Forum Allgemeine Themen Aktuelle Themen Gibt es einen Trend zur Bildung von Grüppchen im Forum?

Aktuelle Themen Gibt es einen Trend zur Bildung von Grüppchen im Forum?

mane
mane
Mitglied

RE: Gibt es einen Trend zur Bildung von Grüppchen im Forum?
geschrieben von mane
als Antwort auf pschroed vom 28.07.2018, 12:07:40

Liebe Mane.

Was verstehst du unter Grautöne ? Halbwahrheiten, Einschätzungen. 

Gleichgesinnte bekämpfen die andere Seite gemeinsam.
Warum kämpfen ?   Es ist doch nur ein Zusammentragen von Fakten.

Das A und O ist meines e.a. ist eine glaubhafte Überzeugung basierend auf Fakten (Links, Bilder usw.)
Ich gehe davon aus daß man Fakten nicht in Frage stellt.

Ich könnte als Beispiel nicht schreiben: Putin sei ein lupenreiner Demokrat.
Phil.


Lieber Philippe,

es geht um die Tendenz zum Schwarz-Weiß-Denken in Gruppen, die sich u.a. in Foren gegenseitig „beharken“.  ZwinkernWer zu welcher Gruppe tendiert, braucht sich mittlerweile  gar nicht mehr bemühen, einen Beitrag zu schreiben – er drückt einfach den „Gefällt mir“ Button bei der einen oder anderen Seite.

Ein Sachverhalt, in dem  Grautöne nicht gesehen werden, wird vereinfacht beurteilt, es wird wenig oder gar nicht differenziert. Es ist ein Denken in Gut oder Böse, Richtig oder Falsch, Alles oder Nichts, Gutmensch oder Nazi. Dieses Denken ist im Seniorentreff GSD nur die Ausnahme, kommt aber vor.

Es ist richtig, wie du in einem Beitrag geschrieben hast, dass sich in Diskussionen Pro und Contra Gruppen bilden. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, wenn versucht wird, auch die andere Seite zu akzeptieren/evtl. sogar zu verstehen und nicht ausschließlich dagegen argumentiert /“gekämpft“ wird und dass auf unschöne Weise.
Mane
 
RE: Gibt es einen Trend zur Bildung von Grüppchen im Forum?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mane vom 28.07.2018, 13:24:38

Ich verstehe diesen ganzen Thread nicht und finde ihn völlig überflüssig, ehrlich gesagt. Jede/r von uns schreibt seine/ihre Meinung. Dass man dann mit manchen Leuten generell mehr übereinstimmt als mit anderen, ist völlig normal und hat nichts mit Gruppenbildung zu tun. Ich stelle z. B. fest, dass ich politisch oft, allerdings auch nicht immer, mit Karl, Olga oder Edita, auch Pippa oder Monja (ich habe sicher noch einige vergessen), übereinstimme, deswegen bilde ich noch lange keine Gruppe mit ihnen, in anderen Bereichen habe ich einigen von ihnen auch schon heftig widersprochen.
Übereinstimmungen gleich als Gruppenbildung einzusortieren, geht völlig an der Realität vorbei und ärgert mich eigentlich nur.
Ich bilde auch keine Gruppe mit denen, die die gleiche Partei wählen wie ich. Auch darunter gibt es Leute, die mir sympathisch oder unsympathisch sind, auch wenn ich politisch mit ihnen in manchen Bereichen übereinstimme.
Und das Kämpfen „auf unschöne Weise“ ist nicht immer unberechtigt, gegen rassistische Töne von Rechtsauslegern werde ich mich auch „auf unschöne Weise“ wehren, wenn es sein muss. Das haben unsere Vorväter und -mütter viel zu wenig getan, sonst wäre es vielleicht nicht so weit gekommen, wie es gekommen ist. Man kann auch die Harmoniesucht übertreiben, alles glattbügeln und schönfäben und damit die Sprache der Rechten immer mehr hoffähig machen, das passiert in letzter Zeit auch in der Politik schon zu viel.
Also nix mit Gruppen, sondern mit eigener Meinung, beruhend auf Nachdenken und Übereinstimmung mit denen, die ähnlich ticken. Warum soll man das verleugnen, nur um nicht der Gruppenbildung bezichtigt zu werden! Versteh ich nicht, tut mir leid!
 

pippa
pippa
Mitglied

RE: Gibt es einen Trend zur Bildung von Grüppchen im Forum?
geschrieben von pippa
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.07.2018, 13:51:12

Diese „Zusammenrottungen“ finden mE nur deshalb statt, weil viele Menschen sich nur in einer Gruppe stark fühlen.

