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Aktuelle Themen Hat jemand ein Grab für einen Alt-Nazi?

Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

Re: Hat jemand ein Grab für einen Alt-Nazi?
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf Felide1 vom 16.10.2013, 09:53:07
Hermann Hesse kannte wohl auch die Spiegelgesetze.

1. Spiegelgesetz

Alles, was mich am anderen stört, ärgert, aufregt oder in Wut geraten lässt und ich an ihm anders haben will, habe ich als Aspekt auch in mir selbst. Alles, was ich am anderen kritisiere oder sogar bekämpfe und an ihm verändern will, kritisiere, bekämpfe und unterdrücke ich in Wahrheit in mir selbst und hätte es auch in mir gerne anders.

2. Spiegelgesetz

Alles, was der andere an mir kritisiert, bekämpft und an mir verändern will, und ich mich deswegen verletzt fühle, so betrifft es mich ganz ebenso - ist dies in mir noch nicht richtig erlöst, meine gegenwärtige Persönlichkeit fühlt sich beleidigt, mein Ego ist noch sehr stark, meine Selbsterkenntnis noch schwach.

3. Spiegelgesetz

Alles, was der andere kritisiert an mir und mir vorwirft oder anders haben will und bekämpft und mich dies nicht berührt, ist sein eigenes Bild, sein eigener Charakter, seine eigenen Unzulänglichkeiten, die er auf mich projiziert.

4. Spiegelgesetz

Alles, was mir am anderen gefällt, was ich an ihm liebe, bin ich selbst, habe ich selbst in mir und liebe dies auch an anderen. Ich erkenne mich selbst im anderen - in diesem Augenblick sind wir eins.

Aber nun wird es esoterisch, fürchte ich. Oder?

LG,
woelfin
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Hat jemand ein Grab für einen Alt-Nazi?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf adam vom 16.10.2013, 09:56:46
Beim Tod enden bekanntlich alle irdischen Belange. Wer bis jetzt keine angemessene Bestrafung für diesen erwiesenermaßen schlechten Menschen gefunden hat, findet sie nun auch nicht mehr.
geschrieben von adam


Leider ist das nicht bei allen Menschen so lieber adam. Einige werden auch zu Symbolen oder Monumenten für eine Haltung, Religion oder Ideologie. Ich denke da an bestimmte Zehen, Rippen, Haare oder gar Mäntel von "Heiligen" die als wundertätige Reliqien von Gläubigen verehrt werden. Ich denke an die Mumien der Pharaos oder russischer Politiker oder an das Grab von Hess.

Bei Menschen wie Priebke ist es wohl besser, selbst ihre Leichen verschwinden auf Nimmerwiedersehn - genau wie ihre Geisteshaltung.
adam
adam
Mitglied

Re: Hat jemand ein Grab für einen Alt-Nazi?
geschrieben von adam
als Antwort auf dutchweepee vom 16.10.2013, 10:18:25
Aber dutch,

ich habe doch geschrieben, daß sie ihn längst hätten namenlos begraben können und die Stelle vergessen. Genau das, was Du ja zu Recht befürchtest, hätte das verhindert.

--

adam

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loretta
loretta
Mitglied

Re: Hat jemand ein Grab für einen Alt-Nazi?
geschrieben von loretta
als Antwort auf margit vom 15.10.2013, 22:26:13
Unverständlich bleibt mir, dass Priebke bis zuletzt nie seine Schuld einsah, sondern von einer "Inszenierung" gegen seine Person sprach.


Wenn mich nicht alles täuscht, liebe Margit,
hat auch Heß, der wirklich bis zum Schluss bei uns in Berlin-Spandau im Kriegsverbrechergefängnis in Haft saß, seine Schuld nie eingesehen. Wie sein Suizid im Alter von 93 Jahren zu verstehen ist, bleibt sein Geheimnis. Ich denke jedoch, mit Sicherheit kein Schuldeingeständnis.

Ein weiteres Beispiel hierzu ist Frau Honecker, die immer noch davon überzeugt ist, dass die DDR wieder aufersteht, weil sie die ideale Staatsform für ihre Bürger war. Kein Wort der Reue für die 137 Mauertoten, für die sie mit verantwortlich zeichnet.

Ich bin gespannt, ob derselbe Zirkus mal von Chile veranstaltet wird.

Unfassbar, das alles - wie ich finde.

loretta
Gillian
Gillian
Mitglied

Re: Hat jemand ein Grab für einen Alt-Nazi?
geschrieben von Gillian
Wie man sich doch irren kann !
Gestern hatte ich das Thema auch aufgegriffen und getitelt "Wohin mit Erich Priebke?" - doch nach einigen Minuten hab ich es wieder zurückgenommen. Ich dachte, das interessiert wohl keinen .
Ich habe gute Freunde in Hennigsdorf, die befürchteten, dass mit diesem Naziverbrecher ihr idyllischer Waldfriedhof eine Nazi-Pilgerstätte würde. Ärger hatten sie schon genug (siehe Olgas Beitrag), denn im Juli 2012 fand dort ein Fackelzug zum 99. Geburtstag statt - übrigens ohne einen einzigen Hennigsdorfer.

