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Aktuelle Themen Die Ahr, ihre Hochwasser und Lebensweisen der Ahrtaler

Mareike
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RE: Die Ahr, ihre Hochwasser und Lebensweisen der Ahrtaler
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.07.2022, 20:34:37

Die Betroffenen berichten vorwiegend von der überwältigenden Hilfe vieler Freiwilligen, die dort ungezählte Stunden spontan und unentgeltlich geschuftet haben.

Behördliches Versagen ist auf vielen Ebenen nachweisbar. Das darf und muss thematisiert werden und hat nichts mit einer von Olga vermuteten "Versorgungsmentalität" der Flutopfer zu tun.

Da gibt es vieles zu berichten. Mir ist aber momentan nicht danach. Der WDR berichtet laufend.

Mareike

Mareike
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RE: Die Ahr, ihre Hochwasser und Lebensweisen der Ahrtaler
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Mareike vom 15.07.2022, 20:55:30
https://www.rnd.de/panorama/ahrtal-so-geht-es-den-menschen-nach-der-flutkatastrophe
poldy
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RE: Die Ahr, ihre Hochwasser und Lebensweisen der Ahrtaler
geschrieben von poldy
als Antwort auf olga64 vom 15.07.2022, 20:09:08
Ja, es stimmt, dass zur Zeit nach einem Jahr die Hochwasser in Rheinland-Pfalz und NRW wieder oft als Sendungen erscheinen.
Und meist wird klagend hinzugeführt, dass von den unbürokratischen Hilfen nichts angekommen wäre. Hier vermisse ich dann doch sehr den Hinweis,dass auch unbürokratische Hilfen Steuergelder sind und es sicher nicht im Sinne von Steuerzahlern sein dürfte, wenn jemand mit einem Sack Geld durch eine überflutete Gegend geht und wahllos die Scheine verteilt.
Wie man seriösen Quellen entnehmen kann ,werden durchschnittlich 80% der Schäden ersetzt, was ich als deutsche Bürgerin sehr grosszügig finde.
Dann kommt natürlich die Aufteilung der Ersatzleistungen, die zwischen Bund und Land bestehen. Auch das verzögert, auch dafür haben die Leute kein Verständnis, bzw. wissen es oft gar nicht.
Dann kommt es darauf an, ob jemand eine Versicherung hat oder nicht (erstaunlicherweise haben viele auch in diesen bedrohten Gegenden keine Versicherungen), wie die Gutachter die Schäden bewerten und ob überhaupt wieder aufgebaut werden darf.
Ein Problem scheinen viele 'Geschädigte auch damit zu haben ,dass die Schadensmeldungen nur online erfolgen können;  die KOmmunen und Freiwilligen-Dienste haben aber - wie man hört - Hilfspersonal abgestellt, um hier insbesondere älteren Menschen behilflich zu sein.
Letzteres finde ich sehr wichtig, weil ich es schon auch sehr leichtsinnig empfinden würde, wenn Geschädigte wieder am Wasser bauen, obwohl sie erahnen können, dass diese Überflutungen in immer kürzeren Intervallen alles zerstören, was im Wege steht.
Das grösste Problem,d as die Menschen dort seit längerem haben ist der Mangel an Unternehmen und Handwerkern, die überhaupt noch Aufträge annehmen und wenn dann nur, wenn deren Bezahlung gesichert ist.
Ich habe mich dies bei allen Hochwassern, die in Deutschland regelmässig sind, schon oft gefragt, ob ich wirklich dort weiter wohnen wollte - von mir ein klares Nein. Jeder Regen würde mich an dieses Trauma erinnern und in Deutschland regnet es ja oft.
Und hätte auch ich auf eine Versicherung verzichtet und mich darauf verlassen, dass "der Staat" bezahlen muss, bzw. grosszügige Spender? Da ich eher auf Nummer Sicher gehen möchte, verneine ich auch das für mich.
In jedem Fall wäre ich als Betroffene sehr dankbar, wenn man mir in so einer Lage sowohl finanziell als auch menschlich helfen würde und hätte evtl .dafür auch ein lautes DANKE bereit.
Hoffentlich lernen alle daraus, die Geschädigten, die Behörden, die jetzt Baugenehmigungen erteilen oder ablehnen und PolitikerInnen. Mir fällt hier z.B.auf ,dass Frau Malu Dreyer recht schweigsam geworden ist - es dürften so einige Vorwürfe in ihrem MP-Büro aufgelaufen sein, da Rheinland-Pfalz ja ein sehr b etroffenes Land ist. Olga
Ja wenn man nicht selbst betroffen ist, kann man all diese Gründe hier ganz locker anführen. Ich selbst war  völlig betroffen, dass sogar noch nach einem Jahr viele Menschen keine Hilfe erhalten haben, auf die Straße gehen und demonstrieren, da der "Staat" doch so blumig  Soforthilfe zugesagt hat.

Und es sind nicht nur Steuergelder, sondern Millionen von Euros , die viele hilfsbereite Menschen gespendet haben  für die Flutopfer dieser unsäglichen Katastrophe, die wurden aber bisher nicht verteilt.

