Aktuelle Themen germanwings

Tina1
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Re: germanwings
geschrieben von Tina1
als Antwort auf Edita vom 04.04.2015, 16:57:52

P.S.: wenn Andreas L. Aber tatsächlich so "unheilbar" krank gewesen ist, dann hätte er als Co-Pilot nie arbeiten dürfen. Ergo sähe ich die Hauptverantwortung beim Arbeitgeber und nicht beim "kranken Mitarbeiter"


Liebe Bruny - und hier liegt Dein Bauchgefühl absolut richtig! Das ist auch meine Meinung, ich wage sogar zu behaupten, daß er alles versucht hat, um diese Krankheit " loszuwerden ", und erst als er realisiert hat, daß das nicht der Fall sein kann oder wird, hat er sich für diese mörderische Tat entschieden!

Edita


Ich sehe das auch so wie du, denn sonst hätte er sich nicht in Behandlung gegeben und hätte auch nicht nach Behandlungsmöglichkeiten im Internet gesucht. Es wurde auch nirgends geschrieben das er unheilbar krank war.
Tina

"Die Lebensgefährtin des mutmaßlichen Todespiloten Andreas Lubitz wusste von psychischen Problemen ihres Freundes. Nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen war der 26-Jährigen bekannt, dass Lubitz sich einer entsprechenden Behandlung unterzog. Sie ging aber offenbar davon aus, dass sich der 27-Jährige auf dem Weg der Besserung befand. Die junge Frau war in der vergangenen Woche im Beisein einer Polizeipfarrerin von Beamten befragt worden.

Das Paar sei "optimistisch" gewesen, die gesundheitlichen Schwierigkeiten des Germanwings-Mitarbeiters gemeinsam bewältigen zu können.

Lubitz und seine Lebensgefährtin waren seit mehreren Jahren liiert. Gerüchte über eine Beziehungskrise, über die Medien spekuliert hatten, bestätigten sich nicht. "
carlos1
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Re: germanwings
geschrieben von carlos1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.04.2015, 22:20:16
"Im Falle des Co-Piloten habe ich nach wie vor große Probleme, die Tat allein mit einer "normalen" Depression zu erklären.
Allerdings reichen die bisher bekannt gewordenen medizinischen Fakten für ein Urteil auch nicht aus ." ursula



Danke Ursula, deine Aussage setzt der Spekulation gewisse Grenzen. Die Öffentlichkeit wissen weder über die Krankheit des Copiloten noch über die Diagnosen der Ärzte Bescheid.

"Geht dem Suizid aber eine Planung voraus (wie hier wohl anzunehmen ist), ist es nach meiner Ansicht eher sehr unwahrscheinlich, dass der Depressive eine Methode wählt, bei der auch andere Menschen zu Schaden kommen können oder sogar mit Sicherheit getötet werden." ursula


@ursula,
mit jeder datenbasierten Neuigkeit treten neue Fragen auf. Aufgrund einiger Browserdaten über aufgerufene Seiten sofort auf eine exakte Planung und deren Durchführung zu schließen, wäre indes eher zu mutig. Planung eines Suizids setzt unbedingten Willen und Bereitschaft zur Tat voraus, aber es muss nicht nur das Ende als solches anvisiert sein.. Aus der Liste aufgerufener Seiten (Browserverlauf) ließe sich m. E. auch Interesse ablesen oder Neugier, aber nicht ausschließlich den unbedingten Willen zum Suizid.

Planung eines Suizids setzt u. U. auch voraus, dass im Vollzug ein Tatmotiv für andere erkennbar wird. Das kann mit Bekennerschreiben, Abschiedsbrief an Angehörige/Freunde erfolgen. Nichts dergleichen wurde bis jetzt gefunden. .

Kann es sein, dass dieser Unglücksmensch sich unglücklich oder überfordert fühlte, übermüdet war, den sozialen Abstieg (geplante Karriere nicht möglich) infolge seiner Gesundheitsprobleme fürchtete, keinen Ausweg erkannte, und doch kein klares Motiv hatte? Welche unlösbaren Problem gab es in seinem Leben? Oder war es purer Nihilismus? Einfach Überdruss am Leben? Dass es ihm aber umso mehr in seiner narzisstischen Denkweise auf einen großen heroischen Abgang ankam, dass er sich die große Bühne für diesen Abgang wünschte?

Er nimmt in Kauf, dass ihn Millionen von Menschen sein Handeln unverständlich finden und seine Tat missbilligen werden.

