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Aktuelle Themen "Denk nicht an den Tod..."

mane
mane
Mitglied

Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von mane
als Antwort auf pschroed vom 17.09.2015, 17:36:15
Ach, lieber Philippe, wie traurig das ist.
Ich nehme Dich mal virtuell in den Arm.

Liebe Grüße,
Mane
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von pschroed
als Antwort auf mane vom 17.09.2015, 17:44:39
Danke liebe Mane.

Phil
Medea
Medea
Mitglied

Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von Medea
als Antwort auf mane vom 17.09.2015, 17:14:54
Ich denke schon des öfteren an den Tod und das Sterben
und kann nur hoffen, daß ich damit noch einige Zeit habe.
Ich gestehe, daß ich ausgesprochen gerne lebe, allerdings
in einem gesundheitlich passablen Zustand.

In der Sterbestunde meiner Mutter war ich dabei, saß an
ihrem Bett, hielt ihre Hände, streichelte sie und sang ihr
leise Kinderlieder vor, so wie sie es früher mit ihren
Kindern tat. Sie ist kurz vor 24.00 Uhr ganz leise
eingeschlafen. So einen Tod wünsche ich mir mit meiner
Tochter und Enkelmädchen bei mir.

Medea.

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mane
mane
Mitglied

Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von mane
als Antwort auf Medea vom 17.09.2015, 15:26:13
Liebe Mane,
ein gutes Thema, über das es sich lohnt zu diskutieren.
In den vergangenen Jahren habe ich mit diesem Gevatter Tod ein
wenig zu viel Bekanntschaft gemacht, - mein Vater, meine
Schwiegermutter, das ostpreußische Tantchen, eine Cousine,
meine Mutter und eine sehr enge Freundin, dann Jettchen
meine Hündin, Neele und Sissi geliebte Katzen, sie alle
starben innerhalb
von acht Jahren, es waren sehr schmerzliche Abschiede.

Vor drei Jahren dann eine Hüft-OP mit nachfolgendem Traum:
Es war gegen Nachmittag, ich ging einen sonnigen Feldweg
entlang, ein Bach zu meiner linken, dahinter ein Gärtchen
mit blühenden bunten Blumen, einer kleinen Kate, an der
eine dunkle vermummte Gestalt stand.
Was macht die denn hier? fragte ich mich, ging über den Holzsteg
um nachzusehen. Da öffnete die Gestalt den Umhang und sagte:
schön, daß Du kommst, auf Dich warte ich schon lange.
Es war Gevatter Tod, der mich angrinste. Ich schrie auf und rannte zum Gartentürchen hinaus, so schnell mich meine Beine trugen.

Dann rüttelte jemand an mir herum und rief: Frau E. wachen Sie auf,
Sie schreien ja die ganze Station zusammen.

Ich führe diesen Albtraum auf die vielen Medikamente oder die Narkose
zurück, - aber so ganz vergessen habe ich ihn nicht, doch er ängstigt
mich nicht mehr.


Liebe Medea,

Dein Albtraum mag auf die Medikamente oder die Narkose zurückzuführen sein, kann aber auch mit Deinen Ängsten vor dem eigenen Tod zu zun haben. Aufgrund der vielen schmerzlichen Abschiede, die Du innerhalb weniger Jahre erlebt hast, kann ich mir das gut vorstellen.

Man kann den Tod auch als Symbol sehen, welches mit dem Traum im wörtlichen Sinn nichts zu tun hat. Dann steht er für einen Wandel - als Zeichen, dass ein Kapitel im Leben des Träumers zu Ende ist.

Ich denke schon des öfteren an den Tod und das Sterben
und kann nur hoffen, daß ich damit noch einige Zeit habe.
Ich gestehe, daß ich ausgesprochen gerne lebe, allerdings
in einem gesundheitlich passablen Zustand.

In der Sterbestunde meiner Mutter war ich dabei, saß an
ihrem Bett, hielt ihre Hände, streichelte sie und sang ihr
leise Kinderlieder vor, so wie sie es früher mit ihren
Kindern tat. Sie ist kurz vor 24.00 Uhr ganz leise
eingeschlafen. So einen Tod wünsche ich mir mit meiner
Tochter und Enkelmädchen bei mir.


