Aktuelle Themen Feige oder mutig?
Guten Morgen,
bleibe ich jetzt mal bei dir Peter, denn deine Antwort auf meinen Beitrag sagt sehr viel über dich aus.
Nicht umsonst stellte ich die Antwort des jungen Mannes ein die er mir auf meine Frage:
„ob er vielleicht auch einmal an seine 5 kleinen Kinder dachte bevor er auf sein Motorrad stieg,“
gab dazu ein, die dann lautete:
„ich war so unglücklich, ich ging in die Garage nahm mein Motorrad und wollte mir das Leben nehmen……….
- nein – ich dachte und spürte gar nichts, denn, ich wollte ganz einfach nicht mehr leben!“
darauf dann diese, deine Antwort:
„So schmerzhaft für den jungen Mann das auch war mit seiner Frau---für mich war das feige, Selbstmord zu begehen.Haben nicht die 5 Kinder gerade in dieser schwierigen Zeit,eine Unterstützung vom Vater zu bekommen
Er wollte sie zu Waisen machen? Das ist verantwortungslos.Er wollte sich der Verantwortung entziehen.Er war ein Egoist.---so seh ich das.
peter25“
_____________________________________________________________________________
Dieser junge Mensch befand sich in dem Moment seiner Handlung in einer „geistigen Ausnahmesituation“, was du total ignorierst. Stattdessen erwartest du,
dass er logischerweise zuerst an seine Kinder denken soll?
Wenn er so hätte denken können - in dem entscheidenden Moment, hätte er auch anders gehandelt, nämlich logischerweise so, wie das nicht betroffene in ihrer Überheblichkeit erwarten
Meinst du nicht, dass es von purem Egoismus, Arroganz und Selbstherrlichkeit zeugt, wenn ein nur außen stehender von einem sich in einer Art Schockzustand befindlichen Menschen verlangt – in seinem ihn in dem Moment total überfordernden Zustand auch noch logisch zu handeln?
Ich wollte dich mit meiner Antwort nicht kränken, aber vielleicht ist es dir in Zukunft eher mal möglich nicht nur von oben herab, die Handlung eines Anderen der sich in einer prekären Situation befindet etwas besser einzuschätzen und vielleicht sogar auch zu verstehen.
--
albaraq
bleibe ich jetzt mal bei dir Peter, denn deine Antwort auf meinen Beitrag sagt sehr viel über dich aus.
Nicht umsonst stellte ich die Antwort des jungen Mannes ein die er mir auf meine Frage:
„ob er vielleicht auch einmal an seine 5 kleinen Kinder dachte bevor er auf sein Motorrad stieg,“
gab dazu ein, die dann lautete:
„ich war so unglücklich, ich ging in die Garage nahm mein Motorrad und wollte mir das Leben nehmen……….
- nein – ich dachte und spürte gar nichts, denn, ich wollte ganz einfach nicht mehr leben!“
darauf dann diese, deine Antwort:
„So schmerzhaft für den jungen Mann das auch war mit seiner Frau---für mich war das feige, Selbstmord zu begehen.Haben nicht die 5 Kinder gerade in dieser schwierigen Zeit,eine Unterstützung vom Vater zu bekommen
Er wollte sie zu Waisen machen? Das ist verantwortungslos.Er wollte sich der Verantwortung entziehen.Er war ein Egoist.---so seh ich das.
peter25“
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Dieser junge Mensch befand sich in dem Moment seiner Handlung in einer „geistigen Ausnahmesituation“, was du total ignorierst. Stattdessen erwartest du,
dass er logischerweise zuerst an seine Kinder denken soll?
Wenn er so hätte denken können - in dem entscheidenden Moment, hätte er auch anders gehandelt, nämlich logischerweise so, wie das nicht betroffene in ihrer Überheblichkeit erwarten
Meinst du nicht, dass es von purem Egoismus, Arroganz und Selbstherrlichkeit zeugt, wenn ein nur außen stehender von einem sich in einer Art Schockzustand befindlichen Menschen verlangt – in seinem ihn in dem Moment total überfordernden Zustand auch noch logisch zu handeln?
