Aktuelle Themen häusliche Pflege im Alter
Hallo, maraschutz,
ein mir bekanter allein stehender älterer Herr hat mit Hilfe von Google eine Superhilfe gefunden. Er hat mit den Wörtern "polnische Haushaltshilfe" gegoogelt.
Ihm wurden bis jetzt in 2-Jahresintervallen hintereinander studierte junge Frauen zugeteilt, die immer in seinem Haus ein paar Zimmer bewohnen konnten. Seine Unkosten beliefen sich auf ca. 1400 Euro pro Monat. Die Betreuung und Pflege ist rund um die Uhr gesichert.
Was will man noch mehr?
Viele Grüße
Arno
ein mir bekanter allein stehender älterer Herr hat mit Hilfe von Google eine Superhilfe gefunden. Er hat mit den Wörtern "polnische Haushaltshilfe" gegoogelt.
Ihm wurden bis jetzt in 2-Jahresintervallen hintereinander studierte junge Frauen zugeteilt, die immer in seinem Haus ein paar Zimmer bewohnen konnten. Seine Unkosten beliefen sich auf ca. 1400 Euro pro Monat. Die Betreuung und Pflege ist rund um die Uhr gesichert.
Was will man noch mehr?
Viele Grüße
Arno
Ich denke, wenn wir die Möglichkeit hätten, wieder als Familie näher zusammen zu rücken, könnte sich manche Situation entspannen.
maraschulz
Das gerade glaube ich nicht. Es ist eine Idealvorstellung, bzw. Wunschdenken vom friedlichen Zusammenleben der Generationen in früheren Zeiten unter einem Dach, innerhalb einer Großfamilie! Es gab nur so gut wie keine Alternativen und so musste man zusammen rücken.
Damals wie heute gab und gibt es Machtkämpfe zwischen Alt und Jung, was ohne räumliche Distanz entnervend sein kann - für beide Teile! Seltene Ausnahmen bestätigen die Regel!
Auch in anderer Hinsicht ist es nicht so einfach, die alten Eltern selbst zu pflegen. Du hast schon die Familiensituation erwähnt. Häusliche Altenpflege wird immer noch überwiegend von Töchtern, Schwiegertöchtern, also den Frauen geleistet, die das zeitlich können, weil sie vielleicht schon selbst in Rente sind oder keinen Beruf ausüben und auch gesundheitlich noch auf der Höhe sind.
Es gibt aber auch noch im Berufsleben stehende Frauen, die ihren Beruf nicht um der Pflege von Angehörigen willen aufgeben wollen! Als alleinstehende Frau (Mann natürlich auch) schon wegen der eigenen Alterssicherung, aber auch, weil sie ihr eigenes selbstbestimmtes Leben führen möchten.
Ich würde das nicht unbedingt als egoistisch oder "unsozial" sehen.
Clara
Hallo,
so in etwa war das bei mir auch. Ich habe meinen Vater ca. 10 Jahre nach dem Tod meiner Mutter im eigenen häuslichen Umfeld, d. h., bei uns im Haus, betreut. Gepflegt habe ich ihn dann die letzten zwei Jahre mit Hilfe einer Pflegerin, da ich aufgrund meines kaputten Rückens einige Sachen nicht mehr tun konnte. Ich spreche also gewissermaßen auch aus Erfahrung.
Da ich noch berufstätig war, bin ich in dieser Zeit auf einen Dreiviertelarbeitsplatz gegangen. Ich fing morgens früh an zu arbeiten und konnte gegen 13:00 bzw. 14:00 Uhr nach Hause fahren. So hatte ich dann noch ganz schön viel Zeit für meinen Vater. Ich bereue diese Zeit nicht, denn so habe ich noch sehr viel über ihn und den Krieg, den er ja mit erlebt hat als Soldat und in russischer Gefangenschaft, erfahren. Wir sind sozusagen im Alter noch einmal richtig zusammen gewachsen.
Als er dann starb, saß ich an seinem Bett und habe ihm die Hand gehalten bis zum Schluss. Das werde ich niemals vergessen. Es war ein Abschied, der weh tat und dann auch wieder nicht, weil wir uns voneinander verabschieden konnten, was ja vielen leider nicht vergönnt ist.
Natürlich kommt es immer auf die jeweilige häusliche Situation und das Umfeld an, ob man die Pflege der Eltern übernehmen kann oder will. Das liegt nicht in meinem Ermessen, dies zu beurteilen und das will ich auch gar nicht.
Aber wie sagte Jopi immer so richtig: Es könnte so schön sein.....
maraschulz
so in etwa war das bei mir auch. Ich habe meinen Vater ca. 10 Jahre nach dem Tod meiner Mutter im eigenen häuslichen Umfeld, d. h., bei uns im Haus, betreut. Gepflegt habe ich ihn dann die letzten zwei Jahre mit Hilfe einer Pflegerin, da ich aufgrund meines kaputten Rückens einige Sachen nicht mehr tun konnte. Ich spreche also gewissermaßen auch aus Erfahrung.
Da ich noch berufstätig war, bin ich in dieser Zeit auf einen Dreiviertelarbeitsplatz gegangen. Ich fing morgens früh an zu arbeiten und konnte gegen 13:00 bzw. 14:00 Uhr nach Hause fahren. So hatte ich dann noch ganz schön viel Zeit für meinen Vater. Ich bereue diese Zeit nicht, denn so habe ich noch sehr viel über ihn und den Krieg, den er ja mit erlebt hat als Soldat und in russischer Gefangenschaft, erfahren. Wir sind sozusagen im Alter noch einmal richtig zusammen gewachsen.
