Aktuelle Themen Die Meuterei auf der (Bounty) oder besser der Gorch Fock

Ich möchte mich noch mal in diese Diskussion einbringen und zwar mit einem soeben in unserer Tagespresse gelesenen Satz: .""Im Ernstfall ist kein Matrose auf einem Segelschiff, sondern auf einem High-Tech-Kreuzer ohne Selgel und Takelage - Nun frag ich Euch. Ist Segel-Nostalgie ein Garant fürs Überleben? - Wieviel Zeit bleibt im Ernstfall zur Ausbildung auf so einem High-Tech-Kreuzer? Urmara

Das wurde bereits als Argument eingebracht.

Ich sehe die GF als Nostalgie-Kanu mit Segeln.
Bringt nur Romantik und kostet viel.

Mit Schlachtschiffen kann man nicht segeln nur schlachten.

Marija

Nicht verstehen kann ich, wieso eventuelle Feststellungen über eine Aufbauschung der Vorgänge auf der Gorch Fock dem Verteidigungsminister schaden könnten.
Denn - ich wiederhole mich - Guttenberg hat den Kapitän beurlaubt - nicht rausgeschmissen, entlassen ...

Die Westdeutschen werden sich noch an den Fall Kießling erinnern, der 1984 passierte. Diesem General wurde Homosexualität vorgeworfen, was allerdings damals schon kein Grund mehr war, nicht in die Bundeswehr zu dürfen und was auch nicht stimmte. Der Fall entwickelte sich zum Schmierentheater unter Mitwirkung hoher Politiker.
Der damalige Verteidigungsminister Manfred Wörner hatte Günter Kießling entlassen, nicht bloß suspendiert, was für Wörner kein Grund war, später noch als Nato-Generalsekretär Karriere zu machen.
Kießling wurde zwar rehabilitiert, aber mit seiner Karriere war es vorbei. Wie es mit von Guttenberg weiter geht, entscheidet seine Partei.

Clara

Ja Clara, den Wörner hatte ich vor zwei Tagen als Beispiel in einer anderen mündlichen Diskussion erwähnt. Der ehemalige "Jagdflieger" und VM Wörner hatte ebenso Flugzeug-schnell voreilig gehandelt. Der General musste voll rehabilitiert werden, aber, -- was ich in diesem Zusammenhang bereits geschrieben habe -- , bleibt genug Dreck stecken. Da wird man hinterher nie ganz rein gewaschen.

Hafel

ich bin nicht sehr informiert auf diesem Gebiet, aber gab es da nicht einmal eine ebenso rasche "Entfernung" von Schneidehahn ? und Wichert, sorry, kenne die Namen nicht mehr so genau ? Sind die wieder im Dienst ?

Diese "Entfernung" war eine Entlassung - warum sollten die wieder Dienst tun? Da gibt es doch genügend andere, teilweise unfähige und oft noch in altem Wehrmachtsgeist agierende Leute bei der Bundeswehr. Viele geniessen das Beamtenrecht, werden sich noch irgendwo als BErater andienen und ansonsten ihr sicher nicht weniges Geld unter die Leute bringen.
Ich finde es interessant, dass die Generation des Barons ganz anders auf die Medienpräsenz reagiert als die älteren Politiker. Dies sah man ja bereits mit der Kerner Talk Show in Afghanistan.
Schade wäre es, wenn vieles, was jetzt teilweise sehr hysterisch diskutiert wird, letztendlich nicht zu einem Abbau der Bundeswehrkapazitäten führen würde und dies womöglich sogar der Auslöser war, in dem man den Herrn Baron "vorführt", der - wie viele vor ihm und viele nach ihm (auch in diesem Forum anzutreffen) Fehler machte. Olga

