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Nadja, hast du dir das Video angeschaut?
Es geht dort um Säuglingsheime, wo sogenannte "Kinder der Sünde" aufwuchsen - unehelich geborene Kinder, deren Eltern nicht für sie sorgen konnten, wollten oder durften. Ruhiggestellt mit Medikamenten vegetierten sie in überbelegten Stationen dahin, betreut von überlasteten Schwestern, die jeweils für 10 Kinder zuständig waren.
In dem Video werden katholische Bischöfe gezeigt, die sich auf dem Weg zum Bußgottesdienst im Dom zu Paderborn befinden. Sie wollen um Vergebung beten, für die Sünden der Kirche, begangen an Heimkindern. Wirklich aufgearbeitet wurde das Geschehen von der Katholischen Kirche bis heute noch nicht.
Du schreibst:
Traurig genug......! Dieses Problem hatten wir nicht.Du beschreibst den Alltag in den von dir erwähnten Kinderkrippen, wo die Kinder tagsüber betreut wurden. Du schreibst ebenfalls von Wochenkrippen, die kannte ich nicht - dort wurden die Kinder, wie ich jetzt nachgelesen habe, im Alter von 6 Wochen bis zu drei Jahren am Montag in der Betreuungseinrichtung abgegeben und am Freitag oder Samstag wieder abgeholt.
Saüglinge und Kinder wurden beschäftigt, altersent-
sprechend.
Es wurde gegessen, geschlafen, gespielt, gesungen,
Spazierfahrten, Ausflüge in Natur-und Tierbereich, Theater,
Feiern usw. ect.pp.
Ist nur das, was mir so spontan einfällt. Mein Junge, war
immer gut behütet und alle wuchsen zu fröhlichen, kleinen
Menschen heran. Das Vertrauen der Eltern war gut angelegt,
Skandale gab es nicht. War, so....
Das ist nicht vergleichbar mit den im Video gezeigten Säuglingsheimem der Katholischen Kirche.
Die Katholischen Säüglingsheime, die es bis 1977 in Westdeutschland gab, sind, meiner Meinung nach, in etwa vergleichbar mit den Dauerheimen für Säuglinge und Kleinstkinder in der DDR Diese Heime nahmen innerhalb der Heimerziehung eine Sonderstellung ein. Neben Waisen und Sozialwaisen wurden auch Säuglinge und Kleinkinder aufgenommen und ständig untergebracht, deren Mütter alleinerziehend waren oder deren Eltern in Schichtsystemen arbeiteten.
Aus Wikipedia:
Angesichts des erlittenen Unrechts in den Dauerheimen für Säuglinge und Kleinstkinder in der DDR und in den Einrichtungen der Jugendhilfe beschlossen der Deutsche Bundestag und die Jugendminister der Länder, gleichwertige Hilfsangebote auch für Betroffene der DDR-Heimerziehung, die heute noch an Folgeschäden leiden, vorzusehen. Der am 26. März 2012 vorgelegte Bericht „Aufarbeitung der Heimerziehung in der DDR“ bildete eine wichtige Grundlage für die Erarbeitung konkreter Hilfsangebote. In diesem Bericht kommen Bundesregierung und die ostdeutschen Länder zu der Einschätzung, dass Zwang und Gewalt für viele Säuglinge, Kinder und Jugendliche in den DDR-Heimen eine alltägliche Erfahrung waren und Menschenrechte verletzt wurden. Die Erlebnisse in den Heimen führten zu massiven Beeinträchtigungen der Lebenschancen und Entwicklungspotentiale der Betroffenen, die bis heute teilweise traumatisch nachwirken.
Ich beschrieb eben nicht nur Kindergrippen, sondern
es steht da 'Säuglinge und Kinder'. Wer lesen kann ist
klar im Vorteil ! Außerdem kamen wir von der normalen
Baby-und Kinderbetreuung, also gesunden, normalen
Elternhäusern.
Was Du/Video beschreibt sind 'Baby/Kinderheime' ab
erster Stunde. Das sind verschiedene Schuhe.
