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Aktuelle Themen "Denk nicht an den Tod..."

pschroed
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Mitglied

Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Lilac vom 23.09.2015, 10:53:04

Ob der Tod schlimm ist oder nicht, werden wir alle eines Tages erfahren.

Hallo Lilac

Ich erinnere mich an meinen kleiner Zwischenfall 19.09.1993
Nach einem Autounfall, und 14 Tage Intensivstation wollte ich nicht mehr ins Leben zurück. Vollgepumpt mit Schmerzmittel genoß ich das dahinsiechen.
Das einzige Geräusch was mir heute noch in den Ohren klingt war die tagelange jede 10 minütige Blutdruckmessungen.
Als es mir besser ging hatte ich einfach keine Lust mehr am Alltag teilzunehmen. komisch. Ich vermute daß unser Gehirn auf solche Streßsituationen vorbereitet ist und einfach abschaltet.

Phil.
mane
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Mitglied

Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von mane
als Antwort auf Gerdd vom 24.09.2015, 21:21:12
Lbe Mane,
Mein Ansatz sollte sein, vom Anfang und vom Ende her zu denken und informiert habe ich mich bei Hawkins, der ja Physiker oder Astrophysiker ist.

Ich dachte mir, denkt man in die Richtungen, die Hawkings einschlägt, merkt man, wie klein unsere Erde ist, eigentlich nur ein Staubkorn im Weltall und wir selbst sind ebenfalls eine vorübergehende „Erscheinung“, auch wenn wir denken können.

Ich weiß nicht, ob es hilft, es könnte aber sein, daß unser Tod uns in Beschlag nimmt, wenn wir uns ins Zentrum stellen und wir dabei übersehen, daß wir hier sind und hier sein durften und das alles erleben konnten, was es in unserer persönlichen Lebenszeit gab bzw. entdeckt und entwickelt wurde, vor allem wie sich unser Denken und unsere Freiheit weiterentwickeln konnte.

Wenn ich daran denke, wie z.B. körperlich schwer man früher schuften mußte (Großmutter), wie wenig man medizinisch wußte (Tante starb an einer Blutvergiftung, weil sie sich in den Finger geschnitten hatte), wie gegängelt und unfrei man war (u.a. Religion) usw., dann bin ich froh, daß ich in der Jetzt-Zeit d.h. Jetzt/Heute als "kleiner Wurm" lebe.

Hzl Gruß und alles Gute auch an alle Leser!
Gerdd


Lieber Gerdd,

unsere Sicht auf uns als "Krone der Schöpfung" ist wirklich eine Anmaßung, wenn wir bedenken, wie kurz wir erst auf dem Planeten Erde sind und wie bald wir wahrscheinlich wieder von ihm verschwinden werden. Eine vorübergehende Lebensform auf einem unbedeutenden Planeten, der nur wie ein Staubkorn im Universum ist.

Du hast recht, der Tod sollte nicht im Zentrum unseres Lebens stehen, weil wir dann versäumen zu leben. Man sollte ihn aber auch nicht verdrängen.
Wie der Einzelne seinen Tod und was darauf folgt, bewertet, hängt auch von der Bewertung seines Lebens ab. Betrachtet er sein Leben als erfüllt und seine Zeit als von vornherein als begrenzt, dann fällt es ihm vielleicht leichter, den Tod zu akzeptieren, als einem Menschen, der den Eindruck hat, zu kurz gekommen zu sein.

Auch an Dich einen herzlichen Gruß,
Mane
mane
mane
Mitglied

Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von mane
als Antwort auf ankama vom 24.09.2015, 21:48:45
Liebe mane,

es geht mir wie vielen anderen auch, von denen ich gelesen oder gehört habe. Vor dem Tod habe ich keine Angst, aber vor dem Sterben.

Darüber nachzudenken, bringt mir nichts. Ich fange dann nur an, mir die verschiedenen Arten vorzustellen, auf die der Tod bei mir eintritt.

Was ich mir am meisten wünsche ist, nicht zu Hause zu sterben. Lieber im Krankenhaus oder irgendwo draußen. Aber noch sehr lange nicht!!!

ankama


Liebe ankama,

ich weiß nicht, ob man daran arbeiten kann, eine Angstvorstellung, wie schlimm das Sterben sein könnte, aufzugeben.
Wir wissen nicht, was auf uns zukommt. Eine Ahnung können wir bekommen, wenn wir das Sterben anderer begleiten und daran teilhaben. Ich denke, dann lernt man auch für das eigene Sterben dazu.

Das Ordnen der Papiere, Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Testament u.a. geben etwas Sicherheit und lassen uns dem letzten Abschnitt etwas gelassener entgegensehen.
Für mich gehört auch der Gedanke dazu, sicherzustellen, mein Leben zu einem bestimmten Zeitpunkt beenden zu können, wenn es für mich nicht mehr lebbar sein wird. Doch könnte das, wenn ich mal in diese Situation kommen sollte, wieder ganz anders aussehen. Wer weiß jetzt schon, wie er das später mal empfinden wird?

