Aktuelle Themen Das Ehrenamt

majana
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Re: Das Ehrenamt
geschrieben von majana
als Antwort auf majana vom 06.04.2013, 01:56:25
Danke für den Hinweis auf die Aufwandsentschädigung, aber darauf lege ich keinen Wert pilli. Nicht jeder der ein Ehrenamt ausübt, verbindet diese Tätigkeit mit Profit. Eine Frage, war das Ehrenamt im Kleingärtnerverein für "geistige Kleingärtner" oder gab es nicht genug Aufwandsentschädigung? Auf dieses Ehrenamt wäre ich auch nicht stolz, also warum diese Hasstyrade auf die Ehrenämtler?

Nur zur Info, um z. B. von einer Ehrenamtskarte zu profitieren, muss man schon bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Fazit: Mal besser informieren ehe man solch einen Mumpitz schreibt.

Ist also nix mit ergeierten vergünstigungen in form von ausflügen, kostenintensiven dank-essen


Hatte ich vergessen beizufügen

Ehrenamtskarte

damit auch Du pilli verstehst, was ich meine.
slash
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Re: Das Ehrenamt
geschrieben von slash
als Antwort auf pilli vom 05.04.2013, 23:36:37
@pilli,
gestatte mir eine Anmerkung zu deinem Beitrag.

Ehrenamt hat etwas mit Engagement, mit sich Einbringen zu tun...
Bei allem Respekt: glaubst du, das könnte man von einem 1- Eurojobber erwarten?

Wir, die Bürger der BRD, sind der Staat. Warum sollten wir für diesen unseren Staat, für das Allgemeinwohl nicht etwas tun - womöglich unentgeltlich?

Ich z.B. als Rentner stelle meine noch vorhandene Kraft unentgeltlich ab und an zur Verfügung; ein schönes Gefühl, muss ich dir sagen, wenn man helfen kann. Was bitteschön ist dagegen zu sagen?

Ich sehe oft, wie Dienstleistungsjobs von bezahlten Kräften "abgearbeitet" werden, und nicht selten müssten sich diese Leute dann für ihre "geleistete" Hilfe schämen: Altenheime, Pflegeheime, andere soziale Einrichtungen etc.

Natürlich respektiere ich deine Meinung zu diesem Thema, doch es gibt Alternativen dazu...

...
slash
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Re: Das Ehrenamt
geschrieben von slash
Ich zitiere die FAZ:

Was die russische Polizei nicht schaffte, regeln Freiwillige. Dazu gehören nicht nur Bürger, die Vermisste suchen, sondern auch Hooligans, die mutmaßliche Rauschgifthändler verprügeln.
Zitat Ende.

Das ist die russische Variante Ehrenamt...

...
slash

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bukamary
bukamary
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Re: Das Ehrenamt
geschrieben von bukamary
Ehrenamt! Eigentlich mag ich den Begriff nicht. Er trifft für meine Begriffe die Sache nicht so ganz und hat für mich im Laufe der Jahre einen unabgenehmen Beigeschmack bekommen. Auch wenn ich selber meistens den Begriff verwende, so ist es doch etwas was ich friwillig mache und nicht um mir irgendwelche "Ehren" angedeihen zu lassen. Ich mache es, weil ich es für sinnvoll halte, es auch vielleicht Sinn macht und weil ich es als Teil dieser Gesellschaft für selbstverständlich erachte.

Nicht alles, wo Ehrenamt drauf steht ist auch Ehrenamt drin. Und ettliche der diversen Projekte die ins Leben gerufen werden sind für mich auch durchaus fragwürdig und sind dazu geeignet Probleme in der Gesellschaft zu verschleiern, bzw. nicht konkret anpacken zu müssen.