Baby-, Kinder- und Jugendliche die keiner mehr haben wollte,
hatten wir als kirchliche und staatliche Einrichtungen.
Nannte sich: Jugendwerkhof, ansonsten Kinderheim von xy.
Bis auf den berühmt, berüchtigten Jugendwerkhof war nichts und
niemals etwas auffällig, Skandale schon gar nicht, auch nicht im JWH.
Diese Kinder wurden in erster Linie vermittelt und entwickelten sich
wie jeder andere. Was absolut nicht klappte, landete im JWH..
Bilder wie im Video kenne ich nur aus Rumänien, Russland, Bulgarien.
Aber gut, hier kämpfen ja auch Frauen noch um gerechte Entlohnung
im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen und Frauen in Führungs-
positionen sind auch nicht selbstverständlich, was bei uns kein Thema
war.
Ebenso Kinder in der Schule mit Kaugummi im Mund und Füße auf den
Tisch oder Knarre in der Hand und dann auf Schüler und Lehrer schießen,
undenkbar. Wir zollten Eltern und Lehrern großen Respekt, hier werden
im Teeny-Alter die Eltern verprügelt. Alles keine Seltenheit und die
Errungenschaft dieser Gesellschaftsform. Das alles im modernen 21.Jhd.
Ich habe die Möglichkeit gehabt, mir mal das Mathe-Lehrbuch der 9.Klasse
anzusehen. ..........da habe ich einen Lachkrampf bekommen.
Da waren nette 'Bilderchen' drin zur Erklärung, wie ich sie kenne aus der
1.-max. 3. Klasse. Dabei hatte ich den Jugendlichen mit Nachholebedarf
die "Elementarmathematik" empfohlen. Die ist gut, kompakt und verständlich.
Damit haben wir auch gearbeitet, hier wurde es gleich wieder weggelegt.
Es fehlten die Bildchen und das bei Jugendlichen, die eigentlich ihre
*Sturm-und Drangzeit* haben, kommt man sinnbildich *mit dem Nucki*.
Ich beschrieb eben nicht nur Kindergrippen, sondernGuten Morgen Nadja.
es steht da 'Säuglinge und Kinder'. Wer lesen kann ist
klar im Vorteil ! Außerdem kamen wir von der normalen
Baby-und Kinderbetreuung, also gesunden, normalen
Elternhäusern.
Was Du/Video beschreibt sind 'Baby/Kinderheime' ab
erster Stunde. Das sind verschiedene Schuhe.
geschrieben von Nadja
Ich habe sehr wohl die zwei "verschiedenen Schuhe" erkannt.
Den Vergleich zwischen dem von mir eingestellten Video westdeutscher "katholischer Säuglingsheime bis 1977" hast du in deiner Antwort darauf hergestellt, indem du schriebst:
Nadja:Meine Entgegnung, und das hatte ich nicht deutlich genug herausgestellt, bezog sich auf diesen älteren Beitrag von dir:
Traurig genug......! Dieses Problem hatten wir nicht.
Saüglinge und Kinder wurden beschäftigt, altersent-
sprechend.
Es wurde gegessen, geschlafen, gespielt, gesungen,
Spazierfahrten, Ausflüge in Natur-und Tierbereich, Theater,
Feiern usw. ect.pp.
Ist nur das, was mir so spontan einfällt. Mein Junge, war
immer gut behütet und alle wuchsen zu fröhlichen, kleinen
Menschen heran. Das Vertrauen der Eltern war gut angelegt,
Skandale gab es nicht. War, so....
Nadja:Einen schönen Sonntag, der bei dir hoffentlich nicht so verregnet ist wie bei uns im Bergischen Land,
Der Erhalt des Arbeitplatzes war gesetzlich gesichert.
Ich bekam meinen Sohn während des Studiums, vollen
monatl. Lohn, einen Wochen-Krippenplatz, einen Tages-
Kinderplatz für schmales Geld und konnte in Ruhe mein
Studium erfolgreich abschließen. Danach hatte ich sofort
Beschäftigung als Berufungskader, aber gut das war im
ungeliebten Sozialismus. Das ist wohl wahr.