Doch da geht es bei mir schon los, denn ich lege überhaupt keinen Wert darauf, mich dauernd stark zu fühlen.

Allerdings kann ich Menschen die Schutz in einer Gruppe suchen, gut verstehen, denn Schwäche ist mir auch sehr gut bekannt. Von daher finde ich Selbsthilfegruppen  ziemlich hilfreich.

Wäre ich in einem Chor, fände ich solche Gruppierung auch prima, genauso wie meine Wandergruppe.

Hier im Forum gehöre ich keiner Gruppe an und möchte es auch nicht, da stimme ich mal wieder mit marina überein.
Pippa
 


Anzeige

mane
mane
Mitglied

RE: Gibt es einen Trend zur Bildung von Grüppchen im Forum?
geschrieben von mane
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.07.2018, 13:51:12
Ich verstehe diesen ganzen Thread nicht und finde ihn völlig überflüssig, ehrlich gesagt.

Und das Kämpfen „auf unschöne Weise“ ist nicht immer unberechtigt, gegen rassistische Töne von Rechtsauslegern werde ich mich auch „auf unschöne Weise“ wehren, wenn es sein muss. Das haben unsere Vorväter und -mütter viel zu wenig getan, sonst wäre es vielleicht nicht so weit gekommen, wie es gekommen ist. Man kann auch die Harmoniesucht übertreiben, alles glattbügeln und schönfäben und damit die Sprache der Rechten immer mehr hoffähig machen, das passiert in letzter Zeit auch in der Politik schon zu viel.
Also nix mit Gruppen, sondern mit eigener Meinung, beruhend auf Nachdenken und Übereinstimmung mit denen, die ähnlich ticken. Warum soll man das verleugnen, nur um nicht der Gruppenbildung bezichtigt zu werden! Versteh ich nicht, tut mir leid!
 
Hallo marina,

Lächelnjedenfalls ist diese Thread es dir wert, dazu deine Meinung zu schreiben und Leid braucht dir diese auch nicht zu tun. Jeder Jeck ist anders.

Zu dem Trend zur Grüppchenbildung habe ich alles geschrieben, was ich zu dem Thema in diesem Thread ausdrücken wollte. Dabei geht es nicht darum, Gruppenbildung zu diffamieren - aber auch das habe ich geschrieben und mag mich nicht dauernd wiederholen.

Ein Video, welches Kirk hier eingestellt hatte, möchte ich dir allerdings noch ans Herz legen.
Harald Lesch führt aus, warum es in unserer Natur liegt, gewisse Informationen abzulehnen, selbst wenn alle Fakten gegen uns sprechen:
Mane
 
 
RE: Gibt es einen Trend zur Bildung von Grüppchen im Forum?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pippa vom 28.07.2018, 14:30:43

Hallo Pippa, ja da sachste was. Lächeln In einem Chor bin ich nämlich, und den betrachte ich natürlich als eine Gruppe, der ich mich zugehörig fühle, weil wir alle an einem Strang ziehen mit dem gleichen Interesse und der mehr oder weniger gleichen Begeisterung. 
Außerdem bin ich bei AI in einer Menschenrechtsgruppe mit den gleichen Zielen, zu denen wir gemeinsam stehen. Auch Selbsthilfegruppen sehe ich als sehr hilfreich.
Aber in einem Forum ist das anders, das ist viel zu heterogen, um sich mit Leuten in einer Gruppe zu fühlen, was ich auch gar nicht wollte, darum geht es mir nicht. Sogar die, mit denen ich politisch oft übereinstimme, schreiben oft Sachen, die mir völlig entgegenstehen, eine komplette Übereinstimmung gibt es sowieso nie.
Übrigens finde ich den Beitrag von Lissy ein par Seiten vorher ganz toll, ich stimme voll mit ihr überein.

