Aktuelle Themen De mortius nil nisi bene - über Tote soll man nur Gutes sagen
Dieses Thema beschäftigt mich seit längerem, zumal sich ja auch bei einer dieser Diskussionen hier hitzige Meinungen ergaben.
Warum ist das so,dass über einige Menschen, die tot sind, nur Gutes gesagt werden darf? Haben die Überlebenden Angst, dass sonst aus dem Jenseits Rache erfolgt?
Und wo wird die Grenze gemacht? Es gibt ja Tote, über die viel und gerne Schlechtes gesagt werden kann: Hitler, Stalin, Honecker und diverse Massenmörder usw.
Warum wird hier das Gesetz ausser Kraft gesetzt, bzw. wer bestimmt hier die Verhaltensregeln?
Oder ist alles doch nur blanke Heuchelei und der persönliche Wunsch, dass nach dem eigenen Ableben alle nur gut sprechen, bzw. Schlechtes nur leise von sich geben? Olga
Warum ist das so,dass über einige Menschen, die tot sind, nur Gutes gesagt werden darf? Haben die Überlebenden Angst, dass sonst aus dem Jenseits Rache erfolgt?
Und wo wird die Grenze gemacht? Es gibt ja Tote, über die viel und gerne Schlechtes gesagt werden kann: Hitler, Stalin, Honecker und diverse Massenmörder usw.
Warum wird hier das Gesetz ausser Kraft gesetzt, bzw. wer bestimmt hier die Verhaltensregeln?
Oder ist alles doch nur blanke Heuchelei und der persönliche Wunsch, dass nach dem eigenen Ableben alle nur gut sprechen, bzw. Schlechtes nur leise von sich geben? Olga
Re: De mortius nil nisi bene - über Tote soll man nur Gutes sagen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Gute Frage warum das so ist,
sicher weil fast jeder Angst vor dem Tod hat,
und die bösen Buben haben ihn eben verdient,
deshalb darf man über diesen Verblichenen schlechtes sagen.
Es wird nirgends so viel gelogen wie auf dem Friedhof,
jede noch so große Beißzange war die liebste und gütigste Person auf Erden.
sicher weil fast jeder Angst vor dem Tod hat,
und die bösen Buben haben ihn eben verdient,
deshalb darf man über diesen Verblichenen schlechtes sagen.
Es wird nirgends so viel gelogen wie auf dem Friedhof,
jede noch so große Beißzange war die liebste und gütigste Person auf Erden.
Im Leben sind manche miteinander wie Hund und Katz. Kaum ist einer davon im Jenseits dann wird geheult und gejammert, statt zu versuchen im Dasein einen guten Umgang zu pflegen. In meinen Augen ist dies nichts anderes als eine Augenauswischerei und Heuchelei nur um nach außen gut dazustehen.
Felide
Felide
Ich drücke mich seit Jahrzehnten vor jeder Beerdigung, so unter dem Motto: der Tod ist das Letzte, wo ich teilnehmen werden (was ja auch wieder stimmt). ABer die grosse Heuchelei geht nach den Reden ja physisch weiter beim Leichenschmaus, wo gegessen und auch gesoffen wird und dann natürlich am Ende gestritten. Auch die ersten Erbstreitigkeiten werden hier schon begonnen.
Was mich auch immer erstaunt, ist der ewige Hass eines Erblassers, der testamentarisch bis zum Schluss Unfrieden in seine Nachfahren ausstreut, in dem er trickreich sein Erbe verteilt (und auch die Schulden) und damit Familien auf immer entzweit. Olga
Was mich auch immer erstaunt, ist der ewige Hass eines Erblassers, der testamentarisch bis zum Schluss Unfrieden in seine Nachfahren ausstreut, in dem er trickreich sein Erbe verteilt (und auch die Schulden) und damit Familien auf immer entzweit. Olga
Vielleicht liegt es daran, dass Tote sich nicht wehren können.
Man sollte ja auch über Abwesende nichts Nachteiliges sagen (was ja IMMER eingehalten wird )
Val
Man sollte ja auch über Abwesende nichts Nachteiliges sagen (was ja IMMER eingehalten wird )
Val
Ja, über wen darf man dann was Nachteiliges sagen? Es kann ja davon ausgegangen werden ,dass nicht alle Leute fehlerfrei sind und die meisten haben ja nicht den Mut, jemanden dies ins Gesicht zu sagen? Kann das dann bedeuten, dass unheimlich viel gelogen wird? Olga
Der Tote hat ja nichts mehr von den schönen Worten. Die Angehörigen aber schon. Würden die Abdankungsredehalter aber die Wahrheit über den Toten erzählen, gäbe es bald nur noch "Abdankung im engsten Familienkreise".
Vielleicht liegt es daran, dass Tote sich nicht wehren können.
Val
So empfinde ich es auch.
Dabei geht es mir um Menschen, die mir einmal nahe standen. Da vermeide ich es, negativ über sie zu sprechen/schreiben. Und wenn ich es doch tue, dann versuche ich zu verstehen, warum sie so gehandelt haben, wie sie es taten. Ich nehme quasi die Sicht des Toten ein, der ja nichts mehr dazu sagen kann.
Am tollsten finde ich es, wenn am Grabe salbungsvoll der Dahingeschiedene bedauert und belobt wird, Tränchen raus gequetscht werden und viele nur als Jammerbild wahr zu nehmen sind.
Geht man dann aber zur Trauerfeier, da wird dann Tacheless geredet,
und wenn es ganz schlimm kommt, wird schon mal das Erbe aufgeteilt oder sich darüber gestritten.
Wie kann man das deuten? Ist vielleicht doch bei vielen ein religiöser Hintergrund zu vermuten, den sie aber nicht zugeben wollen? Vermittelt ein Friedhof eine gewisse Scheu?
Geht man dann aber zur Trauerfeier, da wird dann Tacheless geredet,
und wenn es ganz schlimm kommt, wird schon mal das Erbe aufgeteilt oder sich darüber gestritten.
Wie kann man das deuten? Ist vielleicht doch bei vielen ein religiöser Hintergrund zu vermuten, den sie aber nicht zugeben wollen? Vermittelt ein Friedhof eine gewisse Scheu?
Ich glaube eher, dass die nicht so 'netten' Seiten eines Verstorbenen unerwähnt bleiben - das kann Selbstschutz sein.