Ach ja und zu Hause bleiben war so ca. 3 Monate ? und
gut war's......
Mane
Du schreibst ebenfalls von Wochenkrippen, die kannte ich nicht - dort wurden die Kinder, wie ich jetzt nachgelesen habe, im Alter von 6 Wochen bis zu drei Jahren am Montag in der Betreuungseinrichtung abgegeben und am Freitag oder Samstag wieder abgeholt.Was Dich sonst an meinen Beitrag weiter inspiriert hat,
Das ist nicht vergleichbar mit den im Video gezeigten Säuglingsheimem der Katholischen Kirche.
Die Wochenkrippe war eine von den Möglichkeiten
und dann ging die nicht bis 3 Jahre, sondern 1 Jahr,
dann kam Kindertageskrippe bis 3, dann Kindergarten
bis Schuleintritt, dann Hort und Ganztagsbetreuung.
Alles 'Fremdwörter' hier oder mit Scholochow zu antworten
'Neuland unter' Pflug".
Die Katholischen Säüglingsheime, die es bis 1977 in Westdeutschland gab, sind, meiner Meinung nach, in etwa vergleichbar mit den Dauerheimen für Säuglinge und Kleinstkinder in der DDR Diese Heime nahmen innerhalb der Heimerziehung eine Sonderstellung ein. Neben Waisen und Sozialwaisen wurden auch Säuglinge und Kleinkinder aufgenommen und ständig untergebracht, deren Mütter alleinerziehend waren oder deren Eltern in Schichtsystemen arbeiteten.Aus Wikipedia:
Angesichts des erlittenen Unrechts in den Dauerheimen für Säuglinge und Kleinstkinder in der DDR und in den Einrichtungen der Jugendhilfe beschlossen der Deutsche Bundestag und die Jugendminister der Länder, gleichwertige Hilfsangebote auch für Betroffene der DDR-Heimerziehung, die heute noch an Folgeschäden leiden, vorzusehen. Der am 26. März 2012 vorgelegte Bericht „Aufarbeitung der Heimerziehung in der DDR“ bildete eine wichtige Grundlage für die Erarbeitung konkreter Hilfsangebote. In diesem Bericht kommen Bundesregierung und die ostdeutschen Länder zu der Einschätzung, dass Zwang und Gewalt für viele Säuglinge, Kinder und Jugendliche in den DDR-Heimen eine alltägliche Erfahrung waren und Menschenrechte verletzt wurden. Die Erlebnisse in den Heimen führten zu massiven Beeinträchtigungen der Lebenschancen und Entwicklungspotentiale der Betroffenen, die bis heute teilweise traumatisch nachwirken.
*lol*......die heute noch an den Folgeschäden......*lol*
Also Wikipedia kannst Du als seriöse Quelle vergessen.
Dort schreibt jeder, der glaubt Ahnung zu haben, das war
es auch schon. Von den Kindern, hätte ich in 40 Jahren
DDR mit Sicherheit etwas gesehen und gewusst.
Da hätte sich keiner erlaubt, auch kath.Heime nicht, dafür
hätte schon der Stasi gesorgt, die waren immer 'Undercover'.
Das ist schlicht Gewäsch und stimmt nicht.
wird wohl Dein Geheimnis bleiben.
Auch war es kein älterer Beitrag, sondern das 1. oder 2.
Posting im Thread und bezog sich auf die normalen
Unterbringungsmöglichkeiten in der Neuzeit mit K&KCharakter.
