Aktuelle Themen Die Vermenschlichung der Tierwelt
Einfach nicht hinsehen! Die Natur hat in weiser Voraussicht die Kreaturen so eingerichtet, dass sie - wenn der Mensch sich nicht einmischt - ein natürliches Gleichgewicht halten.
Wer heute noch behauptet, die Tiere (und sogar Pflanzen) seien sich ihrer Leiden nicht bewusst, muss sich folgende Frage gefallen lassen: Ab wann denn wurde sich der Mensch im Laufe seiner Entwicklung bewusst, dass er leiden kann?
Re: Die Vermenschlichung der Tierwelt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Man, man , man, das muss schon ein armseliges Leben sein, dass sie da führen, liebste Olga. Immer gegen alles und immer druff.
Hier ist der Tread für Tiere und Vermenschlichung und der Tread für menschlicheren Umgang mit Menschen ist bei Dies und das. Also wie wäre es, wenn sie mal beim Thema blieben.
Hier ist der Tread für Tiere und Vermenschlichung und der Tread für menschlicheren Umgang mit Menschen ist bei Dies und das. Also wie wäre es, wenn sie mal beim Thema blieben.
Re: Die Vermenschlichung der Tierwelt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Zur Tierliebe gehört natürlich auch die artgerechte Haltung. Und da wird es in manchen Fällen schwierig.
Artgerechte Haltung bedeutet ja u.A. auch, dass ein solches Tier nicht mit auf der Couch bzw. im Bett schlafen soll.
Was aber sehr oft geschieht ist, dass das Tier selber die Nähe des Menschen bei dem es lebt, sucht.
Soll das bedeuten, dass ein Teil dieser Tendenz zur Vermenschlichung - sogar vom Tier ausgeht?
Miriam
Tiere sind nicht dumm und suchen sich eben das beste für ihre Situation aus. Im Bett ist es doch bequemer, als im Katzenkörbchen.
Den Kater habe ich mit 12 Wochen bekommen und die Züchterin sagte mir, dass er schon bei ihr immer im Bett lag.
Bei mir ist das nicht anders. Ich habe ihn jetzt schon sechs Jahre und er hat in diesen Jahren vielleicht 6x nicht bei mir im Bett gelegen. Gleich am ersten Abend kam er jaulend ins Schlafzimmer und suchte sich seinen Platz im Bett. Wer kann denn da widerstehen, wenn so ein lüttes Ding herzzerreißend jault und ins Bett kommt. Er sucht meine Nähe von allein. Ich wäre manchmal froh, wenn ich mehr Platz im Bett hätte. Sperre ich ihn aus, dann kratzt er die ganze Nacht ander Tür. Alles schon ausprobiert.
In dem Fall geht die "Vermenschlichung" eindeutig vom Tier aus.
Die beiden Katzen sind da anders, die kommen zum Streicheln, wenn sie wollen und nicht wenn wir sie anfassen wollen. Und das akzeptieren wir auch.
Ein Hund betrachtet seine Familie als sein Rudel, daher geht die Vermenschlichung auch von ihm aus. Warum auch nicht? Ein Hund ist ja nicht für die freie Wildbahn geboren und außerdem absolut auf den Menschen angewiesen, ja im Grunde ist er ihm regelrecht ausgeliefert.
Warum um alles in der Welt sollte man sein Tier nicht so lieben dürfen, wie einen Menschen? Wenn es mir gut tut und dem Tier auch, dann darf ich es vermenschlichen, so lange ich will. (Und wenn ich überhaupt keinen Menschen lieben will, ist das auch meine Sache.)
Das Mitleiden mit Tieren finde ich auch völlig normal, denn dies ist ja ein Gefühl, welches ich immer dann habe, wenn ein schwächeres Wesen (egal ob Mensch oder Tier) leidet.
Wenn Du, Miriam, nun gelitten hast, weil das schwächste Falkenkind umgebracht wurde, dann war das menschlich. Schließlich bist Du ja kein Falke.
