Aktuelle Themen Die Würde des Menschen....
@Schorsch und Mane:Zitat von Mane:
endlich sind auch in Paris Hosen für Frauen erlaubt. Am 31. Januar 2013 ist die Rockpflicht für Frauen in Paris Geschichte, denn das Hosenverbotsgesetz in der Öffentlichkeit wurde aufgehoben.
Hosen als Kleidungsstück für Frauen galten noch im 19. Jahrhundert als großes Ärgernis und als Tabubruch. Allein im Rad- und Reitsport wurden sie geduldet, weil Männer sich als alleinige Hosenträger, durch hosentragende Damen bedroht fühlten.
Mane
Zitat von Schorsch:
....und ich ergänze: Es ist gar noch nicht so lange her, dass Frauen in unseren Landen Kopftücher trugen und keine langen Hosen.
Da hatte ich wohl riesiges riesiges Glück, dass ich nicht bestraft wurde, als ich vor dem 31.1.2013 in Paris war.
Unerwünscht waren Hosen aber auch in dem katholischen Mädcheninternat, in dem ich sechs Jahre lang lebte – und das war nicht im 19. Jahrhundert.
Trotzdem wollte unsere Internatsleitung uns im Winter natürlich nicht frieren lassen. Deshalb waren in der kalten Jahreszeit „Liebestöter“ erwünscht. Allerdings wusste schon Michael Holm: „Alle Wünsche kann man nicht erfüllen“ ….
Lalelu
Auch etwas zum Thema "Menschenwürde":
Wer guckt im RTL "Bauer sucht Frau"? Das ist im Moment zum K...... Wie kann ein Sender so gemein sein und Frauen zu solchen Bauern schicken, die nicht mal die leiseste Ahnung haben von Ordnung und Reinlichkeit!? Die wollen doch nur zu einer billigen Magd kommen, die ihnen ihre Sauordnung wegräumt und so nebenbei auch noch im Bett die Gelüste befriedigt!
Und der Schlimmste der Schlimmen ist ausgerechnet ein Landsmann von mir; ein Frybourger. Da schickt das RTL 2 deutsche Frauen auf eine beschwerliche Reise in die Schweizer Berge zu einem Eigenbrödler, der sich ein "Châlet" aus alten Brettern zusammengebastelt hat. Nicht mal Wasser im Haus hat er.
Und jener deutsche Bauer, der eine Melkerin zu sich einlud, nicht mal fähig war, einen Transport vom Bahnhof zu seinem mehrere Kilometer entfernten Stall zu organisieren, sondern glaubte, er könne seine Kandidatin samt Gepäck per Tandem befördern!
Frage: Wie gehen solche Bauern erst noch mit ihren Viechern um?
Und: sollte ein Sender, der die Einfältigkeit der Menschheit dazu missbraucht, sie blosszustellen, nicht geschlossen werden?
Ja, Respekt geht mit der Würde einher,
und der ist uns weitgehendst verloren gegangen.
Leider, leider.
Agathe
Schorsch, das "Erfolgsrezept" liegt an den vielen Zuschauern, die das unbedingt sehen wollen.
Ich hab das z.B. noch nie gesehen. Nur von Leuten berichtet bekommen, die diese Sendung regelmäßig schauen.
Die Einschaltquoten bestimmen die Würde des Menschen. Schlimm!
ff
Liebe Lalelu,
ist die Gleichstellung/Gleichberechtigung von Frauen und Männern überhaupt in irgendeinem Land verwirklicht? Sie ist mal mehr oder mal weniger gelungen und, wie du ganz richtig schreibst, existiert sie manchmal nur auf dem Papier.
Lalelu:
Die Situation hat sich zwar eindeutig verbessert, aber zufriedenstellend ist sie noch immer nicht. Frauen werden für absolut gleiche Arbeit teilweise schlechter bezahlt als Männer und haben trotz gleicher Qualifikation schlechtere Aufstiegschancen. Dass man versucht, mit „Quotenfrauen“ für mehr Gerechtigkeit zu sorgen, ist lediglich eine Notlösung und weder für die Frauen noch für die Männer befriedigend.
Um beim Thema des Threads zu bleiben: nach meiner Meinung ist es für beide würdelos, eine Position hauptsächlich wegen der jeweiligen Geschlechtszugehörigkeit zu bekommen bzw. nicht zu bekommen "
Die Quote ist nach wie vor ein Streitthema.
