Aktuelle Themen Frauen früher und heute.
Ich kann mich noch erinnern, wie wütend meine Mutter war, als die Nachbarin sagte, die Mädchen bräuchten doch nicht aufs Gymnasium zu gehen, die heiraten doch sowieso mal.
Ja, Stellamaris, das war die übliche Einstellung der Vorkriegsgeneration. Meine Mutter z. B. durfte keinen Beruf lernen, obwohl sie es gern getan hätte, sondern war schon als Kind billige Hausangestellte ihrer Eltern und Hüterin der kleinen Geschwister . Als ihr Mann, mein Vater, sehr früh starb, stand sie fast mittellos da. An einen ihrer wichtigsten Sätze aus frühester Kindheit erinnere ich mich, der lautete: "Lerne so viel wie möglich, damit Du nicht mal so da stehst wie ich". Dazu gab sie mir trotz ihrer kargen Rente die Gelegenheit, was ich nie vergessen werde.
Ich glaube, so wie früher Frauen mit Berufsausbildung als "Exoten" galten, so sind es heute Frauen ohne Ausbildung. Manchmal ist es schade, wenn sie ihren oft qualifizierten und nachgefragten Beruf nach dem Kinderkriegen nicht mehr ausüben. In dieser Hinsicht fand ich das System in der DDR besser.
Clara
Das meist die Männer wieder Vollzeit in den Beruf gehen, hat oft einfach nur finanzielle Gründe. Die Männer verdienen auch in der heutigen Zeit immer noch mehr als die Frauen.Solange das so ist, wird sich auch an der Rollenverteilung in der Familie nichts ändern. Ich selbst habe nach der Geburt meiner Kinder auch nur in Teilzeit gearbeitet, obwohl ich meinen Beruf liebend gerne Vollzeit ausgeübt hätte. Denn nur Haus und Kinder war mir immer zu wenig. Nur gab es zu meiner Zeit keine Ganztagskindergärten und auf das Gehalt von meinem Mann konnten wir einfacch nicht verzichten. Krankenschwestern werden nun wurden nun einmal nicht so üppig bezahlt. Ich denke auch, daß die jungen Frauen heute bei den klammen Rentenkassen keine Wahl haben. Sie müssen bald wieder in den Job. Sonst droht Altersarmut.
Clara, eine Frage,
warum ist es so enorm wichtig,
das Frauen wieder ganztags in ihren Beruf zurückkehren?
Ein befriedigendes, ausgefülltes Leben,
habe ich auch ohne Vollzeit, und ich kann mich ohne
Hetze den Kindern und der Hausarbeit widmen.
Doppelbelastung wäre ein Vollzeitjob für die meisten Frauen,
denn Männer die kochen und das Bad putzen sind auch heute
noch in der Minderheit.
Das ist es ja, Catrinchen, diese Tätigkeiten erscheinen doch einigen Männern noch als unbefriedigend oder "unmännlich".
Teilzeit ist okay, aber warum nicht auch für Männer, bzw. nehmen die sie so wenig an? Leider wird heute noch in vielen Berufen eine Vollzeitbeschäftigung verlangt, dabei gäbe es Möglichkeiten, Arbeit so zu organisieren, dass Frauen Beides, Beruf und Kinder miteinander vereinbaren können. In anderen Ländern geht es auch.
Wenn Frauen aus voller Überzeugung "nur" noch Hausfrau und Mutter sein wollen, ist dies auch okay. Schlimm nur, wenn sie einen geliebten Beruf aufgeben sollen, wenn wirklich keine andere Möglichkeit der Kinderbetreuung besteht.
Clara
Re: Frauen früher und heute.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Clara, ich denke das hat wie schon angesprochen damit zu tun, dass die meisten Männer eben mehr verdienen, und deshalb eher die Frauen
nicht mehr Vollzeit arbeiten.
Hat ein Mann richtig Karriere gemacht, z.B.Managern oder Chefarzt,
bei aller Emanzipation, er würde sicher niemals nur einen Lappen in die Hand nehmen.
nicht mehr Vollzeit arbeiten.
Hat ein Mann richtig Karriere gemacht, z.B.Managern oder Chefarzt,
bei aller Emanzipation, er würde sicher niemals nur einen Lappen in die Hand nehmen.
Dieser Meinung bin ich auch, Catrinchen. Die Frauen haben es aber (gemeinsam mit den Männern) in der Hand, dies zu ändern, indem sie eben auch Karriere machen, Chefärztin oder Managerin werden. Da fängt der Kreislauf Beruf-Kinder-Betreuungsmöglichkeit-Doppelbelastung-Gleichberechtigung wieder an. Es gibt noch viel zu tun!
Clara
Clara
Re: Frauen früher und heute.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ja Clara,
aber nicht mehr für uns
aber nicht mehr für uns
Zum Glück! Clara
Als Mann möchte ich einen Punkt einbringen , der mir in der ganzen Diskussion ( nicht nur hier , aber überhaupt ) , viel zu kurz kommt.
Nämlich den der ACHTUNG der Mutter , Ehefrau und Hausfrau .
Wenn eine Frau , die dies alles ist , natürlich von Mann , Umwelt und Medien hört --,daß sie eine blöde Glucke ist , dem Mann hörig , und eigentlich dem Ideal aller Faschisten entspricht --ja , die Frau wird schleunigst auf Abhife sinnen , und wenns nicht geht , solange ihrer Tochter was vorheulen , bis diese beschließt , es " einmal besser zu machen " !