Descartes ist lange her und sehr überholt. Aristoteles auch, aber am schlimmsten finde ich den angeblichen Ausspruch Gottes: "Macht die Welt euch untertan" (1 Mose 28). Damit hat das Elend der Tiere, aber auch der Umwelt sicher erst richtig angefangen.
Warum um alles in der Welt sollte man sein Tier nicht so lieben dürfen, wie einen Menschen? Wenn es mir gut tut und dem Tier auch, dann darf ich es vermenschlichen, so lange ich will. (Und wenn ich überhaupt keinen Menschen lieben will, ist das auch meine Sache.)
Das Mitleiden mit Tieren finde ich auch völlig normal, denn dies ist ja ein Gefühl, welches ich immer dann habe, wenn ein schwächeres Wesen (egal ob Mensch oder Tier) leidet.
Wenn Du, Miriam, nun gelitten hast, weil das schwächste Falkenkind umgebracht wurde, dann war das menschlich. Schließlich bist Du ja kein Falke.
Descartes ist lange her und sehr überholt. Aristoteles auch, aber am schlimmsten finde ich den angeblichen Ausspruch Gottes: "Macht die Welt euch untertan" (1 Mose 28). Damit hat das Elend der Tiere, aber auch der Umwelt sicher erst richtig angefangen.
Noch ein Beitrag zur "angeblichen" Vermenschlichung.
1996 am Muttertag haben mein Sohn und ich ein Babyeichhörnchen mit gebrochenem Beinchen gefunden. Unweigerlich wäre es vom nächsten Raben zerhackt worden. Unser Tierarzt hat sich am Muttertag noch die Zeit genommen, den "Kleinen" mit einem Gips zu versehen
Nachdem mein Urlaub anstand, hat mein Sohn den Kleinen mit nach Wien genommen, dort eine große Voliere gebaut, versehen mit Haselnussstauden und Schlafkasten, hat ihn dort aufgepäppelt, bis der Gips herunter kam und er stark genug war. Dann brachte er den Kleinen zu mir, ich habe am Balkon eine kleinere Voliere gebaut, damit er sich an die Umgebung gewöhnen kann und nach einer Woche bemerkte ich, er ist reif für die Freiheit. an meinem Geburtstag haben wir ihn frei gelassen, wusch war er über die Hausmauer weg. Meinem Sohn war etwas wehmütig. Ich servierte Kaffee und Kuchen am Balkon und während wir es uns schmecken ließen, kam Kleiner die Hausmauer wieder herunter und setzte sich auf die Balkonabdeckung, so quasi - und was ist mit mir?
Seit der Zeit steht bei mir eine Schale am Balkon mit div. Nüssen und zwischenzeitlich wurde wohl den Nachkommen vom Kleinen vermittelt - da findest immer was zu fressen. In keinster Weise habe ich versucht, die Tierchen handzahm zu machen, sondern sie erfreuen mich allein mit ihrer Anwesenheit. Auch bei meiner Nachbarin steht immer ein Teller mit div. Körnchen, auch sie wird immer wieder besucht.
Vermenschlicht dagegen finde ich es, wenn am See bei einer Futterstelle für Vögel die Leute stundenlang mit ausgestrecktem Arm in der Hand Kuchen- und Brötchenreste vom Frühstücksbufett gereicht werden und wenn sich dann eine Meise auf die Fingerspitze setzt, dann geht ein Freudengeschrei los - das muss ja für die Tiere ein furchtbares Geräusch sein. Ebenso verharren einige in Hocke, die Hand am Boden ausgestreckt und wenn dann ein Eichhörnchen kommt, ja mei Verzückung total Ich hab mal eine Dame, die sich aufgeregt hat, dass da mit dem Hund durchgegangen wird gefragt, ob sie denn wisse, wer denn die Tiere artgerecht füttert, wenn Zwischensaison ist und niemand was vom Bufett für die lieben Tierchen mitgehen läßt. Der Blick dieses weiblichen Wesens war so doof - ich entschulde mich für diesen Ausdruck - aber wenn ich die Wahrheit schreiben würde, wäre doof noch schmeichelhaft.