Aus Wikipedia:Hier ist der oben erwähnte Bericht von 2012 zur Aufarbeitung der Heimerziehung in der DDR
Angesichts des erlittenen Unrechts in den Dauerheimen für Säuglinge und Kleinstkinder in der DDR und in den Einrichtungen der Jugendhilfe beschlossen der Deutsche Bundestag und die Jugendminister der Länder, gleichwertige Hilfsangebote auch für Betroffene der DDR-Heimerziehung, die heute noch an Folgeschäden leiden, vorzusehen. Der am 26. März 2012 vorgelegte Bericht „Aufarbeitung der Heimerziehung in der DDR“ bildete eine wichtige Grundlage für die Erarbeitung konkreter Hilfsangebote. In diesem Bericht kommen Bundesregierung und die ostdeutschen Länder zu der Einschätzung, dass Zwang und Gewalt für viele Säuglinge, Kinder und Jugendliche in den DDR-Heimen eine alltägliche Erfahrung waren und Menschenrechte verletzt wurden. Die Erlebnisse in den Heimen führten zu massiven Beeinträchtigungen der Lebenschancen und Entwicklungspotentiale der Betroffenen, die bis heute teilweise traumatisch nachwirken.
Da ich keinerlei persönliche Erfahrungen zum Heimerziehungs- und Krippenalltag in der ehemaligen DDR habe, werde ich mich nicht weiter darüber äußern. Ich fand es aber interessant deine Erfahrungen und Ansichten dazu zu lesen.
Aus dem Bericht:
Ähnlich wie in einzelnen Heimen in den
westdeutschen Ländern in den 1950er- und
1960er-Jahren ist die an den Strafvollzug
erinnernde Unterbringung in vielen Heimen
bzw. Heimformen ein prägendes Element der
Heimerziehung in der DDR in der Zeit von
1949 bis 1990.
Das wäre für mich absolut nicht gut gewesen! Ich bin froh, dass ich die Entwicklung meiner beiden Kinder im ersten Lebensjahr hautnah erleben und fördern durfte und nicht von Fremden erfahren habe, wenn sie wieder etwas Neues gelernt hatten.Zitat von Nadja:
Ach ja und zu Hause bleiben war so ca. 3 Monate ? und
gut war's......
Zitat von Nadja:
Traurig genug......! Dieses Problem hatten wir nicht.
Saüglinge und Kinder wurden beschäftigt, altersent-
sprechend.
Es wurde gegessen, geschlafen, gespielt, gesungen,
Spazierfahrten, Ausflüge in Natur-und Tierbereich, Theater,
Feiern usw. ect.pp.
Ist nur das, was mir so spontan einfällt. Mein Junge, war
immer gut behütet und alle wuchsen zu fröhlichen, kleinen
Menschen heran. Das Vertrauen der Eltern war gut angelegt,
Skandale gab es nicht. War, so....
Falls du mit der Betreuung deines Sohnes zufrieden warst, ist es schön für ihn und für dich. Solltest du mit deiner Bemerkung jedoch ausdrücken wollen, dass es in allen Betreuungseinrichtungen der DDR optimal war, dann deckt sich das nicht mit dem, was ich von anderen gehört und gelesen habe. Ich stelle deine Erfahrung nicht in Frage, denke aber, dass man sie nicht verallgemeinern kann. Es gibt eine Menge von Aussagen selbst Betroffener, die im Gegensatz zu deiner doch ziemlich verklärten Sichtweise stehen.
Ziemlich bald nach der Wende zog ein junges Ehepaar in unserer Nachbarschaft ein. Sie hatte als Erzieherin in der DDR gearbeitet und fand hier relativ bald wieder eine Arbeitsstelle. Als ihre Kinder geboren wurden, lehnte sie es allerdings rundwegs ab, sie schon als Babys in die Krippe zu geben. Ihre Begründung lautete in etwa folgendermaßen: „Ich habe lange genug gesehen, was so frühe Krippenbetreuung für Babys bedeutet. Das tue ich meinen Kindern nicht an“.
Die Jugendfreundin meiner Tochter, selbst ein ehemaliges Krippenkind, weigerte sich mit einer ähnlichen Argumentation ebenfalls, ihre drei Kinder in der Krippe betreuen zu lassen.
