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Aktuelle Themen Frauen früher und heute.

Gillian
Gillian
Mitglied

Re: Frauen früher und heute.
geschrieben von Gillian
Ich habe mich sehr gefreut, dass Barbarakary ihre Eindrücke über die jungen Familien in Ostdeutschland so positiv geschildert hat, denn einer "zugereisten Westdeutschen" wird hier viel eher geglaubt als einer "alteingesessenen Ostdeutschen". Die haben sich ja auch verständlicherweise nicht zu Wort gemeldet .

Bei wissenschaftlichen Analysen und Forschungen zu Kleinkindern bin ich skeptisch geworden. Die Ergebnisse und Meinungen ändern sich aller paar Jahre.
Als ich 1958 mit 23 Jahren mein erstes Kind bekam, wurde mir ein Buch über Babyerziehung geschenkt, geschrieben von verschiedenen internationalen Autoren. Ausnahmslos alle waren der Meinung, wenn ein Baby frisch gewickelt und gefüttert ist und trotzdem schreit, so soll man es keinesfalls hochnehmen und trösten, sonst würde man es für´s ganze Leben "verwöhnen".
Und ich junge eifrige Mutter richtete mich danach, schob den Stubenwagen mit meinem quäkenden Erstgeborenen ins hinterste Zimmer der Wohnung und ließ ihn schreien .
Meine Mutter wohnte im gleichen Haus und hörte das. Nun bekam ich von ihr einiges zu hören, blieb aber zunächst stur bei der Meinung der alleswissenden Buchautoren.
Aber schließlich siegte doch die Mutterliebe , und das war richtig! Denn einige Zeit später wurden diese Erkenntnisse total umgekrempelt und ad acta gelegt. So ist das mit den Analysen ... und ich habe nie so richtig mein schlechtes Gewissen losgekriegt, dass ich dem geschriebenen wissenschaftlichen Wort so hörig gewesen war.

Meine gute Meinung zu den Kinderkrippen bezieht sich natürlich noch auf die DDR-Zeit. Es gab außer der Kindergärtnerin noch den Studierberuf der "Krippenerzieherin", und mit denen war ich immer zufrieden. Wie es heute ist, kann ich nicht beurteilen. Gibt es noch ausgebildete "Krippenerzieherinnen"?
Gi.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Frauen früher und heute.
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.03.2014, 16:50:38
DAs ist aber eine mickrige Aussicht auf eine Rentenerhöhung, die übrigens immer prozentual bezahlt wird - also je höher die Rente, desto höher die Summe in toto.
Das Problem bei alleinerziehenden Müttern und Vätern sehe ich aber differenzierter: warum müssen diese mehr Steuern bezahlen als z.B. ein Ehepaar (auch ohne Kinder)? WArum müssen verheiratete Ehepaare (auch ohne Kinder) weniger Krankenkassenbeiträge bezahlen als z.B. junge Ehepaare, die beide erwerbsttätig sind? Ich werde nicht müde werden, gegen dieses unsägliche Ehegattensplitting zu Felde zu ziehen,das nicht mehr in unsere Zeit passt und die tapferen alleinerziehenden Mütter und Väter so sträflich benachteiligt. Olga
Re: Frauen früher und heute.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 14.03.2014, 15:42:45
WArum müssen verheiratete Ehepaare (auch ohne Kinder) weniger Krankenkassenbeiträge bezahlen als z.B. junge Ehepaare, die beide erwerbsttätig sind?

??????Es sind doch beides Ehepaare.
Die Summe der Rentenerhöhung war nur fiktiv,
es gibt aber Leute die noch weniger bekommen.

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mane
mane
Mitglied

Re: Frauen früher und heute.
geschrieben von mane
als Antwort auf Gillian vom 14.03.2014, 14:16:09

Bei wissenschaftlichen Analysen und Forschungen zu Kleinkindern bin ich skeptisch geworden. Die Ergebnisse und Meinungen ändern sich aller paar Jahre.
Als ich 1958 mit 23 Jahren mein erstes Kind bekam, wurde mir ein Buch über Babyerziehung geschenkt, geschrieben von verschiedenen internationalen Autoren. Ausnahmslos alle waren der Meinung, wenn ein Baby frisch gewickelt und gefüttert ist und trotzdem schreit, so soll man es keinesfalls hochnehmen und trösten, sonst würde man es für´s ganze Leben "verwöhnen".Und ich junge eifrige Mutter richtete mich danach, schob den Stubenwagen mit meinem quäkenden Erstgeborenen ins hinterste Zimmer der Wohnung und ließ ihn schreien .
Meine Mutter wohnte im gleichen Haus und hörte das. Nun bekam ich von ihr einiges zu hören, blieb aber zunächst stur bei der Meinung der alleswissenden Buchautoren.
Aber schließlich siegte doch die Mutterliebe , und das war richtig! Denn einige Zeit später wurden diese Erkenntnisse total umgekrempelt und ad acta gelegt. So ist das mit den Analysen ... und ich habe nie so richtig mein schlechtes Gewissen losgekriegt, dass ich dem geschriebenen wissenschaftlichen Wort so hörig gewesen war.
(gefettet von mir)