Es wäre schön, wenn wir es uns aussuchen dürften, wie wir einmal sterben. Ich weiß nicht, ob ich es vorher wissen will oder ob es mich unerwartet im Schlaf o.ä. treffen soll. Wahrscheinlich letzteres.

Dass ich in der Sterbestunde meiner Mutter dabei war, ist mir ein großer Trost. Auch dass sie in den letzten Wochen keine Schmerzen mehr hatte.

Mane
Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mane vom 17.09.2015, 16:42:44
Schön Mane,

dass ich doch, wenn ich auch nicht auf mein Posting, aber dann doch hier
an dieser Stelle etwas über Deine Gedanken dazu erfahren durfte.

Und nun zu mir:
Ich habe alles, was mit meinem Sterben bzw. dem Tod zu hat geregelt, das fängt bei der Patientenverfügung an und hört beim Friedwald auf.
Das Leben endlich ist habe ich nach vielen Operationen verinnerlicht.

Ich weiß nicht, wie sich mein Ableben einmal gestalten wird und ich gestalte mir im Kopf auch keine Horrorszenarien.
Wenn überhaupt hoffe ich, dass meine Kinder und ich gut voneinander Abschied werden nehmen können. Das habe ich bei meinen Eltern erlebt - als 3 Generationen am Bett standen - und das war gut im Annehmen des Unvermeidlichen.

Da ich weiß, dass ich werde sterben müssen, muss ich nicht darüber grübeln, wie es einmal geschieht. Diese Zeit verbringe ich lieber mit leben.

Meli
mane
mane
Mitglied

Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von mane
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.09.2015, 18:57:56
Hallo Meli,

einige Gedanken habe ich bereits im Eingangsthread geschrieben und ich bin der Meinung, dass das fürs Erste reichte. Ich wollte erfahren, ob Interesse für dieses Thema besteht, bevor ich ins Detail gehe.

Jeder kann in eine Situation (Unfall, Krankheit u.a.) kommen, so dass er seine Angelegenheiten nicht mehr regeln kann. Da ist es gut, wie Du es getan hast, Vorsorge zu treffen, so dass die eigenen Wünsche so weit wie möglich, berücksichtigt werden.

Der Tod ist kein leichtes Thema und jeder geht damit anders um. Einigen macht der Gedanke daran Angst und ihnen hilft der Austausch darüber. Andere wollen nicht daran denken, weil es sie runterzieht und verdrängen ihn. Schön ist es, wenn man wie Du gelassen damit umgehen kann. Das gelingt jedoch nicht jedem, je nachdem in welcher Phase des Lebens man steckt und welche Mentalität man hat.

---------------

Was haltet Ihr von meinem eingangs gemachten Vorschlag, dem Tod etwas von seinem Schrecken zu nehmen, indem man den Humor nicht vergisst? Darf man über den Tod Witze machen?

Mane

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Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mane vom 17.09.2015, 21:43:46
Danke für Deine Antwort Mane.

Ich denke, dass Du diesen Absatz aus dem Eröffnungsbeitrag meinst.

Ich glaube, dass der Tod seinen Schrecken verliert, wenn man sich mit ihm auseinandersetzt. Das darf, in meinen Augen, sogar auf humorvolle Art und Weise geschehen. Manche sagen: "Über den Tod macht man keine Witze". Dabei könnte er einen leichteren Umgang mit dem Thema ermöglichen. Angst, Verleugnung, Ernsthaftigkeit ändern nichts an der Tatsache, dass wir alle sterben müssen.
geschrieben von Mane


Das ist sehr distanziert zum Thema geschrieben.
Aber das wurde m.E.n. nicht den Teilnehmern gerecht, die über ihre eigene emotionale Beteiligung in Bezug auf ihr eigenes Sterben schreiben sollen.

Wenn ich an einer Selbsterfahrungsgruppe zu diesem Thema teilnehmen würde, dann würde ich solche Äußerungen von der Leitung dieser Gruppe erwarten.
Denn diese muss unbedingt die Distanz zum Thema wahren und den Spagat beherrschen, mit dem einen Bein in der Gruppe zu sein und mit einem Bein draußen.
Ich denke, dass Du weißt, was damit gemeint ist.