Der Gedanke, zu Hause einsam zu sterben, ist nicht schön, liebe ankama. Vielleicht in einem Hospiz, wo man ohne Schmerzen, begleitet von freundlichen Menschen, gehen kann?

LG Mane

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JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von JuergenS
So begann die Einlassung, die ich heute erst las und ich las auch nur ein paar der letzten Einträge:

"Wie geht Ihr mit dem Gedanken an den (Euren) Tod um?
Habt Ihr Lust, mit mir darüber zu schreiben?
LG Mane"

Ich habe folgende Antwort, zunächst:

??????????????
mane
mane
Mitglied

"Ein Koffer für die letzte Reise"
geschrieben von mane
100 Koffer hatte der, inzwischen 2012 verstorbene Bestatter Fritz Roth aus Bergisch Gladbach, an Menschen aus ganz Deutschland geschickt, mit der Bitte, sie für "die letzte Reise" zu packen. Er wollte die Menschen anregen, sich über Sterben, Trauer und Tod Gedanken zu machen.

Die Wanderausstellung der Koffer wurde in den vergangenen Jahren in vielen Orten gezeigt und der nächste wird vom 1.11. bis zum 22.11.2015 Bad Neuenahr sein.

Hier ist ein Video der Ausstellung in der Münchner Karmeliterkirche:



Obwohl es natürlich real nicht möglich ist, etwas mitzunehmen, könnte ein Nachdenken darüber geschehen, was mir im Leben wichtig ist/war.

Was könnte ich im Jenseits brauchen, wenn ich es mitnehmen könnte?

Auf jeden Fall, die Bilder meiner Liebsten. Einige Briefe und Bücher, welche müsste ich mir noch überlegen. Eine getrocknete Rose. Vielleicht eine Flasche guten Rotwein, Zigaretten, die ich mir seit 30 Jahren versage.
Der Inhalt meines Koffers wird sich bestimmt noch ändern, ich habe ja noch viel Zeit, aber ich werde weiter darüber nachdenken.

Habt Ihr Lust, Euch auf dieses Gedankenspiel einzulassen?

Gruß Mane
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: "Ein Koffer für die letzte Reise"
geschrieben von schorsch
als Antwort auf mane vom 28.09.2015, 10:31:13
@ Mane: "....Zigaretten, die ich mir seit 30 Jahren versage....."

Ohje - und noch immer sind diese Gelüste nicht überwunden?

Kleiner Trost: Wenn du es richtig anstellst, dann verbleibt so viel Asche, dass du auf jene der Zigaretten verzichten kannst! ()

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Lilac
Lilac
Mitglied

Re: "Ein Koffer für die letzte Reise"
geschrieben von Lilac
als Antwort auf mane vom 28.09.2015, 10:31:13
Was für eine absurde Idee!
Der Tod ist eine neue Ebene - wenn überhaupt. Also ein Neubeginn oder das Ende von allem.
Da werde ich doch nicht irgendwelche Altlasten mit schleppen.
mane
mane
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Re: "Ein Koffer für die letzte Reise"
geschrieben von mane
als Antwort auf Lilac vom 28.09.2015, 11:01:10
Es geht um das Hier und Jetzt und die Idee von Fritz Roth finde ich ungewöhnlich, aber nicht absurd.
Genau wie die weiteren Ideen der "rebellischen Bestatter aus Bergisch Gladbach
Alles was uns hilft, mit unserem Schmerz besser umzugehen, soll erlaubt sein.

Das Bestattungshaus liegt auf einem bewaldeten Hügel und sieht eher aus wie ein Landhotel. In der "Villa Trauerbunt" haben Kinder die Möglichkeit, ihre Trauererfahrungen spielerisch aufzuarbeiten. Die "Gärten der Bestattung" lassen viel Raum, eigene Ideen bei der Grabgestaltung zu verwirklichen. Und vieles mehr.
mane
mane
Mitglied

Re: "Ein Koffer für die letzte Reise"
geschrieben von mane
als Antwort auf schorsch vom 28.09.2015, 10:41:47
Doch, die habe ich überwunden. Auch wenn der Gedanke an ein Zigarettchen manchmal noch wieder auftaucht. Schaden würde es mir "dann" jedenfalls nicht mehr.
minu
minu
Mitglied

Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von minu
Wie gehe ich mit dem Tod um?

Für mich ist der Tod nichts vor dem ich Angst haben müsste.

Ich war bei einer Frau im Zimmer, die vor einer Stunde gestorben war, ich durfte mich still von ihr verabschieden. Es war verrückt, diese starke Ausstrahlung, die von ihr ausging, erfüllte mich mit so viel Freude und Energie, so etwas hatte ich noch nie erlebt.

Ich habe alles vorbereitet, den Kindern erklärt dass meine Asche
verstreut werden soll.
Ein Grab zu bezahlen für X Jahre ist für mich unsinnig.

Einen Priester brauchen wir auch nicht, die Familie macht das besser
und persönlicher.

Bei meinem Mann haben wir das auch so gemacht, ich habe noch keine
schönere Bestattung gesehen.

Emy

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