RE: Gibt es einen Trend zur Bildung von Grüppchen im Forum?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mane vom 28.07.2018, 14:32:59

Liebe Mane,
den Lesch habe ich mir jetzt mal angehört, er ist ja ganz interessant, ich verstehe aber nicht, was er mit dem Thema des Threads zu tun hat. Fakten überzeugen mich übrigens immer; wenn ich andere Fakten erfahre, als fälschlich von mir angenommen, bin ich auch durchaus bereit, meine Meinung zu ändern. Vieles, was ich denke, beruht aber genau darauf, dass ich mich informiere und die Fakten eben nicht ignoriere.
Kennst du eigentlich den Nachkriegsdichter Günter Eich?
Er war in meiner oder unserer Jugend mal sehr populär mit seiner Lyrik, die er aufgrund seiner Kriegstraumata geschrieben hat nach einem Regime, dem er selber gedient hat. Ich weiß nicht, wie weit er das später bereut hat, aber ein Gedicht von ihm ist für mich so eine Art Richtschnur gegen falsche Harmonieseligkeit und für das Gebot, auch einmal aufzustehen und sich heftiger zu wehren, wenn es darauf ankommt. Der letzte, sehr bekannte Satz des Gedichts lautet:

Seid unbequem,
seid Sand,
nicht das Öl
im Getriebe der Welt!"

Hier kann man das ganze Gedicht nachlesen:  Eich, Sand im Getriebe

 

Anzeige

mane
mane
Mitglied

RE: Gibt es einen Trend zur Bildung von Grüppchen im Forum?
geschrieben von mane
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.07.2018, 18:03:18

Liebe marina,

das Video von Harald Lesch liefert eine Erklärung, wie es zu dem, in meinem ersten Beitrag in diesem Thread erwähnten „Tunnelblick“ kommen kann. Er lautet:

„Um zu vermeiden, dass ein anderer Thread „kaputt“ gemacht wird, weil ich ihn auf ein Nebengleis geschoben hatte, möchte ich hier ein Problem ansprechen, welches, meiner Meinung nach und einiger anderer, die sich in dem betreffenden Thread dazu geäußert haben, zunehmend dazu führt, dass immer mehr Mitschreiber, frustriert sind oder sich ganz zurückziehen.
 
Ich schrieb dort:
 
    "dass es vorteilhaft ist, die persönliche Überzeugung mal in Frage zu stellen, mit anderen Meinungen zu vergleichen und, wenn es Sinn macht, sich neu zu orientieren.
    Das scheint einigen Menschen sehr schwer zu fallen, sie entwickeln einen Tunnelblick, der kaum eine andere Meinung gelten lässt. Besonders gerne schließen sie sich mit Gleichgesinnten zusammen und „bekämpfen“ die andere Seite gemeinsam. Keine Seite ist in der Lage, ihr Schwarz-Weiß-Denken abzulegen, um auch die Grautöne zu erkennen."


Ich kannte Günter Eich nicht, finde aber, genau wie du, seine mahnende Worte sehr beeindruckend. Nachdem ich mich nun etwas über sein Leben und seine Werke informiert habe, kommen in mir Zweifel auf und ich frage mich, wie ernst sie ihm gewesen sind. Laut eines Berichts  des Rezensionsforums Literatur, auf den ich in Ermangelung eigener fundierter Kenntnisse, zurückgreife, war sein eigener Umgang mit seiner Vergangenheit nicht von Offenheit geprägt, sondern machte sich nur verhüllt in seinem Werk der Nachkriegszeit bemerkbar. Im Übrigen hat er sie, wie viele andere auch, verschwiegen oder heruntergespielt.
 

„….Eich war vor 1945 ja kein Unbekannter mehr, er war der beliebteste und meistgespielte Hörspielautor der NS-Zeit und seine Novelle Katharina (IV, 226-274) erreichte noch 1945 als Feldpostausgabe in 17. Auflage das 32. Tausend. Die Mehrheit von Eichs Hörern und Lesern dürfte sich 1950 daran noch gut erinnert haben und Eich wusste natürlich, dass sein Publikum von seinen früheren Erfolgen wusste. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass nicht nur Eich selbst zeitlebens über seine Tätigkeit während der NS-Zeit in einer Form schweigen sollte, die den Jüngeren erfolgreich vortäuschen konnte, er habe in dieser Zeit irgendwie als völlig Unbekannter überlebt und kaum bis überhaupt nicht publiziert, sondern dass auch vonseiten seiner wohlinformierten Hörer und Leser über einige undeutliche Andeutungen hinaus nichts an die Öffentlichkeit drang. Eich war so kaum ein Symbol für offensive Offenheit im Umgang mit der deutschen Vergangenheit, sondern weit eher eine allgemein bekannte Inkarnation erfolgreichen Verschweigens, ein zur Identifikation durch breite Hörer- und Leserschichten geeignetes Symbol moralischer Selbstentlastung durch Schuldablehnung. Dieser Pakt des Schweigens, das Wissen um das gemeinsame Geheimnis dürfte Autor und Publikum nur noch enger zusammengeschlossen haben und nicht unwesentlich gewesen sein für Eichs doch beachtliche Erfolge.“
"Denn ich fühle mich ohne Schuld" Vergangenheitsbewältigung bei Günter Eich