Liebe Gillian,

ich kann Deine Skepsis betreff der von Zeit zu Zeit wechselnden Erkenntnissen von Erziehungsratgebern verstehen. Ich habe vor einiger Zeit in einem anderen Thread über einen Ratgeber geschrieben, der die von Dir erwähnten Erziehungsmethoden fordert.

Ich habe mal über das Buch: "Die Mutter und ihr erstes Kind", gelesen, ein Ratgeber zur Säuglingspflege von einer Johanna Haarer, der vor, während und auch nach dem 2. Weltkrieg noch in vielen Haushalten zu finden war.

Es ist eine Anleitung, die eine liebevolle Beziehung zum Kind nicht zulässt. Kinder soll man schreien lassen, "das kräftigt die Lungen", hieß es und ich kenne diesen Ausspruch auch noch. Sonst würde es verwöhnt und man ziehe sich einen Haustyrannen heran. Sie warnte ausdrücklich davor, das Kind aus dem Bett zu nehmen und herumzutragen.
Das Kind sollte Tag und Nacht allein in einem stillen Raum sein. Die Trennung von der Familie begann gleich nach der Geburt: Sobald der Säugling gewaschen, gewickelt und angezogen war, sollte er für 24 Stunden allein bleiben.

geschrieben von Mane
Gillian
Gillian
Mitglied

Re: Frauen früher und heute.
geschrieben von Gillian
als Antwort auf mane vom 12.03.2014, 21:31:06
[quote=barbarakary]

Liebe Barbarakary,

herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort auf meine Frage.

Verstehe ich Dich richtig, dass sich mit der Wende für die ostdeutschen Frauen in bezug auf ihre Berufstätigkeit nichts geändert hat? Es ist für sie ebenso selbstverständlich, möglichst bald wieder ihren Beruf nach dem Kinderkriegen auszuüben, wie es für ihre Mütter zu DDR-Zeiten war?

Ich dachte Ost und West hätten sich hierbei ein wenig angenähert, was aber sicher im Laufe der nächsten Jahrzehnte so sein wird. Die unterschiedlichen Prägungen lassen sich nicht so einfach abschütteln.

Liebe Grüße von Mane
geschrieben von mane


Liebe Mane, muss sich denn immer und unbedingt Ost nach West richten? Haben wir mit der Wiedervereinigung alle Erkenntnisse unseres Lebens über Bord zu werfen?
Im Westen war es immer so, also hat sich auch der Osten danach zu richten?
Ich hoffe, dass sich die ostdeutschen Familien da vom Westen nicht unterbuttern lassen, auch in Jahrzehnten nicht!
LG von Gi.,
die sich freut, dass wir beide in der Baby-Erziehung von früher der gleichen Meinung sind
Mitglied_0878d35
Mitglied_0878d35
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Re: Frauen früher und heute.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.03.2014, 16:47:17
Hallo Catrinchen, bin selber Meinung ,wie du.
Habe mich vor 45 Jahren entschieden für unsere Tochter, und auf eine berufliche Karriere zu verzichten. Habe das niemals bereut. Es war eine gute Entscheidung.

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mane
mane
Mitglied

Re: Frauen früher und heute.
geschrieben von mane
als Antwort auf Gillian vom 15.03.2014, 17:04:26
Liebe Gillian,

da habe ich mich mal wieder missverständlich ausgedrückt und nur über die eine Seite geschrieben. Das lag sicher daran, dass Barbarakary mir von den ostdeutschen Frauen erzählt hatte und ich darauf eingegangen bin.

Trotzdem bin ich der Meinung, dass wir einander in einigen Dingen annähern könnten und das, was wir jeweils für gut erachten auch übernehmen sollten. Ost wie West. Die Westfrauen haben sich doch bereits von den starken Ostfrauen beeinflussen lassen, siehe z.B. unsere Bundeskanzlerin. Da fallen mir noch mehr positive Dinge ein, die ich an den Ostdeutschen sehr mag. Ich schrieb ja bereits von meiner Cousine aus Sachsen Anhalt, deren Mut und Durchsetzungskraft ich bewundere und ich denke gerne an ihre Gastfreundschaft, an den Gemeinschaftssinn und ihre Offenheit, Neuem gegenüber.

