Aktuelle Themen "Denk nicht an den Tod..."
Wenn wir uns mitten im Leben meinen,
wagt er zu weinen
mitten in uns.
Rainer Maria Rilke
Danke Medea, doch das ist gerade das, was ich nicht verstehe:
warum sollte der Tod weinen? Der Tod hat doch kein Mitleid!
Und nein, so etwas habe ich noch nich erlebt. Der Tod meiner Eltern und meines Bruders kam immer schleichend - bei meinen Eltern sogar herbeigeführt durch eigenes Wollen.
Wie viel schöner ist es da doch einfach einzuschlafen, ohne Vorwarnung, ohne Schmerzen und Ängste.
Lilac
Vor bald 10 Jahren bekam ich die Diagnose Pankreaskarzinom. 4 Tage später wurde ich operiert. In den Tagen vor der Operation kam ich nicht zum Nachdenken. Eine Untersuchung folgte der anderen und eine Belehrung über riesigen der Behandlung löste die andere ab. Ich muss heute in der Nachbetrachtung sagen, dass mir die Lage nicht ganz bewusst war. Trotzdem versuchte ich aus dem Krankenhaus heraus einiges zu regeln.
Die Op dauerte 8 Stunden. 2 Stunden nach der Operation durfte meine Frau zu mir. Ich bekam das aber nur wie durch einen Schleier mit.
4 Tage später durfte ich die Intensivstation verlassen. Bei einer Visite kündigte der Professor ein ausführliches Beratungsgespräch an. Es fand nie statt. 14 Tage nach der Operation durfte ich das Krankenhaus verlassen. Mir wurde anheim gestellt, einen Onkologen aufzusuchen. Er sollte entscheiden, ob Chemotherapie erforderlich sei. Gleichzeitig war eine Kur für Krebspatienten geplant.
In Begleitung meiner Frau suchte ich den Onkologen auf. Diesen fragte ich nach der Notwendigkeit der Chemotherapie. Seine Antwort war, mit Chemotherapie könnte ich noch 1/4 Jahr leben ohne nur noch Wochen,
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte mir noch niemand gesagt, wie es um mich steht. Es war eine Auskunft, die erstmal zu verkraften war. Ich beschloss die Chemotherapie zu machen.
Die Therapie verlief wie gewöhnlich. 3 Wochen Behandlung und dann eine Woche Pause.
Ich der ersten Pause flog ich mit meiner Frau nach Spanien zum Enkelkind. Die Kleine hatte just zu dieser Zeit eine Woche Ferien und blieb die ganze Woche bei Oma und Opa. Die "deutsche Gemeinde" veranstaltete für uns eine Abendessen. Es war eine herrliche Woche. Ich konnte fast die Krankheit vergessen.
Nach dieser "Urlaubswoche" ging es mit der Chemo- weiter. Am Wochenende besuchten wir meine Verwandtschaft, die in einer 200km entfernten Stadt wohnen. Meine Krankheit war kein Thema. Kurz vor der Heimfahrt bekam ich heftige Schmerzen in Arm. Diagnose Herzinfarkt. Der behandelnde Arzt kam am 2. Tag zu mir ans Bett und verkündigte mir, er habe mit meinem Onkologen telefoniert und er könnte mir sagen, dass ich sowohl gute Chancen hätte, den Infarkt wie auch die Krebserkrankung zu überleben Da erst erkannt ich, wie ich durch meine Aktivitäten alle Gedanken an sterben verdrängt hatte. Trotzdem war die Information eine große Erleichterung für mich. Nur die schlaflosen Nächte kamen erst jetzt.
Nach 10 Tagen konnte ich das Krankenhaus verlassen. Die folgende Chemopause verbrachte ich im Allgäu zum Skilaufen, die anderen in Spanien.
Heute frage ich mich, warum ich relativ ruhig mit der Nachricht von meinem Lebensende umgehen konnte.