Als er dann starb, saß ich an seinem Bett und habe ihm die Hand gehalten bis zum Schluss. Das werde ich niemals vergessen. Es war ein Abschied, der weh tat und dann auch wieder nicht, weil wir uns voneinander verabschieden konnten, was ja vielen leider nicht vergönnt ist.
Natürlich kommt es immer auf die jeweilige häusliche Situation und das Umfeld an, ob man die Pflege der Eltern übernehmen kann oder will. Das liegt nicht in meinem Ermessen, dies zu beurteilen und das will ich auch gar nicht.
Aber wie sagte Jopi immer so richtig: Es könnte so schön sein.....
maraschulz
Um genau zu sein, hat diese Schriftstellerin, deren Buch ich auch gelesen habe, sich nur auf eine ganz konkrete Zeitphase berufen. Doch heute setzt man unnötige Esser nicht mehr auf der Straße aus. Aber man verkauft seine Kinder oder lässt sie sich prostituieren, aber nicht in China, sondern in afrikanischen Regionen oder in anderen Ländern, wie man fast jeden Tag in irgendwelchen Reportagen sehen kann.
Ich betone noch einmal: Der Grundsatz des ganzheitlichen Heilens hat nichts mit Politik zu tun, sondern er wurde von den Chinesen und später dann von verschiedenen Professoren und Ärzten auch in unserem Land befürwortet und angewendet.
Es gibt im Grunde genommen in jedem Land auf der Erde schwere soziale Verstöße oder Menschenrechtsverletzungen. Und für mich ist es eine Menschenrechtsverletzung wie man hier zu Lande großen Teils mit alten Menschen umgeht.
maraschulz
Ich betone noch einmal: Der Grundsatz des ganzheitlichen Heilens hat nichts mit Politik zu tun, sondern er wurde von den Chinesen und später dann von verschiedenen Professoren und Ärzten auch in unserem Land befürwortet und angewendet.
Es gibt im Grunde genommen in jedem Land auf der Erde schwere soziale Verstöße oder Menschenrechtsverletzungen. Und für mich ist es eine Menschenrechtsverletzung wie man hier zu Lande großen Teils mit alten Menschen umgeht.
maraschulz
Natürlich das dazu benötigte Kleingeld, lieber Arno.
maraschulz
maraschulz
Liebe Clara,
natürlich ist es kein Egoismus, sich selbst zu verwirklichen. Dennoch waren die meisten der Eltern immer für ihre Kinder da, so lange sie sie brauchten. Wenn sie nun die Kinder brauchen, sollte sich doch auch ein Weg finden, den umgekehrten Fall zu praktizieren.
Aber wie gesagt, natürlich nur, wenn das Umfeld und die Familienstruktur dies hergibt.
Wenn man keinen Draht mehr zueinander hat, ist es sowieso besser, Fachkräfte übernehmen die Pflege, bevor dann noch beide Teile unnötig belastet werden und unter der Situation leiden.
Denn alles, was man aus einem Zwang heraus tut, wird selten wirklich gut.
maraschulz
natürlich ist es kein Egoismus, sich selbst zu verwirklichen. Dennoch waren die meisten der Eltern immer für ihre Kinder da, so lange sie sie brauchten. Wenn sie nun die Kinder brauchen, sollte sich doch auch ein Weg finden, den umgekehrten Fall zu praktizieren.
Aber wie gesagt, natürlich nur, wenn das Umfeld und die Familienstruktur dies hergibt.
Wenn man keinen Draht mehr zueinander hat, ist es sowieso besser, Fachkräfte übernehmen die Pflege, bevor dann noch beide Teile unnötig belastet werden und unter der Situation leiden.
Denn alles, was man aus einem Zwang heraus tut, wird selten wirklich gut.
maraschulz
Liebe maraschulz, so meine ich das auch. Trotzdem möchte ich in einem Punkt widersprechen, auch wenn ich weiß, dass er nicht gerne akzeptiert wird. Es ist in meinen Augen nämlich nicht so, dass Kinder per se verpflichtet sind, die Eltern in deren Alter persönlich zu versorgen. Das Dasein der Kinder hängt von den Eltern ab, die demzufolge verpflichtet sind, für ihre Kinder zu sorgen. Umgekehrt besteht keine Verpflichtung, aber oft ein durch Religion anerzogener moralischer Anspruch, dies zu tun, wobei auch das "schlechte Gewissen" eine Rolle spielt.
Ich selbst habe meine sehr verträgliche und dankbare Mutter mehrere Jahre bis zu ihrem Tod bei mir zuhause (wo sie eine eigene Wohnung hatte) versorgt und sie durfte auch zuhause sterben. Wenn ich nicht dieses lebenslang gute Verhältnis zu ihr gehabt hätte oder noch berufstätig gewesen wäre, hätte dies natürlich anders ausgesehen.
Gruß, Clara
Ich selbst habe meine sehr verträgliche und dankbare Mutter mehrere Jahre bis zu ihrem Tod bei mir zuhause (wo sie eine eigene Wohnung hatte) versorgt und sie durfte auch zuhause sterben. Wenn ich nicht dieses lebenslang gute Verhältnis zu ihr gehabt hätte oder noch berufstätig gewesen wäre, hätte dies natürlich anders ausgesehen.
Gruß, Clara