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Aktuelle Themen Ethikrat zur Organspende

dmz
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Re: Ethikrat zur Organspende
geschrieben von dmz
als Antwort auf schorsch vom 13.06.2007, 17:31:45
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Das frage ich mich auch.
Es kann doch nur von gesellschaftlichen Aspekten einer Moral die Rede sein.
Die kann aber beliebig festgelegt werden, und es ist in der Tat alles erlaubt.
Die Diskussion um die Organspende hat m.E. mit Ethik nichts zu tun.
Nach ethischer Auffassung ist das Organspenden grundsaetzlich 'verboten'.
:::
/
Und gerade dieser freie Wille wird
in der philosophisch-naturwissenschaftlichen Diskussion infrage gestellt:
es soll ihn gar nicht geben - den freien Willen.
'Will' also jemand seine Organe nicht hergeben, so ist er befangen, geizig, egoistisch )
Wozu also eine Einspruchsverfuegung und den Menschen heiliger machen, als er ist ?
MfGdmz.
ehemaligesMitglied451
ehemaligesMitglied451
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Re: Ethikrat zur Organspende
geschrieben von ehemaligesMitglied451
als Antwort auf simba vom 14.06.2007, 22:22:36
es geht bei der frage um befindlichkeiten und ängste die jemanden veranlassen(nicht veranlassen seine Organe zu spenden und nicht um die Qualität des rettungswesens.

donaldd
ehemaligesMitglied451
ehemaligesMitglied451
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Re: Ethikrat zur Organspende
geschrieben von ehemaligesMitglied451
als Antwort auf dmz vom 15.06.2007, 01:20:08

die Frage, ob alles medizinisch machbare auch gemacht werden sollte steht bei diesem Thema durchaus im Raum. Ich meine : NEIN

Was wird noch kommen. Gehirntransplantation?? "ewigesleben" durch ersatzkörper??
geklonte Zwillingskörper als Ersatzteillager??

donaldd

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dmz
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Re: Ethikrat zur Organspende
geschrieben von dmz
als Antwort auf ehemaligesMitglied451 vom 15.06.2007, 01:28:05
Wenn ein Leben fruehzeitiger zu Ende geht, sollte das akzeptiert werden.
Es wird immer der Eindruck erweckt, der Organ-Ersatz waere eine vollwertige Loesung.
Die genetischen Defizite koennen nicht wegdiskutiert werden.
Warum also die Bestrebungen, den Menschen angeblich reparieren zu koennen ?
MfGdmz.
dutchweepee
dutchweepee
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Re: Ethikrat zur Organspende
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf dmz vom 15.06.2007, 01:41:57
@dmz

ich gebe dir recht, daß es ethisch zweifelhaft ist, einem sehr alten und sehr reichen menschen, durch ein junges organ das leben zu verlängern. allerdings sollte die medizin einem kind, oder jungem menschen helfen dürfen und KÖNNEN, der durch organversagen vom tod bedroht ist.

wie gesagt, ist die diskussion hier eigentlich sinnlos, da die allermeisten von uns auf grund des alters, als brauchbarer organspender sowieso nicht in frage kommen.

die meisten menschen im "spenderalter", machen sich aber noch überhaupt keine gedanken zum thema tod und treffen auch keine entsprechenden maßnahmen. wenn sie dann durch einen unfall den hirntod erleiden, muss es eine chance geben, mit deren organen leben zu retten, bzw. zu verlängern.

durch meine weltanschauung gibt es für mich keinen vernünftigen grund, dies nicht zu tun. wer anders denkt, soll sich halt als ausnahme kennzeichnen. das finde ich sehr gerecht gegenüber den menschen in unserer gemeinschaft und in gewisser hinsicht, war dann mein tod auch nicht umsonst.
gutgelaunt
gutgelaunt
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Re: Ethikrat zur Organspende
geschrieben von gutgelaunt
als Antwort auf dutchweepee vom 15.06.2007, 03:24:44
Zitat dutchweepee;
..."durch meine weltanschauung gibt es für mich keinen vernünftigen grund, dies nicht zu tun. wer anders denkt, soll sich halt als ausnahme kennzeichnen."

siehste dutchweepee, schon wieder machste den Versuch, anders denkende zu suggerieren..sie müssten....!
Es genügt doch wenn DU, mit einem für dich vernünftigen Grund, so entscheidest.
Es sind doch schon diverse Gründe auf beiden Seiten aufgeführt worden.
Auch ich begrüße jede FREIWILLIGE Entscheidung für eine mögliche Organentnahme....um ein bedrohtes junges Leben zu retten....aber wie gesagt ...freiwillig!

gutgelaunt

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Medea
Medea
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Re: Ethikrat zur Organspende
geschrieben von Medea
als Antwort auf ehemaligesMitglied451 vom 15.06.2007, 01:28:05
Donaldd

genau d a s ist seit langem meine Meinung.