Vor der sehr schweren Operation war ich sportlich sehr aktiv. Entsprechend erholte ich mich nach dem Eingriff auch sehr schnell. Noch im Krankenhaus trainierte ich die Treppen zu gehen. 3 Wochen nach dem Infarkt war ich im Allgäu Skilaufen. Meine körperliche Befindlichkeit passte sogar nicht zu den Prophezeiungen. Auch hatte ich ein Umfeld, was mich rührend umsorgte. Wenn es heißt, in der Not erkennt man seine Freunde, so habe ich gute Freunde. Ich habe zu dieser Zeit viele alte Freundschaften wieder aktivieren können. Ich bin heute noch sehr Dankbar.
Die Op dauerte 8 Stunden. 2 Stunden nach der Operation durfte meine Frau zu mir. Ich bekam das aber nur wie durch einen Schleier mit.
4 Tage später durfte ich die Intensivstation verlassen. Bei einer Visite kündigte der Professor ein ausführliches Beratungsgespräch an. Es fand nie statt. 14 Tage nach der Operation durfte ich das Krankenhaus verlassen. Mir wurde anheim gestellt, einen Onkologen aufzusuchen. Er sollte entscheiden, ob Chemotherapie erforderlich sei. Gleichzeitig war eine Kur für Krebspatienten geplant.
In Begleitung meiner Frau suchte ich den Onkologen auf. Diesen fragte ich nach der Notwendigkeit der Chemotherapie. Seine Antwort war, mit Chemotherapie könnte ich noch 1/4 Jahr leben ohne nur noch Wochen,
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte mir noch niemand gesagt, wie es um mich steht. Es war eine Auskunft, die erstmal zu verkraften war. Ich beschloss die Chemotherapie zu machen.
Die Therapie verlief wie gewöhnlich. 3 Wochen Behandlung und dann eine Woche Pause.
Ich der ersten Pause flog ich mit meiner Frau nach Spanien zum Enkelkind. Die Kleine hatte just zu dieser Zeit eine Woche Ferien und blieb die ganze Woche bei Oma und Opa. Die "deutsche Gemeinde" veranstaltete für uns eine Abendessen. Es war eine herrliche Woche. Ich konnte fast die Krankheit vergessen.
Nach dieser "Urlaubswoche" ging es mit der Chemo- weiter. Am Wochenende besuchten wir meine Verwandtschaft, die in einer 200km entfernten Stadt wohnen. Meine Krankheit war kein Thema. Kurz vor der Heimfahrt bekam ich heftige Schmerzen in Arm. Diagnose Herzinfarkt. Der behandelnde Arzt kam am 2. Tag zu mir ans Bett und verkündigte mir, er habe mit meinem Onkologen telefoniert und er könnte mir sagen, dass ich sowohl gute Chancen hätte, den Infarkt wie auch die Krebserkrankung zu überleben Da erst erkannt ich, wie ich durch meine Aktivitäten alle Gedanken an sterben verdrängt hatte. Trotzdem war die Information eine große Erleichterung für mich. Nur die schlaflosen Nächte kamen erst jetzt.
Nach 10 Tagen konnte ich das Krankenhaus verlassen. Die folgende Chemopause verbrachte ich im Allgäu zum Skilaufen, die anderen in Spanien.
Heute frage ich mich, warum ich relativ ruhig mit der Nachricht von meinem Lebensende umgehen konnte.
Vor der sehr schweren Operation war ich sportlich sehr aktiv. Entsprechend erholte ich mich nach dem Eingriff auch sehr schnell. Noch im Krankenhaus trainierte ich die Treppen zu gehen. 3 Wochen nach dem Infarkt war ich im Allgäu Skilaufen. Meine körperliche Befindlichkeit passte sogar nicht zu den Prophezeiungen. Auch hatte ich ein Umfeld, was mich rührend umsorgte. Wenn es heißt, in der Not erkennt man seine Freunde, so habe ich gute Freunde. Ich habe zu dieser Zeit viele alte Freundschaften wieder aktivieren können. Ich bin heute noch sehr Dankbar.
Re: "Denk nicht an den Tod..."
Lieber und guter Karl-Hagen, hab Tränen in
den Augen, ich les grade Deinen Beitrag, da
bin ich herzlich ergriffen. Du hast eine Menge
durchgemacht, Du hast es geschafft, jetzt geht
es bergauf!!! Ich glaube an Placebos, an Optimismus,
an gute Gedanken, sie beeinflussen unsere Organe,
lass bitte niemals davon ab.
