Aktuelle Themen Der Bau der Berliner Mauer war richtig!
Re: Der Bau der Berliner Mauer war richtig!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"könntest Du, als ehemaliger Bürger der DDR, mir zustimmen, wenn ich der Meinung bin, daß das DDR-Regime die Grenzen dicht gemacht hat und die Menschen in ihrem Staat im Namen des Sozialismus ausgebeutet hat? "
Das kann ich.
Dabei spielt besonders die geistige Ausbeutung eine Rolle.
Man wurde gezwungen, Dinge zu machen, die man nicht machen wollte.
UND - ganz normale Dinge, die man machen wollte, wurden untersagt.
Das ist eines der Hauptmerkmale kommunistischer Diktaturen( der anderen Diktaturen sicher auch).
Beispiele mal nur aus meinem Berufsbereich:
-Zwangsweise Teilnahme am Parteilehrjahr der SED- mit immer wieder den gleichen Themen, die im Endeffekt auf eine Huldigung von Partei und Regierung hinausliefen.
Da durfte man sich über die kluge Parteiführung auslassen, auch - wenn sie den größten Mist baute.
Das war der Zwang zum Lügen. Wer nicht log, sondern nur seine eigene Meinung zu den Grundfragen sagte,die nicht mit der Meinung der SED übereinstimmte, bekam ernste Schwierigkeiten - bis hin zur vollständigen "Isolierung"(über die "Stufen":Beschneidung der Aufstiegsmöglichkeiten, zwangsweiser "Abgang in die Produktion", Knast)
Deshalb hielt natürlich die Mehrheit die "Schnauze" und las - wenn notwendig die vorgeschriebenen Parteiparolen ab.
Die Mehrheit der DDR-Bürger waren eben keine Helden, woraus die SED-Führung dann ulkigerweise Zustimmung ableitete.
(Anmerkung: ich war nie Parteimitglied, musste aber als Lehrer am Parteilehrjahr der SED teilnehmen, was für andere Berufsgruppen nicht unbedingt üblich war).
(2. Anmerkung: im letzten Vorwendejahr wurden die Diskussionen schon deutlich offener und hin und wieder gab es "kleine Proteste" gegen die starre Haltung der SED-Führung, was sich dann - Thema Vorbildwirkung- wie eine Welle ausbreitete.
Ich glaube "Massenmut" braucht Vorbilder - so habe ich es jedenfalls erlebt.
- Das war der Zwang zur Wahl zu gehen und dort den vorgefertigten Zettel mit den SED-Bonzen, die man natürlich zumindest v. der Spitzenriege her kannte, da sie ja auf Lebenszeit an der Macht sein sollten- in eine Wahlurne zu werfen.
Wer sich dem widersetzte wurde so lange drangsaliert, bis er sich beugte und dann "wählen" ging.
Aus bestimmten Bereichen( Schulen, Hochschulen, Verwaltung...) wurden Wähler, die es wagten, die Kabine zu benutzen, aus ihren Berufen entfernt.
Das ließe sich fortsetzen.
Der Zwang, seine eigene Meinung nur seinen Freunden und Familienmitgliedern mitzuteilen( was auch noch gefährlich werden konnte - siehe IM's der Stasi...) und in der Öffentlichkeit zu lügen - die Isolierung( geistig und "technisch") vom "Rest der Welt"- gehört zu den schlimmen "Highlight's" der SED-Diktatur mit IHRER "SCHUTZMAUER" in der ehem. DDR.
Die materielle Seite war eigentlich noch das kleinere Übel, denn im Vergleich zu den anderen soz. Staaten gin es uns nicht schlecht. Das muss ich hier nicht begründen, da das andere schon mehrfach ausfürlich getan haben.
An die ständigen materiellen Engpässe ( Lebensmittel, wie Obst, Frischfleisch ... technische Artikel aller Art...)hatte man sich gewöhnt und entsprechend angepasst( Hamsterkäufe, Tauschwirtschaft, rechtzeitige Anmeldung ...) - eben EINGERICHTET.
Wer sich heute in einer Umfrage dafür entscheidet, dass er gern die Mauer wieder haben würde, hat sicher über die Fragestellung nicht nachgedacht oder ist darüber sauer, dass seine ehemaligen Privilegien nichts Besonderes mehr sind.
Solche Antworten finde ich hilfreich um mir ein besseres Bild vom Alltag in der ehemaligen DDR machen zu können. Danke!