Ich wollte dich mit meiner Antwort nicht kränken, aber vielleicht ist es dir in Zukunft eher mal möglich nicht nur von oben herab, die Handlung eines Anderen der sich in einer prekären Situation befindet etwas besser einzuschätzen und vielleicht sogar auch zu verstehen.
--
albaraq
Re: Feige oder mutig?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hallo Albaraq,
Genauso ist es, Ausnahmezustand.
Das war es, was ich mit meiner vorstehenden Frage bezweckte.
Darüber nachzudenken, daß man es wohl wirklich nur vollständig erfassen kann,
wenn man an dem Punkt selber war oder mit jemandem drüber sprechen konnte, der dort war.
Um einigermaßen zu verstehen, warum es immer wieder zu solchen unverständlichen Suiziden kommt.
Ich meine, man muß den Betroffenen helfen und vor sich selber schützen.
Aber das scheinen selbst die Fachleute nicht zu schaffen.
Liegt vielleicht ebenfalls daran, daß es einen Unterschied macht, drüber geredet zu haben und selber an dem Punkt gewesen zu sein.
--
nordstern
Genauso ist es, Ausnahmezustand.
Das war es, was ich mit meiner vorstehenden Frage bezweckte.
Darüber nachzudenken, daß man es wohl wirklich nur vollständig erfassen kann,
wenn man an dem Punkt selber war oder mit jemandem drüber sprechen konnte, der dort war.
Um einigermaßen zu verstehen, warum es immer wieder zu solchen unverständlichen Suiziden kommt.
Ich meine, man muß den Betroffenen helfen und vor sich selber schützen.
Aber das scheinen selbst die Fachleute nicht zu schaffen.
Liegt vielleicht ebenfalls daran, daß es einen Unterschied macht, drüber geredet zu haben und selber an dem Punkt gewesen zu sein.
--
nordstern
Ich schrieb in meinem Artikel über einen Menschen, der sich absolut in einer Ausnahmesituation befand.
Er fand heute Morgen seine letzte Ruhestätte. Eine seltsame Beerdigung. Keine Litaneien, wie sonst üblich bei der katholischen Gemeinschaft in unserem Dorf. Bis zum eintreffen des Priesters ein monotoner Geräuschpegel der katholischen Landfrauen, oft ein Stunde lang. Heute herrschte Stille.
Mein Artikel zielte nicht nur auf seinen Freitod,ob es mutig oder feige war, oder verantwortunglos war, sondern und vorallem auf das Verhalten unserer Mitmenschen hier im Dorf. Dies machte mich fassungslos.
Habe in den letzten Tagen rechechiert und fetsgestellt, dass die katholische Kirche stets rigoros gegen den Freitod vorging, bis ins 19. Jahrhundert wurden die Besitztümer dieser Menschen vom Staat konfisziert! Sie Toten wurden im Schatten der Kirche beerdigt, damit sie ewig im Schattendasein liegen sollten.
Heute wird niemand enteignet, aber die Ereignisse in unserem Dorf kamen den mittelalterlichen Verhaltensweisen doch sehr nah. Erschreckend nahe.
Wie kann das sein im 21.Jahrhundert?
Aufgeklärte Menschen,die mit modernster Technik umzugehen verstehen, die eigentlich gebildet,belesen sind und dennoch im angesicht eines solchen Freitodes deart reagieren?
Unverständlich für mich.
Trotzdem, ein Hoffnungschimmer ist da, durch dieses Forum. Es hat mir gezeigt, dass es viele Menschen mit gesundem Menschenverstand gibt.
Danke an alle, die diesen Menschen nicht verurteilen. Es war eine Verzweiflungstat, die leider von seinen Mitmenschen, und daraus kann ich ihnen keinen Vorwurf machen, nicht gesehen wurde in welcher Verfassung er war.
--
outofspain
Er fand heute Morgen seine letzte Ruhestätte. Eine seltsame Beerdigung. Keine Litaneien, wie sonst üblich bei der katholischen Gemeinschaft in unserem Dorf. Bis zum eintreffen des Priesters ein monotoner Geräuschpegel der katholischen Landfrauen, oft ein Stunde lang. Heute herrschte Stille.