Es gibt sicher eine Fülle von Aufgaben die man freiwillig übernehmen kann und auch auf dieser Ebene bleiben sollten. Nur wer sich wirklich mit der Thematik auseinandersetzt, sollte eigentlich erkennen, dass es ettliche Bereiche gibt, in denen ehrenamtlich Tätige ausgenutzt, überfordert und alleine gelassen werden. Darüber hinaus kenne ich ettliche Projekte in denen sog. Ehrenamtliche 8,00 € die Stunde bekommen, teilweise bis zu 12.00 €. Hat das noch etwas mit Ehrenamt zu tun?

Dass es ohne die vielen freiwillig Tätigen vieles in unserer Gesellschaft zusammenbrechen würde ist unbestritten. Stellt sich hier nicht die Frage warum? Mir fällt auf, dass immer mehr Aufgaben an genau diese Freiwilligen abgegeben werden. Und genau da wird für mich die Sache zumindest, in einigen Bereichen fragwürdig.

Ich selber bin übrigens freiwillig aktiv und habe während meiner Be-
rufstätigkeit ein Freiwilligen - Projekt iniitiert und massgeblich mit aufgebaut. Da habe ich einiges an Erfahrungen sammeln können und spannend war es auch noch.

bukamary
pilli
pilli
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Re: Das Ehrenamt
geschrieben von pilli
als Antwort auf slash vom 06.04.2013, 10:12:16
das erwarte ich auch, slash

dass meine sichtweise hinterfragt und dennoch respektiert wird in einer diskussion. ich berichte meine gemachten erfahrungen und pflege damit einen austausch mit andersmeinenden des forums.

ob "man" das von 1€ jobbern erwarten kann, weiß ich daher nicht zu beantworten, denn ich kann nur von selbst erlebtem schreiben. fast zwei jahre hat es gebraucht bei meinem engagement in einem altersheim, bis ich erkannt habe, watt da hinter den türen der verantwortlichen gedacht und geplant werden kann. ich habe die reservierungen für die ausflüge der mit ehren beladenen gelesen und war eingeladenen zu den mehrgängigen, nicht preiswerten "Dankesessen"; teilgenommen habe ich nicht einmal während dieser zeit.

klar ist engagement immer von vorteil...auch für diejenigen, die sich engagieren...ein kleines zubrot zur rente...warum nicht?

Wir, die Bürger der BRD, sind der Staat. Warum sollten wir für diesen unseren Staat, für das Allgemeinwohl nicht etwas tun - womöglich unentgeltlich?

Ich z.B. als Rentner stelle meine noch vorhandene Kraft unentgeltlich ab und an zur Verfügung; ein schönes Gefühl, muss ich dir sagen, wenn man helfen kann. Was bitteschön ist dagegen zu sagen?


nix dagegen und nicht nur du als rentner, slash agierst so.

als bestens in den familienclan integrierte omma zweier enkelinnen, weiß ich von dem engagement gerade der jungen leute, die als eltern sich tasächlich ohne entgelt engagieren, damit es "rund läuft" bei schulveranstaltungen, sportlichen ereignissen und vertretungs-eltern bei plötzlich erkrankten kindern oder anderer eltern.

da werden kinder selbstverständlich mitbetreut, die wegen ansteckender krankheiten die kita/schule nicht besuchen können. meine tochter hat als für die finanzen der privaten kita zuständige person, wahre kleinkriege geführt mit den vertretern der diakonie, des jugendamtes und anderer städtischen stellen, erstattungspflichtige beträge auf antrag zu erhalten. oftmals werden städtische haushaltskassen vor jahresende noch mit geldern bestückt, die es gilt, in windeseile zu beantragen. das alles nach teilzeit-berufstätigkeit und der versorgung der beiden töchter...

da engaggiere auch ich mich freiwillig und lese mal so ein achtseitiges formular quer, telefoniere vorab zu fragen, die unverständlich gestellt sind oder bespaße derweil die süßen...

