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Aktuelle Themen Die Vermenschlichung der Tierwelt

olga64
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Re: Die Vermenschlichung der Tierwelt
geschrieben von olga64
als Antwort auf miriam vom 06.06.2011, 17:01:37
Ich denke, ich habe strikt zum Thema "Vermenschlichung von Tieren" beigetragen und des bedarf meiner Einwände nicht irgendwelcher PN, nur weil andere DiskutantInnen dies nicht lesen möchten.
Ich kann es aber auch ganz kurz machen zum Thema: Kinder sind die Zukunft unseres Landes und Tiere sind es nicht; deshalb dient eine Vermenschlichung von Tieren auch nur den Menschen, die damit persönliche Defizite kompensieren möchten. Olga
val
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Re: Die Vermenschlichung der Tierwelt
geschrieben von val
Ich glaube, dass der Mensch - meistens - das liebt, um was er sich zu kümmern hat (will oder muss),und sich mit dem
Objekt seiner Zuwendung bewusst oder unbewusst identifiziert. Das kann in beide Richtungen gehen: meine Nachbarn nennen
ihre heissgeliebte Hündin "unser Mädchen"; meine Nichte nennt ihr Neugeborenes "mein Mäuschen".
lalelu
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Re: Die Vermenschlichung der Tierwelt
geschrieben von lalelu
Miriam, es fällt zugegebenermaßen schwer, Tiere und ihre Verhaltensweisen zu beobachten, ohne durch unsere menschliche Brille zu sehen. Mir geht es wie dir und FrauOberschlau: man hat unwillkürlich den Wunsch, dem schwächeren Tier beizustehen, aber auch wenn es schwer fällt, sich zurückzuhalten: Tiere in freier Natur folgen ihren Instinkten. Wenn sie kämpfen und töten, dann hat es in der Regel im weitesten Sinn mit der Beschaffung von Futter oder der Fortpflanzung zu tun, und der Stärkere gewinnt. Wenn wir das aus Mitleid unterbinden wollten, würden wir das gesamte ökologische Gleichgewicht durcheinander bringen.

Anders sieht es bei Haustieren aus. Wir haben sie abhängig gemacht, sie sind allein nicht überlebensfähig, und darum müssen wir uns um sie kümmern. Das gilt für Nutztiere und für „Kuscheltiere“. Zwar sollen auch diese innerhalb der häuslichen Gegebenheiten ein möglichst artgerechtes Leben führen dürfen, aber solange es den Tieren nicht schadet, finde ich es auch nicht weiter schlimm, wenn wir sie ein wenig vermenschlichen.

Wem tut es weh, wenn ein Mensch mit seinem Tier spricht oder seinem Hund ein schickes Halstuch umbindet? Daran stören sich doch höchstens die ewigen Nörgler! Meinetwegen soll der Mensch seinen Hund auch mit ins Bett nehmen. Ein gepflegter Hund wäre mir da im Zweifelsfall noch lieber als ein ungepflegter Mensch. Natürlich ist das Vermenschlichung – aber eine, die weder Hund noch Mensch schadet. Solange sich Mensch und Tier dabei wohl fühlen, soll das jeder halten können, wie er will, und Außenstehende geht das gar nichts an!

@Olga, leider spielen Sie bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit Kinder und Tiere gegeneinander aus. Ist Ihnen noch nie die Idee gekommen, dass es Menschen gibt, die Kinder UND Tiere lieben und sich für BEIDE einsetzen?

Lalelu

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bongoline
bongoline
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Re: Die Vermenschlichung der Tierwelt
geschrieben von bongoline
als Antwort auf miriam vom 06.06.2011, 16:47:14
also ich denke, dass Aussagen von Aristoteles für viele Tiere heute nicht mehr Gültigkeit haben, all die Züchtungen und Überzüchtungen hat es zur damaligen Zeit ja nicht gegeben.

Ich denke, es wird wohl kaum jemand eine Ziege oder eine Kuh oder einen Löwen, Elefanten etc. mit ins Bett nehmen.