Das Flugzeug hätte er auch ohne langen Sinkflug zum Absturz bringen können, indem er die Maschine auf den Rücken dreht und die Turbinen ausschaltet. Dann würde man ihm eher fliegerisches Versagen nachsagen, aber wohl auch bei der Maschine technische Probleme unterstellen. Er will das erstere nicht. Er will mit diese diesem langen Sinkflug heroisch wirken. Ein Meisterstück gelungener Düpierung, ein toller Abgang für vermeintliche "Helden". Einfach "cool". Er hat es der Welt gezeigt und ist Gesprächsstoff in allen Medien. Er malt sich vielleicht vorher den Tod vieler Menschen durch seine Hand aus und genießt die ihm gegebene Macht über sein Leben und das Leben anderer (bis zum Ende).

Interessant sind die Bilder und Signale, die er als Technikfreak bis zuletzt im Cockpit gesehen haben müsste, sofern er die Augen offen hielt. Vor sich hat er den künstlichen Horizont. Er weiß dass der Erdboden näherkommt, sieht die Zahlen auf der Skala rasch niedriger werden und gegen Null rasen. Damit naht das Ende. Ein grelles rotes Licht leuchtet vorher auf, blinkt und eine laute durchdringende Stimme ertönt: Terrain, Terrain .....Im künstlichen Horizont erscheint die Felswand als rot gekennzeichnete kleine Punktansammlung wird größer und größer. Sie wird zuletzt die obere Hälfte des künstlichen Horizontes ausfüllen. Jetzt könnte er die Augen schließen oder dem bis zum Ende dem Aufprall entgegensehen. Könnte sein. Aber wen interessiert das jetzt? Er funktioniert vermutlich "cool" bis ans Ende. Allmachtsfantsien.

Wohlgemerkt er hätte den Absturz anders gestalten können, schneller auf jeden Fall, aber weniger spektakulär. Aber er wollte mit "Stil" aus dem Leben gehen. Er hat nun im Tod die große Bühne, die er im Leben nicht hatte: Sein Name ist bekannt. Er hat es der Welt gezeigt, die ihn verkannte.

Viel Spekulation, aber was wissen wir schon über den Menschen hinte dem copiloten?
Re: germanwings
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Tina1 vom 04.04.2015, 17:55:58
Die krankengeschichte ähnelt fatal der geschichte von robert enke und seiner frau teresa.
Auch sie dachten, die krise gemeinsam bewältigen zu können, auch noch in begleitung mit ärzten.
Es scheint manchmal so zu sein, dass kein ausweg möglich ist.

Im fall robert enke war es insofern nicht ganz sooooo tragisch, weil er keine unschuldigen menschen
mit in den tod riss. - den armen zugführer mal ausgenommen, der den freitod auf seinen schienen
auch verkraften muss.

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circe
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Re: germanwings
geschrieben von circe
als Antwort auf ingo vom 04.04.2015, 17:18:28
ich frage dich mal ingo, woher hast du denn die AHNUNG, welche du anderen abschreibst? Bist du ein Fachmann????
Tina1
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Re: germanwings
geschrieben von Tina1
als Antwort auf carlos1 vom 04.04.2015, 17:58:14
"Im Falle des Co-Piloten habe ich nach wie vor große Probleme, die Tat allein mit einer "normalen" Depression zu erklären.
Allerdings reichen die bisher bekannt gewordenen medizinischen Fakten für ein Urteil auch nicht aus ." ursula


Danke Ursula, deine Aussage setzt der Spekulation gewisse Grenzen. Die Öffentlichkeit wissen weder über die Krankheit des Copiloten noch über die Diagnosen der Ärzte Bescheid.

"Geht dem Suizid aber eine Planung voraus (wie hier wohl anzunehmen ist), ist es nach meiner Ansicht eher sehr unwahrscheinlich, dass der Depressive eine Methode wählt, bei der auch andere Menschen zu Schaden kommen können oder sogar mit Sicherheit getötet werden." ursula


@ursula,
mit jeder datenbasierten Neuigkeit treten neue Fragen auf. Aufgrund einiger Browserdaten über aufgerufene Seiten sofort auf eine exakte Planung und deren Durchführung zu schließen, wäre indes eher zu mutig. Planung eines Suizids setzt unbedingten Willen und Bereitschaft zur Tat voraus, aber es muss nicht nur das Ende als solches anvisiert sein.. Aus der Liste aufgerufener Seiten (Browserverlauf) ließe sich m. E. auch Interesse ablesen oder Neugier, aber nicht ausschließlich den unbedingten Willen zum Suizid.
Planung eines Suizids setzt u. U. auch voraus, dass im Vollzug ein Tatmotiv für andere erkennbar wird. Das kann mit Bekennerschreiben, Abschiedsbrief an Angehörige/Freunde erfolgen. Nichts dergleichen wurde bis jetzt gefunden.