was wären schule- vereins- oder kindergartenfeste ohne die tatkräftige mithilfe der mütter, väter oder grosseltern? nix von entgelt weiss ich für den einkauf gebackener kuchen oder salate. fördervereine der kitas und der schule gilt es monatlich finanziell zu unterstützen, damit auch die kinder angebote nutzen können, die ansonsten aus finanziellen gründen für sie nicht möglich sind. schulbibliotheken sind zu füllen, damit kids kostenfrei bücher ausleihen und vieles andere an unterstützender hilfe ist gefragt und wird selbstverständlich und gerne von den jungen staatsbürgern geleistet...alles alternativen, die ich kenne.

warum wir ollen da so sehr datt rühmende "Ehrenamt" in den vordergrund stellen, mag ich manchesmal nicht glauben. ist das nicht alles selbstverständlich, was ich gerne tue? wozu sollte ich mich da belobhudeln lassen?

---
pilli
slash
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Re: Das Ehrenamt
geschrieben von slash
als Antwort auf pilli vom 06.04.2013, 12:53:39
@pilli,
in my mind

...
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majana
majana
Mitglied

Re: Das Ehrenamt
geschrieben von majana
als Antwort auf bukamary vom 06.04.2013, 11:25:35
Ehrenamt! Eigentlich mag ich den Begriff nicht. Er trifft für meine Begriffe die Sache nicht so ganz und hat für mich im Laufe der Jahre einen unabgenehmen Beigeschmack bekommen. Auch wenn ich selber meistens den Begriff verwende, so ist es doch etwas was ich friwillig mache und nicht um mir irgendwelche "Ehren" angedeihen zu lassen. Ich mache es, weil ich es für sinnvoll halte, es auch vielleicht Sinn macht und weil ich es als Teil dieser Gesellschaft für selbstverständlich erachte.

Nicht alles, wo Ehrenamt drauf steht ist auch Ehrenamt drin. Und ettliche der diversen Projekte die ins Leben gerufen werden sind für mich auch durchaus fragwürdig und sind dazu geeignet Probleme in der Gesellschaft zu verschleiern, bzw. nicht konkret anpacken zu müssen.

Es gibt sicher eine Fülle von Aufgaben die man freiwillig übernehmen kann und auch auf dieser Ebene bleiben sollten. Nur wer sich wirklich mit der Thematik auseinandersetzt, sollte eigentlich erkennen, dass es ettliche Bereiche gibt, in denen ehrenamtlich Tätige ausgenutzt, überfordert und alleine gelassen werden. Darüber hinaus kenne ich ettliche Projekte in denen sog. Ehrenamtliche 8,00 € die Stunde bekommen, teilweise bis zu 12.00 €. Hat das noch etwas mit Ehrenamt zu tun?

Dass es ohne die vielen freiwillig Tätigen vieles in unserer Gesellschaft zusammenbrechen würde ist unbestritten. Stellt sich hier nicht die Frage warum? Mir fällt auf, dass immer mehr Aufgaben an genau diese Freiwilligen abgegeben werden. Und genau da wird für mich die Sache zumindest, in einigen Bereichen fragwürdig.

Ich selber bin übrigens freiwillig aktiv und habe während meiner Be-
rufstätigkeit ein Freiwilligen - Projekt iniitiert und massgeblich mit aufgebaut. Da habe ich einiges an Erfahrungen sammeln können und spannend war es auch noch.

bukamary


Ehrenamt ist wohl ein etwas überholter Ausdruck bukamary, ich glaube kaum, dass jemand sich auf sozialem Sektor engagiert, um Ruhm und Ehre einzuheimsen, sondern um sich für eine Sache einzubringen und vielleicht so etwas zurückzugeben, an z. B. ältere oder behinderte Menschen. Sicher gibt es auf dem Sektor auch schwarze Schafe wie überall, aber wer etwas für die Allgemeinheit tun möchte, kann sich vorher durch das Internet über die Ziele der einzelnen Institutionen informieren.
mane
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Re: Das Ehrenamt
geschrieben von mane
als Antwort auf majana vom 05.04.2013, 18:54:42
Mit einem Mehrgenerationenhaus habe ich leider keine Erfahrung, es war zwar mal bei uns im Gespräch, ist aber bisher nicht realisiert worden. Ich engagiere mich u. a. ehrenamtlich in einer Gruppe, die sich "Treppenhaus und Gartenzaun" nennt und sich um das Miteinander in der Nachbarschaft bemüht und Veranstaltungen für alle Altergruppen initiiert. Über die angeschlossene Gruppe (T)Raumplaner ist man auch bei der Aktion Wohnquartier4 aktiv. Das Projekt soll im Sommer diesen Jahres fertig gestellt werden.