Ich selbst war seit Jahren nicht mehr bei Ärzten,
soll aber kein Rezept sein für andere, mein SohnKd.Nr3
ist einer von den Qualifizierten, ich frage ihn nicht
einmal, ich glaube an die Wunderkraft der Natur, an
selbstheilende Kräfte, die in uns stecken, ich glaube
an Optimismus, vom Gehirn gesteuert, ich glaube, dass
jeder für sich der beste Arzt ist. Mein Glaube würde
bewirken, dass Medizin und Pharmazie Pleite Gehen.
Aber jeder, wie er will.. Lass Dich niemals von negativen
Spießbürgern lenken, ich mach einen großen Bogen um solche
Menschen, sie begreifen nicht und haben nichts gelernt.
Hier schickt ganz viel Lebenskraft und Fröhlichkeit zuDir,
Witta-Dortmund
den Augen, ich les grade Deinen Beitrag, da
bin ich herzlich ergriffen. Du hast eine Menge
durchgemacht, Du hast es geschafft, jetzt geht
es bergauf!!! Ich glaube an Placebos, an Optimismus,
an gute Gedanken, sie beeinflussen unsere Organe,
lass bitte niemals davon ab.
Ich selbst war seit Jahren nicht mehr bei Ärzten,
soll aber kein Rezept sein für andere, mein SohnKd.Nr3
ist einer von den Qualifizierten, ich frage ihn nicht
einmal, ich glaube an die Wunderkraft der Natur, an
selbstheilende Kräfte, die in uns stecken, ich glaube
an Optimismus, vom Gehirn gesteuert, ich glaube, dass
jeder für sich der beste Arzt ist. Mein Glaube würde
bewirken, dass Medizin und Pharmazie Pleite Gehen.
Aber jeder, wie er will.. Lass Dich niemals von negativen
Spießbürgern lenken, ich mach einen großen Bogen um solche
Menschen, sie begreifen nicht und haben nichts gelernt.
Hier schickt ganz viel Lebenskraft und Fröhlichkeit zuDir,
Witta-Dortmund
Tränen habe ich zwar nicht in den Augen, aber meine Hochachtung möchte ich Dir aussprechen. Das Pankreaskarzinom ist eines der fiesesten was man sich vorstellen kann. Nur wenige gewinnen den Kampf.
Ich war in Spanien in einem Privathospital, da ich leichte Schmerzen in der Lebergegend hatte. Man nahm mir Blut ab und nach zwei Tagen setzte sich die Ärztin zu mir und meinem Mann und meinte in kühlen Ton, ich hätte einen Klatskin-Tumor - einer der übelsten Lebertumoren mit schlechten Chancen.
Sie sagte es ohne Einleitung, ohne weitere Erklärung. Nur einen Satz setzte sie noch hinterher: "In diesem Krankenhaus kann ihnen nicht mehr geholfen werden!".
Basta y punto!
Ich nahm meine Tasche und ging mit meinem Mann erst einmal in die Cafereria des Hospitals. Dort bestellte ich mir eine kleine Flasche Rotwein und sagte mit einem Grinsen zu meinem Willi: "Das macht ja dann auch nichts mehr!"
Daheim durchpflügte ich das Internet nach Leber-Spezialisten in Spanien. Ich fand einen in Valencia im dortigen "La Fe", einer Uni-Klinik. Nach zwei Mails bekam ich immer noch keine Antwort. Also fuhren wir nach Valencia. Dort fand ich das Büro des Professors und sprach mit seiner Vorzimmerdame. Sie meinte, er hätte keine Zeit und es würden auch keine Patienten aufgenommen, die nicht aus dem Bereich Valencia sind.
Daraufhin sagte ich ihr, dass ich mich jetzt vor das Büro des Arztes setzen werde und nicht eher wieder aufstehe, bis ich den guten Mann gesprochen hatte.
Nach zwei Stunden wurde ich vorgelassen. Ich übergab ihm die Diagnose nebst CD. Er schaute sich alles genau an, stand auf, nahm mich in den Arm und meinte: "Du hast keinen Krebs!" Natürlich musste ich operiert werden, da die Gallengänge total verknotet waren. Doch mein Schutzengel hatte Recht - es war kein Krebs. Die Gewebeuntersuchung war negativ.
