Aktuelle Themen Ethikrat zur Organspende
So viel ich weiss, hat z.B. Österreich im Gesetz, dass ohne Widerspruch ungehemmt Organe entnommen werden dürfen.
dutch, keiner wird dir verargen das zu tun, was dir beliebt. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass, wenn unser Körper Allgemeingut würde falls kein Widerruf vorhanden (Zettel!), wir von gewissen Kreisen (es müssen nicht mal die Ärzte sein) als wohlfeiles Ersatzteillager betrachtet würde, über das man ungehemmt herfallen darf. Bestatter würden zu umworbenen Gehilfen der Organindustrie.
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schorsch
dutch, keiner wird dir verargen das zu tun, was dir beliebt. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass, wenn unser Körper Allgemeingut würde falls kein Widerruf vorhanden (Zettel!), wir von gewissen Kreisen (es müssen nicht mal die Ärzte sein) als wohlfeiles Ersatzteillager betrachtet würde, über das man ungehemmt herfallen darf. Bestatter würden zu umworbenen Gehilfen der Organindustrie.
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schorsch
Re: Ethikrat zur Organspende
hallo witaraw,
Deine persönlich Spendenbereitschaft ist ja durchaus anerkennenswert. Aber
Meine allgemeine Betrachtung betrifft selbstverständlich nie den Einzelfall. Es gibt natürlich auch "dumme" Reiche (zb patry-girl im Knast) und "schlaue" Arme. Ich bin davon überzeugt, daß eine Widerspruchsregelung automatisch den Desinformierten (aus welchen Gründen auch immer) zum potentiellen Ersatzteillager dergradiert. Dir selbst bleibt es natürlich vollkommen freigestellt, Deine Organe zur Verfügung zu stellen. Ich für meinen Teil würde in so einer Regelung einen fundamentalen Verstoß gegen die Menschenwürde sehen.
Außerdem sehe ich unüberwindbare Hindernisse bei einer praktischen Umsetzung. Das Nicht- Auffinden einer Widerspruchserklärung bei einem Unfallopfer besagt doch garnichts.
Möglicherweise wurde sie versehntlich EINMAL nicht eingesteckt. (Wer vergißt oder verlegt nicht schon mal seine Papiere) Also noch ne Datenbank?? Neindanke.
Wie bei allen Regelungen wird es selbstverständlich Fehler und Irrtümer geben. Es würde mit Sicherheit zu "irrtümlichen" Organentnahmen kommen. Das wäre mir genauso unerträglich, wie zb die Umkehr der Beweislast im Strafverfahren und die Einführung des Grundsatzes "im Zweifel gegen den Angeklagten". Schon jetzt sitzen bei "in dubio pro reo" genügend Unschuldige im Knast, wobei für mich schon EIN Fall unerträglich für einen Rechtstaat ist. (Nun glaube nicht ein einziger Leser, daß ihm das nicht passieren könne. Eine falsch notierte autonummer, ein vorsätzlich lügender Zeuge, ein Richer, dem deine Nase icht paßt, ein schlampig arbeitender Staatsanwalt und schon hast du ein Problem.)
Ur-Alter Juristen Witz: Richter1 trifft Richer2 in der Amtskasse, wo dieser Gerichtskosten bezahlt.
Richter2: " mein Nachbar hat mich verklagt, weil ihn mein Hund gebissen hat"
Richter1 "Aber sie haben doch garkeinen Hund" ..
Richter2" Nein, aber weiß ich wie das Gericht entscheidet??"
Soviel zu unserer Justiz.
Wenn in Österreich eine solche Widerspruchsregelung existiert so empfinde ich es unverschämte Anmaßung, falls das denn so ist, wenn einem fremden Staatsangehörigen Organe entnehmmen würden. Dann sollte man den Ösis über die EU kräftig in die Suppe spucken.
DD
Deine persönlich Spendenbereitschaft ist ja durchaus anerkennenswert. Aber
Meine allgemeine Betrachtung betrifft selbstverständlich nie den Einzelfall. Es gibt natürlich auch "dumme" Reiche (zb patry-girl im Knast) und "schlaue" Arme. Ich bin davon überzeugt, daß eine Widerspruchsregelung automatisch den Desinformierten (aus welchen Gründen auch immer) zum potentiellen Ersatzteillager dergradiert. Dir selbst bleibt es natürlich vollkommen freigestellt, Deine Organe zur Verfügung zu stellen. Ich für meinen Teil würde in so einer Regelung einen fundamentalen Verstoß gegen die Menschenwürde sehen.
Außerdem sehe ich unüberwindbare Hindernisse bei einer praktischen Umsetzung. Das Nicht- Auffinden einer Widerspruchserklärung bei einem Unfallopfer besagt doch garnichts.
Möglicherweise wurde sie versehntlich EINMAL nicht eingesteckt. (Wer vergißt oder verlegt nicht schon mal seine Papiere) Also noch ne Datenbank?? Neindanke.
Wie bei allen Regelungen wird es selbstverständlich Fehler und Irrtümer geben. Es würde mit Sicherheit zu "irrtümlichen" Organentnahmen kommen. Das wäre mir genauso unerträglich, wie zb die Umkehr der Beweislast im Strafverfahren und die Einführung des Grundsatzes "im Zweifel gegen den Angeklagten". Schon jetzt sitzen bei "in dubio pro reo" genügend Unschuldige im Knast, wobei für mich schon EIN Fall unerträglich für einen Rechtstaat ist. (Nun glaube nicht ein einziger Leser, daß ihm das nicht passieren könne. Eine falsch notierte autonummer, ein vorsätzlich lügender Zeuge, ein Richer, dem deine Nase icht paßt, ein schlampig arbeitender Staatsanwalt und schon hast du ein Problem.)
