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Aktuelle Themen Handelsverbot von Eisbaerfellen

clara
clara
Mitglied

Re: Handelsverbot von Eisbaerfellen
geschrieben von clara
als Antwort auf silhouette vom 09.03.2013, 20:52:09
... betrifft ja sehr viele aussterbende Arten, ich denke da spontan auch an die Orangs in Indonesien oder die sibirischen Tiger und die afrikanischen Elefanten. Lebensraum bedroht, und dann noch Jagd im Stile von einheimischen Kopfgeldjägern, für irgendeinen Profit, den reiche Ausländer dann unter dem Strich einstreichen.

Wenn auch die Veränderung seines Lebensraums für den Eisbären die größte Bedrohung ist, hätte die Abstimmung anders ausfallen müssen. Aber selbst Eisbärforscher hatten den Antrag der USA nicht unterstützt, weil sie die "Datenlage für nicht ausreichend" halten (aus der Zeit). Über ihre wirkliche Populationsgröße sei zu wenig bekannt und auch sehr schwer feststellbar.

Der Eisbär genau wie die bedrohten Menschenaffen lösen Emotionen bei uns aus. Ebenso wie die Schönheit des Tigers oder die imposanten Elefanten. Fast alles Tiere, die am Ende der Nahrungskette stehen. Weniger oder gar nicht beachtet werden unscheinbare oder gar nicht sichtbare bedrohte Lebewesen, die zur Existenz z. B. der Eisbären beitragen.

Immerhin werden jährlich noch 20 000 neue Tier-und Pflanzenarten entdeckt! Manche sind schon ausgestorben, bevor sie entdeckt wurden. Ein Trost ist dies alles natürlich nicht.

Clara
Re: Handelsverbot von Eisbaerfellen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich erlaube mir -off topic- eine Zwischenbemerkung:
Es gibt einige Agenturen, die sich darauf spezialisiert haben Hobby-Tiermördern den Abschuss ihrer Opfer zu ermöglichen. Das ist ein lukratives Geschäft, denn auf Hase, Reh, Hirsch, Fuchs, Wildschwein oder Zucht(!)fasan in Wald und Flur zu ballern oder Gams und Murmeltier in den Alpen aufzulauern, ist nicht mehr exklusiv genug. Hier muss die Wahrheit dahingehend verdreht werden, dass diese Tiere als Schädlinge diffamiert werden. Dann wäre der Hobby-Jäger ein Nützling. Das schreibt sich das Gros der Freizeitjäger auch auf die Fahnen. In gewissen Kreisen möchte man aber nicht nützlich, sondern privilegiert sein … und deshalb ...

Wer das nötige Kleingeld hat, fliegt in ferne Länder, um (noch nicht völlig ausgerottete) Beute vor die Flinte zu bekommen – nicht immer legal (weshalb einschlägig bekannte Agenturen nicht direkt den Abschuss geschützter und bedrohter Tiere im Katalog anbieten, sondern ihren Kunden einen Aufenthalt in sog. 'Jagdfarmen' verkaufen). Und kaum geächtet: Wer es sich leisten kann, hohe Beträge für einen 'attraktiven' Abschuss auf den Tisch zu legen, genießt in seinen Kreisen Achtung und Anerkennung - egal, wie simpel der Abschuss letztendlich war (der Freizeitjäger schießt so gut er halt kann Richtung Tier, den Rest erledigt der Profijäger vor Ort). Die Tierleiche wird dann ausgestopft und als Trophäe in der heimische Villa ausgestellt.
Wer als Jagdtourist in Malawi ein Nilpferd oder Krokodil abknallen will, bezahlt dafür etwa 10.000 € zzgl. 800 € Trophäengebühr. Auch ein „Leopardenpackage“ in Südafrika ist für diesen Preis zu haben, „Löwenpakete“ kosten 5000 € mehr. In Mosambik darf das Leben eines Löwen für 18.500 € just for fun ausgelöscht werden, das eines Leoparden ab 13.000 €. Tansania ist teurer: 14 Tage Aufenthalt incl. des Abschusses eines Leoparden reisst ein Loch von etwas mehr als 23.000 € in die Urlaubskasse, wenn's ein Löwe sein soll, schlägt das mit 38.500 € zu Buche.
Darf's ein Elefant sein? Dann auf nach Simbabwe: 18.000 € locker gemacht und schon kann es losgehen (incl. 14 Tage Aufenthalt). Mosambik verhökert seine Elefanten nicht so billig, hier kostet das Vergnügen 33.000 €. Tansania liegt mit 27.000 € im Mittelfeld. Elefanten haben aber glücklicherweise eine Lobby, weshalb hier das Beutemachen zukünftig nicht mehr so einfach zu sein scheint. Eine einschlägige Agentur für Jagdreisen, Sitz in Wien, gibt deshalb in Bezug auf Botswana zu bedenken (OT ): "Vielleicht die letzte Chance! Vieles deutet darauf hin, dass die Regierung des Landes die Jagd 2014 schließen wird. Wer noch die Gelegenheit nutzen will, in einem der besten Gebiete auf kapitale Elefanten zu jagen, sollte sich rasch entschließen. Es gibt nur wenige Lizenzen. In den Top-Konzessionen von J. Calitz Safaris werden Elefanten mit durchschnittlich 60 bis 90 Pfund Stoßzahngewicht erlegt."