Ich fuhr noch zur regelmäßigen Kontrolle zu meinem Lieblingsarzt, bis ich dann nach Österreich zog.
Bei meiner ersten Ultraschalltuntesuchung der Leber hier in Austria wurde mir dann Leberzirrhose im Endstadium diagnostiziert. Meine Reaktion? L.m.a.A. - denn ich wußte ja, es stimmte nicht.
Meine Devise lautet: Bange machen gilt nicht!
Ich war in Spanien in einem Privathospital, da ich leichte Schmerzen in der Lebergegend hatte. Man nahm mir Blut ab und nach zwei Tagen setzte sich die Ärztin zu mir und meinem Mann und meinte in kühlen Ton, ich hätte einen Klatskin-Tumor - einer der übelsten Lebertumoren mit schlechten Chancen.
Sie sagte es ohne Einleitung, ohne weitere Erklärung. Nur einen Satz setzte sie noch hinterher: "In diesem Krankenhaus kann ihnen nicht mehr geholfen werden!".
Basta y punto!
Ich nahm meine Tasche und ging mit meinem Mann erst einmal in die Cafereria des Hospitals. Dort bestellte ich mir eine kleine Flasche Rotwein und sagte mit einem Grinsen zu meinem Willi: "Das macht ja dann auch nichts mehr!"
Daheim durchpflügte ich das Internet nach Leber-Spezialisten in Spanien. Ich fand einen in Valencia im dortigen "La Fe", einer Uni-Klinik. Nach zwei Mails bekam ich immer noch keine Antwort. Also fuhren wir nach Valencia. Dort fand ich das Büro des Professors und sprach mit seiner Vorzimmerdame. Sie meinte, er hätte keine Zeit und es würden auch keine Patienten aufgenommen, die nicht aus dem Bereich Valencia sind.
Daraufhin sagte ich ihr, dass ich mich jetzt vor das Büro des Arztes setzen werde und nicht eher wieder aufstehe, bis ich den guten Mann gesprochen hatte.
Nach zwei Stunden wurde ich vorgelassen. Ich übergab ihm die Diagnose nebst CD. Er schaute sich alles genau an, stand auf, nahm mich in den Arm und meinte: "Du hast keinen Krebs!" Natürlich musste ich operiert werden, da die Gallengänge total verknotet waren. Doch mein Schutzengel hatte Recht - es war kein Krebs. Die Gewebeuntersuchung war negativ.
Ich fuhr noch zur regelmäßigen Kontrolle zu meinem Lieblingsarzt, bis ich dann nach Österreich zog.
Bei meiner ersten Ultraschalltuntesuchung der Leber hier in Austria wurde mir dann Leberzirrhose im Endstadium diagnostiziert. Meine Reaktion? L.m.a.A. - denn ich wußte ja, es stimmte nicht.
Meine Devise lautet: Bange machen gilt nicht!
Sich mit dem Tod zu beschäftigen, bedeutet sich mit dem Leben zu beschäftigen. Wer mit dem Tod im reinen ist, ist auch i.d.R. mit dem Leben und der Schöpfung im reinen.
Ich habe bei meiner Beschäftigung mit der Schöpfung folgendes herausgefunden: 1.Der Schöpfer ist religionslos 2.Es gibt keinen Tod, nur tote Körper 3. Das Diesseits und das sogenannte Jenseits, ist ein großes Ganzes und 4. Gott macht keine Fehler.
Trauer ist immer Egoismus, denn wir trauern über unseren Verlust, es schmerzt die Lücke die der verstorbene hinterlässt.
Traurig sein dürfen wir aber auch, jedoch verzweifelt und anklagend trauern, das macht keinen Sinn.
Hallo daVinnci,
ich erinnere mich an die Worte des Palliativmediziners aus dem, von Elbstromerin, eingestellten Link: "Den Tod vor Augen". Dieser meinte, dass Menschen sterben, wie sie gelebt haben.