Mein Artikel zielte nicht nur auf seinen Freitod,ob es mutig oder feige war, oder verantwortunglos war, sondern und vorallem auf das Verhalten unserer Mitmenschen hier im Dorf. Dies machte mich fassungslos.
Habe in den letzten Tagen rechechiert und fetsgestellt, dass die katholische Kirche stets rigoros gegen den Freitod vorging, bis ins 19. Jahrhundert wurden die Besitztümer dieser Menschen vom Staat konfisziert! Sie Toten wurden im Schatten der Kirche beerdigt, damit sie ewig im Schattendasein liegen sollten.
Heute wird niemand enteignet, aber die Ereignisse in unserem Dorf kamen den mittelalterlichen Verhaltensweisen doch sehr nah. Erschreckend nahe.
Wie kann das sein im 21.Jahrhundert?
Aufgeklärte Menschen,die mit modernster Technik umzugehen verstehen, die eigentlich gebildet,belesen sind und dennoch im angesicht eines solchen Freitodes deart reagieren?
Unverständlich für mich.
Trotzdem, ein Hoffnungschimmer ist da, durch dieses Forum. Es hat mir gezeigt, dass es viele Menschen mit gesundem Menschenverstand gibt.
Danke an alle, die diesen Menschen nicht verurteilen. Es war eine Verzweiflungstat, die leider von seinen Mitmenschen, und daraus kann ich ihnen keinen Vorwurf machen, nicht gesehen wurde in welcher Verfassung er war.
--
outofspain
Re: Feige oder mutig?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Feige? Mutig?
Das ist doch egal.
Die Praxis beweist, daß es passiert.
Ich denke allerdings, daß beides zutrifft.
Hilfe? (ja, ich bin Mann)
Ja, es wäre Sache der Eltern/Schule/Kirche schon,
bereits recht jungen Menschen zu vermitteln,
daß solche Anwandlungen -mit einiger Sicherheit sogar mehrmals-
in ihrem Leben passieren werden.
Und daß sie kein 'Grund zu Panik' sind.
Sie sind Prüfsteine als Vorbereitung auf noch kommende Aufgaben.
Das hat sich bei mir mehr als einmal erwiesen *.
Und jedesmal kam aus einer besonders bedrückenden Situation etwas Besseres heraus, als es vor dem war.
Das sieht natürlich ein junger Mensch ohne diese Erfahrung, ohne dieses Wissen, einfach nicht. Für den sind alle Türen einfach zu.
Diese einfachen Worte
sollten bereits den I-Dötzkes vertickert werden;
denn bereits in dem 'Alter' werden sie Enttäuschungen erleben (müssen).
* Nein, ich werde sie hier nicht ausbreiten.
Das ist doch egal.
Die Praxis beweist, daß es passiert.
Ich denke allerdings, daß beides zutrifft.
Hilfe? (ja, ich bin Mann)
Ja, es wäre Sache der Eltern/Schule/Kirche schon,
bereits recht jungen Menschen zu vermitteln,
daß solche Anwandlungen -mit einiger Sicherheit sogar mehrmals-
in ihrem Leben passieren werden.
Und daß sie kein 'Grund zu Panik' sind.
Sie sind Prüfsteine als Vorbereitung auf noch kommende Aufgaben.
Das hat sich bei mir mehr als einmal erwiesen *.
Und jedesmal kam aus einer besonders bedrückenden Situation etwas Besseres heraus, als es vor dem war.
Das sieht natürlich ein junger Mensch ohne diese Erfahrung, ohne dieses Wissen, einfach nicht. Für den sind alle Türen einfach zu.
Diese einfachen Worte
sollten bereits den I-Dötzkes vertickert werden;
denn bereits in dem 'Alter' werden sie Enttäuschungen erleben (müssen).
* Nein, ich werde sie hier nicht ausbreiten.
Die von Ihnen als nicht qualifizieren Personengruppen können Sie nur beurteilen, wenn Sie die fachlichen Voraussetzungen dazu haben, was ich stark anzweifle.