Genauso wie für Tiere würde ich mich auch für hilflose menschliche Wesen einsetzen, dazu zähle ich Kinder, Behinderte und Gebrechliche. Alle anderen Selbstverantwortlichen, meist eh alles Besserwisenden können ruhig ihrem Schicksal entgegenrennen, da würde ich nicht stoppend den Arm ausstrecken. Das ist mir heuer passiert. Die Straße entlang des Spazierweges war blankes Eis, sah aber natürlich schön geräumt aus. 6 Personen wollten auf der Straße gehen, ich habe gutmeinend gesagt, sie sollten den Weg wählen. Vier gingen auf den Weg und bedankten sich, die Frau vom übrig gebliebenen Paar meinte, sie wisse schon, wo sie zu gehen hat. Ich bin dann stehen geblieben, wissend was kommt. Das Paar war keine 30 Meter von mir entfernt, da hat es der "wissende" Frau aber mit voller Wucht die Beine unterm Hintern weggerissen und sie ist volle Länge rücklings hingeknallt. So menschlich ich sein kann, aber da habe ich nur lachen können und kein Gedanke an Hilfe ist in mir aufgekommen.
Ich weiß, ich kann auch fies sein, aber das ist ja nur menschlich
bongoline
1996 am Muttertag haben mein Sohn und ich ein Babyeichhörnchen mit gebrochenem Beinchen gefunden. Unweigerlich wäre es vom nächsten Raben zerhackt worden. Unser Tierarzt hat sich am Muttertag noch die Zeit genommen, den "Kleinen" mit einem Gips zu versehen
Nachdem mein Urlaub anstand, hat mein Sohn den Kleinen mit nach Wien genommen, dort eine große Voliere gebaut, versehen mit Haselnussstauden und Schlafkasten, hat ihn dort aufgepäppelt, bis der Gips herunter kam und er stark genug war. Dann brachte er den Kleinen zu mir, ich habe am Balkon eine kleinere Voliere gebaut, damit er sich an die Umgebung gewöhnen kann und nach einer Woche bemerkte ich, er ist reif für die Freiheit. an meinem Geburtstag haben wir ihn frei gelassen, wusch war er über die Hausmauer weg. Meinem Sohn war etwas wehmütig. Ich servierte Kaffee und Kuchen am Balkon und während wir es uns schmecken ließen, kam Kleiner die Hausmauer wieder herunter und setzte sich auf die Balkonabdeckung, so quasi - und was ist mit mir?
Seit der Zeit steht bei mir eine Schale am Balkon mit div. Nüssen und zwischenzeitlich wurde wohl den Nachkommen vom Kleinen vermittelt - da findest immer was zu fressen. In keinster Weise habe ich versucht, die Tierchen handzahm zu machen, sondern sie erfreuen mich allein mit ihrer Anwesenheit. Auch bei meiner Nachbarin steht immer ein Teller mit div. Körnchen, auch sie wird immer wieder besucht.
Vermenschlicht dagegen finde ich es, wenn am See bei einer Futterstelle für Vögel die Leute stundenlang mit ausgestrecktem Arm in der Hand Kuchen- und Brötchenreste vom Frühstücksbufett gereicht werden und wenn sich dann eine Meise auf die Fingerspitze setzt, dann geht ein Freudengeschrei los - das muss ja für die Tiere ein furchtbares Geräusch sein. Ebenso verharren einige in Hocke, die Hand am Boden ausgestreckt und wenn dann ein Eichhörnchen kommt, ja mei Verzückung total Ich hab mal eine Dame, die sich aufgeregt hat, dass da mit dem Hund durchgegangen wird gefragt, ob sie denn wisse, wer denn die Tiere artgerecht füttert, wenn Zwischensaison ist und niemand was vom Bufett für die lieben Tierchen mitgehen läßt. Der Blick dieses weiblichen Wesens war so doof - ich entschulde mich für diesen Ausdruck - aber wenn ich die Wahrheit schreiben würde, wäre doof noch schmeichelhaft.