Es ging in der Umfrage nicht um die Frage, ob jemand die Mauer wieder haben möchte sondern eher um Geschichtsschreibung und Geschichtsdeutung, so habe ich es zumindest verstanden.In dem Zusammenhang finde ich den Beitrag von Carlos1 unter Philosophischen Betrachtungen erwähnenswert.
Gruss
Mareike
Es ging in der Umfrage nicht um die Frage, ob jemand die Mauer wieder haben möchte sondern eher um Geschichtsschreibung und Geschichtsdeutung, so habe ich es zumindest verstanden.In dem Zusammenhang finde ich den Beitrag von Carlos1 unter Philosophischen Betrachtungen erwähnenswert.
Gruss
Mareike
Re: Der Bau der Berliner Mauer war richtig!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
War es nicht eher so, dass man die Zigeuner vor den ansässigen Bürgern schützen musste?
Miriam
Oder waren vielleicht auch die KZs eine Art von Schutzort für die Insassen - gegen Nazideutschland?
Wowowowowauha!
Und das Ganze mit Berufung auf Luther!
Sorry! Das ging jetzt nicht anders.
Gehört zwar nicht zum Thema, aber da du bereits vorher an anderer Stelle Luther als "das größte Unglück der Deutschen vor Hitler" bezeichnet und ihn damit quasi auf die gleiche Stufe gestellt hast, sage ich jetzt trotzdem: Das ist Quatsch!
Hitler hat sich in seinem Rassenwahn nicht auf Luther berufen, der hatte ganz andere Quellen, aus denen er seinen Antisemitismus speiste, ganz bestimmmt keine theologischen.
Und auch wenn Luther wie fast alle seiner Zeit antijudaistisch eingestellt war - er hat nicht fabrik- und industriemäßig Millionen von Juden umbringen lassen.
Sorry, ich weiß, dass das nicht hierhin gehört, aber so einen Blödsinn kann ich einfach nicht unwidersprochen stehen lassen.
(Ich bin übrigens keine Lutheranerin, dies nur zur Information!)
Re: Der Bau der Berliner Mauer war richtig!
Genau solche Berichte und Beschreibungen erhielt ich X Mal von Freunden, von denen ich etliche in den "neuen Ländern" gefunden habe, die allerdings längst in unserem neuen Staat angekommen sind. Deshalb erregen die notorischen Beschöniger, Relativierer, Vergleicher meinen Zorn.
Wie du Euer Leben beschreibst mit seinen ganzen Denk- und Stillhaltezwängen, gilt für alle Diktaturen. Es gilt auch für die vielen Mitläufer des Naziregimes. Unsere sog. 68er waren nicht immer bereit, z.B. ihren eigenen Eltern zuzgestehen, dass ihnen das Leben ihrer Familien wichtiger war als das lebensgefährliche Aufbäumen gegen die Diktatur.
Wie du Euer Leben beschreibst mit seinen ganzen Denk- und Stillhaltezwängen, gilt für alle Diktaturen. Es gilt auch für die vielen Mitläufer des Naziregimes. Unsere sog. 68er waren nicht immer bereit, z.B. ihren eigenen Eltern zuzgestehen, dass ihnen das Leben ihrer Familien wichtiger war als das lebensgefährliche Aufbäumen gegen die Diktatur.
Re: Der Bau der Berliner Mauer war richtig!
Und das Ganze mit Berufung auf Luther!
Gehört zwar nicht zum Thema
Damit hast du Recht, Dennoch!
Das ist Quatsch!
Du weißt, dass dies kein Argument ist, ja?
Hitler hat sich in seinem Rassenwahn nicht auf Luther berufen, der hatte ganz andere Quellen, aus denen er seinen Antisemitismus speiste, ganz bestimmmt keine theologischen.
Aber die Deutschen, zumal die Evangelen! konnten sich an Luther orientieren, wenn sie Hitler darin folgten und taten dies auch.
Die Katholen hatte dazu ihre eigenen Gewährsleute.
Und auch wenn Luther wie fast alle seiner Zeit antijudaistisch eingestellt war - er hat nicht fabrik- und industriemäßig Millionen von Juden umbringen lassen.
Ich wüsste nicht, wer solches behauptet hätte!
Und fast alle? Dubito! Es gab prominente Ausnahmen: Petrus Abaelardus! Raimundus Lullus! Um nur zwei sehr bekannte zu nennen!
Sorry, ich weiß, dass das nicht hierhin gehört, aber so einen Blödsinn kann ich einfach nicht unwidersprochen stehen lassen.
Und wieder kein Argument, sondern bloß ein emotionaler Meinungserguss!