Dazu ein paar Links zu aussagekräftigen Artikeln und ein paar Auszüge daraus :
"Programm für die Erziehungsarbeit"
Ganz genau war schon für die Krippenkinder geregelt, wie die Betreuung im Einzelnen auszusehen hatte. Vor allem zielte alles auf die Gemeinschaft. Individualität war wenig gefragt, man hatte sich einzuordnen. Der Tagesablauf war bis ins Detail geregelt und alles wurde gemeinsam gemacht, vom Essen und Sport bis zum Toilettengang und Schlafen. Der Erziehungsstil selbst war autoritär: Dass die Kinder gehorchten, wurde mit Strenge und notfalls auch mit Gewalt durchgesetzt.
Krippenkinder aus der DDR
Für diesen Band haben ostdeutsche Psychoanalytiker Erwachsene interviewt, die in der DDR in die Krippe gingen und inzwischen selber Eltern sind. In Bezug auf die aktuelle Krippen-Diskussion betonen die Herausgeberinnen die Wichtigkeit dessen, was die damals Betreuten zu wenig bekamen: emotionale Zuwendung und Möglichkeiten zur Selbstentwicklung.
Agathe Israel: " "Die Frühtrennung, also die Aufnahme in den ersten Lebensmonaten, war belastend, vielleicht sogar traumatisierend. Die Kleinstkinder kamen ohne eine Eingewöhnungszeit im Beisein ihrer Eltern in die Krippe. Meist in sehr große Gruppen gleichaltriger Kinder, (also) von Kleinstkindern, oder Babys bis zu 20, über 20 Kinder. Und meist war die tägliche Trennungszeit sehr lang. Die Trennung war so neun und zehn Stunden; und das muss schon als Bruch im kindlichen Erleben angesehen werden."
Zum Trennungsschmerz kam noch ein weiteres Entwicklungshemmnis hinzu: die Kleinkind-Pädagogen hatten für die individuelle Betreuung und Förderung wenig Spielraum, auf die Kinder einzugehen. Die nicht kindgerechte Betreuung ließ zudem wenig Zeit für die so notwendige emotionale Zuwendung. Dieser Mangel konnte nicht immer von anderen Bezugspersonen - wie Freunden oder Großeltern - kompensiert werden. Die emotionalen Defizite blieben.
Die Wochenkrippen-Kinder
Mitte der 50er-Jahre beginnt die Ostberliner Humboldt-Universität mit den ersten wissenschaftlichen Untersuchungen zur Entwicklung von Krippenkindern in der DDR. Leitende Ärztin ist die spätere Direktorin des Instituts für Hygiene des Kindes- und Jugendalters in Berlin, Eva Schmidt-Kolmer. Sie lässt die Entwicklung von mehr als 1.700 Kindern zwischen null und drei Jahren dokumentieren, zur Stichprobe gehören auch 440 Wochenkrippen-Kinder. Untersucht wird, wie gut sich die Kinder im Raum orientieren und bewegen können und wie weit ihr Sprachvermögen und Sozialverhalten entwickelt ist. Die Ergebnisse dieser Untersuchung offenbaren gravierende Defizite bei den Wochenkrippenkindern - in allen getesteten Bereichen.
"Ich war dreieinhalb Jahre im Wochenheim und ich kann mich an den Tag erinnern, wo mir gesagt wurde, dass ich nicht mehr ins Wochenheim muss. Das ist ein Tag, wo ich allein auf einem Berliner Hinterhof mit meinem Dreirad fahre, auf einem Garagenhof. Und schleifenartig vor mich hin rede, dass diese Frau meine Mama ist und dass ich hier wohne. Das war ein sehr unwirkliches Gefühl, weil diese Frau, die mich zur Welt gebracht hat und mich dann bei sich aufgenommen hat, für mich eine fremde Frau war."
Vor- und Nachteile der DDR-Kleinkindbetreuung
Es gab in der DDR eine Reihe positiver Rahmenbedingungen in der Kinderbetreuung. Kleine Gruppen wurden von gut ausgebildeten und geschulten Erziehern im Wesentlichen kostenlos betreut. Es gab genügend Betreuungsplätze. Die Ausstattung der Krippen und Kindergärten war ebenfalls sehr gut. Zudem gab es eine kostenlose Gesundheitsvorsorge, die Untersuchungen und Impfungen einschloss. Die Eltern mussten sich darum nicht kümmern.