Vermenschlichung fand ja bereits statt, als der Mensch begann, den Wolf in ein Haustier umzufunktionieren und Züchtungen von riesigem Hund bis zu einer handvoll Hund zu machen. Diese Rassenvielfalt und durch die Züchtungen teilweise Rückzüchtung div. Fähigkeiten und Funktionen verlangen in manchem, dass div. Rassen den Menschen brauchen, um überhaupt existieren zu können. Ehrlich gestanden, was hat ein Hund davon, wenn er bei jedem Schritt an einer Leine hängt - und darf er laufen, gibt es mehr als genug Leute, die Zucht und Ordnung einfordern und verlangen, dass der Hund an die Leine genommen wird. Also ich weiß, es gibt jetzt Haue, aber meinem Empfinden nach hat die Tierwelt weit mehr Instinkt für ein normal geordnetes Leben als es der Mensch aufbringt.

Und jetzt noch was zum Kopfschütteln für alle die, die meinen, ich vermenschliche meinen Hund. Mein Hund schläft im zweiten, schon längere Zeit leerstehenden Bett und braucht die Länge auch, wenn er ausgestreckt liegt, hat aber jederzeit die Möglichkeit, sich auch nachts auf dem Balkon es sich gemütlich zu machen. Ich sehe gar nicht ein, mir noch einen riesigen Hundekorb in die Wohnung zu stellen oder irgendwo mir eine Stolperfalle mit Hundedecke einzurichten. Und da möchte ich noch festhalten, dass ich von meinem Hund überzeugt bin, sehr viel sauberer zu sein als so manch menschliches Wesen, das wohl gerne gewillt wäre, mein zweites Bett benutzen zu dürfen

Martin Rütter hat in seinem Schlußwort seiner Veranstaltung gesagt - wer den Hund im Bett oder auf der Couch haben will, der soll das mit ruhigem Gewissen tun und er hat dafür riesen Applaus bekommen.

bongoline
olga64
olga64
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Re: Die Vermenschlichung der Tierwelt
geschrieben von olga64
als Antwort auf lalelu vom 06.06.2011, 17:20:17


@Olga, leider spielen Sie bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit Kinder und Tiere gegeneinander aus. Ist Ihnen noch nie die Idee gekommen, dass es Menschen gibt, die Kinder [b]UND Tiere lieben und sich für BEIDE einsetzen?

Lalelu


Dass Sie überhaupt differenzieren, ob es "passende oder unpassende Gelegenheiten" gibt, an hungernde und misshandelte Kinder zu erinnern, bestärkt mich darin, es zu jeder mir dafür geeigneten Gelegenheit zu tun. ES geht auch nicht unbedingt darum, ob Tierliebhaber "auch" Kinder lieben - es geht mir darum, ob sie in gleichem Masse Kindern helfen, wie sie dies bei ihren Tieren machen. Okay? Olga
lalelu
lalelu
Mitglied

Re: Die Vermenschlichung der Tierwelt
geschrieben von lalelu
als Antwort auf olga64 vom 06.06.2011, 17:26:08
ES geht auch nicht unbedingt darum, ob Tierliebhaber "auch" Kinder lieben - es geht mir darum, ob sie in gleichem Masse Kindern helfen, wie sie dies bei ihren Tieren machen.
geschrieben von Olga


Meine Antwort: Ja!

Und Sie??

