Aktuelle Themen "Denk nicht an den Tod..."
Das Thema "Asche verstreuen" weckt in mir Erinnerungen.
Meine erste Frau äußerte mir gegenüber vor ihrem Tode, der zu dem Zeitpunkt absehbar war, den Wunsch, eingeäschert zu werden. Ihre Asche wollte sie gern unter einer bestimmten Pinie an einem Strand an der Costa Brava, an die wir eine gemeinsame Erinnerung hatten, verstreut wissen.
Unser Sohn hatte die Gelegenheit (ich nicht, da ich von ihr geschieden war), nach der Einäscherung, die Urne für ein paar Stunden aufzubewahren.
Somit kam es, daß wir einige Wochen nach der Bestattung der Urne einen Kurzurlaub an der Costa Brava einlegten................
Warum schreibe ich davon?
Vielleicht, weil Symbole und symbolhafte Handlungen unter rationalen Gesichtspunkten möglicherweise keinen Sinn machen, wir aber trotzdem jede Mühe auf uns nehmen, für uns selbst eine Erinnerung zu schaffen, die unabhängig von materialisierten Objekten wie Grabsteinen/Gedenktafeln etc. eine Ecke in unserem Gedächtnis fest belegt.
Liebe Don,
das hast Du schön beschrieben.
Ich empfinde es nicht als Bürde, die Gräber meiner Eltern zu pflegen. Die Mietzeit für das Grab meines Vaters läuft in diesem Winter ab. Es ist ein Doppelgrab und meine Mutter wollte es nicht verlängern, um nach ihrem Tod dazugelegt werden.
Die Umrandung dieses Grabes werden wir für das Urnengrab meiner Mutter verwenden. Auch eine symbolische Handlung, die für die Verbundenheit meiner Eltern über deren Tod hinaus, steht.
Es gefällt mir, wie du und dein Sohn gemeinsam den Wunsch deiner ersten Frau erfüllt habt.
Gruß Mane
Trauer, Trost und Erinnerung sind, wie wir, individuell.
Ich habe ein Möbel, das meine Mutter 'Kredenz' nannte und das für mich 'sie' bedeutet. Links auf der Marmorplatte sind Wasserränder ("Kinder, legt was drunter") - darauf stand Weihnachten immer der 'bunte Teller'.
Wenn ich (selten - ich wohne in Frkr) ihr Grab besuche (Gras, wie sie das wollte), empfinde ich nichts.
Val
Ich habe ein Möbel, das meine Mutter 'Kredenz' nannte und das für mich 'sie' bedeutet. Links auf der Marmorplatte sind Wasserränder ("Kinder, legt was drunter") - darauf stand Weihnachten immer der 'bunte Teller'.
Wenn ich (selten - ich wohne in Frkr) ihr Grab besuche (Gras, wie sie das wollte), empfinde ich nichts.
Val
In unserer Kirchengemeinde, es ist ein kirchlicher Friedhof, gibt es mehrere Möglichkeiten, wie auch bei vielen anderen in unserer Gemeinde.
Es gibt die Möglichkeit ein Grünrasengrab zu wählen, ob Urne oder auch Sargbestattung. So haben die Nachkommen, die vielleicht später nicht mehr vor Ort wohnen, keine Sorge mit der Pflege, aber können die Ruhestätte noch aufsuchen.
Auch gibt es in unserer Forstgenossenschaft einen Ruhwald, auf dem Urnenbestattungen möglich sind.
Ich selbst habe vor einiger Zeit eine Seebestattung eines alten Freundes erlebt, denn sein Schiff und die See waren sein Leben.
Wir haben unsere Wahl schon getroffen, es wird ein Grünrasengrab sein,
pflegeleicht, da es von der Kirchengemeinde regelmäßig gemäht wird und doch vielleicht ein Ort der Erinnerung mit einem kleinen Stein ist.
weserstern
Liebe Weserstern,
geht es wirklich nur darum, was man sich selbst als letzte Ruhestätte wünscht? Sollte man nicht auch mit den Nachkommen sprechen, was diese möchten? Viele denken, auch hier im Forum, für die Kinder. Also dass man ihnen die Sorge um die Pflege abnehmen möchte. Diese könnte auch leicht in die Hände eines Friedhofsgärtners gegeben werden. Auch die Kosten scheinen ein wichtiges Thema zu sein. Vielleicht sehen die Nachkommen es ja ganz anders.
Gruß Mane
Ja Mane,
das haben wir getan,
denn ich habe schon in jungen Jahren viele, liebe Angehörige auf diesem Weg begleitet und auch auf unterschiedlichen Friedhöfen die Gräber betreut.
Auch haben wir schon seit Jahren eine gegenseitige, notarielle Generalvollmacht falls einer von uns nicht mehr agieren kann, auch mit Patientenverfügung.
Die Kinder wissen wo sich alle wichtigen Dokumente befinden .
Alle Unterlagen der Häuser ( Pläne , Versorgungsleitungen, u.s.w ) sind gut archiviert .
Teile des Landes wurden bereits zu Lebzeiten übertragen, auch der Hof.
Jetzt freue ich mich über die nächste "Generation " drei süße Mädels, die fast täglich anrufen, ob ich sie abholen kann .
Dann geht es hier rund !
Gruß weserstern
das haben wir getan,
denn ich habe schon in jungen Jahren viele, liebe Angehörige auf diesem Weg begleitet und auch auf unterschiedlichen Friedhöfen die Gräber betreut.