Traurig und zornig
Vega
Re: Handelsverbot von Eisbaerfellen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.03.2013, 19:31:46
.
Danke Vega,

beeindruckend - Dein Bericht
,

MargArit

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clara
clara
Mitglied

Re: Handelsverbot von Eisbaerfellen
geschrieben von clara
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.03.2013, 22:11:54
Und vor allen Dingen stimmt es! Ich habe es selbst in Polen nach der Wende erlebt. Es ging zwar nicht um Tiger und Eisbären und Wahnsinnsgelder, nur um kapitale Hirsche, die es in diesen Wäldern massenhaft gibt. Aber auch nicht ganz billig, wie ich erfuhr. In einschlägigen Jagdmagazinen wird dafür geworben. Der junge Jäger, der mit uns in einem Forsthaus im ehemaligen Ostpreußen einquartiert war, kam erst am letzten Abend zum Hirschgeweih. Er sollte ja nicht schon nach 2 Tagen abreisen!

P.s. Ich war nur auf Fotosafari dort!

Clara
Re: Handelsverbot von Eisbaerfellen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf clara vom 10.03.2013, 22:27:17
Liebe Clara,

für mich ist jedes Tier, egal wieviel Beine, das vom Menschen aus Lust und Vergnügen, also ohne triftigen Grund (z.B. Hunger) getötet wird, ein totes Tier zu viel.

Hier ein taz-Bericht von der Messe "Jagd und Hund" in der Dortmunder Westfalenhalle.

Messe "Jagd und Hund"

Auch hier geht's um Eisbären - aber nicht nur.
Vielleicht beginnst Du einfach ganz unten beim Absatz, der beginnt:

"Meist schlendern mittel- bis dreiviertelalte Männer über die Messe,(...)"

Dort findest Du auch folgenden Absatz:

Geübt wird auf der Messe auch.
Früh sogar.
Im "Heimschießkino" (Profiset 3.900 Euro mit Nashorn-Software) zielen gerade zwei Elfjährige auf der Großleinwand mit Lasergewehren zwar nicht auf Eisbären,
aber auf Wildschweinrotten.
"Dem haste voll in den Arsch geschossen", kommentiert ein Vater,
"du musst auf die Augen zielen. Vorhalten heißt das."
Und der Sohn zielt besser, die Keiler purzeln ins Gras.
Beide Kids haben gut 50 Prozent Trefferquote.
"Nicht schlecht, Papa, oder?"
(Markierung von mir)

LG MargArit
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Handelsverbot von Eisbaerfellen
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.03.2013, 19:31:46
Es soll in Europa sogar "Gekrönte Häupter" geben, die sich mit den Appanagen des Volkes mit dem Elefanten-Abschuss vergnügen.