(Ich bin übrigens keine Lutheranerin, dies nur zur Information!)
Ob das deine Meinung akzeptabler macht?
Mir fehlen hier die Zwischentöne. Warum muss sofort von Rassismus gesprochen werden. Ich hatte früher ein offenes Haus. Keine einzige Tür oder Fenster war verriegelt. Dann wurde eines Tages eingebrochen. Es war nicht an erster Stelle der Verlust der gestohlenen Sachen, sondern es war der Verlust des Gefühls der Sicherheit, des sich in den eigenen Räumen nicht mehr geborgen wissen, welches mir zu schaffen machte und das dazu führte, das Verriegelungen angebracht wurden. Der Einbruch liegt einige Jahre zurück und ich lernte, dass Mauern und Verriegelungen letzlich keine wirksame Mittel gegen Angst sind, im Gegenteil: Sie halten die Angst wach...
Mareike
Mareike
Re: Der Bau der Berliner Mauer war richtig!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"Was meinste wer den Verlust trug und ertragen musste ?? die menschenverachtenden DDR-Bürger,"
Das ist der Grund, warum du nicht realistisch über dieses Thema diskutieren kannst.
Wann endlich begreifst du, dass die DDR-Bürger nicht identisch waren mit der SED- Partei- und Staatsführung.
Das war keine Einheit, sondern eine Zwangsbeziehung.
Was meinst du wohl, warum die SED-Führung KEINE Wahlen zuließen.
Menschenverachtend war das SED-Regime mit ihrem Statussymbol MAUER - nicht die große Masse der DDR-Bürger.
NIEMAND hier im Forum hat je über die "menschenverachtenden DDR-Bürger" geschrieben.
Das solltest du mal akzeptieren.
Könnte es nicht sein, dass wir auch ein wenig neidisch waren wegen
der Herzlichkeit, die sich - von uns aus gesehen - hinter der Mauer abspielte?
Ein kleines Andenken an eine dieser herzergreifenden Szenen:
http://www.3sat.de/imperia/md/images/partnersender/ard/2009/12_dezember/70er_utschland_1979_honecker_bre7_481x270.jpg[/img]
Miriam
[i]Aus meinem persönlichen Nähkästchen geplaudert: so ein Pussi kann man sich nur leisten,
wenn einen eine Mauer vor der Neugierde anderer schützt
der Herzlichkeit, die sich - von uns aus gesehen - hinter der Mauer abspielte?
Ein kleines Andenken an eine dieser herzergreifenden Szenen:
http://www.3sat.de/imperia/md/images/partnersender/ard/2009/12_dezember/70er_utschland_1979_honecker_bre7_481x270.jpg[/img]
Miriam
[i]Aus meinem persönlichen Nähkästchen geplaudert: so ein Pussi kann man sich nur leisten,
wenn einen eine Mauer vor der Neugierde anderer schützt
@Klaus
Ich habe den Beitrag von Hugo nochmal gründlich gelesen. Meiner Meinung nach sagt Hugo, wenn auch emotionaler, nichts anderes. Es war nicht die Wahl der DDR-Bürger, es war der Verlauf der Geschichte und die Interessen der Großmächten, die zur Entstehung der DDR und letzlich zum Bau der Mauer und all das damit verbundene Unrecht führten. Wie der Einzelne damit klar kam, steht auf einem anderen Blatt. Pauschalierungen sind da fehl am Platz, dass ist wohl was Hugo mit"dem ...DDR-Bürger" ausdrücken will. "Der DDR-Bürger" ist ein Pauschalierung.
Gruss
Mareike
Ich habe den Beitrag von Hugo nochmal gründlich gelesen. Meiner Meinung nach sagt Hugo, wenn auch emotionaler, nichts anderes. Es war nicht die Wahl der DDR-Bürger, es war der Verlauf der Geschichte und die Interessen der Großmächten, die zur Entstehung der DDR und letzlich zum Bau der Mauer und all das damit verbundene Unrecht führten. Wie der Einzelne damit klar kam, steht auf einem anderen Blatt. Pauschalierungen sind da fehl am Platz, dass ist wohl was Hugo mit"dem ...DDR-Bürger" ausdrücken will. "Der DDR-Bürger" ist ein Pauschalierung.
Gruss
Mareike
“Es ist Mode geworden, die Freiheitsrechte des Bürgers in den Vordergrund zu stellen.”
wie traurig ist das denn ?
das , ist die "nachricht" die hier einige "freiheitsschwadronöre" zum "nachdenken" anregen sollte...
SB