Somit werden Menschen, die bereits im Leben ängstlich waren, auch auf dem Sterbebett eher unter Ängsten leiden. In sich ruhende Menschen sehen in der Regel auch dem Tod gelassener ins Auge. Kämpfernaturen wehren sich bis zuletzt. Ich denke jedoch, dass man dies nicht verallgemeinern darf, aber etwas ist schon dran.
Die Punkte 1, 3 und 4 sagen mir wenig.
"Es gibt keinen Tod, nur tote Körper", deutet ein Leben nach dem Tod an. Glaubst Du an das ewige Leben? Ich denke, wer ein Leben nach dem Tod annimmt, stirbt leichter. Ich tue das nicht. Vorbei ist vorbei.
Trauer ist auch mit Egoismus verbunden, das sehe ich ebenso.
Da geht es um mich. Ich bemitleide mich, weil ich diesen geliebten Menschen nicht mehr an meiner Seite habe. Ich kann mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen, deshalb weine ich um mich selbst.
Liebe Mane, ein Wahnsinnstread, ich schreibe
aus vollem Herzen mit. Andererseits --- ich denk
an das Leben, mit dem Gedanken, dass es endlich ist.
Hallo Witta,
Du hast recht, der Gedanke an den Tod sollte uns nicht ständig begleiten, denn dann leben wir nicht wirklich.
Genieße weiterhin das Heute und lasse Dir Deine Lebensfreude nicht rauben.
Gruß Mane
Ich stimme in allen Punkten mit daVinnci überein. Ich verlor meine Tochter und es war eine Hilfe zu denken, dass übermässige Trauer eher egoistisch ist. Die vier Punkte stimmen für mich auch. Das Jenseits muss doch nicht fürchterlich sein und für Schmerzen gibt es Medikamente. Sterbehilfe finde ich nicht verachtenswert
ebenso wie Suicid.Was man über das Alter sagt, stimmt für mich grossenteils nicht, was nicht heisst, dass ich keine
Beeinträchtigungen habe. Mit einer 94 Jährigen habe ich sehr erfreuliche Nachmittage und wünschte, es gäbe mehr
so aufgestellte Alte. Liebe Grüsse, britti
ebenso wie Suicid.Was man über das Alter sagt, stimmt für mich grossenteils nicht, was nicht heisst, dass ich keine
Beeinträchtigungen habe. Mit einer 94 Jährigen habe ich sehr erfreuliche Nachmittage und wünschte, es gäbe mehr
so aufgestellte Alte. Liebe Grüsse, britti
Denk nicht an den Tod ...
Alle können jederzeit in jedem Alter sterben. „Mitten wir im Leben sind, mit dem Tod umfangen“ schreibt Martin Luther am Anfang eines Gedichtes. Er setzt dem aber entgegen „Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, so würde ich doch heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“
Ich stand letzte Woche am Sarg meines gleichaltrigen Cousins, der mit 75 plötzlich an den Folgen eines Sturzes verstorben ist. Ich habe meine ebenfalls gleichaltrige Cousine in der Zeit ihrer schweren Erkrankung begleitet. Sie leidet an Krebs. Nun sind die lebensverlängernden Maßnahmen eingestellt. Innerhalb einer kurzen Zeitspanne bin ich mit dem Tod und Sterben zweier sehr nahestehender Menschen konfrontiert. Da wird der Gedanke an den eigenen Tod konkret.
Hallo Helu,
würde ich heute ein Apfelbäumchen pflanzen, wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge. Nein, ich habe weder Gottvertrauen noch diese Zuversicht, die Martin Luther besaß. Es wäre sonst ein tröstlicher Gedanke.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, sich mit dem Sterben und dem Tod zu beschäftigen? Wie Du richtig schreibst, können alle jederzeit in jedem Alter sterben.
Manchmal wird es zu spät sein. Je länger wie warten, desto härter kann es uns treffen, wenn es soweit ist. Wer den Gedanken an den Tod verdrängt, wird am Ende seines Lebens keine Zeit mehr haben oder seine mentalen Fähigkeiten reichen nicht mehr, um sich damit auseinanderzusetzen.
Wenn ein uns nahestehender Mensch unerwartet stirbt, bleiben oft Worte im Raum stehen, die man ihm nicht mehr sagen kann. Man glaubte, noch viel Zeit dafür zu haben.