Wohnquartier4




Danke für den Link, liebe Majana. Mich interessieren Wohnformen, die auch von jungen Leuten angenommen werden können.

Mein Mann und ich waren vor einigen Wochen auf einem Treffen, wo es um das geplante Mehrgenerationen-Hasu ging. Dort war Henning Scherf zu Gast und erzählte von seiner "Wahlfamilie", die seit 25 Jahren in einem Altbau in der Bremer Innenstadt zusammenlebt. Es sind immer auch junge Leute unter ihnen.

Sie haben ihre Autos, bis auf eins, abgeschafft, statt der Parkplätze gibt es einen großen Garten.
Er erzählte von dem gemeinsamen Samstagsfrühstück, wo alle versuchen, dabeizusein. Von den Weihnachtsfeiern, wo die manchmal 20 Gäste in allen Wohnungen untergebracht werden. Immer wieder ist auch ein gemeinsamer Urlaub mit Selbstverpflegung, Fahrrädern und Kindern und Enkelkindern drin.

Für mich ist diese Form des Zusammenlebens eine gute Möglichkeit in einer immer älter werdenden Gesellschaft nicht zu vereinsamen. Ich mag die Vorstellung nicht, in einem Seniorenheim, nur unter alten Menschen zu leben. Da suche ich mir lieber in relativ jungen Jahren etwas, wo noch "Leben in der Bude " ist.
majana
majana
Mitglied

Re: Das Ehrenamt
geschrieben von majana
als Antwort auf mane vom 06.04.2013, 16:30:22
Das war bestimmt eine gute Idee mane. Habe Henning Scherf, ich glaube im Rahmen einer Talkshow, im TV gesehen, da berichtete er von diesem Projekt. Ich finde auch, dass es eine gute Sache ist, Jung und Alt unter einem Dach, so kann einer vom anderen profitieren.

Um nochmal auf die Funktion des "Ehrenamtes" zurückzukommen, so haben die ehrenamtlich tätigen beim Nikolausmarkt im Gemeinde- und Stadtteilzentrum im Dezember 2012 mit selbstgebastelten und -hergestellten Produkten aller Art 2.498 EUR durch den Verkauf erzielt. Das Geld kam einem Kinderhospiz zugute. Die Kosten für die Waren gingen zu Lasten der Ehrenamtlichen, soviel zur Vorteilsnahme durch ein Ehrenamt.
maggy
maggy
Mitglied

Re: Das Ehrenamt
geschrieben von maggy
als Antwort auf maggy vom 05.04.2013, 19:47:08
Ob nun der Begriff „Ehrenamt“ - „Freiwilligenarbeit“ oder „Bürgerschaftliches Engagement“ verwendet wird ist letztendlich
egal. Gemeint ist ja immer das Gleiche, nämlich der freiwillige Einsatz.

Aufwandentschädigungen, wenn gewünscht, finde ich in Ordnung.
Niemand muss kostenlos seine Kräfte zur Verfügung stellen.
Es gibt aber viele Menschen, die keine Aufwandentschädigung für ihre ehrenamtliche Tätigkeit erhalten, weil sie es gar nicht
möchten.

Ohne Bürgerschaftliches Engagement wären viele Vereine nicht zu
führen, wie hier ja auch schon erwähnt wurde.

maggy

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