Forum Allgemeine Themen Aktuelle Themen Gendern! Geht das nur mir auf den Senkel?

Aktuelle Themen Gendern! Geht das nur mir auf den Senkel?

RE: Gendern! Geht das nur mir auf den Senkel?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 31.07.2022, 10:38:14
Man sagt ja auch "Wölfin", "Hündin", Äffin". Regt sich da jemand auf drüber?
Das sind uralte, mit der Sprache gewachsene Begriffe. Wobei ich nur "Affenweibchen" gebrauche.
Aber Schorsch, wenn es für dich in Ordnung ist, dass neuerdings auf Teufel komm raus eine Trennung zwischen Männlein und Weiblein zu erfolgen hat, dann ist das eben so. Für mich als "hochentwickelte Äffin" ist das affig.
Vor mir sitzt gerade eine Fliege. Oder ist es ein Fliegerich? Da sie sich für mich überhaupt nicht interessiert, wird es wohl kein Fliegerich sein.

Simiya

 
schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Gendern! Geht das nur mir auf den Senkel?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.07.2022, 10:57:58
Man sagt ja auch "Wölfin", "Hündin", Äffin". Regt sich da jemand auf drüber?
Das sind uralte, mit der Sprache gewachsene Begriffe. Wobei ich nur "Affenweibchen" gebrauche.
Aber Schorsch, wenn es für dich in Ordnung ist, dass neuerdings auf Teufel komm raus eine Trennung zwischen Männlein und Weiblein zu erfolgen hat, dann ist das eben so. Für mich als "hochentwickelte Äffin" ist das affig.
Vor mir sitzt gerade eine Fliege. Oder ist es ein Fliegerich? Da sie sich für mich überhaupt nicht interessiert, wird es wohl kein Fliegerich sein.

Simiya

 
".......auf Teufel komm raus eine Trennung zwischen Männlein und Weiblein zu erfolgen hat....."

Das will ich ja gerade nicht. Ich bin sogar der Meinung, dass diese Sache von "Ultras" ausgeschlachtet wird, weil sie im Moment gerade keine lohnenderen Dinge zu bearbeiten haben - und sich damit "unsterblichen Ruhm" erarbeiten möchten. Ich würde denen empfehlen, sich zu tausenden auf den Weg nach Moskau zu machen, um Putin die Menschenrechte zu erklären.
Edita
Edita
Mitglied

RE: Gendern! Geht das nur mir auf den Senkel?
geschrieben von Edita
als Antwort auf schorsch vom 31.07.2022, 16:45:34

Das will ich ja gerade nicht. Ich bin sogar der Meinung, dass diese Sache von "Ultras" ausgeschlachtet wird, weil sie im Moment gerade keine lohnenderen Dinge zu bearbeiten haben - und sich damit "unsterblichen Ruhm" erarbeiten möchten. Ich würde denen empfehlen, sich zu tausenden auf den Weg nach Moskau zu machen, um Putin die Menschenrechte zu erklären.
Genau so sehe ich das auch, Bravo Schorsch!  👍❗️


Edita

Anzeige

Mitglied_3fbaf89
Mitglied_3fbaf89
Mitglied

RE: Gendern! Geht das nur mir auf den Senkel?
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Ein Leserbrief in der F.A.Z., der vieles auf den Punkt bringt:
Quelle: FAZ.de