Ich würde diesem Killer gönnen, dass ihm, während er sich in Afrika mit dem Killen von Grosswild vergnügt, ein einheimischer Jäger Hörner aufsetzt!

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clara
clara
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Re: Handelsverbot von Eisbaerfellen
geschrieben von clara
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.03.2013, 23:32:48

"Meist schlendern mittel- bis dreiviertelalte Männer über die Messe,(...)"

geschrieben von margarit

Auch immer mehr Frauen machen den Jagdschein. Ich kann einfach nicht verstehen, warum man aus "sportlichen" Gründen wehrlose Tiere abknallt. Es muss ein besonderer Kick sein, widerwärtig!

Clara
bongoline
bongoline
Mitglied

Re: Handelsverbot von Eisbaerfellen
geschrieben von bongoline
als Antwort auf clara vom 11.03.2013, 12:28:43
Es ist zwar kein Eisbär, kein Elephant, kein exotisches Tier, nicht mal eine Trophäe und trotzdem, nur um des Töten willens wurde in unserer Nachbargemeinde ein acht monate altes Gamskitz direkt bei der Futterstelle erschossen, vermutlich mit einem Revolver.

Ich wünsche dem Täter beinhart, dass seine Hände durch Gicht oder Arthrose oder sonst wie dermaßen schmerzhaft verkrüppeln, dass er nicht mal mehr einen Löffel halten kann, geschweige denn einen Revolver.

Bestie Mensch, kann ich da nur sagen

bongoline
silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Handelsverbot von Eisbaerfellen
geschrieben von silhouette
als Antwort auf bongoline vom 11.03.2013, 12:54:15
Das war wahrscheinlich dieselbe Art von Psychopath wie jener, der mit dem Messer Pferden auf der Koppel den Leib aufgeschlitzt hat.

Die "Großwildjagd" gehört anscheinend immer noch zum akzeptierten Selbstverständnis der Leute, die zu gewissen Kreisen dazugehören wollen. Das steht in einem seltsamen Widerspruch dazu, dass Frau in einem 20 Jahre alten Fuchs- oder Biber-Pelzmantel sich in Europa nicht mehr in der Öffentlichkeit bewegen kann, ohne agepöbelt zu werden.

So erlebt mit einem ärmellosen Chasuble aus Fuchs(abfall)stücken. Ich trage es jetzt "drunter", wenn es sehr kalt ist.
Re: Handelsverbot von Eisbaerfellen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 11.03.2013, 10:37:51
Es soll in Europa sogar "Gekrönte Häupter" geben, die sich mit den Appanagen des Volkes mit dem Elefanten-Abschuss vergnügen.
Ich würde diesem Killer gönnen, dass ihm, während er sich in Afrika mit dem Killen von Grosswild vergnügt, ein einheimischer Jäger Hörner aufsetzt!


Juan Carlos Alfonso Víctor María de Borbón y Borbón-Dos Sicilias, König der Spanier,
leidenschaftlicher Jäger von Tieren und leidenschaftlicher Sammler von Frauen,
ist ein Tierschützer mit einer Leidenschaft für Elefantenjagd,
er jagte während er Ehrenpräsident der spanischen Sektion der Umweltorganisation WWF war.
Ob er noch immer als Tierschützer für den WWF fungiert, weiss ich nicht.

Ohne seinen Treppensturz mit Hüftbruch in der Jagdhütte in Botwana 2012 wäre seine Jagdleidenschaft wohl nicht so ins Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit gekommen.

Ein kleiner Schwenker zum Thema "Waffenbesitz":
Zitat FAZ: "(...) tragischen Unfall in der königlichen Familie im Jahr 1956. Damals war der jüngere Bruder des heutigen Königs, der 14 Jahre alte Alfonso, durch eine Schussverletzung gestorben. Im Beisein von Juan Carlos, der damals 18 Jahre alt war, hatte sich aus einer Waffe ein Schuss gelöst und Alfonso in den Kopf getroffen."

MargArit

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