Auch ein neues Herz ist kein Garant dafür, daß das Leben nun plötzlich lebenswerter und ohne Komplikationen ablaufen wird.
Es gibt neben der ethischen auch noch die psychische Variante, die nicht unerheblich sein dürfte und einen mit einem neuen Organ Bedachten wieder in andere Nöte bringt. Auch eine Diskussion wert.

Medea.


Medea
Medea
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Re: Ethikrat zur Organspende
geschrieben von Medea
als Antwort auf dutchweepee vom 15.06.2007, 03:24:44
Dutch,
ich habe mal gelesen, daß die "alten" Organe, also als potentielle Spender wir hier ab 60 vom ST, auch gerne genommen werden, dann weniger zur Verpflanzung als vielmehr zu Forschungszwecken ......

Auch dafür bin ich nicht zu begeistern, aber das kann ja jeder Einzelne halten wie er will.

Grüße von Medea.

simba
simba
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Re: Ethikrat zur Organspende
geschrieben von simba
als Antwort auf Medea vom 15.06.2007, 08:48:34
An toten Menschen wurde immer schon geforscht und wir können froh sein, denn sonst würde die Medizin noch nicht soweit stehen, wie sie es jetzt tut - auch wenn manchmal vielleicht ethische Regeln verletzt wurden. (Auch Leonardo da Vinci war zu seiner Zeit sozusagen ein Leichenfledderer)
Mich würde interessieren, wenn bei jenen die Organspenden ablehnen plötzlich ein Familien
mitglied erkranken würde, ( was ich wirklich niemand wünsche) und jetzt vor der Wahl steht, entweder zu sterben, oder ein neues Organ zu bekommen ?
--
simba
bongoline
bongoline
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Re: Ethikrat zur Organspende
geschrieben von bongoline
als Antwort auf ehemaligesMitglied451 vom 13.06.2007, 11:15:18
Wenn ich die Augen endgültig zumache oder bei mir nur der Hirntod eintreten sollte, kann man, was verwertbar ist, von mir haben. Diese Zustimmung trage ich ständig bei mir. Allerdings habe ich mich dagegen verwehrt, dass ich ein Organ verpflanzt bekomme oder im aussichtslosen Fall lebenserhaltende Massnahmen gesetzt werden.

Wie simba richtig schrieb - es wird geholfen. Erleide ich einen Unfall oder Herzinfarkt, kommt der Notarzt und der kommt nicht alleine, also bin ich nicht einer Person alleine ausgeliefert. Komme ich ins Krankenhaus, ist ebenfalls eine ganze Crew dafür verantwortlich, den Patienten zu übernehmen und zu versorgen.

Bedenken hätte ich, wenn ich einem einzelnen Arzt, der massgeblich was zu sagen hat, alleine ausgeliefert wäre. Aber dem ist nicht so. Als ich damals nachts den Unfall hatte und mit Blaulicht ins Klinikum eingeliefert wurde, stand bereits der OP-Stab mit 3 Operateuren, Narkotiseur und Schwestern bereit, die mich ab Rettungswagen nicht mehr aus den Augen gelassen haben.

Ob man jetzt von mir 500 Gramm Asche oder nur 350 Gramm zur Bestattung übergibt - kein Problem für mich, aber im Vorhinein die Beruhigung, falls was verwendbar von mir sein sollte - entweder zur Transplantation oder zur Forschung - ich war auch zum Ende noch für was gut.

Was Forschung anlangt - da muss man nicht erst tot sein, nein, wieviele Kranke werden heute schon ohne ihr Wissen für die Forschung bzw. Erprobung von Medikamenten herangezogen, wenn der Arzt sich für so etwas hergibt. Und keiner wirds merken.

Das ist meine Meinung und für mich meine Überzeugung, aber ich kann auch verstehen, dass es viele gibt, die damit nicht umgehen können.
--
bongoline

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