Auch haben wir schon seit Jahren eine gegenseitige, notarielle Generalvollmacht falls einer von uns nicht mehr agieren kann, auch mit Patientenverfügung.
Die Kinder wissen wo sich alle wichtigen Dokumente befinden .
Alle Unterlagen der Häuser ( Pläne , Versorgungsleitungen, u.s.w ) sind gut archiviert .
Teile des Landes wurden bereits zu Lebzeiten übertragen, auch der Hof.
Jetzt freue ich mich über die nächste "Generation " drei süße Mädels, die fast täglich anrufen, ob ich sie abholen kann .
Dann geht es hier rund !
Gruß weserstern
Denk nicht an den Tod. Es genügt, dass er dich nicht vergisst!
(Georg von Signau)
(Georg von Signau)
Im übrigen denke ich nicht so viel über mein Sterben - meinen Tod nach sondern eher an andere Beteiligte, so wie es bei Mascha Kalecko heisst:
Bedenke, den eigenen Tod, den stirbst Du nur,
doch mit dem Tod der anderen musst Du leben......
Hallo Johanna,
Der Anfang des Gedichts von Mascha Kalecko lautet:
"Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?"
Da geht es um mich und meine Trauer - ich stehe im Mittelpunkt. Ich bemitleide mich, weil ich diese geliebten Menschen nicht mehr an meiner Seite habe. Ich kann mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen, deshalb weine ich um mich selbst.
Siehst Du das anders? ...
Gruß Mane
Mane ich komme erst heute dazu zu antworten - verzeih....
Ich kenne das ganze Gedicht und ich gebe Dir Recht. Zuerst geht es um meinen eigenen Verlust - aber ist es nicht besser dankbar an die Zeit zurück zu denken, wo man den Verstorbenen hatte, als zu jammern weil man ihn nicht mehr hat? Nur - da muss man erst einmal hin kommen - das geht nicht von heute auf morgen. Ich habe seit meinem 4. Lebensjahr immer wieder solche Verluste hinnehmen müssen - nicht leicht, glaub mir.
Und der letzte Verlust liegt gerade mal 2,5 Monate zurück. Ohne Hilfe von aussen hätte ich den Sprung von "verloren" zu "gehabt haben" nicht so schnell geschafft, denn mit zunehmendem Alter wird man dünnhäutiger, empfindlicher und es wird mit der "Menge" auch nicht leichter.....
Ich muss jetzt auch meine Angelegenheiten aufs Neue regeln, denn es sind ja wieder Veränderungen eingetreten - über mehr denke ich nicht nach - ich kann den Zeitpunkt nicht beeinflussen, auch nicht die Art und Weise wie ich einmal abtrete. Mit den Kindern sind die "Grundzüge" besprochen und ich kann nur hoffen, dass sie sich auch an meine Wünsche halten.
Johanna
Vielleicht müssen ja nur diejenigen sterben.....
.......die sich gedanklich mit dem Tod befassen......
....und diejenigen, die nie an ihn denken....,
.........die lässt er leben?!]
Denk nicht an den Tod. Es genügt, dass er dich nicht vergisst!
(Georg von Signau)
Glaubst Du, dass es sich dann leichter lebt, schorsch?
Ist es nicht eher so, dass man bewusster in die Welt schaut, wenn einem das Ende gewahr ist? Wenn wir die Gedanken daran verdrängen, sind sie, zwar versteckt, aber trotzdem in uns und können uns beunruhigen. Mehr noch, als wenn wir uns mit ihnen "anfreunden"?!
Gruß Mane
Kann denn ein Mensch noch unbeschwert leben, wenn er täglich an sein eigenes Ende denkt?
Trauer, Trost und Erinnerung sind, wie wir, individuell.
Ich habe ein Möbel, das meine Mutter 'Kredenz' nannte und das für mich 'sie' bedeutet. Links auf der Marmorplatte sind Wasserränder ("Kinder, legt was drunter") - darauf stand Weihnachten immer der 'bunte Teller'.
Wenn ich (selten - ich wohne in Frkr) ihr Grab besuche (Gras, wie sie das wollte), empfinde ich nichts.
Val
Hallo Val,
"sie" ist somit immer in Deiner Nähe und beschert Dir schöne Erinnerungen.
Du hast recht, Menschen gehen mit "Trauer, Trost und Erinnerungen" unterschiedlich um. Es gibt da kein richtig oder falsch:
HeCaro würde gerne, frei nach Schopenhauer, dass sie von einem Licht empfangen wird, wenn der Tod ihre Augen verschließt.
Heigl, überlegt noch.
Clematis hat Erinnerungen und liebevolles Gedenken, auch ohne an einem Grab zu verweilen.
Lilac findet, dass die anonyme Bestattung an einem sehr schönen Ort eine gute Einrichtung ist.
Don, ich hatte mich verschrieben und weiß natürlich, dass du keine Sie, sondern ein Er bist.
Ich habe vor, ein Gespräch mit meinen Kindern über dieses Thema zu führen. Wenn sie die Entscheidung gerne uns überlassen wollen, würde ich mir eine Baum im nahegelegenen Friedwald aussuchen und mich dort zu seinen Wurzeln bestatten lassen.
Gruß Mane
Kann denn ein Mensch noch unbeschwert leben, wenn er täglich an sein eigenes Ende denkt?
Nicht täglich, schorsch - aber rechtzeitig.
Für mich ist der Gedanke an den Tod zur Zeit noch nahe, weil meine Mutter erst vor kurzem verstorben ist.