Aktuelle Themen De mortius nil nisi bene - über Tote soll man nur Gutes sagen
Ich glaube eher, dass die nicht so 'netten' Seiten eines Verstorbenen unerwähnt bleiben - das kann Selbstschutz sein.
Nach dem Motto: "Bring ich meines Nächsten Sünden nicht aus bei seinem Begräbnis, werden meine "Freunde" auch mich gnädig schonen!"?
Vielleicht liegt es daran, dass Tote sich nicht wehren können.
Man sollte ja auch über Abwesende nichts Nachteiliges sagen (was ja IMMER eingehalten wird )
Val
val!
In einem anderen Thread habe ich kürzlich geschrieben:
Der alte Grundsatz: von den Toten nichts außer auf gute Weise („de mortuis nil nisi bene...“)
Bedeutung:
a) Wenn man über einen Toten nichts Gutes zu berichten weiß, sollte man schweigen,
b) man darf zwar auch Verstorbene kritisieren, doch dies auf eine faire, gerechte Weise (da sie sich nicht mehr verteidigen können).
Das ist weder ein Gebot noch ein Gesetz sondern - inzwischen unpopuläres - humanistisches Denken.
Allegra
Du hast völlig recht !
b) man darf zwar auch Verstorbene kritisieren, doch dies auf eine faire, gerechte Weise (da sie sich nicht mehr verteidigen können).
Das ist weder ein Gebot noch ein Gesetz sondern - inzwischen unpopuläres - humanistisches Denken.
Allegra
Hallo Allegra.
Darum finde ich es wichtig daß Menschen nicht warten sollen bis ihr Ende vor der Tür steht, sondern schon vorher Gespräche suchen um Mißverständnisse oder Klärungen eines Verhalten oder Entscheidung zu diskutieren.
Ansonsten ist es für die Hintergebliebenen unfair wenn der Verstorbene die Fragezeichen mit in die Unendlichkeit nimmt.
Phil.
Ich denke, dass man über einen Verstorbenen genau so sprechen kann wie zu seinen Lebzeiten.
Alles andere ist Heuchelei und Lüge.....
Keiner wird plötzlich ein besserer Mensch, nur weil er gestorben ist.
Wenn es aus meiner Sicht nichts Gutes zu sagen gibt, dann schweige ich.
Caya
Alles andere ist Heuchelei und Lüge.....
Keiner wird plötzlich ein besserer Mensch, nur weil er gestorben ist.
Wenn es aus meiner Sicht nichts Gutes zu sagen gibt, dann schweige ich.
Caya
Re: De mortius nil nisi bene - über Tote soll man nur Gutes sagen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
ich rede über verstorbene so wie sie waren... und wenn sie böse oder fies waren, dann erwähne ich es auch, genauso wenn sie lieb und gut waren...
meine ex-schwiegermutter war ein ganz falsches stück, die hat ihren mantel immer schön nach dem wind gehangen, um nur ja immer gut da zustehen...
vorne hat sie einem ins gesicht gelächelt und hintenrum hat sie einen in dreck gezogen und alles weiter getratscht
da kann ich kein gutes wort drüber verlieren und werde das auch nicht tun, denn das wäre falsch...
was über mich geredet wird, wenn ich nicht mehr da bin höre ich nicht und darum soll jeder das sagen, was er empfindet wenn er an mich zurück denkt
f.o.
meine ex-schwiegermutter war ein ganz falsches stück, die hat ihren mantel immer schön nach dem wind gehangen, um nur ja immer gut da zustehen...
vorne hat sie einem ins gesicht gelächelt und hintenrum hat sie einen in dreck gezogen und alles weiter getratscht
da kann ich kein gutes wort drüber verlieren und werde das auch nicht tun, denn das wäre falsch...
was über mich geredet wird, wenn ich nicht mehr da bin höre ich nicht und darum soll jeder das sagen, was er empfindet wenn er an mich zurück denkt
f.o.