Es dürfte wohl das Vernünftigste sein, seine Asche völlig anonym in die Erde zu bringen. Oder sollte es noch Angehörige geben, die möglicherweise dagegen sein könnten?
Hoffentlich wird das Problem bald unauffällig gelöst.
G.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Hat jemand ein Grab für einen Alt-Nazi?
geschrieben von olga64
als Antwort auf adam vom 16.10.2013, 09:56:46
Die Italiener hätten den Leichnam längst irgendwo namenlos begraben können und die Stelle vergessen. Statt dessen bekommt er auch nach seinem Tod noch einmal eine Aufmerksamkeit, die ihm nicht gebührt. Eine derartige Leichenfledderei ist unzivilisiert, kulturlos sowieso und spielt nur den Gesinnungsgenossen des Toten in die Hände.

--

adam
geschrieben von adam


Teilweise stimme ich mit Ihnen überein - so einfach ist das aber nicht; die Italiener müssen die Freiheit haben, mit diesem auch emotionalen Problem so umzugehen, wie sie es für richtig erachten.
Faktum ist nun mal,dass auch die Verbrechen des Herrn Priebke im Namen von Deutschland begangen wurden.
Die Pius-Brüder haben in Italien schon einen Gedenk-Gottesdienst veranstaltet. Der Anwalt von Herrn Priebke, der auch die Wohnung in Italien für ihn bezahlte, richtete ein Schreiben an das Vikariat in Rom (Vorsitzender ist der Papst), wo er erklärte, Herr Priebke sei zuletzt oft in der Kirche gewesen und habe auch gebeichtet. Nach katholischem Ritual erhält dann der Sünder jeweils eine Absolution - auch damit muss umgegangen werden.
Ich persönlich tendiere schon dazu, dass Deutschland die Leiche zurücknehmen soll - dann kann Deutschland ja entscheiden, wo er verscharrt oder verbrannt wird. Wir sollten dieses Problem nicht an die Italiener delegieren, die ja letztendlich auch viel Geld für diesen Verbrecher ausgegeben haben. Wenn man nur von 90.-- Euro täglich ausgeht (dies sind die Haftkosten für einen deutschen Knacki), summiert sich dies für 19 Jahre auf einen Betrag von über einer halben Million Euro. Olga

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nostalgie
nostalgie
Mitglied

Re: Hat jemand ein Grab für einen Alt-Nazi?
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf olga64 vom 16.10.2013, 16:19:30
Normalerweise wird dort beerdigt, wo gestorben wird.
Warum eine Sonderlösung?
Was immer er auch früher mal getan hat, er ist ein Mensch.
olga64
olga64
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Re: Hat jemand ein Grab für einen Alt-Nazi?
geschrieben von olga64
als Antwort auf nostalgie vom 17.10.2013, 01:21:39
Normalerweise wird dort beerdigt, wo gestorben wird.
Warum eine Sonderlösung?
Was immer er auch früher mal getan hat, er ist ein Mensch
.[/quote]

Was ist in diesem Fall normal? WArum soll ihn die Opfer-Nation (die Italiener) beerdigen und die Täter-Nation (die Deutschen)? Er war mal ein Mensch (jetzt ist er ein Toter) und sollte in seinem Heimat- und Geburtsland "die letzte Ruhe" finden, in dem Land, für welches er ja mordete.
Übrigens gibt es bei "normal gestorbenen" sehr viele Überführungen in andere Länder, in denen nicht gestorben wurde. Olga
Philine
Philine
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Re: Hat jemand ein Grab für einen Alt-Nazi?
geschrieben von Philine
als Antwort auf Baeke vom 15.10.2013, 17:11:47
Olga, deinen Vorschlag unterstütze ich:

den Mörder von hunderten unschuldiger Menschen verbrennen, und die Asche dann ins Meer streuen.

Die Kosten dafür von seinen Angehörigen, falls es die gibt, kassieren.

Bdddaeke


die armen Kreaturen die im Meer leben
müssen das schlucken
Philine
loretta
loretta
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Re: Hat jemand ein Grab für einen Alt-Nazi?
geschrieben von loretta
als Antwort auf Philine vom 18.10.2013, 08:38:11
Na, na Philine, man sollte die Kirche im Dorf lassen.

Wie wäre es mit Einfrieren und bei nächster Gelegenheit mit zum Mond nehmen und dort abladen.

loretta

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