnerte sie mich an meine Au Pair Zeit in England und Frankreich. Diese Länder waren natürlich nicht so weit weg, aber auch für mich prägend für mein Leben (vielleicht auch, dass ich mich entschied, keine eigenen Kinder haben zu wollen).

Als ich in den USA lebte, wohnte ich in New York, Rhode Island und Boston; auch mir ist Marthas Vineyard in immer bleibender Erinnerung. Ich benützte diese Zeit auch, um dann weiter nach Maine, New Hampshire und Vermont zu reisen. Da meine Freundschaften auch nach Jahrzehnten dort noch sehr stabil sind, machen mein Freund und ich diese Besuche bis heute, weil wir ebenfalls immer noch gerne in den USA sind (trotz Trump); allerdings verbietet er uns ja derzeit die Einreise in God`s own country.
Gerne lese ich bis heute die Bücher von Stewart O`Nan und auch Elizabeth Strout, die mich wenigstens literarisch in diese von mir so geliebte REgionen der USA bringen.

Zu einer generellen Auswanderung in ein anderes Land im Alter könnte ich meinen Freund nie überreden (und allein möchte ich dies nicht mehr machen). Er ist zu sehr Familienmensch, würde seine Söhne und vor allem seine Enkel stark vermissen und geniesst die Zeit, wo er mit diesen noch was unternehmen kann - irgendwann ist das vorbei, wenn diese Jungs ihr eigenes Leben leben.
Aber als sie im vergangenen Jahr ihre Austauschjahre in den USA verbrachten, liess es sich der aufgeregte Opa nicht nehmen, sie selbst dort abzuholen und wohlbehalten wieder nach good old Germany zurückzubringen. DAs fand ich sehr berührend und zeigt auch die starke Bindung der "Jungs". LG Olga


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SamuelVimes
SamuelVimes
Mitglied

RE: Hier fühle ich mich zuhause
geschrieben von SamuelVimes
als Antwort auf Swann vom 04.06.2020, 13:30:09
Sam - man merkt mal wieder, dass Du kein echter
Düsseldorfer bist.
Du hast weder unsere Altstadt noch die Königsallee
erwähnt

Ja, ja, und den Dom im Stadtteil Köln hab ich auch vergessen...😁

Die Altstadt und die Kö sind mir schnurzpiepegal -  überlasse ich
den Touristen und Schickimickies.

Wichtig ist "Lebensqualität" - und das ist ein Cocktail
aus sehr vielen Dingen.

Hier sind vor allem deutsche und schweizer Städte Top.
Unter den ersten zehn weltweit sind drei deutsche (München (3),
Düsseldorf (6), Frankfurt (7)) und drei schweizer Städte (Zürich (2), Genf (9) und
Basel (10)).
San Francisco liegt als erste US-amerikanische Stadt auf Platz 34.
Paris ist Nr. 39, London Nr. 41 und New York Nr. 44.
Wien ist die Nummer 1.

https://mobilityexchange.mercer.com/Insights/quality-of-living-rankings

(Show/Hide full Ranking drücken)

Sicher - nicht jeder ist ein Kulturjunkie und geht in ein
Museum oder in die Oper und der eine braucht die Berge
und der andere halt das Meer. Aber - nur Berge oder nur Meer
oder völlig JWD - dat is nix für Sam.😂


LG
Sam

 
RE: Hier fühle ich mich zuhause
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf SamuelVimes vom 04.06.2020, 17:17:03

Heute möchte ich noch meine Auswanderung in die USA schildern. Private Dinge aus meinem Leben lasse ich ganz bewusst weg. Ende der 60er Jahre half mir der Zufall, bzw. ein Lehrer, zu einem gesponserten Studienplatz in den USA. Heute würde man duales Studium dazu sagen. Er half mir die ASSIST Fragebögen auszufüllen, denn da waren viele Fachbegriffe die ich in englisch nicht verstand. Die Greencard wurde beantragt und 1969 hatte ich alle benötigten Unterlagen um in ein mein neues Leben zu starten. Ab diesem Zeitpunkt war ich ganz alleine für mich verantwortlich. Ein Zimmer in einer Campus WG wurde bereits für mich reserviert, das war aber auch die einzige Erleichterung. Um alles andere sollte ich mich vor Ort kümmern. Zu dem Zeitpunkt gab es kein Internet, keine Möglichkeit sich online irgendwo anzumelden und keine Tante Google bei der ich recherchieren konnte. Na egal, irgendwie habe ich es geschafft und mein erster Flug überhaupt war eine große Herausforderung. Im JFK Airport musste ich mein Gepäck holen, durch den Zoll und dann einchecken nach Dallas, etliche Stunden Aufenthalt dann ging es weiter nach Albuquerque, New Mexico.