Das sind auch meine Gedanken.
Tina

Kann es sein, dass dieser Unglücksmensch sich unglücklich oder überfordert fühlte, übermüdet war, den sozialen Abstieg (geplante Karriere nicht möglich) infolge seiner Gesundheitsprobleme fürchtete, keinen Ausweg erkannte, und doch kein klares Motiv hatte? Welche unlösbaren Problem gab es in seinem Leben? Oder war es purer Nihilismus? Einfach Überdruss am Leben? Dass es ihm aber umso mehr in seiner narzisstischen Denkweise auf einen großen heroischen Abgang ankam, dass er sich die große Bühne für diesen Abgang wünschte?

Er nimmt in Kauf, dass ihn Millionen von Menschen sein Handeln unverständlich finden und seine Tat missbilligen werden.

Das Flugzeug hätte er auch ohne langen Sinkflug zum Absturz bringen können, indem er die Maschine auf den Rücken dreht und die Turbinen ausschaltet. Dann würde man ihm eher fliegerisches Versagen nachsagen, aber wohl auch bei der Maschine technische Probleme unterstellen. Er will das erstere nicht. Er will mit diese diesem langen Sinkflug heroisch wirken. Ein Meisterstück gelungener Düpierung, ein toller Abgang für vermeintliche "Helden". Einfach "cool". Er hat es der Welt gezeigt und ist Gesprächsstoff in allen Medien. Er malt sich vielleicht vorher den Tod vieler Menschen durch seine Hand aus und genießt die ihm gegebene Macht über sein Leben und das Leben anderer (bis zum Ende).

Interessant sind die Bilder und Signale, die er als Technikfreak bis zuletzt im Cockpit gesehen haben müsste, sofern er die Augen offen hielt. Vor sich hat er den künstlichen Horizont. Er weiß dass der Erdboden näherkommt, sieht die Zahlen auf der Skala rasch niedriger werden und gegen Null rasen. Damit naht das Ende. Ein grelles rotes Licht leuchtet vorher auf, blinkt und eine laute durchdringende Stimme ertönt: Terrain, Terrain .....Im künstlichen Horizont erscheint die Felswand als rot gekennzeichnete kleine Punktansammlung wird größer und größer. Sie wird zuletzt die obere Hälfte des künstlichen Horizontes ausfüllen. Jetzt könnte er die Augen schließen oder dem bis zum Ende dem Aufprall entgegensehen. Könnte sein. Aber wen interessiert das jetzt? Er funktioniert vermutlich "cool" bis ans Ende. Allmachtsfantsien.

Wohlgemerkt er hätte den Absturz anders gestalten können, schneller auf jeden Fall, aber weniger spektakulär. Aber er wollte mit "Stil" aus dem Leben gehen. Er hat nun im Tod die große Bühne, die er im Leben nicht hatte: Sein Name ist bekannt. Er hat es der Welt gezeigt, die ihn verkannte.



Woher willst du das alles so genau wissen? Es sind auch nur Spekulationen, denn keiner kennt die wahren Gründe für diese Tat. Ich frage mich z. B. warum trug er eine Sauerstoffmaske, wie es die Medien berichtet haben?
Tina
Tina1
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Re: germanwings
geschrieben von Tina1
Zwischenfälle bei Germanwings: Sicherheits-Landungen in Venedig und Stuttgart

"Eine Germanwings-Maschine musste am Freitagnachmittag ihren Flug von Hannover nach Rom abbrechen und ist in Venedig unvorhergesehen gelandet. Der Grund: Ein Crew-Mitglied und eine Passagierin waren während des Fluges plötzlich erkrankt. In Stuttgart musste eine Germanwings-Maschine am Samstag wegen eines technischen Defekts eine Sicherheitslandung durchführen. Der Pilot hatte einen Notalarm abgesetzt.

