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Aktuelle Themen Erinnerung an Fukushima

clara
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Re: Erinnerung an Fukushima
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 14.03.2012, 16:40:28
Eine kleine Einschränkung noch: Illusionen mache ich mir natürlich auch nicht, denn dies wäre doch realitätsfern! Ich glaube aber an den endgültigen Atomausstieg und hoffe, dass sich künftige Generationen wenn nötig weiter dafür einsetzen. Dies darf ja nicht nur auf "unser" kleines Deutschland beschränkt bleiben!

Clara
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Re: Erinnerung an Fukushima
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 14.03.2012, 16:47:47
Ich befürchte nur, wir werden einen solchen Erfolg nicht mehr erleben. In allen, auch grenznahen Ländern, werden neue AKW`s geplant. Und wir werden erst in einigen Jahrzehnten wissen, ob der von uns geplante Ausstieg klappen wird oder nicht. Wir werden auch erst nach den ersten Black-Outs (die ja anscheinend schon im Winter fast vorhanden waren) wissen, wie das Volk darauf reagiert und auch, wie zukünftige Regierungs-Konstellationen damit umgehen werden. Der Anfang ist gemacht - aber noch wichtiger ist natürlich, den Anfang bei der Entsorgung zu machen; sonst ist dies alles eine rechte Farce, wie ich finde.
Ein Problem ist auch,dass die CO2-Emissons-Problematik völlig in den Hintergrund gerät, auch wenn Kohle wieder forciert werden sollte. Olga
clara
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Re: Erinnerung an Fukushima
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 14.03.2012, 16:53:02
In allen, auch grenznahen Ländern, werden neue AKW`s geplant. Olga

Beispiel Frankreich, Zitat aus der taz, die mir vorliegt: Frankreich erlebt ein bitteres Erwachen. Der oberste Rechnungshof legt dar, dass die angeblich so günstige Kernkraft wesentlich teurer ist, als bisher angenommen... Der Bericht belegt das Ende vom Mythos des billigen Atomstroms. Nucléaire trop cher.

Clara

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Re: Erinnerung an Fukushima
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 14.03.2012, 17:03:00
Jetzt muss nur noch das verwöhnte französische Volk mitmachen und auch die Kommunen, die sehr stark von einem angesiedelten AKW-Werk Vorteile haben. In diese Kommunen wird viel investiert, es gibt viele Arbeitsplätze und "sauberen" Strom. Zu diesem Komplex sagen auch erstaunlicherweise weder Hollande noch Sarkozy noch le Pen nicht viel in ihren Wahlkampfreden, soweit ich das beurteilen kann. Und die Grünen sind in Frankreich ja trotz Cohn-Bendit nach wie vor nicht sehr stark. Olga
clara
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Re: Erinnerung an Fukushima
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 14.03.2012, 17:06:00
Immerhin will Hollande - wenn er denn gewählt wird - den Anteil des Atomstroms bis 2025 auf 50% (von bisher 75%) reduzieren, was eine sukzessive Umstellung auf andere Energiequellen bedeuten würde. Immerhin! Die Grünen fordern auch in F ein konkretes Ausstiegsdatum.

Clara
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Re: Erinnerung an Fukushima
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 14.03.2012, 17:13:59
Das ist natürlich schlau: Bis dahin müssten sich abzeichnen, ob wir erfolgreich sind. Wenn nicht, kann die Regierung, die dann am Ruder in Frankreich ist, immer noch mit dem Finger auf uns zeigen und erklären, so bitte nicht. Auch wird interessant werden, wie viel Strom wir aus Frankreich in diesen Jahren beziehen müssen - Herr Hollande wird, auch wenn er die Wahlen gewinnen sollte (es schaut ja nicht mehr gut für ihn aus) nicht bis 2025 regieren. Olga

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Re: Erinnerung an Fukushima
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 14.03.2012, 17:24:58
Leider hast Du Recht, Olga,

denn die Energiewende zu sauberen Technologien ist auch eine Frage,
wie lange gibt es noch "seltene Erden" ?
Bzw. können neue Vorkommen gefunden werden ?
Und/oder können sie in den neuen Technologien eingespart oder gar ersetzt(???) werden.