Dein Beitrag wirft viele Fragen in mir auf. Warum hast Du das Gefühl, dass der Westen den Osten "unterbuttern" möchte? Ihr habt anders gelebt als wir, vor und nach der Wende und dadurch eine andere Identität gewonnen. Das ist doch eine Bereicherung für uns alle. Gibt es denn hier im Westen nichts, was Du ebenso siehst?

Hast Du das Gefühl, dass Ihr anders gemacht werden sollt und nicht so bleiben dürft, wie Ihr seid? Was macht Dein Anderssein (oder allgemein, der Ostdeutschen) aus? Wie definierst Du/Ihr Deine/Eure Identität, im Gegensatz zur westdeutschen?
Re: Frauen früher und heute.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.03.2014, 18:46:46
Hallo Marjut,
danke für Deine Meinung.
Gillian
Gillian
Mitglied

Re: Frauen früher und heute.
geschrieben von Gillian
als Antwort auf mane vom 15.03.2014, 19:36:27
Liebe Mane,
nichts liegt mir ferner, als hier wieder einen Ost-West-Streit anzufangen, der für alle Seiten unerquicklich ist.

Nur soviel: Die "Annäherung", die du vermisst hast, bezog sich auf die Berufstätigkeit der ostdeutschen jungen Mütter von heute, und ich musste sie so verstehen, dass sie es so machen sollen wie die westdeutschen, nämlich mit einem Kind zu Hause bleiben.

Ich betone nochmals: Jede Mutter soll es machen, wie sie es für richtig hält und dabei glücklich ist, jedoch einander gegenseitig nichts vorwerfen.

Mit meinen eigenen Befindlichkeiten werde ich schon fertig, liebe Mane, keine Bange ! Auf keinen Fall möchte ich O gegen W aufwiegeln und umgekehrt - und ich hoffe inständig, dass es soweit nicht kommt.
Liebe Grüße und schönen Abend noch!
Gi.
Klaro
Klaro
Mitglied

Re: Frauen früher und heute.
geschrieben von Klaro
als Antwort auf Gillian vom 15.03.2014, 20:56:48
Nur soviel: Die "Annäherung", die du vermisst hast, bezog sich auf die Berufstätigkeit der ostdeutschen jungen Mütter von heute, und ich musste sie so verstehen, dass sie es so machen sollen wie die westdeutschen, nämlich mit einem Kind zu Hause bleiben.
geschrieben von Gilian


Liebe Gilian,

das war wohl ein Missverständnis, ich denke so war der ganze Thread nicht gemeint.
In Westdeutschland bleibt sicher kaum eine Mutter ihr ganzes Mutterdasein zu Hause, dafür sind die Lebensunterhaltskosten viel zu hoch. Heutzutage bekomme ich es so mit, dass die meisten jungen Mütter nach der Elternzeit, also wenn das Kind ca. 3 Jahre alt ist, wieder in ihren alten Beruf zurückkehren oder eine Teilzeitbeschäftigung annehmen.

Auch früher - also als ich z.B. junge Mutter war, war es so, dass die meisten Mütter, wenn die Kinder dann im Kindergarten waren, einen Teilzeitjob annahmen. Einige haben - sofern sie die Möglichkeit einer Ganztagsbetreuung z.B. durch eine Tagesmutter oder Oma hatten, auch einen Vollzeitjob angenommen.
Auch war es bisher nie so, dass Kinder nicht in den Kindergarten kamen, zumindest nicht seit meiner "Jungmutterzeit". Sicher gab es Ausnahmen, aber die waren zu vernachlässigen. Aber die ersten 3 - 4 Jahre blieben fast alle Mütter zu Hause. Und wer das finanziell konnte, auch noch ein bißchen länger...bei mehreren Kindern sowieso.

Zur Zt. meiner Mutter - also meine Kinderzeit - da war es noch anders (also gleich nach dem Krieg und in den 50./60. Jahren )nämlich genau andersherum. Das war auch nicht weiter schlimm, denn soziale Kontakte gab es bei dem damaligen noch "Baby-Boom" zuhauf. In der Nachbarschaft waren genügend Kinder zum Spielen.
Wenn die Mutter arbeiten musste, dann waren die Schulkinder halt "Schlüsselkinder", das war natürlich nicht sehr schön, da wäre damals ein Hort schon gut gewesen, aber die Nachfrage war gar nicht da oder besser gesagt, keine Nachfrage weil Hort eben nicht vorhanden bzw. bekannt, eben auch weil die Schlüsselkinder in der Minderzahl waren.

Liebe Grüße

Klaro

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