Ur-Alter Juristen Witz: Richter1 trifft Richer2 in der Amtskasse, wo dieser Gerichtskosten bezahlt.
Richter2: " mein Nachbar hat mich verklagt, weil ihn mein Hund gebissen hat"
Richter1 "Aber sie haben doch garkeinen Hund" ..
Richter2" Nein, aber weiß ich wie das Gericht entscheidet??"
Soviel zu unserer Justiz.
Wenn in Österreich eine solche Widerspruchsregelung existiert so empfinde ich es unverschämte Anmaßung, falls das denn so ist, wenn einem fremden Staatsangehörigen Organe entnehmmen würden. Dann sollte man den Ösis über die EU kräftig in die Suppe spucken.
DD
Re: Es geht um das Selbstbestimmungsrecht des Menschen.
Wen der Körper bereits beim Bestatter ist, snd die Organe nicht mehr zu gebrauchen.
Im übrigen bin ich der gleichen Meinung wie dutch.
--
rolf
Im übrigen bin ich der gleichen Meinung wie dutch.
--
rolf
Re: Ethikrat zur Organspende
solange soviele menschen ein, mit verlaub gestörtes verhältnis zu organspende haben, leisten wir ungewollt vorschub, für dubiose organhändler.
es gibt eine menge schlechte filme, wo leute verschwinden, und irgendwann mit eine narbe auftauchen, und sich an nichts erinnern können.
aber ein körnchen wahrheit ist nicht von hand zu weisen.
es gibt genügend länder in *dritte welt*, wo leute z.B. eine niere verkaufen.
für viele diese menschen sind die 1-2000 tausend $, die, wenn überhaupt, dafür bekommen, ein vermögen.
eine knochenmarkspende ist kein so riesige eingriff, und es kann leben retten.
dutch hat recht, was unsere herzen, leber oder nieren angeht, ist es fragwürdig, ob man sie noch gebrauchen kann.
trotzdem hab ich ein spenderausweis.
--
eleonore
es gibt eine menge schlechte filme, wo leute verschwinden, und irgendwann mit eine narbe auftauchen, und sich an nichts erinnern können.
aber ein körnchen wahrheit ist nicht von hand zu weisen.
es gibt genügend länder in *dritte welt*, wo leute z.B. eine niere verkaufen.
für viele diese menschen sind die 1-2000 tausend $, die, wenn überhaupt, dafür bekommen, ein vermögen.
eine knochenmarkspende ist kein so riesige eingriff, und es kann leben retten.
dutch hat recht, was unsere herzen, leber oder nieren angeht, ist es fragwürdig, ob man sie noch gebrauchen kann.
trotzdem hab ich ein spenderausweis.
--
eleonore
Obwohl wir in Österreich diese Regelung haben, gibts trotzdem noch zuwenig Organe - so warten noch immer an die 1000 Menschen auf Hilfe. Und es ist ja auch so, dass Organe mit Hilfe von Spendezentralen
sozusagen "exportiert" werden und wenn ihr uns "in die Suppe spucken" wollt schadet ihr wohl auch Menschen in Deutschland und ganz Europa.
--
simba
sozusagen "exportiert" werden und wenn ihr uns "in die Suppe spucken" wollt schadet ihr wohl auch Menschen in Deutschland und ganz Europa.
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simba
ich fand nochwas.........
--
eleonore
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eleonore
Re: Ethikrat zur Organspende
nichts spricht gegen eine Organ-SPENDE. Die Ablehnung der Widerspruchslösung impliziert wohl kaum ein "gestörtes" Verhältnis zur Organ-Spende als positive, aktive Entscheidung des Einzelnen.
Ich finde es nicht gut, die Entscheidung des Einzelnen gegen eine Spende " als "gestört" zu qualifizieren. So als ob der Kranke gerade zu einen Rechtsanspruch auf ein Organ hat und der Organlieferant ihm sozusagen "sein" Organ verweigert. Diese Einstufung, die dir wohl selbst nicht ganz geheuer war (der Zusatz "gelinde gesagt" soll das wohl abschwächen)solltest du nochmal überdenken.
donaldd
Ich finde es nicht gut, die Entscheidung des Einzelnen gegen eine Spende " als "gestört" zu qualifizieren. So als ob der Kranke gerade zu einen Rechtsanspruch auf ein Organ hat und der Organlieferant ihm sozusagen "sein" Organ verweigert. Diese Einstufung, die dir wohl selbst nicht ganz geheuer war (der Zusatz "gelinde gesagt" soll das wohl abschwächen)solltest du nochmal überdenken.
donaldd
Re: Ethikrat zur Organspende
@donaldd,
gestört ist vielleicht nicht die richtige ausdruck gewesen.
sagen wir, ängstlich.
--
eleonore
gestört ist vielleicht nicht die richtige ausdruck gewesen.
sagen wir, ängstlich.
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eleonore
Re: Ethikrat zur Organspende
ja ängstlich ist schon richtiger.
oder vielleicht mißtrauisch. Wird wirklich alles getan um mich zu retten. Oder schielt man schon auf meine Organe?? In 99,999999 prozent der Ärzte kann man ja vieleicht vertrauen, aber wenn ich an den 0,000001sten gerate??
donaldd
Also bei uns in Österreich rettet man die Leute - wie es bei euch ist weiss ich nicht. Vor kurzer Zeit wurde eine 95jährige Frau bei der Verdacht auf Herzinfarkt bestand, mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen und gerettet - sie ist jetzt wieder munter und gesund...
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simba
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simba