China liefert ca. 97% der seltenen Erden/Metalle.
Der Gewinnungs-/Auswaschungsprozess verschmutzt dort die Umwelt extrem.

Das Land hatte nun vor, seine Exporte stark zu drosseln,
was m.E. verständlich ist, denn das Land braucht diese für seine eigene technische Entwicklung.

Dagegen klagen nun die USA mit Unterstützung von EU und Japan bei der Welthandelorganisation.

@ Clara,
ES IST EIN VERDAMMTER TEUFELSKREIS

MargArit

clara
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Re: Erinnerung an Fukushima
geschrieben von clara
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.03.2012, 23:57:29
Trotz dieser Problematik bleibe ich optimistisch.
China wird auf Dauer keinen eigenwilligen Weg gehen können. Momentan verknappt es ja Seltene Erden künstlich, um die Preise zu erhöhen. Dies ist nach Ansicht von Fachleuten der Hauptgrund für die Exportdrosselung und auch der Grund für die Klage bei der WTO. Es geht um ein Milliardengeschäft. In China selbst ist die Erdengewinnung nicht zuletzt wegen der menschenunwürdigen Bedingungen billig.

Es gilt daher, alternative Technologiekonzepte zu entwickeln, die ohne diese Rohstoffe auskommen und/oder effiziente Recycling-Systeme zu finden. Bei der Fahrzeugherstellung klappt es schon ganz gut und entlastet zudem die Umwelt. Schließlich sind auch diese Erden nicht unendlich vorhanden.
Experten sind sich einig, dass es sich lohnt, neue Lagerstätten zu erkunden und zu erschließen. Und nicht zu vergessen ist unser Aller Energie sparendes Verhalten und bewussteres Konsumverhalten.

Clara
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Re: Erinnerung an Fukushima
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 19.03.2012, 13:10:02

Momentan verknappt es ja Seltene Erden künstlich, um die Preise zu erhöhen. Dies ist nach Ansicht von Fachleuten der Hauptgrund für die Exportdrosselung und auch der Grund für die Klage bei der WTO. Es geht um ein Milliardengeschäft. In China selbst ist die Erdengewinnung nicht zuletzt wegen der menschenunwürdigen Bedingungen billig.


Clara


Wie der Name sagt, sind die "seltenen ERden" sehr selten; die wenigen REssourcen ausserhalb Chinas werden bereits von China besetzt. Es ist ähnlich wie z.B. bei Lithium - ein Rohstoff (kommt z.B. in Chile vor), der für Batterien nötig ist. Also in Handys, zukünftig in Elektro-Autos usw. Der Bedarf ist immens - die Abbauvorkommen wenige und die Arbeitsbedingungen katastrophal. Auch hier wären wir als Verbraucher gefragt: keine Handys mehr? Keine Computer, keine bequeme Technik?
Die Erforschung neuer Technologien als Ersatz für seltene Erden und Lithium bedeutet viel Zeit und viel Geld - das hat dann auch wieder China (und Brasilien), wie wir wissen. Olga
clara
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Re: Erinnerung an Fukushima
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 19.03.2012, 16:11:51
Neuerdings zeigt sich ja ein Lichtblick, den China mit seiner Überteuerung ausgelöst hat. Die Welt berichtet, Zitat, "Die höheren Preise sorgen dafür, dass der Abbau in anderen Ländern auf einmal rentabel ist. Weltweit werden geschlossene Minen wieder geöffnet und neue Vorkommen erschlossen. Die derzeitige Knappheit dürfte damit bald zu Ende gehen. Für die deutsche Industrie ist das eine gute Nachricht. Sie ist künftig dank der neuen Anbieter weniger abhängig von Chinas Launen. Teuer dürften die Seltenen Erden allerdings bleiben - denn in Australien oder Kanada ist der Abbau der Metalle sehr viel kostspieliger als in China."

Clara

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