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ryan50
ryan50
Mitglied

Re: Die Vermenschlichung der Tierwelt
geschrieben von ryan50
als Antwort auf olga64 vom 06.06.2011, 17:26:08

.........deshalb dient eine Vermenschlichung von Tieren auch nur den Menschen, die damit persönliche Defizite kompensieren möchten. Olga


........ es geht mir darum, ob sie in gleichem Masse Kindern helfen, wie sie dies bei ihren Tieren machen. Okay? Olga


olga, fällt ihnen etwas auf? nein? aber mir, deshalb meine frage: "welche persönlichen defizite möchten sie denn kompensieren? vielleicht einen unerfüllten kinderwunsch (egal aus welchem grund)? sie vergleichen nämlich mal wieder birnen mit äpfeln
bevor sie fragen oder auch nicht, ich esse lieber birnen und hege und pflege somit eher meinen birnenbaum als den apfelbaum.

miriam
miriam
Mitglied

Re: Die Vermenschlichung der Tierwelt
geschrieben von miriam
Danke Euch Val, Lalelu und Bongoline, Ihr habt in diesem vielschichtigen Thema noch weitere Fakten und auch Standpunkte eingebracht - die alle nachdenkenswert sind.

Vorläufig folgt keine direkte Antwort meinerseits darauf - erstens weil dies sich erübrigt, zweitens weil ich selber über alle diese Aspekte nachdenken muss.

Schon seltsam wie Ereignisse sich entwickeln: gestern wird mein Lieblingsküken, der kleinste der Muttenzer Turmfalken von seinen Geschwistern getötet - also entscheide ich mich die Turmfalken in Muttenz einige Zeit nicht mehr zu betrachten - aber trotzdem in der Tierwelt zu bleiben.

Für mich war dies die richtige Entscheidung -

Euch danke ich und sage bis morgen Nachmittag

Miriam
Karl
Karl
Administrator

Re: Die Vermenschlichung der Tierwelt
geschrieben von Karl
als Antwort auf sittingbull vom 06.06.2011, 13:04:12
tiere verspüren schmerzen , aber sie leiden nicht unter der erkenntnis , dass es ihnen unter
"abwesenheit von schmerz" besser ergehen würde.
tiere handeln instinktiv und nach pawlow .
alles andere ist "lassie"- romantik.
geschrieben von sittingbul
Ich würde dem heftig widersprechen. Sittingbul, das, was Du da schreibst, blendet einfach aus, was wir in den letzten 100 Jahren über Tiere gelernt haben.

Es ist zwar richtig, die Lernfähigkeit als Instinkt (also angeborene Fähigkeit) aller Gehirne, auch der tierischen, zu begreifen, aber es ist gerade deshalb falsch alles tierisches Verhalten auf Instinkt zurückzuführen.

Ich behaupte zudem, dass es absolut richtig ist, zumindest die Gefühlswelt von Säugern durch die menschliche Brille zu sehen, denn unsere Stammhirne unterscheiden sich viel weniger als unsere intellektuellen Fähigkeiten.

Ich behaupte also - wohl ein wenig im Gegensatz zur Intention von Miriam: Vielfach hat man in der Vergangenheit die Tierwelt zu Unrecht zu weit von uns Menschen weg angesiedelt. Man hat das brutale Ausnutzen der Tiere dadurch zu rechtfertigen versucht, dass man ihnen jede Leidensfähigkeit und jedes "Gefühl" abgesprochen hat. Tiere waren seelenlos. Dies sind höhere Wirbeltiere aber nicht, sie sind mit den gleichen Gefühlen (Freude, Trauer, Angst, Wut, Eifersucht) wie wir ausgestattet. Es ist wissenschaftlich gedacht, wenn davon ausgegangen wird, dass das subjektive Innenleben (die Innenansicht) ähnlich wie bei uns mit den objektiv messbaren Verhaltensäußerungen einhergeht.

Den Tieren wurde historisch großes Unrecht getan (und wird aktuell noch immer), dabei sind sie nicht nur unsere Kumpanen, sondern unsere Verwandten.

Karl
miriam
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Mitglied

Re: Die Vermenschlichung der Tierwelt
geschrieben von miriam
als Antwort auf Karl vom 06.06.2011, 17:45:45
Danke auch dir Karl - ja, alle die Zwischenstufen bzw. Nuancen bis zur Vermenschlichung, habe ich nicht genug detailliert betrachtet.

Aber so ein Thema, soll auch für den Threaderöffner ein neuer Denkanstoß sein.

Gruß von Miriam

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