Die Würde eines Menschen hat auch damit zu tun , daß man nicht für etwas Gutgemeintes beschimpft , erniedrigt und verachtet wird !
Dies ist nämlich oft ein Motiv für die UNBEDINGTE Berufstätigkeit
vieler Frauen , das ich oft im engsten Kreis erlebt habe.
Eben auch in Familien , wo das finanziell gar nicht nötig war.
Klar , wenn echte Not herrscht , müßen ALLE arbeiten , aber so häufig ist das auch nicht , denn oft ist " NOT " nur die Tatsache , daß man sich " mehr leisten will ".......
Nämlich den der ACHTUNG der Mutter , Ehefrau und Hausfrau .
Wenn eine Frau , die dies alles ist , natürlich von Mann , Umwelt und Medien hört --,daß sie eine blöde Glucke ist , dem Mann hörig , und eigentlich dem Ideal aller Faschisten entspricht --ja , die Frau wird schleunigst auf Abhife sinnen , und wenns nicht geht , solange ihrer Tochter was vorheulen , bis diese beschließt , es " einmal besser zu machen " !
Die Würde eines Menschen hat auch damit zu tun , daß man nicht für etwas Gutgemeintes beschimpft , erniedrigt und verachtet wird !
Dies ist nämlich oft ein Motiv für die UNBEDINGTE Berufstätigkeit
vieler Frauen , das ich oft im engsten Kreis erlebt habe.
Eben auch in Familien , wo das finanziell gar nicht nötig war.
Klar , wenn echte Not herrscht , müßen ALLE arbeiten , aber so häufig ist das auch nicht , denn oft ist " NOT " nur die Tatsache , daß man sich " mehr leisten will ".......
Klar , wenn echte Not herrscht , müßen ALLE arbeiten , aber so häufig ist das auch nicht , denn oft ist " NOT " nur die Tatsache , daß man sich " mehr leisten will ".......
Was ist so falsch daran, sich etwas leisten zu können und auch als Frau eigenes Geld zu verdienen? Ich war sehr gerne Mutter und Krankenschwester aber äußerst ungerne Hausfrau. Wollte auch nie als solche betitelt werden. Kochen, putzen und backen war für mich immer eine Notwendigkeit, die halt erledigt werden mußte. In unserer Generation wurden die arbeitenden Mütter noch als Rabenmütter bezeichnet. Gut, daß das heute anders ist.
Sindona
Meine Mutter -Jahrgang 1912 - hatte gegen alle Widerstände einen Beruf erlernt, den sie zwangsweise aufgeben musste, als sie meinen Vater heiratete. Verheiratete Frauen durften damals keine Berufstätigkeit ausüben.
Das Schlimmste dabei war, dass sie meinen Vater ja nur heiratete, um ihn, der als Staatsfeind seine Arbeit verloren hatte, vor dem Arbeitsdienst zu schützen. Absurderweise waren sie nun beide arbeitslos.
Nach ihrer Flucht in den Norden änderte sich das. Dort fand mein Vater trotz des Stigmas Arbeit und sogar meine Mutter konnte bis zu meiner Geburt ihrem Beruf nachgehen.
Leider hat sie dann nach Kriegsende nicht wieder angefangen mit der Behauptung mir dieses schuldig zu sein.
Das war fatal, denn es machte sie unzufrieden und mir bereitete es ewig Schuldgefühle.
Eine Mutter hatte eben bei ihrem Kind zu bleiben und alle, die sich vernünftigerweise nicht daran hielten wurden fast als Aussätzige behandelt.
Bei meiner Mutter spielte es dabei noch nicht einmal eine Rolle, dass sie von Gesetzes wegen meinen Vater hätte fragen müssen. Dies war ihr nämlich überhaupt nicht bewusst, genauso wie mir. Auch ich wäre nie auf die Idee gekommen, meinen Mann zu fragen, ob ich arbeiten dürfte. Ich erfuhr von diesem Gesetz erst lange nach dem es abgeschafft worden war.
Pippa
Das Schlimmste dabei war, dass sie meinen Vater ja nur heiratete, um ihn, der als Staatsfeind seine Arbeit verloren hatte, vor dem Arbeitsdienst zu schützen. Absurderweise waren sie nun beide arbeitslos.
Nach ihrer Flucht in den Norden änderte sich das. Dort fand mein Vater trotz des Stigmas Arbeit und sogar meine Mutter konnte bis zu meiner Geburt ihrem Beruf nachgehen.
Leider hat sie dann nach Kriegsende nicht wieder angefangen mit der Behauptung mir dieses schuldig zu sein.
Das war fatal, denn es machte sie unzufrieden und mir bereitete es ewig Schuldgefühle.
Eine Mutter hatte eben bei ihrem Kind zu bleiben und alle, die sich vernünftigerweise nicht daran hielten wurden fast als Aussätzige behandelt.
Bei meiner Mutter spielte es dabei noch nicht einmal eine Rolle, dass sie von Gesetzes wegen meinen Vater hätte fragen müssen. Dies war ihr nämlich überhaupt nicht bewusst, genauso wie mir. Auch ich wäre nie auf die Idee gekommen, meinen Mann zu fragen, ob ich arbeiten dürfte. Ich erfuhr von diesem Gesetz erst lange nach dem es abgeschafft worden war.
Pippa