Andererseits war der staatliche Erziehungsauftrag einseitig. Erklärtes Ziel war die Erziehung des Kindes zu einer "sozialistischen Persönlichkeit". Individuelle Bedürfnisse der Kinder spielten nur eine sehr geringe Rolle. Und Eltern konnten sich nur schwer gegen die Indoktrination wehren. Vor allem dann, wenn sie ihre Kinder in Wochenkrippen untergebracht hatten. Das wurde mitunter nötig, wenn Arbeits- und Wegezeiten, schlechte Versorgung und mangelnde Dienstleistungen den Eltern kaum Zeit ließen, sich entsprechend um ihre Kinder zu kümmern. Die Einflussmöglichkeiten der Eltern auf die Erziehung ihrer Kinder waren dann ohnehin begrenzt.
Es gibt noch viel mehr Seiten, welche alle den gleichen Tenor haben, aber ich will es dabei belassen.
Wie ich weiter vorne ja sehr deutlich zum Ausdruck gebracht habe, lehne ich die Kinderkrippe nicht grundsätzlich ab, finde es aber überhaupt nicht gut, wenn man bereits Babys und Kleinkinder unter einem Jahr dort betreuen lässt, falls man nicht dringend darauf angewiesen ist. .
Lalelu
Das wird ja immer schlimmer im Bericht und istDa ich keinerlei persönliche Erfahrungen zum Heimerziehungs- und Krippenalltag in der ehemaligen DDR habe, werde ich mich nicht weiter darüber äußern. Ich fand es aber interessant deine Erfahrungen und Ansichten dazu zu lesen.
Aus dem Bericht:
Ähnlich wie in einzelnen Heimen in den
westdeutschen Ländern in den 1950er- und
1960er-Jahren ist die an den Strafvollzug
erinnernde Unterbringung in vielen Heimen
bzw. Heimformen ein prägendes Element der
Heimerziehung in der DDR in der Zeit von
1949 bis 1990.
der größte Unsinn, den ich jemals las.
Ich habe jetzt einen guten Freund angerufen, der selbst
in einen solchen Heim und später Jugendwerkhof war.
Er meinte: dass das nicht wahr ist und es ihn besser ging
als zu Hause. Es gab keine strafvollzugähnlichen Zustände,
Gewalt, Zwang o.ä.m. Das ist falsch.
Eins gab es im Jugenwerkhof, wenn jemand 'austickte' kam
er in ein Einzelzimmer. Aber das Austicken war so gewaltig,
das es keine Alternative gab. Es mussten auch die anderen
geschützt werden. Nur das war nicht an der Tagesordnung
und war selten. Ansonsten konnte man gut dort leben, hatte
seine Beschäftigung und Ausbildung.
Von letzteren wussten wir auch, nur war das eben nicht der
Alltag, sondern die Außnahme. Dafür hatte jeder Verständnis
und er meinte am Schluss, dass man das mal selbst erlebt haben
musste, wie unglaublich manche austickten, dann kann man erst
diese eine Maßnahme verstehen.
Nur daraus lässt sich nicht das ableiten, was westdeutsche Medien
daraus machen. Er war fassungslos und meinte auch, dass das
(solche Berichte) die Jugendbehörden und Heime der DDR so nicht
verdient haben.
Ich höre auch erstmals jetzt und hier davon und glaube, dass man
die eigene Unfähigkeit mit Kindern umzugehen, damit 'übertünchen'
will. Im Hintergrund wurden mir die hier beschriebenen Zustände
in 'damals Westdeutschland' bestätigt. Alles traurig. Schönen Abend.
Es ist m. E. nicht angemessen, wenn jetzt aus den traurigen Zuständen in ehemaligen Kinderheimen ein Ost-West Konflikt gemacht wird. Generell ist früher grenzüberschreitend auch aus Unkenntnis sehr viel in der Kindererziehung falsch gemacht worden. Oft wusste man es nicht besser (die häufigen Berichte über sadistische Praktiken mal ganz außen vor lassend). Es fängt ja an mit "Schreien ist für Babies gesund, das kräftigt die Lungen", "Wer sein Kind liebt, der schlägt es" etc.