Der Corriere della Sera meldet: Eine Maschine (Flugnummer 4U3882) der Fluggesellschaft Germanwings musste am Karfreitag ihren Flug von Hannover nach Rom Fiumicino abbrechen. Der Pilot meldete dem Tower in Venedig, dass er landen müsse, weil zwei Personen plötzlich von einer starken Übelkeit befallen gewesen seien. Die Maschine wurde vom Piloten nach Venedig geflogen, wo sie auf dem Flughafen Marco Polo zur Sicherheit landete.

Auch in Stuttgart kam es am Samstag zu einem Zwischenfall mit einer Germanwings-Maschine.

Eine Warnung über Ölverlust zwang einen Airbus 319 der Fluggesellschaft Germanwings zur außerplanmäßigen Landung am Stuttgarter Flughafen.
Nach der Warnung im Cockpit wurde laut Germanwings aus Sicherheitsgründen ein Triebwerk abgeschaltet und eine «Ausweichlandung» vorgenommen
«Es handelt sich hierbei um eine Standard-Sicherheitsprozedur. Die Landung war keine Notlandung», hieß es in einer Mitteilung.

«Es war eine Notlandung», sagte dagegen der Geschäftsführer des Airports, Georg Fundel der dpa. Der Pilot habe einen Notalarm abgesetzt. "

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ingo
ingo
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Re: germanwings
geschrieben von ingo
als Antwort auf kolli vom 04.04.2015, 17:55:36
ES ist doch überhaupt nicht bewiesen, dass LH das wusste, kolli! Warum springst Du also so in die Bresche? Hier wird immer und immer wieder in allen möglichen Threads, teils endlos lange von "Unschuldsvermutung" geredet; und gegenüber LH gilt das plötzlich nicht? Es kann doch wohl nicht wahr sein, dass ich für eine solche Haltung angemacht werde.
Mein Beitrag gilt übrigens auch für Dich, tina.
ingo
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Re: germanwings
geschrieben von ingo
als Antwort auf circe vom 04.04.2015, 18:14:50
Hast Du all meine Beiträge gelesen circe? Bestimmt nicht.
circe
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Re: germanwings
geschrieben von circe
als Antwort auf ingo vom 04.04.2015, 19:52:19
nein, ich habe nicht alle 57 Seiten gelesen! Ich habe ab und zu mal gelesen und mache mir meine Gedanken. Sie drehen sich mehr um das Leid, was dieser Kranke über so viele Menschen gebracht hat!
Re: germanwings
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf beethoven vom 04.04.2015, 16:25:48
Auch wenn es mehr als schwierig ist, für solch einen Menschen Verständnis oder gar Mitgefühl zu haben, muss doch die Frage erlaubt sein, ob sich einer von uns 'Normalen' vorstellen kann, wie finster und verzweifelt es in der Seele dieses Mannes ausgesehen haben muss. Da haben wahrscheinlich die Mitmenschen überhaupt keine Rolle mehr gespielt. Er wusste, dass er unheilbar krank ist und sein Traumberuf als Pilot für immer vorbei ist.....


Nein, beethoven, wir "Normalen" können uns nicht vorstellen, welche Qualen ein Mensch mit einer schweren Depression durchleidet, bevor er den Suizid plant und schließlich ausführt.

Ich zitiere hier mal die bewegende Selbstschilderung eines 19jährigen suizidalen jungen Mannes in Gedichtform (er hat sich schließlich das Leben genommen):

"Immer enger wird mein Denken,
Immer blinder wird mein Blick,
Mehr und mehr erfüllt sich täglich,
Mein entsetzliches Geschick.
Kraftlos schlepp ich mich durchs Leben,
Aller Lebensmut beraubt,
Habe keinen der die Größe
meines Elends kennt und glaubt.
Doch mein Tod wird Euch beweisen,
Dass ich jahrelang
An des Grabes Rand gewandelt,
Bis es jählings mich verschlang."

(Aus: R. Schüttler, Psychiatrische Vorlesungen, Zuckschwerdt-Verlag, München 1987)

Im Falle des Co-Piloten vermute ich, dass der endgültige Entschluss zum Suizid durch seine letzten Arztbesuche um den 19.3.2015 herum ausgelöst wurde. Er war aus medizinischer Sicht wieder (wie schon 2009) nicht mehr flugtauglich und würde die Lizenz zum Fliegen (sein Traumberuf und einziger Lebensinhalt) wieder verlieren und nie wieder bekommen. Diese Erkenntnis muss ihn in tiefste Verzweiflung gestürzt haben.
Und als er die Krankschreibung zerriss, dürfte sein entsetzlicher Plan bis ins Detail festgestanden haben ...

Ursula

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