--
olga64
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olga64
Das Problem ist viel differenzierter. In der Südd. Zeitung war vor kurzem ein sehr interessanter, wissenschaftlicher Artikel hierzu.
Demzufolge begehen die wenigsten Menschen wegen Depressionen Selbstmord; sehr oft ist auch dieser Hang zum Suizid familiär vererbbar (siehe z.B. Hemingway - hier hat sich bis heute fast die gesamte Familie umgebracht).
Ein grosser Gefahrenpunkt ist auch, wenn sich im Freundeskreis jemand umbringt - wissenschaftlich wird dann auch vom Nachahmungseffekt gesprochen.
Die wenigsten Menschen begehen Selbstmord spontan - meist benötigen sie ja eine entsprechende Logistik hierzu (sei es, die Einnahme von Tabletten, sich vor den Zug werfen, frontal in Autos fahren usw.). Schon wenn man die letzten beiden Selbstmord-Arten betrachten, wird man feststellen,dass Suizide auch sehr eogistisch ausgeführt werden: es können völlig Unbeteiligte mit involviert werden. Und was ist, wenn der Selbstmord nicht klappt? Es will sich z.B. jemand aufhängen, wird gerettet und überlebt dann im Koma für lange Zeit oder ist geistesgestört?
Es dürfte auch nicht viel helfen, in sehr komplizierten Fällen vorher als Mensch zu Mensch miteinander zu sprechen - hier gehört psychologische Hilfe, am besten in Kliniken mit Überwachung plus Medikamente hinzu, auch, damit nicht Dritte mit gefährdet werden.
--
olga64
Demzufolge begehen die wenigsten Menschen wegen Depressionen Selbstmord; sehr oft ist auch dieser Hang zum Suizid familiär vererbbar (siehe z.B. Hemingway - hier hat sich bis heute fast die gesamte Familie umgebracht).
Ein grosser Gefahrenpunkt ist auch, wenn sich im Freundeskreis jemand umbringt - wissenschaftlich wird dann auch vom Nachahmungseffekt gesprochen.
Die wenigsten Menschen begehen Selbstmord spontan - meist benötigen sie ja eine entsprechende Logistik hierzu (sei es, die Einnahme von Tabletten, sich vor den Zug werfen, frontal in Autos fahren usw.). Schon wenn man die letzten beiden Selbstmord-Arten betrachten, wird man feststellen,dass Suizide auch sehr eogistisch ausgeführt werden: es können völlig Unbeteiligte mit involviert werden. Und was ist, wenn der Selbstmord nicht klappt? Es will sich z.B. jemand aufhängen, wird gerettet und überlebt dann im Koma für lange Zeit oder ist geistesgestört?
Es dürfte auch nicht viel helfen, in sehr komplizierten Fällen vorher als Mensch zu Mensch miteinander zu sprechen - hier gehört psychologische Hilfe, am besten in Kliniken mit Überwachung plus Medikamente hinzu, auch, damit nicht Dritte mit gefährdet werden.
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olga64
Re: Feige oder mutig?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Dazu schreibe ich eine PN,
denn daß möchte ich lieber im Dialog besprechen.
Das werden Sie verstehen.
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nordstern
denn daß möchte ich lieber im Dialog besprechen.
Das werden Sie verstehen.
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nordstern
Selbsttöter wurden sogar ausserhalb der Friedhofmauer verlocht. Wie übrigens auch zum Teil uneheliche Kinder und deren Mütter. Aber nur bei den Katholiken. Luther hat damit aufgeräumt.
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schorsch
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schorsch
Luther hat aufgeräumt? Nützt in den mengenmässig sehr viel umfangreicheren Katholiken-Kreisen wohl nicht viel, oder?
Selbstmord ist nicht nur im Katholizismus eine Sünde, sondern in den meisten grossen Weltreligionen.
Als Trost kann hier nur gelten,dass der "verlochte" davon nichts mehr mitbekommt.
--
olga64
Selbstmord ist nicht nur im Katholizismus eine Sünde, sondern in den meisten grossen Weltreligionen.
Als Trost kann hier nur gelten,dass der "verlochte" davon nichts mehr mitbekommt.
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olga64