Glücklicherweise hat sich unsere Gesellschaft von den ideologischen Moralvorstellungen weit entfernt und die Erziehungswissenschaften wissen inzwischen, dass Babies nach Liebe einer Bezugsperson dürsten und sie diese ebenso brauchen wie Milch. Dieses Wissen wird aber auch heute oft noch nicht angewandt. Persönlich halte ich es z.B. für eine fragwürdige Entwicklung, wenn ich immer öfter Bollerwagen beladen mit bis zu acht Kleinkindern und gezogen von zwei sich miteinander unterhaltenden ErzieherInnen begegne. Die Familie wird den Wirtschaftsbedürfnissen angepasst, nicht die Wirschaft den Familienbedürfnissen.
Karl
Es gab in der damaligen DDR in Heimen keine traurigen Zustände.
Warum ist das so schwer zu verstehen ?
Es geht auch nicht um einen Ost-West-Konflikt, sondern nur
um die Klarstellung von falschen Darstellungen/Nachrichten.
Ich wollte diese in einem sozialen Netzwerk so falsch nicht
stehen lassen und habe einen guten Freund und Kollegen,
der alles selbst erlebt hat, befragt. Besser geht nicht......
Und was die Anpassung der Familie an Wirtschaftsbedürfnisse angeht,
sind wir hier noch Lichtjahre entfernt, ansonsten müsste eine Krippe,
Kindergarten ect.pp. früh ab 5/6 Uhr öffnen bis 17 Uhr. So waren die Zeiten
dazu. Das ist Wirtschft.-anpassung, nur davon können Frauen hier nur träumen.
UGW.......verschone mich bitte mit den langweiligen, falschen Berichten.
Es gibt noch viel mehr Seiten, welche alle den gleichen Tenor haben, aber ich will es dabei belassen.
Wie ich weiter vorne ja sehr deutlich zum Ausdruck gebracht habe, lehne ich die Kinderkrippe nicht grundsätzlich ab, finde es aber überhaupt nicht gut, wenn man bereits Babys und Kleinkinder unter einem Jahr dort betreuen lässt, falls man nicht dringend darauf angewiesen ist. .
Lalelu
Aber faszinierend wie Leute, die überhaupt nicht dabei waren und es selbst
nicht erlebt haben, alles ganz genau wissen und das bis in's Detail.
Ich bin großer Realist, rede deutsch, offen und ehrlich, war über 40 Jahre selbst
im System, Du bekommst Info's aus erster Hand....soweit mal zu Deiner an Haaren
herbeigezogenen 'verklärten Sichtweise'.
Mein Sohn ging ein Woche in die Wochenkrippe, danach gab ich ihn in die Tagesgrippe.
Die gab es nämlich auch. Und ja, ich war Delegierungskader auf Studium mit monatl.
Gehalt und es war kein Problem ein Baby, Familie, Haushalt und Studium zu haben.
Selbst wenn ich nur arbeiten gegangen wäre, wäre er in die Tageskrippe gegangen.
Das war so Usus, alle Frauen gingen arbeiten, sonst hätte es nicht gereicht.
Alles Dinge, wovon man hier träumen kann, incl. Gleichbehandlung und Gleichbezahlung
aller Frauen.
Meinen Sohn sah ich täglich, nur vormittags in Heim und Herd nicht. Das erscheint
mir bis heute nicht erstrebenswert, dafür war meins gut organisiert. Man musste natürlich
sich drehen und flink sein. 3 Jahre im Heim, am Herd wäre für mich der 'Todesstoß gewesen.
Er hat natürlich darunter 'unheimlich gelitten' *ironieaus*, ist heute ein gefragter Spezialist und
baut Häuser nebenher.
Die Sichtweise hier scheint mir zu verstaubt und altmodisch, aber inzwischen werden ja wenigstens
Kindergartenplätze geschaffen und sogar in einem Bundesland kostenlos. Eine positive Übernahme.