Vergessen möchte ich nicht die  außergewöhnliche, auch internionale Hilfsbereitschaft.

poldy









 

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Mitglied_3fbaf89
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RE: Die Ahr, ihre Hochwasser und Lebensweisen der Ahrtaler
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 15.07.2022, 20:55:30

Ganz genau so ist es - ich sehe es an der Familie, die seit der Flut, in der sie nicht nur ihr Haus sondern auch ihre Existenz verloren hat, in unserem Ferienhaus oberhalb der Mosel wohnen."haben wir in der Pipeline" hören sie seit Monaten, wenn sie nachfragen, wo die Gelder bleiben - Versicherungen und Staat nehmen sich da nicht :-(
Es ist schon verwunderlich, wie die selben Leute, die großzügig Gelder und Sachspenden für die sicher gebeutelten Menschen in der Ukraine ohne Überprüfung einfordern und jede Unterstützung fordern, den Menschen an der Ahr wohlmöglich auch noch Betrug usw unterstellen worden, weils ja "unsere Steuergelder" sind - da möchte ich mich am Liebsten übergeben 

Mareike
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RE: Die Ahr, ihre Hochwasser und Lebensweisen der Ahrtaler
geschrieben von Mareike
als Antwort auf poldy vom 15.07.2022, 21:39:21

Das die Spendengelder nicht ankommen, bez.w. anders verwendet wurden und werden als man sich als Spender so vorstellt ärgert mich maßlos. Ich werde in Zukunft versuchen direkt vor Ort zu spenden.
Vor einigen Wochen wurde ich zu allem Überdruss auch noch mehrmals telefonisch belästigt, ob ich nicht bereit wäre nochmal einen Betrag zu überweisen. Die Gelder landen auf Konten von Hilfsorganisationen, die dann offenbar genauso bürokratisch vorgehen wie die staatliche Stellen.

Mitglied_3fbaf89
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RE: Die Ahr, ihre Hochwasser und Lebensweisen der Ahrtaler
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 15.07.2022, 21:48:44

Es  gibt da einige sehr aktive Organisationen so wie die mit dem 5-Euro-Haus
Da kannst Du Dir die Familie aussuchen, die Du unterstützen möchtest. Bin durch einen Bericht im SWR drauf gekommen und wir haben da auch schon an einige gespendet. Da kommt es wenigstens an


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Florentine
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RE: Die Ahr, ihre Hochwasser und Lebensweisen der Ahrtaler
geschrieben von Florentine
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.07.2022, 21:59:14

Danke für diesen Link, liebe @Corgy
Ich habe nicht gern an Hilfsorganisationen gespendet, weil ich lieber eine Adresse habe, wo das Geld direkt und ohne Umwege ankommt. Diese Organisation ist mir recht sympathisch. Ich mache mich mal schlau. Florentine

RE: Die Ahr, ihre Hochwasser und Lebensweisen der Ahrtaler
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 15.07.2022, 21:48:44
Das die Spendengelder nicht ankommen, bez.w. anders verwendet wurden und werden als man sich als Spender so vorstellt ärgert mich maßlos. Ich werde in Zukunft versuchen direkt vor Ort zu spenden.
Vor einigen Wochen wurde ich zu allem Überdruss auch noch mehrmals telefonisch belästigt, ob ich nicht bereit wäre nochmal einen Betrag zu überweisen. Die Gelder landen auf Konten von Hilfsorganisationen, die dann offenbar genauso bürokratisch vorgehen wie die staatliche Stellen.
Solche direkten 'Abfragen' machen seriöse Hilfsorgane nie.
Das waren Lumpen, die Deine Kontonummer auf die miese Tour ergattern wollten.

Allerdings ... so eine Hilfsorganisation am Laufen zu halten, bedarf es auch uU erhebicher Finanzen.
Sprich von den eingezahlten Spenden bleibt immer 'etwas hängen'.

Alle Spenden sind also stets etwas heiß.
Wenn der Stein geworfen wurde, ist er in Teufels Hand.
Florentine
Florentine
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RE: Die Ahr, ihre Hochwasser und Lebensweisen der Ahrtaler
geschrieben von Florentine
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.07.2022, 00:05:03

Danke @Digi! Für die Warnung. Ich mache mich jetzt noch bewusster schlau, um wen es sich da handelt. Florentine💙💛

olga64
olga64
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RE: Die Ahr, ihre Hochwasser und Lebensweisen der Ahrtaler
geschrieben von olga64

Auch bei der Vergabe der Spendengelder an die wirklich Betroffenen sollte man vorsichtig sein. Es ist ja Tatsache,dass sich bei allen Notlagen, die sich in unserem Land bilden, ebenso Gangster-Gruppen sehr schnell formieren, die auf einfache Art und Weise an staatlichen Unterstützungen und auch Spendengeldern teilhaben wollen.
Das war so bei Testräumen während der Pandemie, ebenso wie beim Verkauf von Schutzmasken, bei den staatlichen Corona-Hilfen usw. Deshalb ist es gut, wenn überprüft wird, wer hier Ansprüche hat und Hilfe erbittet - und das dauert nun mal seine Zeit, wenn es sorgfältig gemacht wird.
Auch bei den Hilfen für Flutopfer wurden anscheinend schon wieder Falschanträge aussortiert, wo Menschen das schnelle Geld machen wollten.
Wie es scheint, sind wir nun mal in Teilen eine raffgierige Gesellschaft, die keine Scheu hat, auch in solchen Situationen sich selbst bedienen zu wollen. Olga


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