"In der deutschen Sprache gibt es ein natürliches Geschlecht (Sexus) und ein grammatisches Geschlecht (Genus). Beides wird von feministischen Linguistinnen gerne verwechselt, um nicht zu sagen: wild durcheinandergeworfen. Dabei können auch sprachwissenschaftliche Laien, wenn ihr Blick nicht ideologisch getrübt ist, den Unterschied leicht erkennen.
Erstens nämlich gibt es drei Genusformen (maskulin, feminin, neutrum), aber nur zwei biologische Geschlechter (männlich und weiblich). Zweitens wird das Genus auch für Objekte ohne jede erkennbare Parallele zum natürlichen Geschlecht verwendet: der Herd, die Straße oder das Buch. Auch dass der Busen maskulin, die Eichel feminin und das Glied neutrum sind, beruht ganz offensichtlich nicht auf irgendwelchen biologischen Hintergründen.
Ähnlich verhält es sich z. B. mit der Leser oder der Kunde. Während der Genus übergeschlechtlich verwendet wird (der Gast, der Mensch, die Person, die Waise, das Kind, das Individuum), stellt der Sexus eine weitere Aufsplitterung in männlich und weiblich dar.
Wir haben es hier mit etwas zu tun, was man in der Sprachwissenschaft "Homonym" nennt. Homonyme sind gleichlautende Wörter, die aber unterschiedliche Dinge meinen. Ein "Flügel" kann beispielsweise der Teil eines Vogels sein, der Teil einer Fußballmannschaft oder ein Klavier. Manchmal sind diese Homonyme nicht so leicht auseinanderzuhalten, und da kommt es dann zu Missverständnissen wie in der feministischen Sprachwissenschaft. "Kunden" kann nämlich ebenfalls zweierlei bedeuten: "Menschen, die einkaufen" ebenso wie "Männer, die einkaufen". Indem Sprachkritiker*innen behaupten, mit "Kunden" seien nur Männer gemeint, erzeugen sie den Eindruck, Frauen würden sprachlich unterdrückt. Sie richten sich nicht danach, was Menschen meinen, wenn sie etwas sagen, sondern danach, was sie ihnen unterstellen, was sie meinen: "Sie reden ja nur von den Männern! Uns Frauen lassen Sie mal wieder unter den Tisch fallen!"
Aber das ist ebenso nervtötend wie falsch.
Auch sorgt der Artikel im Singular mit dem grammatischen Geschlecht für den Unterschied zwischen der (frohen) Kunde und dem Kunden sowie der Leiter und dem Leiter...
Aus eben den soeben erklärten Gründen sind 99 Lehrerinnen und ein Lehrer zusammen hundert Lehrer: Es wird nämlich der grammatikalische Oberbegriff verwendet, sobald eine auch nur irgendwie gemischte Gruppe besteht. Ohne einen solchen Oberbegriff, der für beide Geschlechter gilt, würden sich bestimmte Sachverhalte auch überhaupt nicht formulieren lassen (etwa "Jeder dritte Unternehmer in Österreich ist eine Frau." oder "Wir kennen nicht mal das Geschlecht des Verdächtigen.") Ein "Tag" mit seinen 24 Stunden besteht aus Tag und Nacht, genauso wie "der Kunde" männlich oder weiblich sein kann - unabhängig von seinem grammatischen Geschlecht. Ähnlich verhält es sich mit "die Katze": Die weibliche Form steht als Oberbegriff sowohl für das weibliche Tier als auch für das männliche, das wir, wenn wir es genauer spezifizieren möchten, als "der Kater" bezeichnen (so wie "der Kunde", wenn weiblich, zu "die Kundin" wird). Zu behaupten mit "der Kunde" seien nur Männer gemeint, allein weil "der" davorsteht, ist grammatisch ungefähr so durchdacht wie es die Argumentation ist, mit "die Kunden" seien offenbar nur Frauen gemeint, weil "die" davorsteht. In Wahrheit drückt natürlich keiner der beiden Artikel den Sexus aus: "die" bezieht sich auf die Pluralform, "der" auf den Genus. Erst durch die konsequente Doppelbenennung in der feministischen Sprache "die Kunden und Kundinnen" wird der Sexismus in die Sprache eingeführt, wo er vorher durch den geschlechtsunabhängigen Oberbegriff nicht vorhanden war.
Im Übrigen bin ich öfter mal "die Vertretung" für einen Kollegen. Ist kein Problem für mich.
Aber ich kenne auch den Unterschied zwischen Genus und Sexus. Und ehrlich gesagt, möchte ich nicht so gerne ein Vertreter, ein Klinkenputzer sein... Aber ein Mann, der allen Frauen mit Respekt auf Augenhöhe gerne begegnet und hofft, dass alsbald keine Lohn-/Gehaltsdifferenz zwischen den Geschlechtern mehr besteht. Denn nur damit unterstützen wir die Emanzipation – nicht aber mit umständlichem Gender-Sprich-und-Schreib-Stil.“

pippa
pippa
Mitglied

RE: Gendern! Geht das nur mir auf den Senkel?
geschrieben von pippa
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.08.2022, 09:57:05

Ein toller Leserbrief ist das, danke.
Pippa

Allegra
Allegra
Mitglied

RE: Gendern! Geht das nur mir auf den Senkel?
geschrieben von Allegra
als Antwort auf pippa vom 01.08.2022, 14:05:57
Ein toller Leserbrief ist das, danke.
Pippa
Absolut - und das  "Gegengift" für diese bemühte Sprachverhunzung durch Gendern!
Allegra.

Anzeige

Allegra
Allegra
Mitglied

RE: Gendern! Geht das nur mir auf den Senkel?
geschrieben von Allegra
 
V. Babel: (Redakteur CZ):
"Warum ist die Doppelnennung (beispielsweise: Referentinnen und Referenten) aus Ihrer Sicht die einzige geeignete Form um die Gleichberechtigung von Frauen und Männern zu gewährleisten?"
Prof Dr.Schlobinski:
"Zunächst: Die Gleichberechtigung wird nicht durch eine Schreibvariante gewährleistet .
Es gibt verschiedene gegenderte Formen, die Doppelnennung ist eine davon. Die
Abfolge ist nicht zwingend, aber im Sprachgebrauch üblich.
Die GfdS spricht sich gegen Schreibungen mit Sternchen, Doppelpunkt oder Unterstrich aus,
 zum Beispiel:  der*die Expert*in,  eine Fan:in  oder Ärzt_innen.
Hierfür gibt es viele Argumente, die ich im Einzelnen jetzt nicht ausführen kann.
Nur eines: die GfdS folgtdem Regelwerk der amtlichen Rechtschreibung, wie es
vom Rat für deutsche Rechtschreibung festgelegt
ist ..."


aus dem Interview mit Prof. Dr. Peter Schlobinski,
Vorsitzender der Gesellschaft für Deutsche Sprache

Allegra
RE: Gendern! Geht das nur mir auf den Senkel?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Allegra vom 15.04.2023, 16:23:23
Ich bin der Meinung, dass dieser gesamte Unsinn entweder Leuten dient, die zu viel Zeit haben oder aber frustrierten MenschInnen, die mit dem eigenen und anderen Geschlechtern nicht klar kommen.

Ich möchte kein Ausländer sein, der Deutsch lernt!

Und für uns Linkshänder gibt es noch immer keine Lobby!

Simiya

Anzeige