Aktuelle Themen Das Böse kommt aus der Armut

Dieser Satz, "Das Böse kommt aus der Armut"
ist bei mir hängengeblieben, ich habe einer
Filmbesprechung nur zwischen Tür und Angel mit
halbem Ohr zugehört, und kann leider nicht mehr
dazu sagen.

Den ganzen Tag schon geht er mir nicht aus dem Kopf.
Ist Armut anfälliger für das "Böse"? In Deutschland
wird der Begriff "Kinderarmut" so locker dahingesagt,
obwohl doch Deutschlands Kinder in diesem - wie stets betont wird,- so reichen Land leben und "richtige" Armut nur vom Hörensagen kennen.
Ist das "Böse", wenn Jugendliche Rentner zusammenschlagen
und zu Tode treten und dann erklärend geschrieben wird, die Täter
kamen aus armen Verhältnissen? Was ist das Böse?

Medea.

Ist das "Böse", wenn Jugendliche Rentner zusammenschlagen
und zu Tode treten und dann erklärend geschrieben wird, die Täter
kamen aus armen Verhältnissen? Was ist das Böse?

Klar ist das böse, aber mit Armut wird das nichts zu tun haben.

Die Begründung von solchen Schreckenstaten, die ich am häufigsten hörte, war „Langeweile“.
Ich glaube allerdings an Verhaltensstörungen und Gefühlskälte.

Die so genannte „gute Kinderstube“ (ich weiß, das ist altmodisch), fehlt heutzutage auch in besser gestellten Familien.
Pippa

Bin ICH denn ein Verbrecher geworden?!

Nein, ich glaube nicht, dass das "Böse" aus der Armut kommt. Böse Menschen gibt es in jeder Bevölkerungsschicht und in jedem Alter.

Aber natürlich verkauft es sich für die Presse besser, wenn man noch Missetaten mit Armut, Langeweile oder zerütteten Verhältnissen mixen kann. Auf solche Geschichten stürzen sich die Leser. Das ist üble Meinungsmache!

Darum wird auch nur selten über Dinge berichtet, die besonders gut laufen. Kleines Beispiel "Flüchtlinge". Wenn unbegleitete, nicht volljährige Flüchtlinge kriminell sind, wird tagelang darüber berichtet, in sämtlichen Medien. Aber wenn alles wunderbar firedlich läuft mit dem größten Teil dieser Jugendlichen, wen interessiert es. Darüber schreibt niemand.

Und so ist es in allen Bereichen. Das "Böse" macht Schlagzeilen und bringt Geld.

Natürlich verdreht eine solche Berichterstattung die Sicht der Dinge. Überall sieht man und hört man von Armen, Verwahrlosten oder Gelangweilten, die wieder mal dies oder jenes angestellt haben. Und so ist man der Überzeugung, dass es stimmen würde, dass diese Verhätnisse das "Böse" hervorrufen.

Myrja

Bin ICH denn ein Verbrecher geworden?!

Wer weiß, wer weiß, Schorsch!

Myrja

Nein, das Böse kommt nicht allein aus der Armut.
Als ich dieses Thema sah, dachte ich spontan an einen Bekannten, der aus einem sehr betuchten Elternhaus kommt und wie die sprichwörrliche "Made im Speck" aufwuchs. Es fehlt ihm an den "guten" menschlichen Eigenschaften. Für ihn zählt nur Geld.

Kinderstube bzw. Elternhaus prägen.
Allegra

Ja, schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten für den Umsatz der Zeitungen. Und da spielen die Leser eine große Rolle, denn die kaufen ja teilweise den Schund. besonders wenn er in wenigen Zeilen "aufbereitet" wurde.Leider.

"Das Böse kommt aus der Armut"

Wenn es so wäre, dann müßten die meisten die während des 2. WK oder kurz danach geboren wurden sich "negativ" oder "böse (was immer darunter zu verstehen ist)entwickelt haben.
Der überwiegende Teil der Bevölkerung lebte damals in großer Armut.

Monja.

..ich glaube schon, dass Armut auch Aggressionen auslöst.

Armut ist negativ behaftet, es wird nicht nach dem warum gefragt.

Wer tagtäglich für einen kläglichen Lohn arbeiten geht, hat doch den Wunsch, sich auch etwas leisten zu können, die Familien zu ernähren.

Doch immer häufiger ist das nicht der Fall. Viele sind auf zusätzliche staatliche Hilfe angewiesen.

Es ist nur schwer vermittelbar, dass arbeitende Menschen von ihrem Einkommen nicht leben können.

Durch die Medien wird eine reiche und heile Welt vorgetäuscht, alles ist schnell und einfach zu bekommen.

Der Wunsch auch ein Smartphone zu besitzen, gelegentlich gute Klamotten zu tragen, ein tolles Fahrrad zu besitzen, sind durchaus keine ausgefallenen Wünsche, nur kann man es sich finanziell nicht leisten.

Es beginnt ganz einfach der Teufelskreis.

Natürlich ist es keine Lösung, anderen, die etwas mehr haben, etwas zu stehlen, die Wut an ihnen auszulassen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass einer straffällig wird, ist relativ hoch.

Armut hat aber nicht immer etwas mit schlechter Bildung vom Grundsatz her zu tun.

Arme können es sich eben nicht leisten, Bücher zu kaufen, Lehrgänge in der VHS zu besuchen oder andere kulturelle Veranstaltungen.

Arme fühlen sich ausgegrenzt und gedemütigt.

Natürlich ist auch ein Teil von Armut betroffen, weil sie bildungsschwach sind.

Doch unsere Gesellschaft braucht auch diese Menschen.
All die minderwertigen Arbeiten werden von diesen Menschen verrichtet und wir nehmen es als selbstverständlich hin.

Nur wenn der Kreislauf mal durch Streik oder ähnlichem unterbrochen wird, merken wir, dass der Müll nicht abgeholt worden ist, die Putzkolonne nicht gesäubert hat usw.

Statt Verständnis aufzubringen, wird oft noch rumgemeckert.

Ich finde es immer wieder unangebracht den Armen vorzuhalten, dass sie rauchen, Alkohol trinken oder andere „Laster“ haben.

Für uns ist es glatt unlogisch, doch für die Armen die einzige Möglichkeit mit ihrem Alltag klarzukommen.

Wenn man 15 Jahre auf etwas sparen soll und gleichzeitig die Reichen immer reicher werden, dann stimmt etwas nicht.

Diese Situation erzeugt Unzufriedenheit, Hass und kriminelle Energie.

Unsere Politik unternimmt alles, damit die Armen mehr werden und wir uns trotzdem als ein reiches Land bezeichnen.

Armut

ein_lächeln_

Liebe Medea,

ich glaube, dass das Böse da entstehen kann, wo es keine Hoffnung mehr auf ein besseres Dasein gibt.

Gruss Val