Trotzdem steckt in seinem Gedicht viel Wahres und ich verstehe dein Bemühen, gegen „falsche Harmonieseligkeit und für das Gebot, auch einmal aufzustehen und sich heftiger zu wehren, wenn es darauf ankommt“ sehr gut.
Meiner Meinung jedoch darf nicht vergessen werden, wie kontraproduktiv es sein kann, wenn aggressiv versucht wird, andere Menschen von der Unrichtigkeit ihrer Meinung zu überzeugen. Häufig führt das nur zu dem so. Backfire-Effekt, also zum Gegenteil des Gewünschten. Je mehr die Kritiker eifern, desto wirkungsvoller spielen sie der anderen Seite zu, indem sie diese in ihrer starren Überzeugung bestärken.
Gruß Mane
 
RE: Gibt es einen Trend zur Bildung von Grüppchen im Forum?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mane vom 30.07.2018, 12:51:34

Liebe Mane,
da haben wir tatsächlich eine Gemeinsamkeit, genau dieselben Gedanken schwirrten mir nämlich auch durch den Kopf, weil auch ich bei der Suche nach einem Link den Bericht des Rezensionsforums Literatur gefunden und mal reingesehen habe.
Ja, sympathisch wirkt das tatsächlich nicht, was ich da gelesen habe. Aber das Gedicht finde ich trotzdem gut, und eigentlich könnte man daraus entnehmen, dass er seine Haltung geändert hat, denn er warnt ja gerade davor, den Mächtigen auf den Leim zu gehen. Ich weiß nicht, wie weit das erforscht wurde, ich finde nichts dazu.
Wie auch immer, seine Literatur war interessant, der Mann ist tot, Friede seiner Asche. Lächeln

Zu deinem letzten Absatz gäbe es so einiges zu sagen, ich weiß schon, dass du meine politischen Beiträge ablehnst und welcher Seite du zuneigst, die neu eingeführten Herzchen sprechen da eine deutliche Sprache. Aber schön, dass du mich trotzdem nicht beschimpfst. Lächeln

Ich könnte eine Menge darüber erklären, warum mich die immer gleichen Flüchtlingsthemen so aufregen, denn ich bin aktiv eingebunden in die Flüchtlingsarbeit und kriege deshalb mit, welche Vorurteile sich als unbegründet erweisen, wenn man direkt mit ihnen zu tun hat. Und ich bin sehr aufmerksam, was die nicht direkten, subtilen Bemerkungen betrifft, die oft eine Gesinnung verraten, die vehement abgestritten wird (was mich dann sichtbar auf die Palme bringt). Aber ich werde  versuchen, mich hier wieder möglichst rar zu machen, das ist für alle Beteiligten, vor allem aber für mich selber und meinen Seelenfrieden besser.

 
mane
mane
Mitglied

RE: Gibt es einen Trend zur Bildung von Grüppchen im Forum?
geschrieben von mane
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.07.2018, 13:39:37

Hallo marina,

worum geht es dir? Möchtest du Menschen erreichen und zum Nachdenken anregen oder deine Wut  über die „Unbelehrbaren“ herausschreien? Von der „Palme“ oben werden dir wahrscheinlich nur Menschen zuhören, die ebenfalls dort sind. Ansonsten wird dir kaum einer zuhören, auch nicht jene, die noch erreichbar sind.
Mane
 
Karl
Karl
Administrator

RE: Gibt es einen Trend zur Bildung von Grüppchen im Forum?
geschrieben von Karl
als Antwort auf mane vom 30.07.2018, 16:22:48

@mane,

wo hat marina jetzt ihre "Wut über die Unbelehrbaren" hinausgeschrien? Ich habe danach gesucht und es hier im thread jedenfalls nicht gefunden.

Mich macht es übrigens nicht wütend, sondern traurig, dass Menschen oft nicht zuhören wollen/können.

Karl


Anzeige