Ich will euch nicht langweilen und darum kürze ich ab. Zwei Wochen hatte ich frei, mußte mich ja um etliche Dinge kümmern, Führerschein machen, Auto kaufen - es wurde ein gebrauchter Chevrolet Impala, Baujahr 1959, grasgrün und mit nicht synchronisierter Lenkradschaltung, Konto eröffnen usw. Dann musste ich mich bei der Uni einschreiben, und mich beim Personalchef meines Arbeitgebers melden, Formulare mussten ausgefüllt werden für die Personalakte und die Krankenversicherung. Nach diesen 2 Wochen begann der Ernst des Lebens, Studium und Arbeit forderte alles von mir. Meine Mitbewohnerinnen waren richtige Partymäuse und deshalb suchte ich mir ein kleines Appartement um mehr Ruhe zu haben. Mir war klar, ich musste es schaffen, musste besser sein als meine ArbeitskollegInnen und besser als die anderen StudentInnen, denn in mich wurde investiert und natürlich wurde ein „return of investment“ erwartet. Ein Scheitern war für mich keine Option. Lange Zeit hatte ich einen hervorragenden Chef, ein irischer Einwanderer der allerdings schon lange in den USA heimisch geworden war, der mich unter seine Fittiche nahm und so konnte ich mich in der Halbleiterei richtig gut entwickeln. Menschlich und fachlich war er top, jedoch hatte er ein riesiges Alkoholproblem welches er irgendwann nicht mehr verheimlichen konnte. Er wurde entlassen und ich bekam einen anderen Vorgesetzten, einen ehemaligen Sergeant Major of the Marines Corps mit dem ich mich auf Anhieb nicht verstand und er sich mit mir noch deutlich weniger. Karrierefrauen waren ihm ein Dorn im Auge und deutsche Karrierefrauen waren das Tüpfelchen auf seinem i. Noch weniger konnte er Indianer, Mexikaner und Schwarze leiden. Für uns alle hatte er seine eigenen Bezeichnungen. Ich war der Hitler Fratz, Indianer die Wilden, Mexikaner die Spics und die Schwarzen - das dürft ihr raten.

Mein Studium hatte ich gerade abgeschlossen und mich bereits darauf eingestellt, dass ich einen anderen Weg einschlagen wollte. Trotzdem kam das Ende für mich zu früh. Die Firma schloss ihre Pforten in New Mexico und ging zurück nach Oakland, Californien. Mehr oder weniger über Nacht hatte ich meinen Arbeitsplatz verloren und mein Plan für einen anderen Werdegang war noch nicht in trockenen Tüchern. Jetzt hieß es den Gürtel enger zu schnallen und mich mit Gelegenheitsjobs irgendwie über Wasser zu halten. Ich wollte Gerechtigkeit zu denen bringen, die von diesem Sergeant Major so ungerecht behandelt wurden. Ich ließ mich zum Paramedic ausbilden um als audiometric technician für den Indian Health Service zu arbeiten. 

Ich konnte noch nie geradeaus gehen, meine Ziele habe ich immer auf Umwegen erreicht. 
Wenn ihr mögt, folgt eine Fortsetzung, wenn nicht belasse ich es hierbei.
Bruny 

RE: Hier fühle ich mich zuhause
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.06.2020, 15:24:54

Ich warte auf eine Fortsetung 👍
LG Heidrun


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Mitglied_69e81d4
Mitglied_69e81d4
Mitglied

RE: Hier fühle ich mich zuhause
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.06.2020, 17:49:30

Ich auch.... Tine Blumenstrauss.png

Majorie
Majorie
Mitglied

RE: Hier fühle ich mich zuhause
geschrieben von Majorie
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.06.2020, 18:11:31
Ich schliesse mich an.
    
         Majorie

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Majorie
Majorie
Mitglied

RE: Hier fühle ich mich zuhause
geschrieben von Majorie
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.06.2020, 14:33:02
Hi Bruny,

ich lese grade Deinen Beitrag re. eines Stierkampfes und moechte Dich mein einmaliges
Erlebnis wissen lassen dahingehend.

Mein Mann ueberredete mich, mit ihm in Barcelona zu einem Stierkampf zu gehen da der beste Mathador dort gegen den Stier kaempfen wuerde.

Ich willigte ein, und dies grausame Spektakel begann. Ich schaffte es, mein Entsetzen ueber das
was ich sah zu ueberbruecken, bis unter johlendem Gebruelle der Zuschauer der starke, schoene Stier elendig und blutueberstroemt auf dem Boden verendete.

Das war und ist bisher das einzige Mal in meinen 80 gelebten Jahren, dass ich ohnmaechtig wurde.

Kultur, Gebrauchtum etc. hin oder her - es ist eines der grausamsten Ereignisse re. der Tierwelt.

Natuerlich kann man wegbleiben - das aendert aber nichts an der Tatsache dass es human-beings
gibt, die so etwas Entsetzliches ganz einfach hinnehmen mit den Worten "das ist halt ein Highlight
in Spanien" (und einigen anderen Laendern), um sich dann gedankenlos wieder ihrem Whiskey
zu widmen. Was kuemmert sie das Leid der Tiere? Hauptsache, sie koennen sich in der Aussenwelt
mit ihrem Luxus bruesten.

Der letzte Absatz ist jetzt etwas emotionell - ich lasse ihn aber bewusst mal stehen - vielleicht
macht er ja Irgendjemanden doch etwas nachdenklich?   Eine kleine Hoffnung!

"So long",
  Majorie 


 
RE: Hier fühle ich mich zuhause
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Majorie vom 06.06.2020, 22:49:04

Liebe Majorie, ja es ist ein grausames Szenario und ich habe null Verständnis dafür. Es ist auch nicht damit zu rechtfertigen, dass angeblich das Fleisch des Tieres an arme Menschen verteilt wird. Da werden kleine Kinder mitgenommen um das „Spektakel“ zusehen. Vielerorts wurde der Stierkampf innSpsnirn ja verboten, aber dieser dämliche Rajoy hat ihn wieder eingeführt. 

An meiner Fortsetzung der USA Auswanderung werde ich demnächst weiterschreiben.
Take care
Bruny


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