Meiner Meinung nach, könnte sich durch sie langfristig in den Köpfen der Menschen etwas ändern. Zum Beispiel, dass Frauen sich vermehrt für Berufe entscheiden würden, die ansonsten überwiegend Männer ausüben. Das würde auch bedeuten, dass das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern weniger würde, weil Frauen überwiegend in Berufen arbeiten, die schlechter bezahlt werden. Sie studieren eher Fächer, die sie weniger für Karrieren in der freien Wirtschaft qualifizieren, nämlich Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften sowie Lehramtsstudiengänge. Vor allem die Natur- und ingeneurwissenschaftlichen Fächer sind nach wie vor eine Männerdomäne.
Leider verdienen Frauen mit gleicher Qualifikation auch auf vergleichbaren Stellen 6,6% weniger als Männer.
Noch entscheidender als die Berufswahl für die schlechtere Bezahlung, die geringeren Aufstiegsmöglichkeiten u.a., ist, dass die meisten Frauen mit der Geburt von Kindern ihr berufliches Engagement zu Gunsten der Familie reduzieren. Sie streben Positionen an, die mit der Familie gut zu vereinbaren sind, aber in der Regel schlechter bezahlt werden. Auch die oft gewählte Teilzeitarbeit geht auf Kosten der Karriere - auf die Frauen eher verzichten als Männer.
Lalelu:
Sogar die gesetzlich verbriefte Elternzeit wird im bundesweiten Durchschnitt nur von ca. einem Drittel der jungen Väter in Anspruch genommen und meistens noch nicht einmal voll ausgeschöpft, obwohl das gezahlte Elterngeld 2/3 des monatlichen Nettoeinkommens bei denen beträgt, die gut verdienen (maximal 1.800 €) und bis zu 100% bei Geringverdienern. Länger als 2 Monate bleiben nur wenige zu Hause, auch wenn sie die finanzielle Einbuße gut verkraften könnten.
Du hast recht, so ist das leider in den meisten Familien. Bei der Familie meines Sohnes war es anders - er hat bei beiden leiblichen Kindern jeweils ein Jahr Elternzeit genommen und diese Zeit sehr genossen. Beruflich musste er leider dadurch Einbußen hinnehmen, trotzdem würde er die Elternzeit wahrscheinlich auch bei einem vierten Kind wieder wählen.
Gruß Mane
Es sind doch diese "typischen" Sendeformate von RTL..., aber das Problem liegt doch bei den Zuschauern selbst...solange eingeschaltet wird egal wie blöd und flach alles ist...werden solche Formate produziert und ausgestrahlt.
Gibt doch offensichtlich genug Leutchen, die sich an anderen "Schicksalen" ergötzen...das ist doch nicht der einzige Blödsinn von RTL !
Kristine
Soweit ich die Elternzeit auch bei Männern beurteilen kann, ist dies heute grossenteils kein Thema mehr, insbesondere nicht bei gutgeführten, grösseren Unternehmen. Es kann aber verständlicherweise problematisch werden, wenn ein 2-Mann-Betrieben auf einen guten Mitarbeiter für einige Monate verzichten muss. Ein neuer Mitarbeiter zur Vertretung muss eingearbeitet werden und was geschieht mit ihm,wenn der Vater wieder zurückkommt?
Ich erlebe es gerade bei einer Mitbewohnerin im Haus. Sie ist Lehrerin (verbeamtet) und erwartet mit Ende 30 ihr erstes Kind (soll nächste Woche kommen). Sie lebt mit dem Kindsvater nicht an einem Ort, weil dieser einen guten IT-Job bei SAP hat.
Keiner wird seinen Job aufgeben, warum auch. Sie hat schon einen Krippen- und Kitaplatz, wenn sie in ca 1 1/2 Jahren wieder in die SChule zurückkehrt.
Einen Umzug zu ihm kann sie als bayerische Beamtin nicht so ohne weiteres machen und beide wollen das auch nicht.
Jetzt nimmt auch er für einige Monate Elternzeit. Da er gut verdient, bekommt er vermutlich die Höchststufe des Elterngeldes. Aber darum geht es auch beiden nicht; er hat schon ein grösseres Kind aus einer früheren Beziehung. Weil nach der Trennung die Mutter dieses Sohnes sich mit allen Tricks sträubte, dass der KOntakt weiter gut besteht, hat er Sehnsucht, auch für ein Kind, an dem er beteiligt war, mehr Vater sein zu dürfen.
Ich finde es immer wieder gut, welche anderen Schritte sich Paare auch heute zutrauen; alles eine Folge der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau. Hätte es die diversen 'Variationen und vor allem die geeigneten Männer für solche Wege schon zu meiner gebärfähigen Zeit gegeben, ich bin sicher, auch ich hätte die Mutterschaft in A'ngriff genommen.
Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau - egal, wo es auf der Welt auch sein mag - ist immer ein Projekt zwischen Mann und Frau; die jeweiligen Staaten können nur die Rahmenbedingungen liefern - alles andere muss von den Menschen ausgehen. Olga
Soweit ich die Elternzeit auch bei Männern beurteilen kann, ist dies heute grossenteils kein Thema mehr, insbesondere nicht bei gutgeführten, grösseren Unternehmen. Es kann aber verständlicherweise problematisch werden, wenn ein 2-Mann-Betrieben auf einen guten Mitarbeiter für einige Monate verzichten muss. Ein neuer Mitarbeiter zur Vertretung muss eingearbeitet werden und was geschieht mit ihm,wenn der Vater wieder zurückkommt?
Ich erlebe es gerade bei einer Mitbewohnerin im Haus. Sie ist Lehrerin (verbeamtet) und erwartet mit Ende 30 ihr erstes Kind (soll nächste Woche kommen). Sie lebt mit dem Kindsvater nicht an einem Ort, weil dieser einen guten IT-Job bei SAP hat.
Keiner wird seinen Job aufgeben, warum auch. Sie hat schon einen Krippen- und Kitaplatz, wenn sie in ca 1 1/2 Jahren wieder in die SChule zurückkehrt.
Einen Umzug zu ihm kann sie als bayerische Beamtin nicht so ohne weiteres machen und beide wollen das auch nicht.
Jetzt nimmt auch er für einige Monate Elternzeit. Da er gut verdient, bekommt er vermutlich die Höchststufe des Elterngeldes. Aber darum geht es auch beiden nicht; er hat schon ein grösseres Kind aus einer früheren Beziehung. Weil nach der Trennung die Mutter dieses Sohnes sich mit allen Tricks sträubte, dass der KOntakt weiter gut besteht, hat er Sehnsucht, auch für ein Kind, an dem er beteiligt war, mehr Vater sein zu dürfen.
Ich finde es immer wieder gut, welche anderen Schritte sich Paare auch heute zutrauen; alles eine Folge der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau. Hätte es die diversen 'Variationen und vor allem die geeigneten Männer für solche Wege schon zu meiner gebärfähigen Zeit gegeben, ich bin sicher, auch ich hätte die Mutterschaft in A'ngriff genommen.
Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau - egal, wo es auf der Welt auch sein mag - ist immer ein Projekt zwischen Mann und Frau; die jeweiligen Staaten können nur die Rahmenbedingungen liefern - alles andere muss von den Menschen ausgehen. Olga
@SchorschZitat von Schorsch:
Auch etwas zum Thema "Menschenwürde":
Wer guckt im RTL "Bauer sucht Frau"? Das ist im Moment zum K...... Wie kann ein Sender so gemein sein …...
Du hast ein sehr gutes Beispiel gebracht. Ich habe zwar noch keine Folge von „Bauer sucht Frau“ gesehen, hatte mir aber vor einiger Zeit einmal das „Dschungelcamp“ und auch Bohlens „DSDS“ angesehen. Beides hat mir gereicht! Auch bei Heidi Klums „Germany's Next Topmodel“ scheint man durch Skandale und Skandälchen „Pep“ in die Show bringen zu wollen, wenn man den Kritikern glauben kann. Richtig mitreden kann ich nicht, denn ich habe noch keine Folge davon gesehen.
Wie auch immer: alle derartigen Formate bedienen den Voyeurismus ihrer Zuschauer und setzen auf Schadenfreude und Sensationsgier. Wahrscheinlich haben sie gerade deshalb Erfolg, weil die Leute sich am Missgeschick der anderen ergötzen, wie Werderanerin schon richtig bemerkte, weil sie sich „kaputtlachen“ wenn ein Kandidat bei Bohlen sich blamiert und von diesem „zur Schnecke“ gemacht wird oder wenn eins der Models bei Heidi Klum in einem Meer aus Tränen versinkt.
Es ist das gleiche Verhalten wie es die Gaffer bei Verkehrsunfällen an den Tag legen, mit dem einzigen Unterschied, dass die Fernsehkandidaten sich freiwillig in diese Situation begeben.
Allerdings muss man bezweifeln, dass sie alle wissen, worauf sie sich einlassen. Vor einigen Jahren ging der Fall von „Sarah H.“ durch die Presse, die bei der Kuppelshow „Schwer verliebt“ von SAT1 hoffte, ihre große Liebe zu finden. Ich habe diese Sendung nicht gesehen, aber da Sarah H. aus unserer Region stammt, wurde in der Tageszeitung mehrfach über sie berichtet, über die Häme, die im Internet wegen ihres Barbie-Puppen-Ticks über sie ausgegossen wurde und über ihr tragisches Ende.