Bedingt durch meinen Beruf habe ich viele Menschen sterben sehen und auch erlebt, dass der Tod durch eigenen Wunsch (was natürlich ebenfalls krankheitsbedingt war) herbei geführt wurde.
Ich habe auch die Angehörigen erlebt mit dem gesamten Spektrum der Emotionen.
Und natürlich habe auch ich, wie wohl jeder der hier schreibt, geliebte Menschen gehen lassen müssen und zwar auf jede Art und Weise, geordnet und durch Krankheit, durch Unfall und Suizid.

Mit zunehmendem Alter kam die Einsicht:
Ich sterbe zwar meinen Tod allein (und damit ist nicht die Anwesenheit der Familie gemeint), aber ich kann meinen Angehörigen vieles ersparen.
Dazu gehört das Ordnen der eigenen Angelegenheiten.
Ich erlebte, nachdem das alles abgeschlossen war, eine große Erleichterung.
Auch für meine Angehörigen ist das so. Sie werden in kein Chaos fallen.

Wir sind vielleicht deshalb auch in der Lage unsere Witze über meinen Tod zu reißen.
Für Witze über den eigenen Tod sind sie noch zu jung und noch in der Situation, dass sie ihre Kinder zum Teil erst noch groß bekommen sollten.

Tätige ich eine "Anschaffung", so setze ich meine Kinder ins Bild mit den Worten: Ich habe soeben Eure Erbschaft verbessert, geschmälert etc. .... Und dann wird gelacht.
Es gibt auch Witze über rosa oder grüne Punkte, die die Weitergabe von erwünschten Dingen regeln könnten - dies dem Büchlein "Bleib in Deinem Zug" von Guareschi (dem Vater von Don Camillo und Pepone) entnommen.

Das ist jedenfalls der jetzige Zustand. Der Weg dahin musste auch erkämpft werden durch alle anderen Emotionen. Doch es hat sich in jedem Fall gelohnt.

Meli
barbarakary
barbarakary
Mitglied

Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von barbarakary
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.09.2015, 05:21:04
Auch ich denke bei Anschaffungen usw., 'schadet oder nützt es meinen Kidern', wenn ich hinübergehe in die andere Welt? Der Tod selbst macht mir keine Angst, ich weiß, dass es eine jenseitige Welt gibt. Was mir eher Unbehagen bereitet, ist ein evtl. Siechtum oder Schmerzen, was auch die Patientenverfügung nicht ganz vermeiden könnte. Wichtig ist, im Hier und Jetzt ganz bewusst zu leben...

LG barbarakary
pippa
pippa
Mitglied

Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von pippa
als Antwort auf mane vom 17.09.2015, 18:13:34
Es wäre schön, wenn wir es uns aussuchen dürften, wie wir einmal sterben.
geschrieben von mane


Aber noch viel schöner wäre es, wenn wir den Zeitpunkt bestimmen könnten.

Ich wünsche mir erst dann zu sterben, wenn ich des Lebens überdrüssig bin.

Vor allem muss ich endlich lernen, loszulassen.

Wer dieses beherrscht, wird keine Angst vor dem Tod haben.

Pippa
Re: "Denk nicht an den Tod..."
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pippa vom 18.09.2015, 10:39:18
Aber noch viel schöner wäre es, wenn wir den Zeitpunkt bestimmen könnten.

Ich wünsche mir erst dann zu sterben, wenn ich des Lebens überdrüssig bin.

Vor allem muss ich endlich lernen, loszulassen.

Wer dieses beherrscht, wird keine Angst vor dem Tod haben.

Pippa[/quote]

Das sind kluge Sätze, Pippa. Ich habe vor einiger Zeit eine alte Dame betreut, die allein in der Wohnung lebte, kaum noch etwas sehen konnte und des Lebens überdrüssig war. Jeden Morgen sagte sie zu mir: Abends bete ich immer, daß er mich heute nacht holt und immer wieder muß ich aufwachen.
Daran mußte ich denken, als ich diese Zeilen von Dir gelesen habe.
Es gab aber ein Happy end für die alte Dame. Sie übersiedelte mit Hilfe ihrer Angehörigen in ein gutes Heim, wo sie noch einmal richtig aufblühte durch den Kontakt mit anderen Menschen. So wurde mir erzählt.
Also nicht zu früh aufgeben!

Liebe Grüße
Elbstromerin

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