Danke für Deine weisen Worte,
Mane
Wer natürlich Angst vorm Tod hat, weil er nicht weis was auf ihn zu kommt, der wird sich mit dem Sterben schwer tun.
Kein Sterblicher weiß, was ihn nach dem Tode erwartet!
Und das ist auch gut so.
Man stelle sich vor, es wartet das Paradies auf uns - wie viele würden den Freitod wählen?
Man stelle sich vor, es wartet das ewige Fegefeuer auf uns - wie viele Menschen würden all ihr Geld in die Forschung nach dem ewigen Leben stecken?
Nein, es ist gut so wie es ist.
Niemand muss Angst haben vor dem Tod - beim Sterben sieht die Sache schon anders aus.
Angst?
Das ist kein Wort, was das Gefühl beschreiben kann, mane.
Ich bin einmal bei einer OP zu früh aufgewacht. Also im Kopf klar, sonst platt wie eine Flunder. Da ich eine kranke Lunge habe und die Ärzte meinen Sauerstoffbedarf nicht korrekt bemessen haben, bekam ich immer einen Atemzug - dann war eine zu lange Pause. Ich konnte mich ja nicht bemerkbar machen. Selbst als der Arzt mein Augenlid anhob, fiel es einfach schlaff wieder runter.
Bis ich endlich den nächsten Atemzug zugeteilt bekam, bin ich innerlich (seelisch) erstickt. Das ist der Tod, den mein Bruder erlitten hat.
Merkwürdig war nur, wie rasch man (zumindest ich) aufgibt. Als die Luft nicht kam und die Panik den Explosionspunkt erreicht hatte, gab irgend etwas in mir nach und ich wurde ganz friedlich mit dem Gedanken: "Dann sterbe ich eben!"
Wie man sieht, bin ich nicht gestorben.
Ich war in Spanien in einem Privathospital, da ich leichte Schmerzen in der Lebergegend hatte. Man nahm mir Blut ab und nach zwei Tagen setzte sich die Ärztin zu mir und meinem Mann und meinte in kühlen Ton, ich hätte einen Klatskin-Tumor - einer der übelsten Lebertumoren mit schlechten Chancen.
Sie sagte es ohne Einleitung, ohne weitere Erklärung. Nur einen Satz setzte sie noch hinterher: "In diesem Krankenhaus kann ihnen nicht mehr geholfen werden!".
Bei meiner ersten Ultraschalltuntesuchung der Leber hier in Austria wurde mir dann Leberzirrhose im Endstadium diagnostiziert. Meine Reaktion? L.m.a.A. - denn ich wußte ja, es stimmte nicht.
Meine Devise lautet: Bange machen gilt nicht!
Liebe Lilac,
ich denke, dass sich durch das, was Du durchgemacht hast, die Einstellung zum Sterben, zum Tod, aber auch zum Leben, vollkommen geändert hat.
Das von Dir geschilderte Nahtoderlebnis hast Du als "friedlich" empfunden und somit vor dem Tod keine Angst mehr. Die Todesängste oder, besser gesagt, die Sterbensängste während Der OP müssen schrecklich gewesen sein. So etwas möchte keiner erleben. Dass Dein Bruder auf diese Weise sterben musste, ist bedrückend und war und ist, schwer für Dich auszuhalten, auch weil Du weißt, was er dabei ertragen musste.
Hast Du Spanien (auch) aus dem Grund verlassen, weil Du Dich medizinisch nicht gut versorgt fühltest? Verstehen kann ich das nach dem, was Du berichtet hast.
Ich wünsche Dir, dass Du in Österreich besser versorgt wirst.
Alles Gute,
Mane
Liebe Mane,
"der schönste Tag meines Lebens ist HEUTE" -
(GESTERN ist vorbei - MORGEN Weiss ich noch nicht)
das mit Luthers Apfelbäumchen ist (für mich) nichts anderes.
Carpe diem
Gruss Val
"der schönste Tag meines Lebens ist HEUTE" -
(GESTERN ist vorbei - MORGEN Weiss ich noch nicht)
das mit Luthers Apfelbäumchen ist (für mich) nichts anderes.
Carpe diem
Gruss Val