Re: De mortius nil nisi bene - über Tote soll man nur Gutes sagen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
na klar gibts auch hier im st verblichene mit denen ich mich seit ihrem tot sehr gut verstehe. ich käme allerdings gar nicht erst auf die idee zu schreiben "die person xyz mochte ich nicht auch nicht nachdem sie tot ist".
natürlich könnte ich auch sagen das diese person für mich ein falsches luder war (begründung könnt ich auch liefern) - aber wem soll das nützen oder nicht? das einzige was ich damit erreichen würde, wäre doch das alle die, die diese person schätzten und busselten über mich herfallen würden. wovon ich einigen unterstelle heuchler zu sein und lediglich mit der meute heulen.
also denk ich mir doch lieber meinen teil und hab meine ruh.
oder warum soll ich mich mit meiner 86jährigen mutter ständig streiten. 1. sie versteht nix mehr. 2. sie will nix verstehn. 3. ich habe mich noch nie mit ihr verstanden und bin auf meinen vater wütend gewesen, dass er mir das aufgebürdet hat.
das ändert aber nichts daran, dass ich mich für das was ich für sie tue immer schön brav beleidigen lasse. aber auch hier kommt der tag an dem ich frei sein werde.
natürlich könnte ich auch sagen das diese person für mich ein falsches luder war (begründung könnt ich auch liefern) - aber wem soll das nützen oder nicht? das einzige was ich damit erreichen würde, wäre doch das alle die, die diese person schätzten und busselten über mich herfallen würden. wovon ich einigen unterstelle heuchler zu sein und lediglich mit der meute heulen.
also denk ich mir doch lieber meinen teil und hab meine ruh.
oder warum soll ich mich mit meiner 86jährigen mutter ständig streiten. 1. sie versteht nix mehr. 2. sie will nix verstehn. 3. ich habe mich noch nie mit ihr verstanden und bin auf meinen vater wütend gewesen, dass er mir das aufgebürdet hat.
das ändert aber nichts daran, dass ich mich für das was ich für sie tue immer schön brav beleidigen lasse. aber auch hier kommt der tag an dem ich frei sein werde.
Vielleicht liegt es daran, dass Tote sich nicht wehren können.
Man sollte ja auch über Abwesende nichts Nachteiliges sagen (was ja IMMER eingehalten wird )
Val
ja, das ist eine gute Erklärung und sicher pietätvoll.
Ich habe mir alles durchgelesen und finde jeder hat ein bißchen Recht.
Ich verstehe auch nicht, warum man lebende Menschen (und Angehörige) nicht beachtet oder nichts mit ihnen zu tun haben möchte, aber sie bejammert und mitleidig bedenkt, wenn sie dann gestorben sind. Aber das ist wohl die Angst vor dem eigenen Tod...
Allerdings möchte ich beim Leichenschmaus eine Ausnahme machen. Als meine Eltern kurz hintereinander starben, waren wir nur eine kleine Trauergemeinde. Ich empfand die anschl. Feier bzw. das gemeinsame Mittagessen als sehr angenehm, wird man doch nicht einfach in die Einsamkeit entlassen und damit alleingelassen mit den traurigen Gedanken dieses Begräbnisses. Ich möchte so eine anschließende Zusammenkunft nicht missen.
Klaro
Müsste ich über einen Verstorbenen eine Trauerrede halten, würde ich diese so gestalten, dass auch die weniger schönen Seiten des Verblichenen zur Sprache kämen. Dies aber so humorvoll, dass sich die Trauer-feier wohl in eine Lach-feier wandeln würde!
Da man mich aber kennt, käme es wohl niemandem in den Sinn, mich als Redner einzusetzen. Und mich bei euch aufdrängen will ich auch nicht!
Da man mich aber kennt, käme es wohl niemandem in den Sinn, mich als Redner einzusetzen. Und mich bei euch aufdrängen will ich auch nicht!
Kann man dich denn schon zu Lebzeiten buchen, Schorsch?
Viele malen sich ihren teuren Verblichenen auch durch nachträgliche Schleimerei bei der Trauerrede schön.
Wie ehrlich und aufrichtig er doch war, obwohl er das Spiel der Intriege sehr gut beherrschte.
Viele zweckdienliche Freundschaften säumen seinen Weg zum Grab....... ruhe sanft alter Freund und Prost!
Caya
Viele malen sich ihren teuren Verblichenen auch durch nachträgliche Schleimerei bei der Trauerrede schön.
Wie ehrlich und aufrichtig er doch war, obwohl er das Spiel der Intriege sehr gut beherrschte.
Viele zweckdienliche Freundschaften säumen seinen Weg zum Grab....... ruhe sanft alter Freund und Prost!
Caya