Auszug aus einem Bericht der Rheinzeitung
"Sarah träumte von der großen Liebe. Von einem Mann, der sie annimmt, wie sie ist. Leider hoffte die junge Frau aus der Nähe von Idar-Oberstein, diesen Menschen 2011 in der Sat.1-Sendung „Schwer verliebt“ zu finden. Es kam ganz anders: Statt romantischer Zweisamkeit bestimmten Hohn, Spott und ein Knebelvertrag Sarahs Leben".
Schon dieser kleine Ausschnitt zeigt deutlich, wie menschenverachtend und würdelos derartige Formate sind und wie gnadenlos die Sender ihre Kandidaten benutzen und ausbeuten.
Wenn Menschenwürde der Maßstab wäre, ja! Menschenwürde ist aber nicht der Maßstab, sondern Profit, und solange genügend Zuschauer sich so etwas anschauen und der Rubel rollt, wird sich daran nichts ändern. Femmefatale hat es auf den Punkt gebracht: Die Einschaltquoten bestimmen die Würde des Menschen. Schlimm!Zitat von Schorsch:
sollte ein Sender, der die Einfältigkeit der Menschheit dazu missbraucht, sie blosszustellen, nicht geschlossen werden?
Dem stimme ich zu!
Lalelu
P.S.: @Mane, ich werde auch noch auf deinen Beitrag eingehen.
Liebe Mane,Frage von Mane:
ist die Gleichstellung/Gleichberechtigung von Frauen und Männern überhaupt in irgendeinem Land verwirklicht?
das ist eine sehr interessante Frage. Ich habe ein wenig recherchiert, und nach dem, was ich gefunden habe, kommt es vor, zwar nicht in ganzen Staaten, aber in matriarchalischen Gesellschaften innerhalb dieser Staaten.
Ich habe einen interessanten Artikel ausgewählt, in dem Frau Dr. Heide Göttner-Abendroth, die Begründerin der modernen Matriarchatsforschung, darüber berichtet. Ich zitiere daraus:
Von den Gesellschaften, die ich als voll matriarchal bezeichnen würde, gibt es heute höchstens noch 20. Mit ausgeprägt matriarchalen Spuren und Mustern gibt es sehr viel mehr.
Matriarchate stärken die Stellung der Frau. Wenn die stark ist, heißt das aber nicht, dass die Stellung des Mannes schwach sein muss. Ich bezeichne Matriarchate als Gesellschaften in Balance. Ihre Muster zeigen deutlich, dass sie von einer Egalität der Geschlechter ausgehen, dass also beide Geschlechter gleichwertig sind.
Matriarchale Männer – das ist sehr interessant – verteidigen ihre Kulturen intensiv gegenüber patriarchalen Übergriffen von außen. Sie leben gern in ihrer Gesellschaft.
Der ganze Artikel ist sehr aufschlussreich; ich fände es nicht schlecht, wenn wir einige Verhaltensmuster übernehmen würden, aber natürlich nicht alle.
Wir brauchten keine Frauenquote – aber auch keine Männerquote – die Kinderbetreuung wäre geregelt, Zwistigkeiten würden innerhalb des Clans fair gelöst – für uns ist es fast nicht zu glauben, wie gut das funktioniert.
Auch die anderen Themen, die du angeschnitten hast, sind dort kein Problem: Männer und Frauen kommen sich nicht in die Quere, wenn es um ihren Beruf geht – jedes Geschlecht hat seinen eigenen Machtbereich, der nicht in Frage gestellt wird. Die Frage nach Elternzeit für Männer würde sich überhaupt nicht stellen, weil die Kinder im Clan betreut werden.
Ich finde es übrigens toll, dass dein Sohn bei seinen beiden Kindern jeweils ein ganzes Jahr Elternzeit genommen hat. Mein Sohn und mein Schwiegersohn sind auch beide länger als zwei Monate in Elternzeit gegangen, um Zeit für ihre Kinder zu haben. Es war aber sicher nicht ein ganzes Jahr lang. Ich weiß es auf Anhieb gar nicht genau, auch deshalb nicht, weil mein Sohn seine Elternzeit auf mehrere Zeitabschnitte aufgeteilt hat. Mehrere Monate waren es insgesamt aber auf jeden Fall.
Zum Schluss verlinke ich zu den paradiesischen Zuständen im Matriarchat:
Wie lebt es sich im Matriarchat
Einen schönen Ausklang des Abends wünscht Lalelu