Genauso wie für Tiere würde ich mich auch für hilflose menschliche Wesen einsetzen, dazu zähle ich Kinder, Behinderte und Gebrechliche. Alle anderen Selbstverantwortlichen, meist eh alles Besserwisenden können ruhig ihrem Schicksal entgegenrennen, da würde ich nicht stoppend den Arm ausstrecken. Das ist mir heuer passiert. Die Straße entlang des Spazierweges war blankes Eis, sah aber natürlich schön geräumt aus. 6 Personen wollten auf der Straße gehen, ich habe gutmeinend gesagt, sie sollten den Weg wählen. Vier gingen auf den Weg und bedankten sich, die Frau vom übrig gebliebenen Paar meinte, sie wisse schon, wo sie zu gehen hat. Ich bin dann stehen geblieben, wissend was kommt. Das Paar war keine 30 Meter von mir entfernt, da hat es der "wissende" Frau aber mit voller Wucht die Beine unterm Hintern weggerissen und sie ist volle Länge rücklings hingeknallt. So menschlich ich sein kann, aber da habe ich nur lachen können und kein Gedanke an Hilfe ist in mir aufgekommen.
Ich weiß, ich kann auch fies sein, aber das ist ja nur menschlich
bongoline
Descartes ist lange her und sehr überholt. Aristoteles auch, aber am schlimmsten finde ich den angeblichen Ausspruch Gottes: "Macht die Welt euch untertan" (1 Mose 28). Damit hat das Elend der Tiere, aber auch der Umwelt sicher erst richtig angefangen.
@pippa,
und wenn Du weiter liest, merkst Du, daß Gott den Menschen zum Vegetarier bestimmt hat:
Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht. (Apostelgeschichte 17.26) 29 Und Gott sprach: Seht da, ich habe euch gegeben allerlei Kraut, das sich besamt, auf der ganzen Erde und allerlei fruchtbare Bäume, die sich besamen, zu eurer Speise,
--
adam
@ adam,
schön wäre es, wenn die Menschheit dies so sehen würde, aber leider glaubt sie ja offensichtlich, Gott empfahl die Kräuter als Beilage.
Tja, dieses "grausame" Geschehen mitzuerleben, ist nun die Strafe für Voyeurismus an der Tierwelt! Was muss mensch auch immer in's Falken-Familienleben gucken, klar, dass es da schlimme Dinge gibt, genau wie in vielen menschlichen Familien!
Gut, dass wir nicht die alljährlichen Aktionen der jungen Kuckucke miterleben und uns nur über's gefüllte Portemonnaie beim Ruf des Kuckuckvaters freuen!
Aber ernsthaft: Schlimm finde ich - wie aus einem anderen Forum zu erfahren - im Ton "grenzwertige" Mails an den Betreuer dieser Beobachtungskamera, mit dem Tenor "warum habt ihr das Junge nicht gerettet"!
Bei Haustieren kann ich eine Vermenschlichung durch eventuell jahrelange Bindung noch verstehen, bei Wildtieren fehlt mir dieses Verständnis.
Clara
Gut, dass wir nicht die alljährlichen Aktionen der jungen Kuckucke miterleben und uns nur über's gefüllte Portemonnaie beim Ruf des Kuckuckvaters freuen!
Aber ernsthaft: Schlimm finde ich - wie aus einem anderen Forum zu erfahren - im Ton "grenzwertige" Mails an den Betreuer dieser Beobachtungskamera, mit dem Tenor "warum habt ihr das Junge nicht gerettet"!
Bei Haustieren kann ich eine Vermenschlichung durch eventuell jahrelange Bindung noch verstehen, bei Wildtieren fehlt mir dieses Verständnis.
Clara
Re: Die Vermenschlichung der Tierwelt
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Eine simple Rechnung hilft:
Gesamtzahl der Jungen pro Paar und Lebenszeit
Gesamtzahl der Jungen pro Paar und Lebenszeit