Hafel!
Du hast recht,dem kleinesrainer und mir uns dreht es zwar nicht den Magen um aber ein leichtes grinsen ist
auf jeden Fall vorhanden!
Wenn auch meine Fahrenzeit schon einige zeit zurück liegt und unter einem anderem Staatssystem erfolgte so
hatte die Fachliche Ausbildung in Theorie und Praxis
den Seemännischen Fertikeiten keinen unterschied in Ost wie West!Die Liebe zur Seefahrt wird überall
gleichwertig behandelt.
Für mich ist verständlich/unverständlich die Bemerkungen von wegen in "Hängematten schlafen müssen!"
Nur soviel hierzu diese Art des Bordlebens der Kursanten ist doch von Anbeginn der Indienststellung
G.F II (meine bezeichnung!)denn die erste G.F liegt in
Stralsund an der Pier!
Es war also bekannt sehe das auch nicht als Negativum für die Kursanten.
Etwas anderes sind die üblichen "Spielchen mit Neulingen!" hier ist die Stammbesatzung zweifelsfrei
über das Ziel hinausgeschossen!
Auch sind die Ausbilder wohl ungenügend in Pädagogik
unterwiesen worden
(Es ist allerdings anzumerken ;das die Macht des Befehls in allen Armeen dieser Welt oft aus "Du....."
oder persönlicher Unwissendheit)
zu unangemessener Härte/Drill -schikane führt!
Davor ist auch die Bundeswehr nicht (noch)gefeit!
Wie gemeldet wurde sind die Kursantinen überwiegend
Offiersschüler für den Sanitätsdienst!
Um als Mediziner Dienst an Bord zumachen muß man nicht
unbedingt Segelsetzen au einen Großsegler können!
Seebeine wachsen auch auf einem "Dickschiff"
Man kann der Marineleitung eine "Fahrlässigkeit" nicht
absprechen!
Adam
Deine Feststellung Rittespiele = Seemannschaft klingt
sehr nach Unwissendheit, in der als Wenn der Papst
vom persönlichen Kinder kriegen redet also nur davon reden nur um mitzureden - Ahnung gleich null!

@ Urmara; ich las Deine Anmerkung erst jetzt:

"Ist Segel-Nostalgie ein Garant fürs Überleben? – Wie viel Zeit bleibt im Ernstfall zur Ausbildung auf so einem High-Tech-Kreuzer"?

Der harte Dienst auf einem Segelschiff vermittelt gerade jungen Leuten wichtige Tugenden und Werte: Durchhaltevermögen und Kameradschaft, Leben auf engsten Raum und somit Rücksicht auf dem Nachbarn. Und vor allem die Erkenntnis: das nur im gemeinsamen Kampf gegen die Naturgewalten (Wind und raue See) ein Ziel erreicht werden kann. Der Einzelne bewirkt da nichts. Das ist allerdings nichts für "Warmduscher" und verweichlichte Menschen.

So wurde auch bemängelt, dass der Dienst nach dem Unfall der Soldatin weiter ging. Es gibt eine uralte Regel: wenn ich vom Pferd abgeworfen werde, muss ich sofort wieder aufsteigen. Sonst setzt sich die Angst erst dauerhaft fest.

Hafel

Ich pflege auch meine Liebe zur Seefahrt: eine meiner Freundinnen hat hier am Ammersee ein sehr kleines Segelboot, welches sie (ausschliesslich sie) gut allein bedienen kann. Im Sommer fahren wir gerne morgens von einer Seeseite zur anderen rüber, um dort zu frühstücken und wenn dann die Touristen einbrechen, segeln wieder zurück. Es ist nicht sehr gefährlich, keiner muss auf Masten steigen o.ä. und keiner erzählt hinterher Geschichten "damals im Schützengraben". Olga

Na Olga, mein Leben war nun an der Kieler Förde und nicht am Ammersee. Man kann doch nicht mit vollem Ernst eine kleine Jolle auf dem Ammersee mit einem 3-Mast-Großsegler auf hoher rauer See verwechseln. Was ist das für ein Vergleich??? Brrrr...

Hafel

Ach wirklich? Kann ich die raue See nicht mit unserem lauschigen Ammersee vergleichen? Was halten Sie davon, wenn ich etwas Humor in diese bierernste Diskussion, gespickt mit eigenen Erfahrungen aus längst vergangenen Zeiten der Diskutanten bringen wollte? Einen Versuch war es mir wert - ist wohl schief gegangen. Trotzdem freue ich mich schon wieder auf meine Segel-Turns am Ammersee zum Frühstück. Olga

Nein Olga, das kann man eben nicht vergleichen. Die "Segler" um die es hier geht, sehen eben so aus:



Hier die russische Krusenstern in Kiel

Hafel